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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Inhalt
EditorialGespannt sitzt die Redaktion vor dem Computer und sucht im Internet den besten Ort für die für Mittwoch angekündigte Sonnenfinsternis. Was wären wir ohne Computer? Durch ihn erhält das Übersinnliche, das Metaphysische, erhalten Religion und Glaube wieder Einzug in unser Leben. Wie oft sitzen wir gebannt vor IHM, fassungslos darüber, wie ER unseren Text zugerichtet hat, ergriffen, wie gut ER das wieder hinbekommen hat mit der Graphik, der Rechtschreibehilfe, dem automatischen Aktualisieren der Fußnoten... Reagiert ER nicht, glauben wir, daß ER irgendwann doch wieder druckt, irgendwo doch noch eine *.tmp-Datei angelegt hat. Erwachsene, "Konfessionslose" oder aus ihrer Glaubensgemeinschaft ausgetretene Menschen vollziehen Rituale: das An- und Ausmachen von IHM - in verschiedenen festgelegten Reihenfolgen- , die Anwendung unter der Hand weitergegebener Tastengriffe, das Ausstoßen sakraler Worte (Strrng, Altgrr, effszehnoderso)... Mystische Zeichen erscheinen nach der Eingabe geheimer - in dicken Büchern festgehaltener - Zahlencodes... Menschen, die Bücher schon längst verachten, haben fraglos die liturgischen Anleitungen, um mit IHM zu kommunizieren, im Regal stehen. Und trotz aller Grimassen und Flüche, Verwünschungen und sogar tätlicher Angriffe: ER ist immer der stärkste. ER gibt unserer gottlosen mordenden Industriegesellschaft wieder einen Sinn, IHN beschwören wir, auf IHN hoffen wir: ER weiß alles. Doch jetzt die Sonnenfinsternis: wird SIE uns zeigen, daß es etwas gibt, was noch größer und stärker ist? Die Redaktion wird Nachforschungen anstellen und dankt bis dahin für die Unterstützung IHM Trotha verbündet sich mit der LehreIn seiner Pressemitteilung Nr. 186/1999 vom 26. Juli 1999 schloß Ressortminister von Trotha ein Bündnis für die Lehre mit sich. Finanziert wird es mit Mitteln der Hochschulen, die das Ministerium einbehält sowie den Studiengebühren, die Studierende in Baden-Württemberg zahlen. Die Hochschulen, so von Trotha anläßlich des Bündnisschlusses, begrüßten den Vorstoß -- eine Erklärung der die Hochschulen sicher bald Folge leisten werden, wie sonst sollten sie wieder an ihre Gelder kommen. Der Unimut dokumentiert im Folgenden kommentierend die Presseerklärung. "Um die Lehre an den Hochschulen zu stärken und weiter zu verbessern, will Wissenschaftsminister Klaus von Trotha mit den Hochschulen ein "Bündnis für Lehre" schmieden, in das vor allem auch die Studierenden einbezogen werden sollen. "Die Veränderung des Bildungsmarktes, die sich wandelnden Nachfragewünsche der Studierenden und der Abnehmer auf Seiten der Wirtschaft sowie der immer noch zu geringe Stellenwert der Lehre bei zahlreichen Wissenschaftlern verlangen neue Überlegungen. Wir brauchen ein umfassendes Konzept, um die Qualität der Lehre an unseren Hochschulen deutlich zu steigern", sagte der Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst am 26. Juli vor Medienvertretern in Stuttgart. Langsam muß man sich fragen, was all die Sonderprogramme der letzten Zeit eigentlich gebracht haben -- anderen zeitgleichen Presserverlaut-barungen zufolge haben die Hochschulen und insbesondere die Lehre in Ba-Wü in den letzten Jahren doch ein derartiges Niveau erreicht, daß es gar nichts mehr zu reformieren gibt. Auch haben sich offiziell infolge der zahllosen Reformmaßnahmen Studienzeiten und Studierendenzahlen dramatisch verringert. Oder verbirgt sich hinter dem "Paradigmenwechsel", den von Trotha beobachtet haben will, einfach die Einsicht, daß sich eben nichts getan hat und es jetzt wirklich langsam Zeit wird, bevor die Öffentlichkeit merkt, daß alle bisherigen Jubelmeldungen Statistik und Rhetorik waren? "Dabei geht die Hochschulpolitik des Landes von der Erkenntnis aus, dass sich die Berufssituation von Hochschulabsolventen grundlegend gewandelt hat. "Es geht ganz überwiegend nicht mehr um die Heranbildung von Nachwuchswissenschaftlern, sondern um die Ausbildung für vielfältige akademische Berufe und Praxisfelder." (von Trotha)" Bravo! Was Studierende seit dreißig Jahren fordern, hat auch "die Hochschulpolitik" endlich erkannt. Das Hauptproblem ist aber, daß zwar vielleicht "die Hochschulpolitik" nun um eine Erkenntnis schlauer ist, aber die Lehre an den Hochschulen und v.a. die Prüfungsordnungen dieser Erkenntnis noch hinterher hinken. "Die Stärkung der Lehre war nach den Worten des Ministers "ein Schwerpunkt unserer Hochschulpolitik von Anfang an". Im Zuge der ersten und der zweiten Stufe der Hochschulreform in Baden-Württemberg (1995 und 1997) wurden bereits eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt: Siehe oben. Trotha benennt hier seine -- zugegebenermaßen nicht völlig witzlosen -- "Reformen" und läßt auch deutlich erkennen, daß der durchschlagende Erfolg eben ausblieb. Fraglich ist eben nur, ob man mit derartigen Kollateralmaßnahmen alleine wirklich die Lehre stärkt. Hier sei nur daran erinnert, daß z.B. der Heidelberger Rektor sich persönlich dafür einsetzte, daß die Gummiklausel zur Berücksichtigung pädagogischer Fähigkeiten bei Habilitationen noch weiter verwässert wurde. Die Geschichte mit den 160 Semesterwochenstunden (SWS) wird durch ihre ständige Wiederholung in allen Presseerklärungen nicht besser: egal, was in der Prüfungsordnung steht: die meisten Studierenden belegen nur soviele Stunden, wie sie für das Erbringen der Leistungsnachweise brauchen. Und wenn mehr verlangt werden -- angeben kann man