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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
InhaltAm Dienstag, den 15.06. sind Uniwahle!!! Uniwahlen - Was bringt's?Was wird gewählt?Am Dienstag, den 15. Juni finden die Wahlen der studentischen Mitglieder für die Unigremien statt. Gewählt werden die Mitglieder der 15 Fakultätsräte, des Großen Senats und des (kleinen) Senats. In diesen Gremien sitzen nicht nur Studierende, sondern Mitglieder von vier verschiedenen Gruppen: der ProfessorInnen, des Wissenschaftlichen Mittelbaus, der Studierenden und der sogenannten "Sonstigen Mitarbeiter" (BibliothekarInnen, Verwaltungsangestellte, Hausmeister, etc.). Mitglieder in den Gremien werden jeweils von den Angehörigen ihrer Gruppe gewählt: Also wählen die Studierenden am 15. Juni die studentischen VertreterInnen der beiden Senate und des Fakultätsrats ihres ersten Hauptfachs. Ein Ergebnis steht allerdings schon vor Wahlbeginn fest: In allen Gremien verfügen die Profs über die absolute Mehrheit. Was geschieht in den Gremien?"Routineangelegenheiten" für Fakultäten sind z.B. die Verabschiedung von Berufungslisten, Prüfungs- und Studienordnungen oder Lehraufträgen. Die meisten dieser Beschlüsse müssen dann im Senat oder dem Verwaltungsrat (einem Ausschuß des Senats) endgültig abgestimmt werden. Die Endentscheidung über Zulassungszahlen (bei lokalen NCs), Aufhebung von Studiengängen oder Prüfungsordnungen wird zum Beispiel im Senat gefällt. Zu einigen Themen setzt der Senat Ausschüsse ein: z.B. für Prüfungen, Musik und Sport, Bibliotheken... Hin und wieder werden auch allgemein gehaltene Erklärungen verabschiedet, letztens zum Beispiel zur Novelle des Unigesetzes (UG). diese Erklärungen haben jedoch vor allem symbolische Funktion, da Unigremien hierzu keine Beschlüsse fassen können. Einige Entscheidungen, z.B. über Mittel- oder Stellenverschiebungen, sind von ihren Auswirkungen her nicht gleich zu ermessen. Um aus Andeutungen dennoch Schlüsse ziehen zu können oder darauf zu kommen, daß das Streichen einer bestimmten Stelle mittel- oder unmittelbare Folgen für einen Studienabschnitt oder gar ein Fach hat, muß man wissen, was in den Instituten und Seminaren gerade passiert. Genau dies verfolgen die Fachschaften an den über 30 Fachbereichen kontinuierlich - und nicht erst wenn es auf der Tagesordnung steht - denn manchmal muß man auch "zufällig" zum richtigen Zeitpunkt nachfragen, um eine Sache rechtzeitig thematisieren zu können. Durch den regelmäßigen Austausch der Fachschaften untereinander sind die FSK-VertreterInnen auch über kleinere Entwicklungen in den Fachbereichen informiert. Was geschieht nicht in den Gremien?Nicht diskutiert werden zum Beispiel das Semesterticket, Studiengebühren, BAföG-Reform oder Hochschulfinanzierung. Diese Themen werden in den Regierungen und Parlamenten verhandelt, von der Sache her gehört es nicht zum Aufgabenbereich der Hochschulen. Wer hier wirklich mitmischen will, muß auf die Straße gehen oder sich bundes- oder landesweit mit anderen zusammenschließen. Die FSK tut dies in der LAK (Zusammenschluß der unabhängigen Studierendenvertretungen in Baden-Württemberg), dem fzs (= freier zusammenschluß von studentInnenschaften = bundesweiter Dachverband) und durch die Mitarbeit in denBundesfachschaftstagungen der einzelnen Fächer. Bundesfachschaftstagungen der einzelnen Fächer. Was ist eigentlich der "AStA" ?Manche Leute reden aber auch von "AStA"-Wahlen. Am 15. Juni werden aber nur die Mitglieder der beiden Senate und der Fakultätsräte gewählt. Der AStA (Allgemeiner Studierendenausschuß) wird gar nicht gewählt, sondern nur gebildet und zwar aus den studentischen Mitgliedern der beiden Senate. Unter der Aufsicht des Rektors berät er die Senate in geistigen, musischen, und sportlichen Belangen sowie zur sozialen Förderung von Studierenden und Behinderten. Hochschulpolitik wird als Thema eigens ausgenommen und