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UNiMUT aktuell: URZ an den Gates of Hell

URZ an den Gates of Hell (14.03.2002)

Nachdem das URZ Ende der achtziger Jahre das Ende der Großrechner und die Bewegung zu Unix-Systemen und dem Internet hin verschlafen hatte, ist es jetzt hellwach und am Puls der Zeit. Ein Zeichen dafür ist ein Papier zur Zukunft der EDV in Heidelberg, das in vielen Punkten größtenteils eher technischer Natur versucht, mit der rasanten Ausweitung einschlägiger Spielmöglichkeiten mitzuhalten.

Leider sind die Moden, die es in der EDV zur Zeit so gibt, nicht immer schön. So sollen die Datenbestände der URZ-BenutzerInnen allmählich auf Windows-Systeme migriert werden -- bei der bekannten Redmonder Datensammelwut und dem Spieltrieb der dortigen ProgrammiererInnen vielleicht für mancheN keine angenehme Vorstellung. Immerhin, das URZ scheint den Instituten weiterhin freie Wahl lassen zu wollen, nur Angebote zur Unterstützung der dezentralen AdministratorInnen will man machen.

Abgesehen von den technischen Details lassen in dem Papier die Wörter "einheitliche Authentifizierung" und "Chipkarte" aufhorchen. Erstere soll dafür sorgen, dass mensch überall am URZ nur noch ein Passwort hat und das auch noch am Institut und bei der UB geht. Das mag vielleicht bequem sein, führt aber natürlich auch zu mehr Daten, die sich nachher wirklich einfach verknüpfen lassen ("Wer hat in der letzten Zeit Mails nach Saudi-Arabien geschickt und Bücher über Luftfahrt ausgeliehen?") -- im Augenblick ist für Anfragen dieser Art mindestens noch der Umweg über die Matrikelnummer nötig. Und Menschen, die glauben, solche Anfragen würde niemand stellen, sollten nochmal in sich gehen.

Ähnliche Bedenken mag mensch bei der Chipkarte haben. Über ecUM, die Megakarte der Uni Mannheim mit eingebautem Semesterticket, werden wir (horrentlich) in der nächsten Zeit berichten, die Probleme mit den Mensakarten dürften den meisten Studierenden in Heidelberg ebenfalls ein Begriff sein. Das URZ wiederum überlegt, insbesondere im Zusammenhang mit der Authentifizierung, auch auf Karten zu setzen, und zwar gleich auf welche, die die Funktionalitäten der vorerwähnten quasi nebenbei mit enthalten können. Mensch kann die nur noch auf Karte hin öffnenden Pool- und Hörsaaltüren schon vor sich sehen. Wir empfehlen in diesem Zusammenhang auch den bereits etwas gereiften Chipkarten-Reader der TH Darmstadt.

Lustig wird das bestimmt. Wer aber dann noch lachen kann?

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Erzeugt am 14.03.2002

unimut@stura.uni-heidelberg.de