vieles... Was Zeit kostet, sind die Leistungsnachweise und ein Seminar von 2 SWS kann eine Hausarbeit von 20 oder 200 Seiten nach sich ziehen - hier steckt die Zeit! Ganz abgesehen davon, daß diese Reduktion der SWS vielleicht vier oder fünf Studiengänge betraf (und auch dies ja vor allem auf dem Papier...). Trothas Engagement in Ehren: Veranstaltungen ohne Wiederholungsklausuren und Lehrende - selbst Studiendekane! - die Hausarbeiten nur bis zu einem Stichtag annehmen und ansonsten die Wiederholung des Seminars verlangen, verlängern ein Studium mehr, als es die Reduktion der SWS je kürzen könnte! Warum Profs sich in der Lehre verbessern, wenn Studierende zahlen dürfen, wenn sie "zu lange" studieren (und die Profs dieses Geld dann im Rahmen eines Bündnis für die Lehre einsetzen dürfen) verstehen wohl nur Mitglieder der Republikaner, der CDU und der FDP/DVP-Fraktion, die das eingeführt haben."Von Trotha nannte folgende Ziele des Bündnisses für Lehre: Offenkundig ist wieder: der Umdenkungsprozeß und die Rahmenbedingungen lassen noch zu wünschen übrig. Da "die Hochschulen" blöde wären, würden sie nicht mitmachen und da, wer ein Bündnis für Lehre grundsätzlich ablehnt, es auch wäre, müßte dies eigentlich nicht erwähnt werden. Es soll hier aber der Eindruck einer großen konzertierten Aktion erweckt werden. Schade nur, daß zahlreiche seit längerem geäußerte Vorschläge weder hier noch an anderer Stelle aufgegriffen werden. "Die Grundkonzeption des Bündnisses für Lehre hat drei Teile: einen ordnungspolitischen, einen organisatorischen und einen finanziellen Teil. Blabla. Bereits bisher konnten Praktika eingeführt, Prüfungen auf Latein oder in den Fremdsprachen in der jeweiligen Fremdsprache abgelegt werden, Teilzeitstudierende stellen seit langem gut die Hälfte aller Studierenden, studierenden Eltern und Behinderten wird offziell seit langem geholfen, Mentorenprogramme werden alle Jahre - für jeweils andere Gruppen - pressewirksam ins Leben gerufen. Leider laufen sie dann, bevor sie wirklich greifen oder implementiert werden in der Regel aus - Stuttgart braucht das Geld für neue Incentives... "Ein gutes und erfolgreiches Studium hängt nicht nur von übersichtlichen Studienstrukturen ab, die wir durch das Bündnis für Lehre befördern wollen. Genauso wichtig ist eine Berufsorientierung des Studiums, weil diese viel zur Anschaulichkeit und zur positiven Motivation beiträgt", sagte von Trotha. Praxisbezug bedeute - wegen der Globalisierung der Bildungs- und Arbeitsmärkte - auch Internationalisierung der Studieninhalte. Diese wird im Rahmen des Bündnisses für Lehre durch das DAAD-Gütesiegelprogramm, das Betreuungsprogramm für ausländische Studierende und das Gastdozentenprogramm gefördert." Wie werden Studienstrukturen übersichtlich? Durch das Bündnis für Lehre. Welch klare Lösungen die Politik doch manchmal hat! Der Schluß, daß Praxisbezug durch die Globalisierung der Arbeitsmärkte auch eine Internationalisierung des Studiums bedeutet, ist so brilliant, daß man glatt vergißt, daß viele Lehrpläne bereits die fachliche Praxis ausblenden, von der beruflichen Praxis ganz zu schweigen. Oder meint von Trotha gar Praktika? Das hätte den Vorteil, daß man sich um die Studieninhalte keine Gedanken machen muß, sondern einfach irgendwelche Pflichtpraktika einführt. Vielleicht sollten in diesem Zusammenhang auch auf die fremdsprachige Fachliteratur oder nachzuweisende Fremdsprachenkenntnisse in vielen Magisterstudiengängen erwähnt werden: sie alleine könnten ja vielleicht die Internationalisierung sichern. Ob ein DAAD-Gütesiegelprogramm und die Betreuung ausländischer Studierender zur Internationalisierung beitragen (oder erst recht zur Ghettoisierung) muß diskutiert werden. Solange wir aber nicht wissen, welche Voraussetzungen mit dem Gütesiegel verbunden sind (kann man das essen?), kann man uns viel erzählen. "Die Hochschulen haben nach Mitteilung des Ministers das Konzept des Bündnisses für Lehre grundsätzlich begrüßt. Konkrete Vorschläge haben bisher die Universitäten Mannheim, Tübingen und Ulm gemacht. Dabei wurde als besonderes Anliegen die hochschuldidaktische Weiterbildung sowie die Internationalisierung von Studiengängen hervorgehoben." Siehe oben. Wie lange muß man eigentlich noch in die Hochschuldidaktik Geld und Worte investieren, um Erfolge zu erzielen? Und was ist nun aber eigentlich Internationalisierung? "Zur Steuerung des Bündnisses für Lehre dient dessen finanzielle Konzeption. Angestrebt ist, dass im Jahr 1999 Mittel in Höhe von ungefähr 34 Mio. DM bereitgestellt werden, und zwar ca. 17 Mio. DM für die Universitäten, 6,6 Mio. DM für die Pädagogischen Hochschulen und ca. 10,9 Mio. DM für die Fachhochschulen. Zusätzliche Haushaltsmittel sind dazu nicht erforderlich. Als Beispiel erläuterte der Minister die Umsetzung des Bündnisses für Lehre im Bereich der Universitäten. Hier ist die Bildung eines "Fonds für die Lehre" vorgesehen. Dessen Volumen von 17 Mio. DM wird zum Teil aus den bisher zentral etatisierten Haushaltsmitteln für die Lehre gebildet, hinzu kommen 7,5 Mio. DM aus den Langzeitstudiengebühren. Fein. Aber wo genau werden die "bereits zentral etatisierten Gelder" weggenommen? Und werden die Hochschulen nicht versuchen, diese Löcher wieder zu stopfen? Aufschlußreich die Formulierung "studienverkürzende Programmteile": Wie teuer ist es - und wen zahlt man - um in der Germanistik die Mediävistik zu streichen? Oder in Biologie die Botanik? Wollt ihr an der "Reinwaschung" der Studiengebühren beteiligt sein, überlegt