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UNiMUT aktuell: Mal wieder: Kein Blut für Öl

Mal wieder: Kein Blut für Öl (21.2.98)

Ein wenig verloren im Einkaufsrummel haben sich doch eine Handvoll Leute zur Kundgebung versammelt.

Kofi hin, Annan her: Nur wenige glauben, dass sich die USA noch davon abbringen lassen werden, erneut "chirurgische Eingriffe" im Irak vorzunehmen. Und auch wenn sich der UN-Sicherheitsrat diesmal nicht ganz so klar äußert und die Koalition "des Westens" nicht ganz so breit ist wie vor sieben Jahren, so besteht doch recht weitgehender Konsens, dass Hussein zum einen Massenvernichtungswaffen herstellen lässt und er zum anderen daran gehindert werden muss, "wenn es ein muss", mit Waffengewalt.

Zu Zeiten des zweiten Golfkriegs entdeckten überraschend viele Menschen starke pazifistische Sentimente in sich, und die Folge waren damals Schweigekreise und Demos allenthalben. So weit ist es heute noch nicht, gerade mal 50 Menschen kamen zu einer Kundgebung "gegen ein Bombardement des Irak", die ein geschwind geschmiedetes Bündnis gegen einen neuen Golfkrieg -- rund 20 Heidelberger Basisgruppen beteiligen sich -- heute am Bunsenplatz abhielt; immerhin ließen sich trotz erheblicher Probleme mit der Varanstaltungstechnik ein paar der samstäglichen EinkaufsbummlerInnen zum Stehenbleiben bringen, was dann zeitweise doch für sichtbare Menschenmengen rund um den Infotisch sorgte. Sie konnten sich drei Reden anhören,

Apres Polit in der Sonne.
die in etwa das zum Ausdruck brachten, was in Prosa in einem Papier der Graswurzelrevolution nachzulesen ist. Zum Ende der Veranstaltung sprach spontan ein Veteran des Vietnamkriegs über den Widerstand gegen einen neuen Krieg und machte deutlich, dass zumindest die Armee der USA auch Einzelfälle hat, die zu klaren Gedanken fähig sind.

Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Betroffenheit wieder erst dann richtig groß wird, wenn "unsere Jungs" längst ihre Bomben fallen lassen, oder ob diesmal schon im Vorfeld nennenswerter Widerstand gegen einen neuen gerechten (heiligen?) Krieg und die "Wahrnehmung der internationalen Verantwortung" der Bundesregierung dafür sorgt, dass es gar nicht dazu kommt.

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Erzeugt am 21.02.1998

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