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UNiMUT aktuell: Sechs Herren und die Studiengebühr

Sechs Herren und die Studiengebühr (1.7.98)

[Image: Stühle]

Zwei der wenigen leeren Stühle in der Aula an diesem Abend.

Sechs Herren hatte ein auch als Bild am Montag bekanntes Hamburger Nachrichtenmagazin heute abend in der Aula der neuen Uni zu einer Diskussion über Studiengebühren versammelt, vom Untertitel "Elite-Uni statt Massen-Uni?" war angesichts der aktuellen Vorgänge nur am Rande die Rede. Zwei dieser Herren machten die Diskussion im Wesentlichen unter sich aus: Der Baden-Württembergische Wissenschaftsminister Trotha und sein Amtskollege aus Rheinland-Pfalz, Zöllner. Während ersterer nicht wesentlich über das gewohnte Fliesenlegerargument (vier Fliesenleger zahlen einen Studienplatz für Leute, die irgendwann mal ganz reich sind -- wer nicht sieht, warum das pure Polemik ist, bekommt im letzten Absatz des Zahlen-Artikels im UNiMUT aktuell vom März einen Tip) hinauskam, bekam Zöllner in seinen luzidesten Momenten doch ein paar recht klare Gedanken hin, konnte sich aber doch Standortargumente nicht ganz sparen (Studiengebühren schrecken alle Sorten von Studis ab, die wertvoll für den Standort sind u. dgl.)

Inhaltlich war also nicht viel Neues geboten, und so konnte sich auch der Vertreter der Fachschaftskonferenz in seinen Argumenten auf Bekanntes beschränken -- was bei einem so ausgelutschten Thema auch nicht überrascht. Überraschender dann schon, dass der Spiegel mit seinen Stars die Aula richtig voll bekam. Irgendwas läuft an unseren Unis wirklich falsch, wenn 1000 Studis kommen, um einem mehr oder minder gepflegten Palaver von Volksvertretern zuzusehen, während zu mensch froh sein kann, mehr als 100 Leute zu einer VV zu ziehen, bei der es darum geht, dass Studis (zudem für ihre eigenen Interessen) selbst handeln (etwa "VV, die Zweite" im UNiMUT aktuell).

Aber immerhin: Die Beiträge aus dem Publikum ließen dann doch hoffen: Nur wenige ließen sich ernsthaft hinreißen, sich auf eine vor allem von Trotha, hin und wieder aber auch vom diesmal eher stillen Siebke, angefangene Debatte über gute und schlechte Studiengebühren einzulassen.

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Dieser Artikel wurde zitiert am: 13.04.2002


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Erzeugt am 01.07.1998

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