[Home] [Aktuell] [Aktuell-Archiv] [Sep 01]

UNiMUT aktuell: Der Zug fährt

Der Zug fährt (06.09.2001)

Am 4.6. gab es mal wieder Verhandlungen mir dem VRN über unser Semesterticket. Beim letzten Mal haben wir vom VRN Nachbesserungen bei seinem Angebot verlangt (AK Semesterticket), vor allem die geplante Erhöhung des Grundbetrags wollten (und koennen) wir nicht akzeptieren. Der Grundbetrag wird jedes Semester an das Studiwerk überwiesen (DM 22,75 von den 82 Mark 75). Bei der Einführung des Semestertickets sollte der Grundbetrag dem VRN als kleine Garantie dienen und ein preiswertes, soziales Semesterticket ermöglichen. Als Instrument zur Preissteigerung war er nie vorgesehen.

Von Mannheimer Seite (das wurde da zusammen mit Studis entschieden) kam das Angebot, 13 Euro Grundbetrag für eine Laufzeit von drei Jahren zu akzeptieren. (Nach der Euroumstellung, als im Sommersemester 2001 zahlen wir 11,50 Euro, noch nach dem alten Vertrag). Der VRN würde diesen Grundbetrag akzeptieren, möchte sich aber im Vertrag einen Blick in die Zukunft festgehalten haben. Ganz konkret koennte er sich vorstellen, den Vertrag, über die drei Jahre hinaus, für weitere zwei Jahre mit 15 Euro Grundbetrag laufen zu lassen. Eine Laufzeit von 5 Jahren ist für einen Semesterticketvertrag allerdings nicht sehr sinnvoll, da von den jetzigen Studis kaum jemand das Ende des Vertrags erleben würde.

Alternativ fordert der VRN 14 Euro Grundbetrag im dritten Jahr. Nächste Woche werden wir einen schriftlichen Entwurf bekommen, so dass es dann eine Grundlage gibt, über die man reden kann. Der Verkaufspreis fuer das Semesterticket wird vom VRN bestimmt, eine Höchstgranze wird allerdings im Vertrag festgelegt (vielleicht 80 Euro).

Nun liegt es an uns, wie wir uns das Semesterticket vorstellen. Diese Verhandlungen haben gezeigt, dass der VRN Interesse am Semesterticket hat und den Vertrag nicht leichtfertig auslaufen lassen will. Die Studierenden jedoch entscheiden, welchen Wert fuer sie das Semesterticket hat. Denn einen Vertrag - und somit ein Semesterticket - wird es nur geben, wenn wir ihm zustimmen.

Infos und Anmerkungen an AK Semesterticket der PH/Uni Heidelberg

Für die, die mehr wissen wollen:

Warum das mit dem Grundbetrag so kompliziert ist

Der Gundbetrag ist ein Zwangsbetrag. Alle Studierenden zahlen ihn und es gibt auch keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Auch Leute, die das Semesterticket auf gar keinen Fall haben wollen, müssen den Grundbetrag zahlen. Sowas gibt es zwar ueberall, in manchen Unis müssen sogar alle Studis ein Ticket kaufen, also bis zu 200 DM zahlen, in Heidelberg ist das aber etwas anders. Heidelberg liegt in Baden-Württemberg, und hier gibt es keine verfasste Studierendenschaft. Die Studis einer Uni als Gruppe gibt es rechtlich erstmal nicht so richtig. So können die Studis als Gruppe auch keine Verträge abschliessen (in anderen Bundesländern gibts das). Das ist auch der Grund, warum in Heidelberg für das Semesterticket nicht ein AStA der Vertragspartner ist, sonder Universität und Studentenwerk. Es gab auch schon häufiger Klagen gegen die Zwangsbeiträge. Die Gerichte haben aber stets entschieden, dass diese Form von Semesterticket o.k. ist, Zwangsbeiträge also eingezogen werden dürfen. Diese Grundbeiträge dürfen allerdings einen bestimmten Anteil an den Semestergebühren nicht überschreiten. Wie hoch dieser Beitrag genau sein darf, ist mir nicht bekannt, Gutenkunst (Chef vom Heidelberger Studiwerk) und sein Mannheimer Kollege meinten aber, die zunaechst vom VRN angestrebten 18 Euro seien zu viel.

Wer denn jetzt zu entscheiden hat

Offiziell haben die Studis beim Semesterticket nicht mitzureden. In Heidelberg haben wir es aber mit recht vernünftigen Leuten zu tun, die (mindesten beim Semesterticket) erkannt haben, dass es unsere Sache ist. Es wird also keinen Vertrag geben, wenn die Studis ihn nicht wollen. Genau hier besteht aber das Problem: wie kann man ein eindeutiges Votum zum Semesterticket erhalten? Wer dazu eine gute Idee hat, darf sie uns gerne mitteilen.

Warum wir soviel Wert auf den Grundbetrag legen

Der Grundbetrag wird an das Studiwerk bezahlt, und niemand denkt bei der Rückmeldung an das Semesterticket. Wenn man dann bei der HSB die 120 DM für das Ticket zahlt, sind die 22,75 DM schon wieder vergessen. Müsste der VRN den ganzen Ticketpreis über den Verkaufspreis einziehen, so würden sich Preiserhoehungen direkt in der Verkaufszahlen wiederspiegeln. Hinzu kommt, dass nur die Hälfte aller Heidelberger Studis das Semesterticket erwirbt, den Grundbetrag zahlen aber alle, d.h. für jedes Ticket erhält der VRN noch zweimal den Grundbetrag. Für ein Ticket bekommt der VRN also nicht etwa 120 DM, sondern 165,50 DM. Und jede Mark, um die der Grundbetrag angehoben wird erhöht den wirklichen Ticketpreis um 2 Mark.

AK Semesterticket

Link me


Diese Seite darf unter der GNU FDL (auch verändert) weiterverbreitet werden. Näheres in unserem Impressum.

Druckfassung

Erzeugt am 06.09.2001

unimut@stura.uni-heidelberg.de