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UNiMUT 157 vom 8.7.98

Inhalt

Editorial

Am 1.Juli rief der Spiegel zur Diskussion und es kamen mehr als zur letzten VV oder zur Sitzung des Großen Senats am vorhergehenden Montag. So konnten sich dann doch mehr Leute ein Bild von Minister Dr. h.c. Klaus von Trotha oder Rektor Prof. Dr. Jürgen "sie kennen meine Position" Siebke machen. Sogar aus Freiburg war eine Delegation angereist. Was sie geboten bekam, war insgesamt nicht sehr erhebend (vgl. "Sinnleer"), aber streckenweise äußerst unterhaltend.

Weniger erhebend ist der Abschlussbericht der Hochschulstrukturkommision - pünktlich vor Vorlesungsende vorgelegt, damit in den Gremien nicht zu viel laufen kann (was man freilich auch anders sicherstellen kann) - sieht er u.a. die Einführung des Bachelor statt des Magisters vor, eine Perspektive, die uns Sorgen machen sollte -- neben dem Aufmacher diesmal werden wir nächstes Mal einen etwas tieferschürfenden Artikel bringen, auch als Argumentationshilfe für den in der Bachelorfrage eher schwankenden Siebke.

Entschieden ist Siebke dagegen in der Studiengebührenfrage, und da kommt er auch mit dem Uni-Chefeintreiber Behrens zusammen, obgleich mensch sonst Gerüchte von Differenzen hört. Behrens wiederum scheint auf alte Rezepte der Hetze zu setzen: "Wehrt Euch!" lässt er das Studetensekretariat und die zuständige Abteilung suggerieren, indem in letzter Zeit als Begründung für Verzögerungen angeführt wird, die Langzeitstudierenden seien schuld daran. Ein Tonfall, der in den "Formbriefen" an betroffene Studierende anhält und schon deshalb völlig deplaziert ist, weil die "Langzeitstudis" weder für Behrens´ zwischen Chaos und Willkür pendelndes Management noch für die Gebühren selbst etwas können. Vor allem aber ist es deplaziert, weil "Langzeit-" und "normale" Studis im gleichen Boot sitzen und sich wohl eher gemeinsam gegen autokratische Wissenschaftsminister, Rektoren und Dezernenten wehren sollten. Aber das wusstet ihr ja schon, oder?

Red.


Der Sechs-Semester-Betrug

Die Hochschulstrukturkommission (HSK) empfiehlt, den Magister in Baden-Württemberg durch den Bachelor zu ersetzen. Wer nach dem Erlangen des Bachelorgrades eine besondere Prüfung besteht, darf dann auch noch einen Masterabschluß drauf setzen. In zahlreichen Fachbereichen hört man Kritik an einer derartigen Abschaffung des Magister, es herrscht aber die Einschätzung vor, man könne gegen die Empfehlungen der HSK eh nichts mehr unternehmen. Rektor Siebke, der den BA für sein Fach (VWL) zwar ablehnen soll, hält den Bachelor für durchaus diskutierenswert und sprach sich dafür aus, über eine Umsetzung des Vorschlags zu diskutieren. Er hat hierzu gleich, wie er im Großen Senat mitteilte, eine Kommission eingesetzt. Wer Mitglied in der Kommission sei, konnte ein Prorektor in der Sitzung des Senatsausschusses für die Lehre (SAL) leider nicht sagen, da die Kommission vom Rektor eingesetzt worden sei. Er konnte aber berichten, der SAL sei für derartige Fragestellung nicht zuständig sei, da es ja nicht um Formen von Lehre ginge, sondern um einzuführende Prüfungsordnungen. Der Senatsausschuß für Prüfungsangelegenheiten (SAPA) sei aber nicht zuständig, weil die Prüfungsordnungen noch nicht vorlägen. (Vielleicht soll verhindert werden, daß gewählte Gremien sich mit dem Thema befassen.) International am Bachelor ist vor allem der Name. Als sein Hauptmerkmal wird die Regelstudienzeit von sechs Semestern angeführt, was ihn inhaltlich auszeichnet, wird nicht weiter ausgeführt. Auch Fragen der Durchlässigkeit zwischen Lehramtsstudiengängen und dem einzuführenden Masterstudiengang sowie die Abgrenzung zu FH-Diplomen und möglichen FH-Bacheloren müßten geklärt werden - oder wird hier klammheimlich die Gesamthochschule eingeführt? Nicht zu Unrecht fürchten viele eine Einführung eher "minderwertiger" verschulter Studiengänge für die Mehrzahl der Studierwilligen und die Schaffung einer kleinen Gruppe - eventuell besser Betreuter - die noch an Forschung und Wissenschaft teilhaben. Andere sehen gerade in "entschlackten" Studiengängen eine Chance für die, die einen Hochschulabschluß, aber kein wissenschaftliches Studium wollen. Die Redaktion hegt die Vermutung, daß all diese Fragen nur fachspezifisch (bezogen auf Inhalte, Selbstverständnis und verfügbare Ressourcen) zu beantworten sind.

