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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Inhalt
EditorialDer Dalai Lama ließ kürzlich verlauten, er wolle keinen Nachfolger mehr -- in der heutigen Zeit seien gewisse Institutionen überholt, und er setze auf die Demokratie. Wenn das kein Vorschlag für die Hochschulen ist! Doch deren Führungsebenen haben das XX. Jahrhundert offenbar noch nicht ganz erreicht, wie die jüngsten Ereignisse im Senatsausschuss für Prüfungsangelegenheiten zeigen: Da dem Rektor einige Beschlüsse nicht passten, lud er das Gremium kurzerhand vor und ließ neue Beschlüsse fassen. Aber vielleicht verstehen wir das einfach nur nicht. Der Studiendekan der Philosophisch-Historischen Fakultät hat sich in seinem Lehrbericht um genau ein Wörtchen vertan: er schreibt:"Die Studienkommission [...] ist gegenwärtig dabei, weitere Fragen der Lehre zu erörtern und daraus Reformvorschläge zu entwickeln." Natürlich meint er "gegenwärtig nicht dabei...", denn außer einmal für Formalia wurde die Kommission in den letzten Semestern gar nicht bemüht. Mit dem Reformgerede hat der Studiendekan immerhin den Eindruck erweckt, an der Fakultät herrschten die Ergebnisse gezielter Reformen. Dabei ist der Studiendekan gerade nach Paris beurlaubt und die Studienkommission tagt nie, aber vielleicht ist gerade das die Reform und wir verstehen das schon wieder nicht. Möglicherweise hat das den Rektor motiviert, jetzt verstärkt "News aus der Lehre" verbreiten zu lassen. Wir sind schon alle gespannt! Unser Dalai Lama, der souveräne Chefredakteur Albert nämlich, hat auch noch keineN NachfolgerIn, vielleicht, weil die Institution des Chefredakteurs auch überholt ist. Dafür ist er dieses Wochenende wegen eines Familienfestes verhindert - wir bedauern ihn alle. Marion versucht sich daher mal wieder als Chefredakteuse, scheitert aber wie immer am DOS - und wie immer rettet diesen UNiMUT die übrige EDV-kundige Red. Pharmazie bleibtDie Pharmazie, die lange Zeit als quasi abgewickelt galt, wird nun doch nicht abgewickelt (z.B. UNiMUT 125, UNiMUT 104, UNiMUT 98) - als Strukturentscheidungen getarnte Streichungen, die Heidelberg nur "Profil", aber anderen Unis Stellen bringen, macht Rektor Siebke nicht mit. Das ganze Struktur- und Profilierungsgerede wird damit zwar irgendwie unglaubwürdig, aber vielleicht verstehen wir das auch nicht. Nach all dem Geholze vor allem aus dem Rektorat gegen die Fakultät für Pharmazie -- so haben diverse Gremien auf rektorliche Inspiration hin Anträge (etwa auf Mittel) aus der Pharmazie schon deshalb geblockt, weil sie aus der Pharmazie kamen -- mag das Weiterbestehen der Fakultät überraschen. Hintergrund war der geniale Plan von Altrektor Ulmer, die Fakultät für das "biochemische Zentrum" der Uni zu opfern; folgerichtig versuchte er konsequent, sie weichzuklopfen, bis sie wie eine reife Pflaume in den Schoß der Uni fällt, wenn für Pharmaziechef Neidlein die Emeritierungsglöckchen läuten -- dies wäre in den nächsten Jahren zu erwarten gewesen. Aber Altrektor Ulmer machte seine Rechnung ohne den Wirt. Sofern Jungrektor Siebke nicht noch ein ganz dickes As im Ärmel stecken hat, wird mensch auch weiter an der Ruperto Carola Pharmazie studieren können, ob das gewissen Herren (z.B. Herrn Be??ens -- wer kann das wohl sein?), die über diverse Kanäle diese Möglichkeit bereits eifrig totgeschwiegen haben, nun passt oder nicht. Die Rettung der Pharmazie war der Umstand, dass die MitarbeiterInnen der Pharmazie ja weiterbeschäftigt werden müssen. In einem Gespräch am 1. April legten ^Rektor Siebke und Uni-Kanzler Kraft zwei Herren aus dem Ministerium dar, dass sie zwar die Pharamzie schon gern loswären, aber die 50 Stellen, die mit ihr verbunden sind, nicht hergeben wollen. Diese Stellen wären, so der Plan aus dem Ministerium, nach Tübingen gegangen -- offenbar ein schrecklicher Gedanke gerade im von Siebke immer wieder beschworenen, ja herbeigesehnten Zeitalter der sich schärfenden Profile der Universitäten. Da nun das Ministerium gar nicht daran denkt, die Stellen in Tübingen neu zu schaffen (und zudem Freiburg die hier verbliebenen 40 Studienplätze auch nicht einrichten will), bleibt wohl nur, die Heidelberger Pharmazie Pharmazie sein zu lassen. So einfach ist das. Es bleibt, den MitarbeiterInnen und Studierenden der Fakultät zu gratulieren Marion Treuhandkonto tot?Letzte Meldung: Vor einer halben Stunde hat der neue AK Treuhandkonto zu fünft beschlossen, zu