euch, welche Tutorien, Blockseminare etc. man als international und praxisorientiert verkaufen kann, um sie weiterhin anzubieten. Die Redaktion nimmt, wie eure Fachschaft, sachdienliche Hinweise entgegen. Kirsten Fehla im Datenkontrollbogen - DokumentationStudierender "Rucki"* Heidelberg, im Sommer '99 Die Redaktion freut sich über weitere einschlägige Dokumente! Wir gehen davon aus, daß diese Zustände nicht von den MitarbeiterInnen des Studierendensekretariats gewollt sind. Allerdings hilft dies den betroffenen Studierenden nicht. Handlungsbedarf ist hier wohl angebracht! Da als Hauptgrund für die Verzögerungen oft die "Langzeitstudierenden" angeführt werden, könnte mensch beispielsweise darüber nachdenken, diese aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung bei der Abwicklung der Rückmeldung miteinzubinden (für ein Entgeld von 1000 DM pro Semester) leerer CASTOR erreicht ...... zur Sonnenfinsternis das AKW NeckarwestheimDerzeit laufen die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der CASTOR-Transporte auf Hochtouren. Die letzten Test und Gutachten werden gerade angefertigt und die Betreiber der Atomkraftwerke (AKWs) bereiten sich auf einen heissen Herbst vor. Am 11.8. rollt ein leerer Excellox-Transportbehälter für abgebrannte Brennelemente von Großbritannien nach Neckarwestheim (NWH). Dort sollen dann Tests stattfinden, wie bei den seit Mai ´98 ausgesetzten CASTOR-Transporten die Grenzwerte wieder eingehalten werden können. Die Testreihe in NWH betrifft die Transporte in die Wiederaufarbeitungsanlagen (WAAs). Aber in NWH stehen auch drei Behälter für Gorleben oder Ahaus bereit. Die nächste Panne für rot-grün steht vor der Tür, wenn im Herbst die PolizistInnen wieder den Weg frei prügeln dürfen. Während der Konsensgespräche ist die Regierung dem Ausstieg kein Deut näher gekommen. Statt dessen will sie für den Weiterbetrieb von AKWs bis nach 2020 garantieren. Notwendig dafür sind CASTOR-Transporte in Zwischenlager oder WAA, da sonst schon im nächsten Jahr bis zu fünf AKWs wegen mangelndem Lagerplatz abgeschaltet werden müssen. Dies ist die Chance der Anti-AKW-Bewegung, die Sache selber in die Hand zu nehmen, nicht auf die Regierenden zu vertrauen und durch Blockaden die AKWs zu verstopfen. Schon jetzt gibt es intensive Vorbereitungen und einige tausend Menschen haben sich bereit erklärt, beim nächsten Transport sich quer zu stellen [ ich freue mich schon drauf... d.S.]. Hintertürchen wäre ein Zwischenlager am AKW zu bauen, aber das dauert Jahre und auch dagegen rührt sich Widerstand, z.B. bei den Mitgliedern des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Neckarwestheim, der sich vehement dagegen wehrt. http://www.i-st.net/~buendnis/ http://www.oekozentrum.org/x1000malquer/ AZ I: Party und Demo für ein neues AZKein Mensch ist illegal — - auch AZlerInnen nicht!Vor drei Jahren wurde von der Stadt Heidelberg beschlossen, daß das Autonome Zentrum in der alten Bergheimer Straße ausweichen muss . Trotz des von Oberbürgermeisterin Beate W. gegeben Versprechens, daß die Stadt ein gleichwertiges Ausweichquartier finden wolle, hat die Stadt und Beate W. das "Ausweichen" wohl eher als ein "Weichen"-müssen verstehen wollen, denn in den drei verstrichenen Jahren wurde kein Ausweichquartier für das AZ gefunden/gesucht. Wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg! Die Stadt glaubte, den längeren Atem zu haben. Und so wurde am 1. Februar das alte AZ platt gemacht. Danach war aus Sicht der Stadt die Zeit günstig, die Verhandlungen mit der Bahn AG um ein ehemaliges Bahnausbesserungswerk am Ochsenkopf, das ein geeineter Ersatz für das alte AZ hätte werden können, nicht zu einem Erfolg zu führen. In der Ratssitzung von vorletzter Woche wurde dann die Suche nach einem gleichwertigen Ersatz aufgegeben, statt dessen sollte eine Unterbringung in Containern angestrebt werden. Ein geeigneter Standort für diese müßte dann zu einem unbestimmten späterem Zeitpunkt noch gesucht werden. Vermutlich würden alle AKW's zu diesem Zeitpunkt bereits im hohen Pensionsalter sein... Und auch die Container, wären plötzlich wie von alleine präsent (weil vielleicht zu diesem Zeitpunkt AsylbewerberInnen nicht mehr in Containerboxen, sondern in Wohnhäusern untergebracht werden). Und überhaupt fahren überall 3-Liter-Panzer. Hmm. Die Enttäuschung der AZ'lerInnen war groß. Um allen zu zeigen, daß das AZ nicht tot ist, wurde dann am Samstag (31.7.99) am Neckarufer eine öffentliche VoKü veranstaltet. Das friedliche Zusammensein wurde immer wieder dezent von ausgeschickten Spähern der Bereischafts-polizei und von 'normaler' Stadtpolizei beobachtet. Fete unter den Augen der Polizei! Wie dick soll das Fell der feiernden Menschen eigenlich werden müssen, damit die ständige Aufpasserei nicht als störend empfunden wird? Das Fest verlief ohne jeden Zwischenfall und ohne Beeinträchtigung von legitimen Interessen von Autos, Daimler Benz, der Deutschen Bank und sonstigen HD-BürgerInnen. Wütend über die Verscheisserung durch die Stadt wurde mit zunehmender Nachtkühle beschlossen, nun ins Gebäude zu gehen, als plötzlich auffiel, daß eben ein solches doch erheblich fehlt. Daraufhin wurde beschlossen, daß mensch sich ein wenig die Beine vertreten könne und dies sinnvoll mit einem Demonstrationszug durch Heidelberg zu kombinieren sei. **Alle sollen's wissen, Beate hat beschissen!