Interessen vertritt ein Senatsauschuß per Definition nicht. Eine Studierendenvertretung sieht das UG nicht vor. In anderen Bundesländern ist es anders! Dort gibt es Studierendenparlamente, die eine Art Regierung wählen, AStA genannt, die im Namen der Studierenden Entscheidungen fällt und diese vertritt. Ein derartiger AStA wurde in Baden-Württemberg 1977 abgeschafft. Das, was in Ba-Wü "AStA" heißt, ist keine Studierendenvertretung. Was ist die FSK ?Wie auf Uniebene sieht es an den Fachbereichen aus: Vertretung oder Mitsprache ist nicht vorgesehen! Erst auf der Fakultätsebene (die in der Altstadt auch mal 17 Studiengänge zusammenfaßt) dürfen drei (!) Studierende an den Sitzungen des Fakultätsrats teilnehmen. Zum Glück haben sich an fast allen Fachbereichen Fachschaften gebildet, die die studentische Interessenvertretung am Fachbereich wahrnehmen und sich in den Fakultätsräten absprechen. (Es gibt übrigens auch Ausschüsse namens "Fachschaft" auf Fakultätsebene, diese haben aber mit den "echten" Fachschaften nichts gemeinsam: auch hier betreibt Baden-Württemberg Etikettenschwindel.) Uniweit haben sich die unabhängigen Fachschaften zur Fachschaftskonferenz (FSK) zusammengeschlossen, dort erfolgt die Koordinierung und die Vorbereitung der Mitarbeit in den Unigremien. Für die Vertiefung und Erledigung von Arbeiten, die Erarbeitung von Stellungnahmen und für den "Service" gibt es verschiedene Referate und Arbeitskreise (z.B. Sozialreferat, Referat für Hochschulpolitik, AK Sozialhandbuch, AK Lehramt, AK Internet (Prüfungsordnungen, andere Infos im WWW), Fahrradwerkstatt URRmEL, Food-Coop Appel un Ei, AK Hochschulreform). Wenn die Fachschaften unabhängig sind und sowieso arbeiten -- warum dann Unigremien wählen?Weil das UG keine Vertretungsstruktur für Studierende vorsieht, müssen die Studierenden ihre Ziele und Vorstellungen in eigenen, unabhängigen Strukturen erarbeiten. Aber diese sollten auch in die Entscheidungsfindung an der Hochschule einfließen. Erst dies zeigt, wie sinnvoll eine Verankerung dieser Arbeitszusammenhänge im Gesetz wäre, denn ohne die Arbeit in den Fachschaften und der FSK würde manches in den Gremien ungünstiger entschieden und manches Studium verliefe ohne Fachschaftsinfos weniger erfolgreich. Um die unabhängigen Fachschaften zu stärken und zugleich die Ergebnisse ihrer Arbeit in die Unigremien einzubringen, stellt die FSK zu den Wahlen KandidatInnen für die uniweiten Gremien und die Fachschaften Leute für die Fakultätsräte auf. Diese wollen wie in den vergangenen Jahren durch den Rückgriff auf die Kompetenz und die Informationen aus den Fachschaften zu einer sachlichen Gremienarbeit beitragen und zwar von der untersten Ebene an und nicht erst ab der Uniebene wie die Parteijugend. Unterstützt die Fachschaften bei ihrer Arbeit durch eine klare Mehrheit für die Fachschaften. Die Delegierten der Fachschaftskonferenz wollen in den Gremien Eure Interessen vertreten, die vom Fachbereich an in Fachschaften, der FSK und ihren Referaten und Arbeitskreisen mit Euch erarbeitet werden. Weil der "AStA" und die offiziellen UG-Fachschaften mit ihren im Unigesetz definierten Aufgaben keine Vertretung sind, müssen die Studierenden ihre Ziele und Vorstellungen in unabhängigen Strukturen erarbeiten. Um diese unabhängigen Strukturen zu stärken und zugleich die Ergebnisse ihrer Arbeit in die Unigremien einzubringen, tritt die FSK zu den Wahlen an. Die FSK lehnt die bestehenden gesetzlichen Regelungen in Baden-Württemberg ab und setzt sich für eine gesetzliche Neureglung ein. Sie bleibt aber nicht bei diesen Forderungen stehen, sondern praktiziert bereits jetzt Elemente dessen, was sie fordert. So zeigt sie, daß Mitbestimmung von der Fachbereichsebene an machbar ist und daß nur die Anbindung an die Fachbereiche eine effektive Gremienarbeit erlauben. Wählt die FSK-Liste und nehmt Eure Mitwirkungsmöglichkeiten in den unabhängigen Fachschaften wahr!