wenig Leute würden sich für den Boykott der Rückmelde- und Einschreibegebühren interessieren, weshalb sie kein Treuhandkonto versuchen werden. Wenn sich noch vielleicht 20 MitstreiterInnen finden, würden sie es vielleicht doch probieren -- Meldet euch: AK-Treuhand@urz.uni-heidelberg.de oder Tel. FSK (542456) BUG 2-Kongress vom 10. bis 14. Juni in BielefeldWir sind mit der Situation an unseren Hochschulen unzufrieden! Entwickeln wir neue Konzepte für die Bildung, die wir in die politische Diskussion einwerfen! Wir wollen eine Veränderung der Gesellschaft! Dazu brauchen wir einen kontroversen Diskurs, der unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Standpunkte, Verständigung über die verschiedenen Sichtwesen ermöglicht. Jetzt besteht die Möglichkeit auf dem BUG-Folgekongress "Der große Lernangriff" (für alle die es nicht wissen, der erste BuG war im Januar '98 in Berlin. d.S.) an den offenen Fragen weiterzuarbeiten. Auch für alle QuereinsteigerInnen geeignet. Anmeldung beim BuG2-Orga-Team, Universität Bielefeld, AstA-Postfach 1689, 33501 Bielefeld, Tel: 0521-124455 oder 1063423 (12-24 Uhr), Fax: 0521-124456 oder 1063032, email: bug2@gmx.net . Mehr auf der BUG-Homepage unter http://hotline.net/bug2/. Wusstet Ihr schon......dass nicht nur Rechte vom Schlage eines Brunner den Euro nicht mögen? Oliver Beßler, OB-Kandidat der FAU/AP in Heidelberg, fürchtet, der Euro bedeute "die wirtschaftliche Hegemonie des BRD-Imperialismus, der BRD-Banken und der Konzerne in Europa." Wer mehr dazu wissen will, kann seinen Thesen bei einer Veranstaltung am 28.5. um 19 Uhr in der Griechischen Taverne an der Bergbahn lauschen. ...dass der Große Senat in Heidelberg abgeschafft werden soll? Die Redaktion auch nicht, aber nachdem die ersten lokalen JournalistInnen nachgefragt haben, muss wohl was dran sein. Was genau, weiss vermutlich nur mal wieder Rektor Siebke, der derartiges in Mannheim geäußert haben soll. Spätestens wenn es in der RNZ steht, werden auch die Angehörigen der Universität davon erfahren! ...dass in der Psychologie trotz der vielen Forschungsfreisemester keine Pflichtveranstaltungen ausfallen werden? Zumindest hieß es bei der Abstimmung über Forschungsfreisemester im Fakultätsrat, die Vertretungslage sei unproblematisch. Die Red. ist gespannt. ...dass die Körber-Stiftung (das war die mit der visuellen Zeitenwende, vgl. UNiMUT 119 und 116) schon wieder einen tollen Wettbewerb ausgeschrieben hat? 300000 Mark gibts diesmal, und zwar -- das ist jetzt keine Satire -- für Urlaubs- oder Studienreisende in die USA die von dort "originelle Ideen" mitbringen, die "auch in Deutschland zur Lösung von wirtschaftlichen, sozialen oder politischen Problemen beitragen" könnten. USable heißt der Wettbewerb. Das glaubt ihr nicht? Seht selbst: http://www.usable.de ...dass das Große Orchester der Uni noch drei SchlagzeugerInnen sucht? Zu dem Problem kommt es vor allem, weil der Kommunist Schostakowitsch in seiner 5. Symphonie (die das Orchester in diesem Semester spielen will) satte 5 Schlagzeuger vorgesehen hat. Die Proben sind immer Mittwochs 19.30 bis 22.30 in der Aula der Neuen Uni, Kontakt bekommt mensch auch am Telefon: 54-2783, bis auf Do 14-16 Uhr ist da ein Anrufbeantworter dran. ...was sich hinter den fünf Worten Evangéliumi Pünkösdi Közösség Bibliai Föiskola verbirgt? So genau braucht ihr das eigentlich nicht zu wissen, wichtig ist nur, dass Absolventen dieser ungarischen Hochschule (ja!) berechtigt sind, ihre Titel auch in der BRD zu führen. Viele andere dürfen das nicht und sind mit 100000 Mark oder einem Jahr Haft dabei, wenn sie es doch tun. Selig, selig, wer seinen/ihren Doktor in Baden-Württemberg verdient hat. Walter I. Schönlein Das Bundesverfassungsgericht urteiltZumutungStudierenden, die gemeinsam ein Kind haben, es es zuzumuten, dass eineR das Studium abbricht oder unterbricht. Zumindest haben studierende Eltern laut einem Urteil des Bundesverfassungsgesetzes vom 5.12.96 (5 C 51.95) keinen Anspruch darauf, daß das Jugendamt die Kosten für eine Tagespflegestelle übernimmt. "Zwar umfaßt die der Mutter geschuldete Fürsorge der Gemeinschaft auch die Verpflichtung des Staates, Nachteile, die einer Frau aus Schwangerschaft für Ausbildung und Beruf erwachsen können, nach Möglichkeit auszuschließen. Der Staat kann und muß jedoch den Eltern nicht alle Belastungen und Beschränkungen abnehmen die für sie mit der Pflege und Erziehung von Kindern verbunden sind". Auch hartnäckige