** Unter diesem Motto gab es eine Demo durch die FußgängerInnenzone, die sofort von herbeieilenden Polizeitruppen umringt wurde. Die Polizei versuchte am Eingang der Hauptstraße die Gruppe zu teilen. Die Gejagten flüchteten in einen Menschenblock und die ausgerüsteten JägerInnen rannten und fuhren hinterher. Ein Streifenwagen gelangte vor den Demonstrationszug. Die Gejagten und bedrohlich Eingekesselten versuchten, die Demo weiterhin friedlich fortzusetzen, indem sie lautstark an dem Streifenwagen vorbei-stürmten. Der Wagen wurde überholt, doch an der nächsten Einmündung versuchte der Wagen schon wieder, in die Parade zu fahren. Das war gar nicht fein. Die nachsetzende Meute in Kacki-Hosen wurde derweil verstärkt. Vor dem Rathausplatz ereignete sich dann 1 Ordnungswidrigkeit, indem von irgendwoher eine 'unverantwortliche' Person eine Leuchtrakete startete (was mensch legal ja nur vom 28.12-1.1. darf). Hier löste sich die spontane und bishierher friedliche Demo ebenso spontan wieder auf. Die Schlagstöcke der Polizei witterten ihre Stunde und schlugen feige und grundlos zu. Mehrere Personen wurden verletzt und fünf gefangengenommen. Dies ist aber keine spanndende Geschichte, daher seien nun noch einige Anmerkungen erlaubt: Die Montagszeitungen berichteten von einer gewalttätigen Demo. Dies trifft auf die Demo selbst nicht zu. Die Gewalt wurde allein durch das gewalttätige Eingreifen der Polizei nach Beendigung der Demo durch Abgreifen von heimgehenden DemoteilnehmerInnen provoziert. Offenbar sollte nicht akzeptiert werden, daß Menschen ihr Recht auf freie und ungestörte Meinungsäußerung tatsächlich wahrnehmen und das auch noch ohne behördliche Kontrolle. Die fehlerhafte Berichterstattung mancher regionaler Tageszeitungen wurde von heimischen PolitikerInnen für bare Münze genommen. Daraus und aus Vorurteilen entstanden öffentliche Hetzvorwürfe gegen AZlerInnen im allgemeinen und weitere Menschen, die sich solidarisch erklärten. "Außer Kontrolle ist die Obrigkeit, — Arthur und Anna AZ II: Container, Kombi, Halle?Wohin jetzt?Der Gemeinderat der Stadt Heidelberg beschloss in seiner letzten Sitzung, dem AZ Container zur Verfügung zu stellen (Oder Dosen?, Wie wär's mit Dosen? d.S.). Also genauer gesagt wohl einen Container mit zwei Gruppenräumen von jeweils 25qm Fläche (!), wie die Stadtverwaltung gegenüber dem AZ konkretisierte. Damit wäre nicht einmal Café-Betrieb möglich. Diese neue "Lösung", von der Pressegruppe des AZ im Exil treffend als Farce bezeichnet, wird nun von der Verwaltung verfolgt. Zwar ist die "Containerlösung" nur als Provisorium gedacht, nachdem die Stadt nun aber nach drei Jahren nichts anderes anzubieten hat und eine wirkliche Alternative deshalb nicht als wahrscheinlich gelten konnte, war dies der Anlass für die spontane Demonstration von AZ-UnterstützerInnen am 31.7., die aus einer schon wochen früher geplanten Party auf der Neckarwiese hervorging. Auf der Basis des Gemeinderatsbeschlusses gab es einen neuen Vorstoß des Gemeinderatsmitgliedes Reiner Nimis (SPD). Er schlägt eine "Kombinationslösung" aus Container und alten Betriebsgebäuden der Bahn, die seit Jahren nicht genutzt werden, vor. Auf dem Gelände beim Schrottplatz wären drei mittelgroße Gebäude vorhanden, die auch über Wasser- und Stromanschluss verfügen. D.h. die Kosten für notwendige Baumaßnahmen wären relativ gering, ca. 100.000 Mark schätzt Nimis. Der Umbau des Ochesenkopf hätte wohl bei etwa einer halben Million gelegen. Von Seiten des AZ würden diese Gebäude als Lösung, zumindest als Zwischenlösung, akzeptiert. Spruchreif ist dies alles jedoch noch lange nicht. Die Verwaltungsmühlen mahlen langsam - offensichtlich besonders langsam im Falle des AZ. Problematisch ist, wie auch schon beim anvisierten Bahnausbesserungswerk Ochsenkopf, die Haltung der Bahn. Die scheint zu längerfristiger Planung nicht in der Lage und mag keine Gebäude vermieten, von denen sie noch nicht weiß, was sie damit mal machen möchte. Nach Informationen des Betriebsleiters der DB Netz, würden die leerstehenden Gebäude mindestens auch die nächsten fünf Jahre nicht genutzt, andererseits behauptet die Bahn, daß sie betriebstechnisch notwendig wären. Das stimmt schlicht nicht. Hier hätte Nimis gerne, daß die Bahn ehrlich verhandelt. Das AZ befürchtete, dass die vorgeschlagene Kombinationslösung möglicherweise nicht mehr als eine "propagandistische Seifenblase" ist. Die jetzt präsentierten Gebäude waren auch von Seiten des AZ schon länger und öfter in's Gespräch gebracht worden, was aber nicht aufgegriffen wurde. Mensch will sich mit bloßen Besänftigungen - dem wiederholten in Aussichtstellen von Gebäuden, ohne das real etwas passiert - nicht mehr hinhalten lassen. Dahinter steht der Gedanke, dass die Entscheidung über das AZ bis nach den Gemeinderatswahlen (24.10.) verscho ben werden soll, um der CDU keine Munition im Wahlkampf zu liefern. Das ist aber ohnehin utopisch. Das AZ wird sicherlich ein Wahlkampfthema sein. In der RNZ vom 4. August dröhnt Karl "Karltag" Lamers, CDU-Kreisvorsitzender, schon mal los. "Das Maß ist voll! Man kann nicht jahrelang Mitglieder des Autonomen Zentrums und deren Sympathisanten politisch verhätscheln, Rechtsbrüche hinnehmen und einen quasi rechtsfreien Raum dulden, ohne dass dies die entsprechenden Folgen hat." Damit werden die Tatsachen völlig verdreht. Im AZ wurde sieben Jahre lang ehrenamtlich alternative Politik und Kultur betrieben und angeboten. Café, Infoläden, Radladen, Frauen- und Lesbengruppen, Konzerte, Disco, Partys, usw. Nach Lamers gibt es dafür keinen Platz in Heidelberg. "Heidelberg braucht kein AZ!" Das finden zig hundert HeidelbergerInnen nicht, was das Demokratieverständnis von