Die Kommission soll uniweite Positionen verabschieden. Wir sind gespannt, welche Beschlüsse sich der Rektor von ihr erwartet!

Großer Senat tagt zum 39. Mal

Tag der Abrechnung

29. Juni 1998, 15 Uhr, Aula im Klausenpfad: Das einzige Gremium der Universität, dessen Sitzungen grundsätzlich öffentlich sind, der Große Senat, tritt zusammen. Vor einem Publikum, das sich knapp an zwei Händen abzählen ließ, wurde vor allem der Rechenschaftsbericht des Rektors geboten, der relativ moderate Bericht der Frauenbeauftragten hingegen stieß nach rund zwei Stunden Debatte auf nicht mehr ganz so reges Interesse.

Vor allem anderen muss mensch Siebke einen gewissen Lernprozess bescheinigen, war er doch bei weitem weniger ausfallend als noch bei seiner Wahl -- und gab auf Nachfrage auch gern zu, schon in dieser Amtzeit Fehler gemacht zu haben, sein größter sei eine Fehleinschätzung der Presse gewesen. Gemeint war vermutlich sein recht peinlicher Anruf bei der Rhein-Neckar-Zeitung, in dem er ultimativ verlangte, dem Lokalblatt vorschreiben zu dürfen, was es über die Uni schreibt. Allerdings hat Siebke seine Grenzen: Kickser, Stotterer und Freud'sche Versprecher (passend genug: "Wirtschaftsministerium" statt "Wissenschaftsministerium") sorgten für die Unterhaltung des Publikums, gelegentliche Grobheiten ("Wenn Sie dann [im nächsten Jahr] noch Mitglied der Universität sind..." an eine "Langzeitstudierende" mit unbequemen Fragen gewandt) für Empörung.

Inhaltlich hatte der Rektor fast nur "gute" Nachrichten: Rückmelde- und Langzeitgebühren schrecken Rückmelder- und OrtswechslerInnen ab, so dass die Studierendenzahlen sinken, 6200 Anhörungsbögen wurden im Zusammenhang mit den Langzeitgebühren verschickt, beim Solidarpakt konnten die diversen "Zentren" (Molekularbiologie und Co) geschont werden und das Sparziel unter Stärkung des Profils erreicht, schon im nächsten Jahr wird ein Parkplatz im Neuenheimer Feld dem Neubau der Physik weichen, und -- die gute Nachricht für Studiwerks-Geschäftsführer Gutenkunst -- die Uni plant vorerst nicht, das Studiwerk zu schlucken, selbst wenn das neue Studentenwerksgesetz das erlauben sollte.