GegnerInnen der von der Frauenbeauftragten angebotenen Kinderunterbringung in der Bienenstraße 7 (vgl. Unimut Nr. 153) werden zugeben, dass man angesichts dessen wirklich die Position vertreten muß, daß derartige Angebote in den Aufgabenbereich der Hochschule gehören, denn diese sollen laut Gesetz Nachteile für Frauen abbauen. Und das Recht auf einen Kindergartenplatz ab dem dritten Lebensjahr bringt den meisten Frauen nichts, wenn sie in den drei Jahren ihr Studium abgebrochen haben. Freies Radio und RadioAktivRichtigstellungIn der Ausgabe 152 des UNiMUT war unter der Überschrift "Auch du wirst Mitglied, Genosse" eine redaktionelle Mitteilung gedruckt, in der etliche falsche Aussagen enthalten waren. Diese wollen wir hier richtigstellen Nicht richtig ist, dass das studentische Radio RadioAktiv nichts mit dem freien Radio Rhein-Neckar zu tun hat. vielmehr ist RadioAktiv Mitglied im Trägerverein des freien Radios und engagiert sich auch dementsprechend. Weiterhin ist unrichtig, dass der RCDS bei RadioAktiv das Sagen habe. Richtig ist vielmehr, dass RadioAktiv das einzige Referat des "asta!" Uni Mannheim ist, in dem kein Mitglied einer politischen Hochschulgruppe mitarbeitet. Falsch ist auch, dass RadioAktiv zum Streik lediglich "eine Partnervermittlung hingekriegt" habe. Richtig ist vielmehr, dass zu Streikzeiten von RadioAktiv sogar improvisierte Livesendungen geschaltet wurden. RadioAktiv sieht sich als unabhängige studentische Initiative. (Und die Redaktion hofft, dass sich jetzt niemand mehr ungerecht behandelt fühlt und dass in Zukunft hier nur noch erfreuliche Dinge über alternative Radios zu lesen sein werden.) Vom langen Kampf, im Professorenkartell mitzuredenSAPA: 19980518
Sollen ProfessorInnen weiterhin die ausschließliche Instanz sein, die gefragt wird, ob einE HabilitandIn pädagogisch-didaktisch geeignet ist -- selbst wenn sie gar nicht die Möglichkeit haben, eine Veranstaltung des/der HabilitandIn einmal selbst zu besuchen? Ist die Leistung in der Forschung das weit im Vordergrund stehende Hauptkriterium, während die pädagogisch-didaktische Eignung eine weit geringere Rolle spielt? Gibt es denn überhaupt schlechte Lehre? Dies waren die eigentlichen Fragen, um die es in der Sitzung des Senatssausschusses für die Lehre (SAPA) ging - aber beginnen wir von vorne. Rektor Jürgen Siebke hatte den SAPA zu einer Sondersitzung einberufen, da ihm vom SAPA vorgeschlagene Formulierungen für neue Habilitationsordnung mißfielen. Die umstrittene Formulierung sah vor, daß die pädagogisch-didaktische Eignung von der Habilitationskommission im Benehmen mit der Studienkommission getroffen wird. ["im Benehmen" heißt soviel wie: man muß drüber geredet haben - nicht zu verwechseln mit "im Einvernehmen" - dies würde heißen, man müßte zu einer Einigung kommen]. Diese Formulierung beinhaltet, daß die Studienkommission der betroffenen Fakultät, die zu 44% aus Studierenden besteht, ihre Meinung zur pädagogisch-didaktischen Eignung äußern darf -- ich betone: es ging nicht einmal um Mitbestimmung, es ging um Mitsprache! Dem Rektor ging dies zu weit. Er war der festen Überzeugung, daß die Mitglieder der Habilitationskommission sich schon irgendwie ein Bild über die pädagogisch-didaktische Eignung verschaffen könnten. Wie dies im konkreten Fall geschehen soll, war unklar, denn in manchen Fällen ist es eben nach dem derzeitigen Verfahren nicht möglich. Nehmen wir beispielsweise eine große Fakultät, in der viele verschiedene Fächer vereint sind. Dort kommt es oft vor, daß nur einE ProfessorIn den/die Habilitanden/die Habilitandin kennt. Soll die Beurteilung der pädagogisch-didaktischen Eignung vom Urteil einer einzigen Person abhängen? Öffnet nicht gerade dies Klüngelei Tür und Tor? Der Rektor war auch der festen Überzeugung, daß die Forschung bei der Habilitation weit im Vordergrund stehe. Die Mitglieder des SAPA waren da anderer Meinung. Sicher sollte einE ProfessorIn auf ihrem Forschungsgebiet fähig sein, aber sollte man deshalb die Lehre so sträflich vernachlässigen? Auf das Argument, daß es offensichtlich teils mangelhafte Lehre an der Uni gebe und daß man darauf reagieren müsse, ging der Rektor jedoch nicht ein. Überhaupt hatte man den Eindruck, daß den Rektor die Argumente aller anderen Anwesenden recht wenig scherten. So brachte er es mehrmals fertig, nach längeren Statements von SAPA-Mitgliedern einfach nur seine Position zu wiederholen, ohne auf irgendwelche Argumente einzugehen.