Herrn Lamers zweifelbar macht. Die Wut und Enttäuschung, die sich z.B. auf der Demo am vorvergangenen Samstag zeigte, ist natürlich nicht auf die "Duldung" ehrenamtlicher Tätigkeit zurückzuführen, sondern auf deren Verhinderung durch den Abriß des AZ und das Versagen der Stadt beim Finden einer Alternative. Wenn Lamers das unter "verhätscheln" versteht, stellt sich die Frage, was passiert wenn Lamers jemandem nicht so wohlgesonnen ist... Bleibt zu hoffen, dass Reiner Nimis' "Kombilösung" von der Verwaltung zügig und mit Nachdruck verfolgt wird. Bürgermeister Beß (Soziales, Kultur, Jugend) soll dies wohl mit vorantreiben. Politisch klug wäre es nämlich eigentlich die Entscheidung für das AZ vor den Gemeinderatswahlen zu fällen. Themen die vom Tisch sind eignen sich schlecht für den Wahlkampf. Außerdem weiß niemand, wie die Mehrheitsverhältnisse nach den Wahlen sind. Kai Wußtet Ihr schon -... dass ihr gewinnen könnt, wenn ihr Gedichte schreibt? und zwar beim Landes-Lyrikwettbewerb im Rahmen des Programms "Orte für Worte, Literatur, Lesen" des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg. Schickt ein, höchstens zwei unveröffentlichte Gedichte bis zum 15.September an das Kulturamt der Stadt Heidelberg (wenn ihr in HD wohnt, sonst an das zuständige Landratsamt) Stichwort Landeslyrikwettbewerb. Einzige Voraussetzung: ihr müßt in Baden-Württemberg wohnen und über 16 sein. Mehr unter: http://www.mwk-bw.de/presse/pm99193.htm ... dass "Kunstminister" von Trotha selber für Gedichte aber offenbar nicht viel übrig hat? Bei der Veranstaltung des Landes anläßlich des 90.Geburtstages der Dichterin Hilde Domin, repräsentierten MP Teufel und Kultusministerin Schavan die Regierung -- eine Geste, die anläßlich der bekannten Zitatwursteleien Trothascher Redenschreiber zu akademischen Anlässen vielleicht nicht zufällig ist. ... dass ihr unter http://unimut.fsk.uni-heidelberg.de/unimut/features/ersti/erstieinf.html zahlreiche Termine von Erstsemestereinführungen finden könnt? Waltraud Irmgard Schönlein Der Markt siegt!Australien ist für viele selbsternannte Vordenker in Sachen Hochschulrefom Vorbild: 1987 führte die australische Regierung großzügige Studiengebühren ein (gestaffelt nach Fächern) und reduzierte die Zahl der Hochschulen auf 37. Die Gebühren wurden damit begründet, daß der Staat nicht genug Geld habe und die Studierenden, da sie einen persönlichen Vorteil aus dem Studium zögen, auch zu dessen Finanzierung beitragen könnten. Finanziell schwächer gestellte Studierende können eine Studienförderung (HECS) erhalten, die sie durch eine feste Abgabe von ihrem späteren Einkommen zurückzahlen (vergleichbar mit dem BAFF-Modell). Die staatliche Förderung der Hochschulen zielt vor allem auf wirtschaftlichen Erfolg versprechende Bereiche und spielt die Hochschulen gegeneinander aus ("fördert den Wettbewerb"). In der Deutschen Universitätszeitung (DUZ) fanden wir ein interessantes Interview mit dem Grimm-Preisträger G.M. Clyne, das wir im Folgenden dokumentieren (die Tippfehler kommen von uns). d.Red. Prof.Dr. George Michael Clyne lehrt seit 1965 -unterbrochen von Gastprofessuren in Stuttgart und Heidelberg - an der Monasch University in Melbourne. Der Linguist erhielt kürzlich den mit 10 000 Mark dotierten Jacob- und Wilhelm- Grimm- Preis den DAAD für seine soziolinguistischen Untersuchungen zur Sprachenentwicklung in Australien und Europa. Mit ihm sprach DUZ-Redakteurin Katja Sproß. DUZ: Herr Professor Clyne, wie würden Sie die derzeitige Situation an den australischen Universitäten beschreiben? Prof. Dr. George Michael Clyne:Ich kann leider kein positive Bild zeichnen. Institute werden zusammengelegt, und es gehen immer mehr Stellen verloren. An unserer Fakultät sind in den letzten zwei Jahren 125 Stellen gestrichen worden, nahezu ein Drittel. Dozenten werden teilweise nur noch stundenweise angestellt. Es kommen immer mehr Studenten auf einen Professor und immer weniger Professoren müssen immer mehr administrative Aufgaben erledigen. Die Hochschulen leiden unter der finanzellen Situation. Da ausländische Studierende hohe Studiegebühren bezahlen müssen, werden sie oft nur unter dem finanziellen Aspekt beachtet. Seit etwa zwei Jahren hat die Regierung den Universitäten sogar ermöglicht, Studieplätze an Australier zu verkaufen. DUZ: wie funktioniert das? Clyne: Alle Fächer sind mit einem Numerus clausus belegt. In begehrten Fächern - vor allem an den Prestige-Universitäten - ist es schwer, einen Platz zu bekommen. Nun gibt es Studenten, die qualifiziert sind, aber für einen bestimmten Studiengang an einer bestimmten Universität nicht genug Punkte haben. Angenommen man braucht dieses Jahr 98,5 Punkte für einen Studieplatz in Medizin an der Monasch-University in Melbourne. Im letzten Jahr waren es aber nur 96 Punkte. Dann kann innerhalb dieser Spanne ein Platz gegen Bezahlung angeboten werden. DUZ: Wie teuer ist ein Sudieplatz an den australischen Hochschulen? Clyne: Zwischen zehn- und fünfzehntausend Australische Dollar pro Jahr. Bisher war der Plan der Regierung, auf diese Weise Geld eizunehmen, aber nicht besonders erfolgreich. Denn wer im ersten Anlauf keinen Sudienplatz im gewünschten Fach bekommt, parkt in einem verwandten Fach und versucht es später noch einmal. Also werden nicht viele Studienplätze gekauft. Trotzdem ist dieses Verfahren kennzeichnend für die ganze Hochschulsituation, die immer stärker von den marktwirtschaftlichen Vorgaben bestimmt wird. Ich frage mich manchmal, ob Lehre und Forschung noch Wesen einer Universität