Ansonsten "kennen wir seine Position", wie der Rektor sagen würde: Ein bundesweit erster Platz bei Graduiertenkollegs (besser bekannt als Die Große Verlade der DoktorandInnen, d.S.) und immer noch ein fünfter bei Sonderforschungsbereichen belege die "Exzellenz" der Heidelberger Uni. Mit Studis braucht er sich nicht treffen, dafür gibts die Studienkommissionen, mit deren Chefs er sich einmal in trauter Runde getroffen habe, ebenfalls vertrauensvoll sei die Zusammenarbeit bei zwei Treffen mit dem Personalrat gewesen (sonst wahrscheinlich nicht, d.S.). Die Arbeit der Hochschulstrukturkommission habe man größtenteils schon vorauseilend umgesetzt, weshalb in dieser Richtung nicht viel Handlungsbedarf bestehe. Differenzen zwischen ihm und der HSK bestünden lediglich in Sachen Streichung des EWS (da will Siebke einen "deutlichen" Brief schreiben), der Verlegung des IÜD in die FH sowie in der Problematik der Master/Bachelor-Studiengänge -- bei letzterem, so Siebke, "führt uns eine einfache Ablehnung nicht weiter", denn massiver politischer Druck könne so einfach nicht ignoriert werden.

Die Aussprache über den Rechenschaftsbericht gestaltete sich überraschend lebhaft. Erwartet nichtssagend zunächst die Stellungnahme von Siebkes Wahlliste "Ruperto Carola" in Gestalt des Dekans der Medizinischen Fakultät, Sonntag, dem nichts Besseres einfiel, als die Knappheit des Rechenschaftsberichts zu loben (was nicht ganz nachzuvollziehen ist: Trotz größerer Schrifttype als in den Ulmerjahren dürfte allein der Übergang von A5 auf A4 bei weitgehend unveränderter Seitenzahl einiges an Platz geschaffen haben) und anschließend zu fordern, in Zukunft das Uni-Bauamt aus Bauvorhaben rauszuhalten. Nicht, dass das Uni-Bauamt viele Freunde hätte, aber dass zu diesem Rechenschaftsbericht mehr zu sagen war, zeigten nicht nur die studentischen Mitglieder des Großen Senats.

VertreterInnen der FSK mahnten etwa die stiefmütterliche Behandlung der Lehre (das Wort fällt zum ersten Mal auf Seite 13) an, oder das erneute Totschweigen der Abteilung Schlüsselkompetenzen ("KOB") des Zentrums für Studienberatung und Weiterbildung (ZSW), das einen erheblichen Anteil am Landeslehrpreis hatte und schon bei der feierlichen Verleihung des Landeslehrpreises unter den Tisch gefallen war: Sollte da, nach Magister in den Beruf (MiB) ein weiteres an sich gutes Projekt "zwischen den Zeilen" gemeuchelt werden?

Wenn hier geschwiegen wird, mutet es um so merkwürdiger auch an, dass das Rektorat die "Eignungsfeststellungsverfahren", die Auswahlgespräche und Co also, breit feiert, obwohl es sich hier um Aktivitäten der Fachbereiche handelt. Und natürlich ist es etwas dreist, wenn in einer Presseerklärung die 17 Graduiertenkollegs als Beleg für die atemberaubende Lehre an der Uni Heidelberg zitiert werden, während sie im Rechenschaftsbericht plötzlich unter Forschung auftauchen.

Aber nicht nur Studis sparten nicht mit angesichts des normalerweise gesetzten Gremiums haren Worten: Bemerkenswerterweise mahnten auch Mittelbau und Professoren. Ein in der Prof-Wahlliste "Initiative" organsierter Pädagogikdozent etwa kritisierte, Studiengebühren stellten den Abschied von der Errungenschaft einer durchweg staatlich finanzierten Ausbildung dar, und ein Hybridmodell aus staatlicher und privater Finanzierung, wie es gerade eingerichtet werde, sei auf jeden Fall unsinnig -- und auch in der Bachelor-Frage warne er vor unüberlegtem Import von Modellen aus Angloamerika in ein System, das dadurch bestimmt nicht besser werde. Der geschäftsführende Direktor der Romanistik (ebenfalls "Initiative") beklagte, der Druck auf die Studierenden sei mittlerweile so groß, dass nur noch halb so viele Anträge auf Erasmus-Stipendien für ein Auslandssemester eingegangen seien wie im letzten Jahr und er -- nicht nur deshalb -- große Sorge habe, dass mit den Gebühren ein guter Teil der kulturellen Funktion der Uni verloren gehen könne.