Zur Dynamik der Sitzung ist zu sagen, daß am Anfang ruhig Argumente vorgebracht wurden und mit zunehmender Länge der Sitzung (und mit zunehmendem Ignorieren von Argumenten durch den Rektor) die Statements heftiger und deutlicher wurden. So enthielt mein letztes Statement zum einen den Hinweis auf andere Bundesländer, gegenüber denen wir in der Steinzeit lebten, was Demokratie beträfe und zum anderen den Hinweis, daß wir StudierendenvertreterInnen in Korrespondenz mit Stuttgart keinen Hehl daraus machen würden, wie reformunwillig der Heidelberger Rektor sei. Angesichts der verhärteten Fronten war es ein Erfolg, in der Formulierung für die Habilitationsordnung das Votum des Studiendekans/der Studiendekanin (die der Studienkommission vorsitzen und sie in den meisten Fällen auch einberufen) beizubehalten. Wir können nur hoffen, daß die Studierenden genug Druck machen, damit die StudiendekanInnen nicht umhin kommen, jedesmal die Studienkommission zu befragen. Weiterhin wurde die Option offengelassen, weitergehende Formulierungen (im Punkt studentischer Mitsprache) zu unterstützen, falls die Fakultäten dazu bereit sind. Ein professorales Mitglied des SAPA faßte die Sondersitzung treffend zusammen. Es war ein Erfolg, wenn man die kompromißlose Position des Rektors betrachtet. Um wirklich annehmbare Reformen zu schaffen, wird es aber noch ein langer Kampf sein. Peter 10. MitgliederInnenversammlung des freien zusammenschlusses von studierendenschaften in KarlsruheGorbi lobt"Globalisierung" war das erste große Thema der 10. fzs MV vom 13. bis 16. Mai in Karlsruhe. Natürlich bildeten hierbei das vorerst einmal verhinderte MAI und die in Folge der Kapitalglobalisierung vorzunehmenden Änderungen im Bereich Bildung, Ökologie und Emanzipation den Mittelpunkt der Diskussionen. Weitestgehend herrschte Einigkeit über die Folgen des MAI, sollte es in Kraft treten. Die Zustimmung des fzs zum Manifest der PGA, einer weltweiten Organisation, die gegen das MAI ins Feld zieht, war auch kaum umstritten (die FSK hatte diesem Antrag auch zugestimmt). Diskutiert wurde dagegen ausgiebig über einen eigenen Antrag des fzs zum MAI, weshalb die Abstimmung dann von Freitag auf Samstag verschoben wurde, damit verschiedene AGs eigene Formulierungen vorbereiten konnten (in der Politik wird dieser Vorgang "In die Auschüsse verweisen" genannt). Das zweite große Thema waren die neuen Hochschulgesetze, die vor allem in Nord-Bundesländern gerade vorbereitet werden, und mit der HRG-Novelle harmonieren sollen. Ein Vergleich der neuen Gesetze vor allem in Hinsicht auf verfasste StudentInnenschaften und die bevorstehenden Veränderungen ließen teilweise deutliche Beschneidungen der Rechte der Asten befürchten. Insgesamt ginge es den Studi-Vertretern im Norden allerdings finanziell immer noch besser als ihren Kollegen im Süden ("Nord reich - Süd arm" ist scheinbar universell und "global" gültig...). Der in diesem Zusammenhang gefallene Begriff der "mittelalterlichen Zustände" vor allem in Bayern scheint jedoch nicht korrekt: Die Zustände in Bayern sind nicht veraltet, sondern aus der Perspektive vieler Politiker "innovative Zukunftsvisionen". Am Samstag standen neben der Abstimmung der inhaltlichen Anträge vor allem "formelle" Dinge wie Neuwahlen des Vorstands auf der Tagesordnung. Eigentlich hätte dieser Tag sehr ruhig verlaufen können, wenn nicht... ja, wenn nicht die Delegationen der FH Münster, FH Niederrhein, Uni Hildesheim und Uni Heidelberg (!) von sehr netten Karlsruhern Studis (vielen Dank!) erfahren hätten, daß parallel zu der fzs-MV im DGB-Haus in der Uni Karlsruhe ein Umweltforum mit Bundsaußenminister Kinkel, verschiedenen Profs aus der ehemaligen Sowjetunion, dem UN-Keramiker und Ökologen Klausi aus Nairobi und Michail Gorbatschow stattfand. Getreu dem Motto "Laßt uns endlich aufhören dumm rum zu reden, sondern erheben wir uns von den Sitzen und tragen unser Anliegen in die Welt ("Hört, hört") brachten die VertreterInnen der o.g. Hochschulen den Antrag ein, die Abstimmung über das MAI und die Solidaritätserklärung mit den Indonesischen Studenten und der demokratischen Opposition vorzuziehen, um eine Delegation des fzs zu dieser Veranstaltung zu entsenden, und die Anträge im Rahmen der laufenden Pressekonferenz zu verlesen, bzw. an Klausi Topf zu überreichen. Mit diesem Antrag und den daraus resultierenden Konsequenzen brach für einige Leute die große Hektik aus, und bei manchen Vertreter das Kartenhaus der Wunsches, noch am Samstag heimfahren können, zusammen. Kurz: die Delegation wurde entsandt, drang in die Veranstaltung ein, und durfte der etwa einstündigen Rede Gorbatschows folgen, der in fast unglaublicher Weise das westliche Imperialismusgehabe anprangerte und den Vormachtansprüchen der USA begegnete (sinngemäß): "Wieso soll das kommende Jahrhundert das der Amerikaner werden? Wir sind dabei, eine eigene Demokratie zu