ausmachen. DUZ: Wie ist denn die Stimmung unter den Professoren? Clyne: Viele Professoren haben das Gefühl, das sie nicht mehr den Beruf ausüben, den sie ge- wählt haben. Sie müssen heute vor allem Ge- schäftsleute sein, die ihre Ware verkaufen. Nicht nur müssen sie Studenten anziehen, sondern ihre Forschungsleistungen an die Industrie verkaufen. In manchen Fachgebieten läßt sich das kaum oder nicht mehr machen, wie die Linguistik. denn die Institutionen, die Geld für die Forschungaufträge hatten, sind entweder abgeschafft worden oder haben keine Mittel mehr. Nachhaltige Umweltgestaltung ?? - natürlich natürlich!!!AntiExpo - Widerstand gegen Widerlichkeiten aller Art!EXPO 2000: Widerstand und Gegenbilder Am 1.6.2000 beginnt in Hannover, aber auch in vielen kleinen Expo-Projekten im ganzen Land verstreut, zusätzlich mit vielen Veranstaltungen überall, die Expo 2000. Sie ist ein einmaliger Vorgang: Die "Mächtigen" dieser Welt zeigen ihren Zukunftsentwurf. Und der ist erschreckend: Nicht nur, daß High-Tech wie neue Atomkraftwerke, viel Gentechnik, Reproduktionstechnologie usw. diese Zukunft prägen, sondern daß die MacherInnen der Expo vorgeben, daß dieser Entwurf ... 1."wie ein Naturgesetz" (Zitat Expo-Beauftragter von Siemens) kommen wird, 2.auf der Expo nicht als Vorschlag gezeigt wird, sondern als quasiwissenschaftliches Bild, wie es sein wird, 3.ohne Menschen als bestimmende, gestaltende Kraft abläuft (z.B. wird der zukünftige Regenwald als nachwachsend dank Neuzüchtungen, aber ohne Menschen darin vorgestellt) 4.insgesamt klarstellt, daß nicht mehr die Menschen, sondern die Konzerne in ihren Forschungsabteilungen über die Zukunft der Gesellschaft bestimmen. Die Expo ist aber nicht nur etwas abstossend Ekliges, sondern aus verschiedenen Gründen die wahrscheinlich beste Gelegenheit, einen Aufbau gesellschaftlicher Gegenbewegung an diesem Symbol zu versuchen, denn ... - niemals hat sich die neoliberale Machtergreifung so offen gezeigt wie hier. - die harte Ausgrenzung der Menschen aus der Welt gekoppelt mit der Tatsache, daß die Menschen (als SteuerzahlerInnen) diesen Showdown ihrer entgültigen Entmachtung durch einen Technikfetisch auch noch bezahlen müssen, kann breitere Unterstützung für einen Widerstand gegen die Expo und gegen die dadurch beworbene Politik und Wirtschaft bringen. - die Expo verbindet fatale Aussagen zu allen Themenbereichen, d.h. eine politische Gegenbewegung am Symbol Expo könnte zu einem Bündnis über bisherige Themengrenzen hinweg führen. - daß die Expo eigene Von-oben-Zukunftsbilder entwirft, schafft die Möglichkeit, Visionen und Bilder einer Gesellschaft von unten dagegenzustellen und hier unter der Frage "Wem gehört die Zukunft?" endlich mal am Kern der politischen Debatte zu agieren. - letztlich kommt als Argument hinzu, daß die Expo dank ihrer vielen Baustellen, überall verteilten Projekte und Veranstaltungen extrem angreifbar ist - inhaltlich wie physisch.Inzwischen haben sich einige Basisgruppen und Netzwerke zum beginnenden Anti-Expo-Widerstand zusammengeschlossen. Es gibt regional aktive Bündnisse im Raum Hannover und das "Südtreffen" von Gruppen aus Bayern und Baden-Württemberg. In anderen Regionen sind regionale Bündnisse bisher zwar versucht worden, aber noch nicht gelungen. Infos: - Der bundesweite Anti-Expo-Rundbrief vernetzt alle Gruppen und Aktiven. Gegen einmalig 10 DM zu beziehen vom Büro für mentale Randale, Wickingstr. 17, 45657 Recklinghausen. - Im Herbst ist zudem ein inhaltlicher Kongress geplant (22. BUKO, 28.-31.10. in Hannover), bei dem die Expo-Kritik und Perspektiven im Mittelpunkt stehen sollen. -Wer Infoveranstaltungen durchführen will, kann ReferentInnen aus den bestehenden Anti-Expo-Gruppen "anfordern". Info: Gruppe Landfriedensbruch, 0171/8348430 und projektwerkstatt_sa@apg.wwbnet.de - Die aktuellen Oe-Punkte "Sommer 1999" haben die Expo 2000 mit Hintergründen, Übersichten über Expo und Baustellen sowie Liste der überall im Land befindlichen Projekte als Schwerpunktthema. Einzelheft für 7 DM in Briefmarken, WeiterverkäuferInnen für 1 DM/Heft plus Porto bei den Oe-Punkten, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen.Wusstet ihr schon -... dass das Studierendenmagazin Unicum es geschafft hat, eine achtseitige Anzeige der Saatgutfirmen Novartis, AgrEvo, Monsanto und dem Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde im Layout-Format eines Schwerpunktthemas unkommentiert zu veröffentlichen. Die oben genannten Firmen sind dafür bekannt, gentechnisch manipuliertes Saatgut mit allen Mitteln auf den Markt bringen zu wollen. ... dass Deutschland kein sicherer Drittstaat mehr ist- nach Meinung eines britischen Gerichts. Die Richter gewährten drei Flüchtlingen, die vorher schon in Deutschland bzw. in Frankreich erfolglos Asylanträge gestellt hatten, entgegen geltender EU-Praxis, das Recht auf erneuten Zugang zum Asylverfahren in Großbritannien. Den Flüchtlingen war auf dem Kontinent das Asyl verweigert worden, weil sie nicht von staatlichen Stellen verfolgt wurden, sondern von Familienclans oder Terrorbanden. Das britische Asylrecht erkennt auch solche Fluchtgründe an, in Deutschland und Frankreich drohte den AsylbewerberInnen die Abschiebung. Die Entscheidung könnte in Deutschland für Hunderte von Flüchtlingen Bedeutung haben, deren Fälle ähnlich gelagert sind.