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UNiMUT aktuell: Wusstet Ihr schon...

Wusstet Ihr schon... (19.06.2002)

...was im Verwaltungshandbuch unter A34 geregelt ist? Nun, es könnte für euch relevant werden, denn die Zentrale Beschaffungsstelle der Uni hat ihren "Markt" für Gebrauchtgeräte und -möbel jetzt ins Netz gestellt, und so ihr dort Zeug für umme findet, das ihr haben möchtet, regelt eben jenes A34.

...dass seit dem 12.6. der Rechenschaftsbericht des Rektors für 2001/2002 am Netz steht? Wer sich daran delektieren kann oder will, dass die Uni Heidelberg im Berichtszeitraum 8 "v.H." (woher eigentlich die Abneigung des Rektors gegen % oder Prozent? d.S.) mehr Drittmittel eingeworben hat oder dass es immer schwieriger wird, die Forderungen von "Spitzenforschern" bei Berufungsverhandlungen zu befriedigen, kann das Konvolut lesen, obwohl natürlich der Medienhit der Uni in diesem Jahr, der UNiMUT Schwobifying Proxy, nicht auftaucht und unserer feinen Publikation generell zu wenig Raum eingeräumt wurde. Zu spät ist es allerdings für Buhrufe bei der Vorlage des Berichts, denn die fand auch schon am 12.6. statt. Missfallensäußerungen hätte es dabei aber gebraucht, denn dem Rektor fiel nichts besseres ein, als wieder mal Propaganda für die Fünfte Neckarquerung zu machen sowie mehr Geld für "leistungsgerechte Bezahlung" ausgerechnet von ProfessorInnen zu fordern.

...warum der Rektor die erwähnte fünfte Neckarquerung will? Während viele Menschen einen Zusammenhang mit Hommelhoffs familiären Verhältnissen vermuten, verweist die Redaktion eher auf die praktisch als belegt gelten dürfende Westgoten-Connection des Rektors. Ausgerechnet die Westgoten haben sich nämlich nie Westgoten genannt, sondern allenfalls Visigothi ("die wackeren Goten"), da sie, wie Wilhelm Havers schon 1946 in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften in Wien, philosophisch-historische Klasse, 233, 5 ausführte, eine "abergläubische Scheu vor Benennung von Ländern und Völkern nach der westlichen Himmelsrichtung" hatten. Eben dieses Sentiment führte auch zu den beeindruckenden Westwerken der Sakralbauten im karolingisch-ottonischen Norden Europas, durch die die Heiligtümer im Osten der Kirche vor dem Bösen, das im Westen lauert, geschützt werden sollen. Die fünfte Neckarquerung ist damit leicht zu interpretieren als atavistischer Versuch, einen schützenden Gürtel gegen den Westen um das Neuenheimer Feld oder auch die ganze Uni zu legen. Schade nur, dass so viele Menschen unter diesen Regressionen werden leiden müssen.

...dass ihr viele wichtige und interessante Informationen im ZFB nachlesen könnt? Dazu gehört nicht nur der zitierte Aufsatz des Herrn Wilhelm Havers, sondern auch diverse Aufsätze von Wilhelm v. Humboldt, viele Zeitschriften, das Unigesetz, das UNiMUT-Archiv (das es natürlich auch online gibt) und haufenweise Material von GEW, BMBF, MWF, HRK, MKS, ZUV (unser Tipp: das Verwaltungshandbuch) und leider auch vom Rektorat.

...dass Kanzler Schröder eine Regierungserklärung zum Thema Bildung und Innovation abgegeben hat? Wenn nicht, stört es auch nicht, denn die Worte des Ex-Jusos waren gewohnt sinnlos; dies folgt auch schon aus einem Dummschwätzquotienten von 190.71.5, gleich in der Nachbarschaft erlesener Dokumente mit Titeln wie "LehrtrainerInnen -- Institut für systemische Beratung" oder "Modernes Regieren im 21. Jahrhundert". Auch die aktuelle Koalitionsvereinbarung von CDU und FDP in Hessen, Abschnitt Hochschulen und Wissenschaft, liefert da mit 196.81.5 nicht viel mehr -- vermutlich, weil der gleiche Sermon drinsteht.

Walter I. Schönlein

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Druckfassung

Erzeugt am 19.06.2002

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