etablieren, und dachten eigentlich, in Zukunft selbst über unser Schicksal bestimmen zu können." Nach diesem Bonbon der Rhetorik (jeder Antiimperialist hätte schier in Tränen ausbrechen können vor Rührung), gelang es den fzs-VertreterInnen irgendwie, sich ein Rederecht zu erkämpfen und die Forderungen zu verlesen. Nach drei Tagen Turnhallenaufenthalt und feucht-fröhlichen Nächten gelang es den nicht ganz der Kleiderordnung entsprechenden (versifft wäre durchaus zutreffend) Studis, die Aufmerksamkeit Gorbatschows mit den Papieren zu erhaschen, und ein dickes Lob vom ehemaligen Kremlchef zu bekommen - sehr zum Verdruß des Bundeskinkels, der sich mit seiner Stellungnahme zum MAI ziemlich blamierte. Natürlich liefen neben diesen beiden TOPs viele weitere Aktivitäten, in AKs wurden verschiedene Perspektiven im Rahmen der "Globalisierung" erarbeitet, der VSB informierte über seine Arbeit, Überlegungen den Internationalen StudentInnenverband IUS wiederzubeleben wurden angestellt, undundund.... Insgesamt war diese 10. fzs-MV, die natürlich erst am 17. Mai endete, was Stimmung, Arbeitsinhalte und Erfahrungen betrifft, für die meisten Teilnehmer sehr fruchtbar. Hoffentlich werden sich in Zukunft noch einige Studi-Vertretungen bereitfinden, sich in die fzs-Arbeit einzubringen. Soehnke damals ...vor 16 MonatenAm 16. Januar 1997 beschloß die VV der Studierenden der Uni Heidelberg mit großer Mehrheit den Boykott der sog. "Einschreibegebühren" und die Durchführung der "Aktion Treuhandkonto - Baden-Württembergs Studierende boykottieren Verwaltungsgebühren". Dabei wurden die Heidelberger Studis aufgefordert, die zur Rückmeldung erhobenen 100 DM nicht an die Universität, sondern auf ein Treuhandkonto einzuzahlen. Im Moment hat sich aufgrund des Beschlusses der VV von letzter Woche ein neuer Treuhand-AK gebildet. Das Quorum der landesweiten Aktion soll diesmal bei 20 % der Studierenden liegen. Doch nun geht es neben den 100 DM auch um die zusätzlichen 1000 DM, die Trotha als "Strafgebühr" erstmals von etwa 25% aller Heidelberger Studierenden kassieren will. Der AK trifft sich jeden Montag um 20.00 Uhr in der FSK und braucht noch dringendst HelferInnen. Die feministische Sozietät lädt einFrauen und MachtDie feministische Sozietät ist eine Veranstaltung, die von Studentinnen an der Theologischen Fakultät für interessierte Studentinnen aller Fakultäten angeboten wird, und zwar von Freitag, dem 5.6. bis Samstag, den 6.6. Herzliche Einladung an alle Frauen und Männer zum Einführungsvortrag von Dr. Andrea Günter: "Was ist Autorität? Politik, Handlungsfähigkeit & Frauenbefreiung" am Freitag, dem 5.6. um 19.00 im Hörsaal 007, Praktsich Theologischen Seminar, Karlsstr.16 Am Samstag finden Arbeitsgruppen (women only!) zu folgenden Themen statt: MACHT ERFOLG FRAUEN ANGST
Wir beginnen um 9.30 im Praktsich-Theologischen Seminar, Karlstr.16. Übungsraum 3. Bringt bitte für die gemeinsamen Mahlzeiten (Mittag und Abendbrot) Salat oder Beilagen und Geschirr und Besteck mit - Brot und Getränke werden besorgt. Sommerprogramm Kino im SAIFilme aus SüdasienDie interdisziplinäre Fachschaft am Südasien-Institut, die sich im Rahmen der Streikaktionen im WS 97/98 gründete, hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben der Vertretung der Interessen der Studierenden auf Instituts- und Uniebene, auch das kulturelle Programm am SAI auszubauen. Das "Montags-Kino" soll allen Interessierten die Filmwelt des Subkontinents näher bringen. Es werden sowohl "Bollywood"-Filme (jeweils am 4. Montag im Monat), als auch Filme mit hohem künstlerischen Wert (jeweils am 2. Montag im Monat) gezeigt. In unregelmäßigen Abständen soll es die Möglichkeit geben, Filme zu aktuellen sozialen und politischen Themen zu sehen. Alle Filme: montags, 16 Uhr, Raum 323 25.5. Dil To Pagal Hai 8.6. Die Schachspieler 22.6. Pardes 13.7. Pather Panchali Zusätzlich planen wir am Ende der Vorlesungszeit ein Sommerfest mit Wunschfilm, südasiatischem Essen, Hindi-Pop-Disco... Filmwünsche und sonstige Vorschläge und Kommentare an den AK Kino in den Briefkasten der Fachschaft. Björn Rahm Der Dummschwätz-QuotientPostmoderne LinguistikWir freuen uns, an dieser Stelle über einen bemerkenswerten Fortschritt in künstlicher Intelligenz wie auch quantitativer Linguistik berichten zu dürfen. Der Dummschwätzquotient erlaubt die quantitave Beurteilung der neoliberalen Phrasenhaftigkeit eines beliebigen deutschsprachigen Textes. Bereits die Ergebnisse nach einem Tag Forschung sind vielversprechend (Vgl. Tabelle 1): Während Texte der Bibel oder auch aus dem Bereich des Free Software Movements nur geringe Tendenz zu neoliberalem Dummschwätz haben (zweites Buch Mose: DQ1.0=0.3; drittes Kapitel des deutschen HOWTO über Linux-Distributionen DQ1.0=4.8), können Publikationen von Studierenden durchaus in erheblichem Maße kontaminiert sein (UNiMUT aktuell vom Mai 1997: DQ1.0=27.4, dies ist