Der Kritikpunkte wurden noch mehr geäußert, auch aus dem Mittelbau und außerhalb der Sitzung. Sie hinterließen insgesamt den Eindruck, dass Siebke seine Uni weit schlechter unter Kontrolle hat als noch Ulmer -- was angesichts seiner Persönlichkeit nicht zu überraschend ist. Ob der versammelte Unmut ausreichen wird, Siebke noch vor dem Ende seiner Amtszeit aus dem Rektorenstuhl zu verdrängen, bleibt dennoch zweifelhaft. Zumin-dest die einflussreiche Ruperto Carola scheint noch hinter dem Rektor zu stehen. Aber vielleicht gärt es ja dort auch schon hinter den Kulissen, und Corpsgeist ist der einzige Kitt zwischen Siebke und seiner Liste? Doch selbst wenn: Dieser Kitt ist stark.

Andreas, Albert


Wusstet ihr schon...

...dass das Bundeskabinett Fakten einfach so beschließt? Geahnt haben wir das schon, jetzt bestätigt BMFT-Chef Rüttgers dies in einer Presseerklärung mit dem sinnigen Titel "Bundeskabinett beschließt Faktenbericht zum Bundesbericht Forschung 1998". Beschlossen wurde z.B., dass die BRD 0.83% ihres BIP für öffentliche Förderung ziviler Forschung und Endwicklung ausgibt und damit alle anderen G7-Staaten locker abhängt.

...dass schon 100000 Menschen Meister-BAföG bekommen haben? Schön, zudem die Höchstförderung auch noch um satte 2% auf 1065 Mark monatlich angehoben wurde. Im Zuge des dies verfügenden 19. BAföG-Änderungsgesetzes wurde auch für Studis eine zweiprozentige Erhöhung verfügt und der Elternfreibetrag um 6% erhöht. Rüttgers freut sich: Jeder vierte Studierende kann jetzt BAföG bekommen. Wer allerdings das verzinste BAföG haben will und für wen das mehr als ein Taschengeld ausmacht, erzählt Rüttgers sicherheitshalber nicht.

...dass nichts aus der Todestagsparty für Otto Bismarck wurde? Offenbar haben die Nazis, die letzten Samstag zur Feier des Tages einen kleinen Aufmarsch durch Heidelberg geplant hatten, angesichts des solidarischen Widerstands von Polizei, Punks und Bürgern ihre Pläne doch geändert. "Der Handel" hingegen, so berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung, sei angesichts einer 20%igen Umsatzeinbuße vor dem verhinderten Naziaufmarsch verwundert, dass die "linke Szene Narrenfreiheit" hatte.

...dass sich Ethik rechnet? Na ja, in gewissen Bereichen jedenfalls darf mensch ethisch denken, und die Ansprüche sollten nicht zu hoch sein. Das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt nämlich bietet dem/der ethischsten HochschulabsolventIn 18.000 Mark -- Risiko lohnt sich natürlich eher: Die Körber-Stiftung (how long will we sing this song, d.S.) zahlt risikobereiten Studis zusammen 500.000 Mark (http://www.studienpreis.de)

...wer Emmy Noether war? Hoffentlich, denn die geniale Mathematikerin erinnert daran, dass das Gewäsch von männlicher Veranlagung zur Naturwissenschaft versus weibliche Sprachbegabung völliger Unsinn ist -- und mahnt, gegen die Nazibarbarei, deren Opfer sie war, aktiv vorzugehen. Ausgerechnet nach ihr hat die DFG jetzt ein Föderprogramm für Postdocs benannt, das mit 120 Millionen Mark im Jahr eine auf den internationalen Wissenschaftsbetrieb orientierte, fünfjährige Alternative zur Habilitation bereitstellen will. Auch du könntest unter den 100 Geföderten sein...

...dass am Königstuhl Fernrohre stehen? Bestimmt, aber wenn euch jemand fragt, wie die dort hochgekommen sind, seid ihr in Schwierigkeiten, gell? Dem kann am Sonntag, 26.7. ab 9.30 Uhr abgeholfen werden: Dann nämlich hat die Landessternwarte, Betreiberin des größten Teils der Fernrohre am Berg, anlässlich ihres 100. Umzugsjubiläums Tag der offenen Tür. Und damit der Weg zu den SternguckerInnen nicht zu schweißtreibend wird, wird es auch einen kostenlosen Pendelbus ab P&R-Parkplatz im Neuenheimer Feld geben.