Editorial und TermineSchon zwei Tage nachdem ein kraftraubender und augenlichttrübender (weil soooo schön!!) 10-Seiter von der Redaktion aus der Taufe gehoben ward, müht sich eine Rumpfredaktion mit einen Sonder- zu den Uniwahlen ab. Und wie ihr sehen könnt: das Ergebnis belohnt den nächtlichen Fleiß. Verbunden ist diese Ausgabe vor allem mit der Bitte an den/die geneigte/n Leser/in Wählen zu gehen. Argumente dafür kann mensch auf diesen Seiten (und in vielen UNiMUTen davor) finden. Hier nochmal das Lieblingsargument das Redakteurs: die geringe Wahlbeteiligung - in Heidelberg meist unter 10% - gibt denen, die den Studis mehr Mitwirkung verweigern wollen, beste Argumente in die Hand: es besteht ja offensichtlich kein Interesse an der Mitwirkung! Sicher wird anders herum eher ein Schuh draus: weil die Studivertreter so wenig bewegen können, ist auch die Wahlbeteiligung so niedrig. Laßt uns dennoch Interesse an Einfluß demonstrieren und die Leute in den Gremien mit mehr Rückhalt ausstatten (auch ungültige Stimmen erhöhen die Wahlbeteiligung!). Der Redakteur verät auch noch sein Lieblingsargument für die Wahl der FSK: es ist v.a. ein strukturelles, denn nur die FSK hat Aktive an fast jedem Fachbereich (die Fachschaften), die über die Koordination in der FachSchaftsKonferenz, ihre Gremienmitglieder auf dem Laufenden halten. Über derartige Infokanäle verfügen die Hochschulgruppen nicht, wenn auch unter ihnen manch wackereR StreiterIn für die Sache der Studierenden sein mag (die meisten wollen aber nur Pöstchen für den Weg nach Berlin!). Dier "Erfolge" der FSK in den Gremien sind - wie ihre Möglichkeiten - bescheiden. Doch vor 20 Jahren wurden Infostände zu Semesterbeginn in der Neuen Uni untersagt - heute organisiert der Rektor sie! Früher wurden im Lehrangebot Pflichtkurse einfach vergessen - heute zwar auch, aber es findet sich dann doch noch Geld dafür. Früher durften Gelder nicht für Erstifrühstücke ausgegeben werden, heute gibt es sogar Sondermittel. Heldentaten? Absolut nicht, doch realtiv zu manchen Fakultäten: schon! Zum Schluß noch zwei Termine:Mi, 9.6. und Mi, 16.6.: jeweils 9-13 Uhr kostenlose Fahrradcodieraktion von Polizei Handschuhsheim, Uni, FSK, URRmEL und Studentenwerk im Neuenheimer Feld 304, Haupteingang Mensa, Mittlerer Eingang |
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Erzeugt am 27.02.2003
unimut@stura.uni-heidelberg.de