der höchste Wert, der auf dieser Website gemessen wurde; Einführung zum UNiMUT-FSK-Sozialhandbuch 1997: DQ1.0=16.0). Dabei bliebe zu klären, wie stark diese Kontamination durch ironisierende oder kritische Rezeption des den Studierenden von Lehrenden und aus der Politik vorgegebenen Vokabulars verursacht wurde. Mit dem intuitiven Befund kompatibel ist, dass Reden des Bundeskanzlers (Rede vom 18.8.97 in München: DQ1.0=53.7) und Ergebnisse von öffentlichen Arbeitsgruppen (Empfehlungen der Hochschulstrukturkommission Baden-Württemberg: DQ1.0=80.8; Stadtentwicklungsplan der Stadt Heidelberg: 36.5) in einem Ranking der Dummschwätzquotienten die oberen Plätze einnehmen. Noch wenig verstanden ist hingegen das Verhalten der Presseerklärungen des Wissenschaftsministeriums von Baden-Württemberg. Während eine Presseerklärung zum Thema Multimedia-Standort mit DQ1.0=160.0 einen einsamen Spitzenplatz in unserem Sample einnimmt, ist eine andere Presseerklärung über Kulturbegegnungen am Rande des Bodenseefestivals mit DQ1.0=0.0 frei von neoliberalem Dummschwätz. Im Rahmen einer Folgeuntersuchung könnte hier betrachtet werden, ob sich das Wissenschaftsministerium mit seiner Tätigkeit eventuell auf bestimmte Tätigkeitsbereiche einschränken sollte. Richard J. Laguna, Maria A. Schätzer
Unterstützt durch Mittel aus dem SFB 958 "Postmoderne Linugistik" Der Heidelberger RCDS meldet sichLebenszeichenNachdem der RCDS in den letzten Monaten (Jahren?) nicht gerade durch aktive Teilnahme am hochschulpolitischen Geschehen in Heidelberg aufgefallen ist, scheint er nun seinen Sinn entdeckt zu haben: Die PDS-Hochschulgruppe. Denn nachdem diese am 11.5. zu einer Podiumsdiskussion mit Gregor Gysi in die Neue Uni einlud, konterte der Ring Christlich Demokratischer Studierender mit einem Flugblatt, welches die "SED/PDS-HSG" u.a. als "Rattenfänger", die beteiligten Studis damit also als Ratten, und Gysi als "Stasi-Spitzel" titulierte. Besonders künstlerisch fiel zudem ein Logo auf, welches eine Gysi-Brille zeigt, die von einer Faust zerschlagen wird. Christen sind nunmal Pazifisten. Obwohl die AktivistInnen des RCDS am Eingang standen und die Pamphlete verteilten, war die PDS-Veranstaltung mit etwa 1000 Leuten gut besucht und die Beschimpfungen hinterließen bei den Anwesenden keinen besonderen Eindruck. Im Gegenteil: Der überfüllte Saal lachte sich halbtot, als Vertreter der PDS-HSG daraus zitierten und netter Weise dabei gleich auf die RCDS-Veranstaltung, welche in der folgenden Woche darauf stattfand, hinwiesen. Bei dieser "Gegen"veranstaltung referierte dann Dr. Günther Fritsch, ein Opfer von DDR-Drangsalierungen, über seine Erfahrungen mit der DDR-Diktatur vor etwa 20 Leuten, von denen allerdings die Hälfte aus dem anderen Lager kam. Allerdings differenzierte Fritsch mehr ("es gab auch anständige Genossen"), als es den Veranstaltern des RCDS lieb war. Auf die Frage, nach konkreten Belegen für die Behauptungen auf dem Einladungsflugblatt konnten die Veranstalter nicht so Recht antworten. (Die Rede ist von "SED/PDS steht nicht zur freiheitlichen Demokratie, nicht zum Rechtstaat, nicht zur Gewaltenteilung" usw. und "will vielmehr eine sozialistische Räteherrschaft".) Zumal dies nicht Gegenstand der Veranstaltung sei, auch wenn 2/3 des Flugblattes sich mit der PDS beschäftigen. Das Flugblatt kann übrigens abgerufen werden: http://www.rcds.de/heidelberg Ob der RCDS sich in diesem Semester auch mal mit Fragen in der Hochschulpolitik beschäftigt, bleibt abzuwarten. Volker (PDS-HSG)
Oberfläche, PR und PannenMerkelwirklichnixWer Tips, Tricks und Infos zum Thema Musterung, Ausmusterung oder Zurückstellung wegen Studium braucht, der kann mir mailen: Xeryos@aol.com. Ich kann medizinische Infos (Ausmusterung?) und rechtliche Tips geben! Ein schwerer Schlag für die Atomindustrie im Land: Auf den Castoren (und Verwandten) fand sich weit mehr radioaktiver Dreck als erlaubt -- und der eigentliche Skandal ist dabei noch gar nicht an die Öffentlichkeit gedrungen: Während der Dreck in den Castoren kaum in den menschlichen Körper gelangt (es sei denn, die Dinger platzen), kann mensch Zeug auf der Oberfläche locker schlucken oder gar einatmen. Und das wird dann erstmal ungesund. Wie dem auch sei, Krisenstimmung in der Atomlobby, und der zuständigen Ministerin Angela Merkel fällt nichts besseres ein, als in der Frankfurter Rundschau so ungeschickt daherzureden, dass die Gegner der Nutzung von Nuklearenergie sich gar keine bessere Propaganda wünschen könnten. Ein paar Beispiele: Merkel: "Ich selbst wusste definitiv nichts [von dem Dreck auf den Castoren]. Die [...] Mitarbeiter habe ich gebeten, dienstliche Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie dies für sich ebenfalls versichern." Will heißen: Entweder lügen wir wie gedruckt oder wir haben sowas von keine Ahnung von dem, was im Land vorgeht, dass es ebensogut gar keine Aufsicht