...dass in Zukunft nur noch die Studentensekretariate der Hochschulen Auskunft über die Verwendung der Studien- und Verwaltungsgebühren geben? Ein entsprechendes Merkblatt wird das Wissenschaftsministerium ab 8.Juli verteilen. Also: Keine Ferngespräche mehr nach Stuttgart, sondern nur noch bei der Sachbearbeiterinnen anrufen (die Armen!) Lasst euch Zeit bis nach dem 17.7. -- bis dahin hat das Ministerium ihnen vielleicht auch Infos über die Verwendung zukommen lassen...

...warum Wissenschaftsminister Dr, h.c. von Trotha keinen "echten" Doktortitel hat? Nun, sein Doktorvater starb laut Badischen Neuesten Nachrichten vom 24.Juni 1998, bevor er von Trotha promoviert hatte (sehr verständlich, d.S). Warum von Trotha danach keinen neuen Doktorvater fand, stand dort leider nicht... (Die Redaktion fragt sich außerdem, ob von Trothas Maßnahmen gegen alle die, die "zu lange brauchen", psychologisch als Übertragungsreaktion im Sinne von Autoaggression zu erklären ist.)

...wer folgende Kollegen sind: "ich kenne Kollegen, die so lange Fünfen vergeben, bis sie keine Prüfungen mehr abnehmen müssen," (Rektor Jürgen Siebke, Süddeutsche Zeitung vom 4.10.97). Die Redaktion weiß es auch nicht, freut sich aber über Hinweise, denn ein Verfahren gegen die Kollegen wurde offenbar noch nicht eingeleitet.

Walter I. Schönlein


CDU-Sozialpolitiker zum LHGebG

Voll informiert

Aus einem Schreiben von Alfred Haas, Sozialpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, an einen Freiburger "Langzeitstudi".

Sehr geehrter Herr [Name withheld],

für Ihr Schreiben danke ich Ihnen. Leider konnte ich wegen einer längeren Erkranktung die von Ihnen geforderte 14-tägige Frist nicht einhalten.

Zur Sache selbst kann ich Ihnen mitteilen, daß mir persönlich der von Ihnen zitierte Gesetzesentwurf nicht vorliegt und eine entsprechende Beratung in der CDU-Landtagsfraktion nicht stattgefunden hat.

Mit freundlichen Grüßen
Alfred Haas, MdL


AEGEE-Kongress über die Zukunft

Wenig Chancen

Surviving the 21st Century - Chances for a Sustainable Society?

Die Erdbevölkerung explodiert, globale Umweltprobleme werden sichtbar, die soziale Ungerechtigkeit wächst. Wie erreichen wir eine nachhaltige Gesellschaft, die diese Probleme löst, indem sie eine Balance zwischen unseren ökologischen, ökonomischen und sozialen Bedürfnissen findet?

Vom 29.10. bis 1.11.98 steht diese Frage im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz, organisiert von AEGEE Heidelberg. Diese bietet Interessierten einen Einblick in die Vielfältigkeit des Themas Nachhaltigkeit sowie ein Forum zur Diskussion mit anderen jungen Europäern, Wissenschaftlern und Vertretern aus Wirtschaft und Politik. Referenten sind u.a. Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Wuppertal-Institut, Gebhardt Kirchgässner, Hochschule St. Gallen und Frank Jöst, Universität Heidelberg.

Die Vorlesungen behandeln Themen wie Energienutzung, Mobilität, Konsumverhalten und ökologische Managementkonzepte. In Ergänzung dazu können die Teilnehmer während der Workshops das eigene Verhalten hinsichtlich eines nachhaltigen Lebensstils kritisch hinterfragen. Als Ergebnisse sollen eine Checkliste für die Beurteilung des eigenen Alltagsverhaltens sowie ein Konzept einer nachhaltigen Universität erarbeitet werden.