(Quelle: Jungle World) ... dass die deutsche Bundesregierung wegen "Diskriminierung ausländischer Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst" von der EU-Kommission in Brüssel in der Woche vom 28. Juli getadelt wurde. Berufserfahrung von ArbeitnehmerInnen aus anderen EU-Staaten würden im öffentlichen Dienst in Deutschland nicht angerechnet. Die Beschwerden von ArbeitnehmerInnen aus der EU würden sich in letzter Zeit häufen. Die Kommission forderte die Bundesregierung auf, die deutsche Gesetzgebung den EU-Regeln anzupassen. Ansonsten drohe eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. (Quelle: Jungle World) ... dass der RCDS der Uni Karlsruhe seine Liste "Karlsruher Studierendenschaft" nennt, was bei nicht einmal einem Viertel der Stimmen (StuPa-Wahlergebniss) wohl etwas selbstherrlich anmutet. ... dass die Mitglieder des RCDS der Uni Karlsruhe es selten schaffen, Stimmzettel richtig auszufüllen, bei Abstimmungen gerne enthaltsam sind und ihrer Elternpartei die Treue halten: "Ich bin Mitglied in der JU, ich kann doch nicht gegen meine eigene Partei unterschreiben." ... dass die RNZ sich an einer lustigen Kritik der Heidelberger Internetseiten versuchte? Wenn auch die Selbstdarstellung Heidelbergs vielleicht nicht das berichtet, was die/der Durchschnitts-RNZ-LeserIn so sucht: die Kritik der RNZ schafft es auf jeden Fall, eine noch dümmlichere Sprache zu nutzen als die von ihr zitierten Textausschnitte der Heidelberger Internetseiten ... und das ist wirklich eine Kunst! Walter I. Schönlein Randgruppen an der Uni Heidelberg - 4. FolgeWir wollen WEDER Damenschaften NOCH Burschenschaften! - oder -Was heißt eigentlich radikaler Feminismus?Läßt sich die Machtverteilung in der heutigen europäischen Gesellschaft von der patriarchalen Machtstruktur lösen? Unnd wenn ja, was bedeutet das im einzelnen? Machteinteilung basiert immer auf "Auswahlkriterien", aufgrund derer eine Person von anderen für "geeignet" befunden wird, dies oder jenes zu tun und demzufolge das eine oder das andere dafür zu bekommen. Diese Auswahlkriterien werden präzise festgelegt: sei es, daß mensch zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist; seien es Gruppenzugehörigkeiten, die auf Blutsverwandtschaft basieren; sei es die physische oder psychische Beschaffenheit der Person; Religionszugehörigkeit; Gesundheit oder Hautfarbe; Staatsangehörigkeit; Geschlecht; Leistung; Intelligenz oder andere irgendwann definierten "Merkmale"... Demgegenüber stehen Ausgrenzungskriterien, aufgrund derer eine Person von anderen für "ungeeignet" eingestuft wird. Eigentlich beruhen sie auf denselben beliebig festgelegten "Merkmalen" wie die Auswahlkriterien... naja, aber Auswahl klingt eben positiver als Ausgrenzung - wir sprechen also besser von wenigen prominenten Auserwählten als von vielen Ausgegrenzten. Betrachten wir die aktuelle Diskussion über die unterschiedliche Sozialisation von Mädchen und Bübchen. Ebenso die mindestens formal existierenden "Gleichstellungsgesetze". Mit der Diskussion um "weibliche" und "männliche" Sozialisation wird verstärkt die Zweigeschlechtlichkeit festgeschrieben. Die Möglichkeit weiterer sozialer und biologischer Geschlechter wird damit vollständig ausgeblendet. Intersexuelle Menschen, die nicht "eindeutig" als weiblich oder männlich eingeordnet werden können, werden noch heute als "Kranke" medizinisch behandelt und müssen sich für eines der beiden rechtlich anerkannten Geschlechter entscheiden! Wenn mensch die "Frauen-Gleichstellungsidee", die heute in den meisten öffentlichen Institutionen immerhin schon gefordert wird, ernsthaft betrachtet, wird ihr/ihm auffallen, daß diese Gleichstellungsforderung längst nicht umfassend gefasst ist: Es zählt nur die Zugehörigkeit zum "weiblichen" Geschlecht (biologische Zugehörigkeit). Problematisch wird es für diese Person dann in ihrem Umgang mit den KollegInnen: in der patriarchal geprägten Umgebung, die von und für Männer geschaffen wurde, können eigentlich nur patriarchal handelnde Menschen klarkommen. Einziger Vorteil für eine Frau: sie kann zwischen "männlichem" und "weiblichem" Verhalten wechseln. Konkurrenzkampf und Durchsetzungsvermögen wie ein Mann, Kommunikation und Einfühlvermögen einer Frau ergeben zusammen den/die "ideale ChefIn". Diese "Gleichstellung" ist genügend einfach und vorteilhaft, so daß sich sogar werdende Akdemikerinnen dazu aufgerufen fühlen, ihren männlichen Mitstreitern nachzueifern. Nur so kann es passieren, daß sich Studentinnen herablassen, das völlig verblödende, in Deutschland aber immer noch effektiv eingesetzte Burschenschaftswesen nachzuahmen, und nun ebenfalls Verbindungen - Damenschaften - gründen. Diese Damen bilden jetzt ebenfalls Seilschaften, vielleicht sind sie etwas gesundheitsbewusster als ihre Burschenkollegen und vermeiden den Intelligenzverlust durch übermässigen Alkoholkonsum... Was soll eine solche "Gleichstellungspolitik" nun bewirken? - Das "Heer der Arbeitskräfte" verdoppeln und damit Arbeitskräfte billiger machen, da Deutschland sich einer wirtschaftlich prekären Situation nähert? "Frauen" durch Doppelbelastung (Arbeit und Familie) besser nutzen? Die Ausgrenzung von AusländerInnen und AsylbewerberInnen bestärken, da jetzt nicht mehr auf Frauen allgemein geschimpft werden soll? ... Das ganze System kann sich durch diese Umstrukturierungen festigen. Dabei wird das System selbst aber weder angegriffen noch grundlegend geändert. Den betroffenen Personen wird Hoffnung auf eine Veränderung zum Guten gemacht, die sie erst wieder verwerfen müssen, um aktiv gegen das immer noch vorhandene Unterdrückungssystem einzuschreiten. Könnten die patriarchalen Strukturen abgeschafft werden, ohne die vielen anderen Machtstrukturen