geben könnte. Merkel: "Es gab auf Fachtagungen zwischen 1980 und 1992 vereinzelte Beiträge, meist aus den USA, in denen das Problem beschrieben wurde. In Deutschland gab es keine Anhaltspunkte dafür, daß Grenzwerte überschritten wurden." Will heißen: Ja, logisch sind die Deutschen AKWs und alles in ihrem Umkreis sicherer als anderen. Das wissen wir so genau, dass wir es gar nicht erst nachprüfen. Merkel: "Für die Überwachung der Atomkraftwerke sind die Bundesländer zuständig. Nur sie haben dort Zutritt. Aber sie haben uns niemals Hinweise gegeben, daß Kontaminationen auftreten könnten." Will heißen: Die Reaktoraufsicht ist ein derartiger Kompetenzdschungel, dass die KraftwerksbetreiberInnen machen können, was sie wollen, weil am Schluss eh niemand zuständig ist. Und außerdem muss mensch sehr laut mit uns reden, damit wir auch nur den evidentesten Problemen nachgehen. Merkel: "[Der Gutachter] Schlich [der schon in den 80er Jahren auf die Hüllenkontamination hingewiesen hat] ist mit seinen Argumenten [...] nicht durchgedrungen. Das Oberverwaltungsgericht Münster akzeptierte sie nicht, weil sie von anderen Gutachtern widerlegt wurden" Will heißen: Irgendwelche GutachterInnen finden sich immer, um alles und jedes zu widerlegen. Die AKW-Betreibergesellschaften haben viel Geld und damit auch Recht, so dass sie tun können, was sie wollen. Merkel: "Bei den Transporten in Deutschland bin ich mir sicher [dass niemand durch den Außendreck kontaminiert wurde]. Die Polizisten waren mit Dosimetern ausgerüstet." Will heißen: Ich habe keine Ahnung, was ein Dosimeter ist, wie Dosimetrie an sich funktioniert und den Unterschied zwischen Strahlung von außen und Radioaktivität im Körper hab ich noch nie verstanden. Merkel: "Geringer wird der Widerstand [gegen Transporte nach Gorleben oder Ahaus] bestimmt nicht, nachdem [sic!] was vorgefallen ist." Will heißen: Zumindest da hab ich noch eine etwas klare Weltsicht. A.K. Wehr Zitate aus Frankfurter Rundschau vom 25.5.98, Seite 4 Zwischen Revolution und RestaurationDie Uni 1848ffAllenthalben wird gefeiert in diesem badischen Frühjahr. Die deutsche Revolution jährt sich zum 150. Mal. Eine Menge informative und unterhaltsame Veranstaltungen wurden bereits angeboten oder stehen noch auf dem Programm. Was liegt näher bei einer altehrwürdigen Universitätsstadt wie Heidelberg, als die Frage nach der Rolle der Alma Mater in dieser Revolution? Der Heidelberger Geschichtsverein ist gemeinsam mit dem Universitätsarchiv dieser Frage nachgegangen. Vom 15. Mai bis zum 31. Juli sind die Ergebnisse der Kooperation unter dem Titel " Die Universität zwischen Revolution und Restauration" im Heidelberger Universitätsmuseum zu sehen. Die Ausstellung geht nicht nur auf die konkreten Revolutionsereignisse ein, sondern beschäftigt sich auch mit der Zeit vor und nach 1848/49. Die Haltung der Professorenschaft zu den revolutionären Entwicklungen wird ebenso dargestellt wie das studentische Leben in jener Zeit. Ein eigenes Kapitel ist dem Philosophen Ludwig Feuerbach gewidmet, der mit seinen Vorlesungen im Rathaus damals viele Studenten anzog. Ein Anliegen der Ausstellungsmacher ist es unter anderem, die Verbindung zwischen Universität und Bürgerschaft aufzuzeigen. Der akademische Elfenbeinturm wurde gerne verlassen, um sich gemeinsam mit Heidelberger Bürgern und Handwerkern im politisch motivierten Turnverein zu engagieren. Ebenso stellte man die Aula der Universität für öffentliche Versammlungen zur Verfügung. Nach der gescheiterten Revolution wurden viele der vermeintlich zu "radikalen" Lehrer der Universität entlassen und andere, politisch harmlosere eingestellt. Auch über die Zeit der Reaktion, die für Heidelberg einen Aufschwung der Naturwissenschaften bedeutete, berichtet die Ausstellung. In Texttafeln, Originaldokumenten und Exponaten zieht das universitäre Leben der Revolutionsjahre vor den Augen des Besuchers vorbei. Mit dieser Ausstellung wird die Reihe der Veranstaltungen in diesem Jubiläumsjahr mit einer für Heidelberg wichtigen Fragestellung fortgesetzt. Feiert die bürgerliche Revolution1848er-TermineDo, 4.6. Nach dem Scheitern der badischen Revolution von 1848 flüchteten viele der Revolutionäre in die Vereinigten Staaten, wo sie politisches Asyl und eine neue Heimat fanden - darunter Friedrich Hecker oder Carl Schurz, der es sogar zum Innenminister der USA brachte. Der Flüchtlingsstrom aus Deutschland führte dazu, daß sich in der Folgezeit die Einwohnerzahlen von St. Louis, Cincinatti, Buffalo oder Louisville, KY, fast verdoppelten. Als 1861 der amerikanische Bürgerkrieg unvermeidlich wurde, unterstützten die meisten von ihnen die Sache der Unionisten und führten das, was sie damals als den "Zweiten Freiheitskampf" bezeichneten. Mit der gleichen Überzeugung, mit der sie in Deutschland für Freiheit eingetreten waren, kämpften sie nun für Einheit, Abschaffung der Sklaverei und