Zum Abschluß der Veranstaltung setzt sich eine Podiumsdiskussion mit der Umsetzbarkeit des Konzeptes auf politischer Ebene auseinander.

Der Unkostenbeitrag beträgt 50 DM, Unterkunft in Sporthallen wird zur Verfügung gestellt.

AEGEE ist Europas größte interdisziplinäre Studenteninitiative. Sie organisiert auf ehrenamtlicher Basis Kongresse, Sprachkurse und Studienreisen.

Ausführliche Informationen erhalten Sie bei AEGEE Heidelberg, Postfach 102129, 69011 Heidelberg, oder unter http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~dl1/base.


Der "Dritte" Welt-Laden zieht um -- und macht weiter

Gewissensfrage

Eröffnung des neuen "Dritte"-Welt-Ladens

Am 13. Juni 1998 eröffnete der "Dritte"-Welt-Laden sein neues Geschäft in der Heugasse 2 gegenüber der Jesuitenkirche. Mit dem Umzug in eine zentrale Lage -bisher war er in der Friedrich-Ebert-Anlage zu finden- soll der bisherige KundInnen- und InteressentInnenkreis erweitert werden und zusätzliche HeidelbergerInnen, insbesondere aber auch die Studierendenschaft angesprochen werden. Mit dieser grundlegenden Veränderung wird der Alternative Handel in Heidelberg eine größere Rolle spielen und im Sinne eines "lokal handeln - global denken" die HandelspartnerInnen in den Ländern der "Dritten" Welt unterstützen und zu einer gerechteren Welt beitragen.

In den großzügigen neuen Räumen wird den Interessierten folgendes geboten:

  • eine größere Produktauswahl aus Fairem Handel,
  • ein Stehcafé, auch als faire, qualitativ hochwertige und kostengünstige Alternative für die Arbeits- oder Seminarpause in angenehmem Ambiente,
  • Informationen zu unseren Produkten und ProduzentInnen,
  • Literatur aus und über die Länder der "Dritten" Welt,
  • ein Zeitschriftenarchiv,
  • Materialien für den Unterricht.

Der neue Laden bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Informationsverstaltungen und kleinere kulturelle Veranstaltungen in den eigenen Räumen durchzuführen.

Der "Dritte"-Welt-Laden - Produkte aus fairem Handel

Im "Dritte"-Welt-Laden werden alternativ gehandelte Waren verkauft, u. a. Textilien, Schmuck, Glas, Spielzeug, Kerzen und anderes Kunsthandwerk, besonders aber Lebensmittel wie Kaffee, Tee, Honig, Schokolade, Zucker, Orangensaft und Gewürze. Weiterhin wird Umweltschutzpapier sowie Literatur aus den Ländern der "Dritten" Welt und Sachbücher zu Themen der Einen Welt angeboten. Mit den Einnahmen werden die laufenden Kosten gedeckt und die Informationsarbeit finanziert. Was darüber hinausgeht, wird an ausgewählte Projekte gespendet.

Die Informations- und Bildungsarbeit

Ein weiterer Arbeitsbereich des Vereins, der den "Dritte"-Welt-Laden betreibt, liegt darin, die Öffentlichkeit über Arbeitsbedingungen, soziale Situation und Handelshemmnisse zu informieren und sich so für die Belange der ProduzentInnen einzusetzen. So setzt sich der "Dritte"-Welt-Laden seit einigen Jahren mit der Problematik der Textilproduktion und des Textilwelthandels auseinander und führte verschiedene Unterrichtsprojekte mit Schulklassen durch, u. a. zum Thema Kakao. Die "aktive" Informationsarbeit, z. B. bei Veranstaltungen, wird ergänzt durch eine große Buchauswahl mit Literatur aus Ländern der sog. Dritten Welt und zu Themen der Einen Welt, sowie durch ein für die Öffentlichkeit zugängliches Zeitschriftenarchiv.

Der alternative Handel

Fairer Handel heißt, daß Produkte von benachteiligten ProduzentInnen in der Dritten Welt zu gerechteren Preisen abgenommen werden und unnötiger Zwischenhandel ausgeschlossen wird. Vorfinanzierung und langfristige Abnahmegarantien bedeuten zusätzliche Sicherheit für die kleinen Produzentengruppen.