unserer Gesellschaft anzugreifen? Das geht zumindestens ansatzweise. Die patriarchalen Unterdrückungsmechanismen lassen sich fast alle völlig gleichwertig durch andere Mechanismen auswechseln. Also nicht das Patriarchat angreifen, sondern alle Machtstrukturen außer den patriarchalen?? ... Hmm, das bedeutet ganz konsequent: Frauen, wartet darauf, daß Männer für euch die Welt verbessern! Hahaha! Sehr schlechter Scherz! Es hilft kein Versprechen der konservativen Leute, daß alles wie früher werden soll, denn da war alles "besser". Kein Krieg für Frieden und Menschenrechte hilft. Es hilft auch kein "Gleichstellungsversprechen" die von intelligenteren und leistungsfähigeren "Frauen" sprechen. Und es hilft auch keine Frauenquote ohne Patriarchatskritik! Solange es eine Einteilung in "die einen" und "die anderen" gibt, wird es Ausgrenzung und Klasseneinteilung geben! Wenn ihr Freiheit wollt, lasst das werten und einteilen! Es zerstört nur! Flotta Agisra Nationa Terra Ira Fronteira Anastasia Wußtet Ihr schon -... dass in Baden-Württemberg der Anteil an öffentlich finanzierten Professuren deutschlandweit am geringsten ist? Am 21.Juli (Presseerklärung 179/1999) erklärte Wissenschaftsminister von Trotha stolz, daß Baden-Württemberg mit 25 über Stiftungen von der Wirtschaft getragenen Professuren und einem Fördervolumen von ca. 70 Millionen Mark Sponsorengeldern im Vergleich mit anderen Bundesländern ein Spitzenstellung in Sachen Fremdfinanzierung einnimmt. ... dass Siemens nicht nur AKWs in den ehemaligen Ostblockstaaten erneuert? Auch in der schwäbischen Provinz wird Siemens durch die Einrichtung einer Professur für Telekommunikationstechnik und Angewandte Informationstheorie in Ulm neue Zeiten einleiten. Laut Minister von Trotha profitieren vor allem die Studierenden: sie können sich durch ein erweitertes Informationsangebot noch besser mit den Anforderungen der modernen Industriegesellschaft vertraut machen. ... dass ihr intensiv in die Vorbereitung der Hochschulreform eingebunden seid? von Trotha jedenfalls hat mitgeteilt, daß die Studierenden intensiv in die Vorbereitung der Hochschulreform eingebunden waren. Die Gespräche sind jetzt allerdings abgeschlossen und von Trotha sucht inzwischen "den Konsens auf möglichst breiter Ebene": "erst wenn die Mehrzahl der Studierenden ihre ureigensten Interessen in der Hochschulreform erkenne, werden sie das Reformprojekt unterstützen", erklärte er am 27.Juli. Was ihr erkennen sollt, wird er wohl in den nächsten Pressemitteilungen mitteilen. Wallburga I. Schönlein Für das Leben nach (?) der Sonnenfinsternis:So, 22.8. 48. Internationales FilmfestivalUnter dem Motto "Neue Autorenfilme: rücksichtslos gut" konkurrieren in diesem Jahr rund 20 Newcomer um die weltweit renommierten Preise in den Bereichen Spielfilm, Dokumentarfilm und Kurzfilm. Das Festival Präsentiert ausschließlich Filme deren Autoren international noch völlig unbekannt sind. Das gesamte Programm des 48. Internationalen Filmfestival Mannheim - Heidelberg wird vom 8. Bis 16. Oktober 99 parallel in beiden Städten zu sehen sein. Eine Programmillustrierte kann ab ende September bestellt werden unter InfoTelefon:0621-15 23 16 Informationen bei: Collini Centre,Galerie, 68161 Mannheim, Tel.: 0621/10 29 43 oder 0621/15 23 16 e-mail: ifmhMannheim-filmfestival.com http://www.Mannheim-filmfestival.com PromotionsstipendienWie üblich werden nach dem Landesgraduiertenförderungsgesetz Promotionsstipendien von der Uni Heidelberg vergeben. Berwerben kann mensch sich für Stipendien ab 1.April 2000. Die Dauer der Förderung ist auf zwei Jahre begrenzt und beträgt 1400 Mark im Monat, wobei eine Erhöhung geplant ist. Bewerbungsvoraussetzungen sind: - abgeschlossenes Hochschulstudium d.h. nix anderes wie bei einer Promotion ohnehin. Bewerbungsschluss ist der 22.11.'99. Die Univeraltung empfiehlt sich frühzeitig über alle Einzelheiten des Bewerbungsverfahrens zu informieren, da die Vorbereitung der Bewerbung erfahrungsgemäß sehr zeitaufwendig ist. Informationen und Formulare sind erhältich in der Zentralen Universitätsverwaltung (ZUV), Seminarstr. 2. 1.OG, Zimmer 168 (Tel:: 54 24 24) und zwar montags und donnerstags von 9-11 Uhr. Wusstet ihr schon, ... (4) dass Formulare und Merkblätter des Studentensekretariats finden sich ab sofort auch im Netz unter http://www.zuv.uni-heidelberg.de/sv, was manchen Weg in die ZUV erspart. Danke, Eckhard! Gemeinsame Aktion von Zentraler Studierendenverwaltung und UNiMUTNoch keine Sonnenfinsternis-schutzbrille! Ein aktuelles Problem für viele! Doch UNiMUT hilft! Nebenstehende Sonnebrille ausschneiden (nur die schwarze Fläche) und schon hält mensch einen formschönen, praktischen und sitzfesten Rahmen in Händen! Den einzuklebenden Augenschutz habt ihr schon zuhause! Die Rückmeldeunterlagen kamen nämlich deshalb verspätet, weil sich die Zentrale Studierendenverwaltung zur Sofi etwas besonderes hat einfallen lassen. Die Semestermarken sind mit einem UV-Filter beschichtet. Die ausgeklügelte Dosierung garantiert eine gleichmäßige und ansprechende Bräune. Nur in der Papierausgabe des UNiMUT ist der formschöne Brillenrahmen enthalten (aus Copyrightgründen)! Für unsere treuen LeserInnen des "elektronischen" UNiMUT's gibt es natürlich eine viel größere Auswahl an Brillengestellen im WWW zu finden. Sucht Euch einfach eins aus, druckt es auf eurem besten Drucker aus und geht dann wie oben beschrieben an die weiteren Bastelarbeiten! Viel Spass wünscht der UNiMUT! |
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