Menschenrechte. Steve Rowan ist Professor für Geschichte an der University of Missouri-St.Louis und hat zahlreiche Arbeiten zur deutschen Geschichte veröffentlicht. Mi, 10.6 Fr, 19.6. bis So, 21.6. Theater am IDFBettgeflüster + XIDeFix ist wieder da! Zwölf Monate nach den gefeierten Aufführungen der Theaterrevue "Allerhand Gemeinheiten" bringt die Theatergruppe des Instituts für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF) der Universität Heidelberg ihr neues Programm auf die Bühne. Es ist wieder eine Theaterrevue mit Minidramen: "Tischreden & Bettgeflüster" lautet das Motto für Stücke von F.K. Waechter, Loriot, Kurt Schwitters, Karl Valentin, Kurt Tucholsky, Gerhard Polt, Mani Matter, Horst Hussel und Wilfrid Grote. Unseren neuen Theaterabend widmen wir zwei herausragenden Orten menschlicher Kommunikation: dem Tisch und dem Bett. Die Tischgesellschaft einer Kneipe wird zum Mikrokosmos menschlicher Leidenschaften: Harry, der Barkeeper, muß wieder einmal den Kummerkasten für einen seiner Stammkunden spielen. Klaus würde sogar sein Bierglas aufessen, um eine der Damen für eine Liebesnacht zu gewinnen. Sokrates bringt mit seiner bewährten philosophischen Fragetechnik die Kellnerin in Rage. Ein Witz macht die Runde, jedenfalls der Versuch, ihn zu erzählen, aber wer bringt ihn noch zusammen? Am Nachbartisch übernimmt Frau Jacobsen großzügig die Rechnung, aber wie ist das mit dem Trinkgeld?... Dies und anderes mehr geschieht an einem gewöhnlichen Abend im "Café International". Und Mike, der Pianist, spielt seine alten Melodien dazu. Doch damit nicht genug. Die Tischgespräche verwandeln sich in "Bettgeflüster", nachdem sich die Herren und die Damen in ihren Schlafzimmern eingefunden haben... Tischreden & Bettgeflüster UNiMUT elektronischhttp://@UNiMUTMal wieder ein Hinweis auf unsere Webseite Dort finden sich neben dem jeweils neuesten UNiMUT (dort oft schon vor der Papierfassung verfügbar) ein bis 1994 zurückreichendes Archiv, viele Gags und nicht zuletzt der UNiMUT aktuell, tagesaktuelle Meldungen der Redaktion: Außerdem gibt es auf der Homepage die derzeit einzige Möglichkeit für Normalsterbliche, an ein UNiMUT-Abo zu kommen -- allerdings nur per E-Mail. Nur die Hochkultur (Termine)Do, 28.5. Fr, 29.5. Sa, 30.5. So, 31.5. Mi, 3.6. 3. Juni 1998 Do 4.6. Fr, 5.6 Sa, 6.6. So, 7.6. Mo, 8.6 Di, 9.6. 10.6.98 13.06.98 Seminare5.-7.6, FH-Frankfurt/Main: Kongress für Umverteilung und Demokratie -- Leitfäden dieses Kongresses sind das Zusammenführen verschiedener Gesellschaftsgruppen, die scheinbar voneinander isoliert sind und die Erkenntnis über die Gemeinsamkeiten von Problemen bzw. Möglichkeiten sich gemeinsam zur Wehr zu setzen. Zu den vier Themenblöcken Bildung, Umverteilung, Arbeit und Demokratie sprechen VertreterInnen vom Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), IG-Metall, PRO ASYL, B90/Grüne und Einzelpersonen. Anmelden bei: AStA FH Frankfurt, Kleiststr. 5, 60318 Ffm, Tel. 069/15332239, Fax 069/15332279, email: asta-fh.ffm@link-f.rhein-main.de, Teilnahme für Studis kostet 30 DM. 10.-12.6, Oberreifenberg/Hessen: GEW-Seminar "Berufsziel: Wissenschaft -- Ein Vorbereitungstraining für den wissenschaftlichen Nachwuchs" 10.-12.6. Oberreifenberg/Hessen: GEW-Seminar "Studiengebühren -- Ein Seminar zur Moderation von politischen Inhalten". Anhand der aktuellen Diskussion um die Einführung von Studiengebühren sollen die Studierenden lernen, wie eine Kurzmoderation verbereitet wird, wie man "anmoderiert" und wie eine Diskussionsleitung so aussieht wie man sie geplant hat. 10.-12.7., Bonn: GEW-Seminar "Attraktiver durch Bachelor- und Master-Abschüsse -- Zur Internationalisierung an deutschen Hochschulen". Umfassend soll auf diese im HRG vorgesehenen und an einigen Hochschulen schon eingeführten Abschlüsse eingegangen werden. Welche Konsequenzen für die Studiengestaltung ergeben sich? Wie werden Bachelor und Master bewertet? Welchen Bedarfe gibt es? Wie sehen die beruflichen Perspektiven aus? Welche Voraussetzungen für die Internationalisierung müßten erfüllt sein? Für die GEW-Seminare gilt: die GEW übernimmt die Kosten für Unterkunft, Verpflegung sowie An- und Abreise und bekommt dafür 80 bzw. 100 Mark (3- bzw. 4-tägige Seminare). Die Teilnahme ist unabhängig von einer Mitgliedschaft. Anmeldung über GEW-Hochschulbüro, Bergheimer Str. 56, 69115 Heidelberg, Tel: 06221/ 26911, email: hib-hd@fsk.uni-heidelberg.de oder: Brigitte Eschenbach, GEW-Hauptvorstand, Reifenbergerstr.21, 60489 Frankfurt, Tel: 069/78973-313 Ausstellungen"Gotthard de Beauchlair, Buchgestalter, Lyriker, Verleger" Ausstellung in der Altstadt-UB, Mo-Sa 10-19 Uhr. "Die Universität zwischen Revolution und Restauration", Unimuseum, Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 10-16 Uhr, Do: 10-19 Uhr. Helmholtz-Ausstellung im Foyer der Alten Uni - noch bis 19.Juni |
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