Handelspartner sind ausgewählte Projekte, in denen Arbeitsbedingungen herrschen, die ein Leben in Würde ermöglichen. Dazu gehören u. a. Bildungsarbeit, Gesundheitsfürsorge und gleichberechtigte Mitbestimmung. Der Beitrag der Weltläden sind gerechtere Preise, garantierte Mindestabnahmemengen, weitgehende Ausschaltung des Zwischenhandels, Kontakt zu den ProduzentInnen und Informationsarbeit.

Die Handelskriterien

Zusammen mit vielen Weltläden in Deutschland hat der "Dritte"-Welt-Laden Heidelberg die Selbstverpflichtung "Konvention der Weltläden" unterschrieben. Damit verpflichtet er sich zur Einhaltung folgender Kriterien:

  • der Handel erfolgt nach sozial- und umweltverträglichen Gesichtspunkten,
  • es wird transparent gearbeitet,
  • alle MitarbeiterInnen haben gleiche Mitbestimmungsrechte,
  • der Handel ist nicht profitorientiert,
  • es wird Informations- und Bildungsarbeit geleistet,
  • die Handelspartner und Importeure arbeiten nach ähnlichen Prinzipien.

Die Mitarbeiter

Im "Dritte"-Welt-Laden arbeiten etwa zwanzig ehrenamtliche MitarbeiterInnen, die seit neuestem durch eine bezahlte Kraft mit halber Arbeitszeit unterstützt werden. Die Arbeit ist vielseitig, gesellig und macht Spaß. So gehören Verkaufstätigkeiten genauso zum Repertoire wie die Konzeption und Durchführung von Lehr- und Informationsveranstaltungen. Die MitarbeiterInnen treffen sich alle 14 Tage, um alle anstehenden Fragen basisdemokratisch zu klären und um entwicklungspolitische Themen zu diskutieren.

Daß es -kurz nach einem solchen Umzug- noch viel Arbeit gibt und ein großer Schwung herrscht, ist klar. Wenn Du Dich also für eine Mitarbeit interessierst, so frag' doch einfach im Laden nach.

Ach ja: Geöffnet ist der "Dritte"-Welt-Laden Mo-Fr von 10.00h bis 18.30h und Sa., 10.00h-14.00h. Reinschnuppern erwünscht!

Arbeitsgemeinschaft Dritte Welt e. V.

Heugasse 2 - 69117 Heidelberg - Tel u. Fax (06221) 22771 - http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~mforstma/weltlad.htm


Aktionswochenende in Obrigheim

Abschalten

Im Mosbacher Stadtteil Obrigheim steht das älteste der drei Kernkraftwerke in Heidelbergs Nachbarschaft. Demnächst wird sich wohl noch ein richtig großes Zwischenlager hinzugesellen, das sich leicht zum Gorleben Süddeutschlands mausern könnte -- Gerhard Schröder verlangt es schon länger danach, das Nord-Süd-Gefälle in der Entsorgung von Strahlenmüll zu beseitigen.

Schrottreaktor meets Zwischenlager: Keine guten Aussichten -- deshalb organisiert die Castorgruppe Heidelberg vom 24.7 bis 26.7 ein Aktionswochenende samt Camp in Obrigheim, das in einer Demo am Sonntag, 26.7., 12.30 ab Bahnhof Neckarelz enden wird -- zu der natürlich auch NichtteilnehmerInnen kommen sollen.

Es wäre nett, wenn sich InteressentInnen recht frühzeitig anmelden würden, und zwar bei der Anti-AKW/Castor-Gruppe im Karlstorbahnhof, Tel. 06221/892346 oder 413273. Sicherlich ist aber niemand wirklich sauer, wenn ihr am Freitag, 24.7. zwischen 15 und 16 Uhr einfach mit einem Schlafsack am Bahnhof Neckarelz aufkreuzt.

Arnold


Bewußte Härte

Wer in diesen Wochen einen Strafgebührenbescheid erhielt, oder wußte, daß sie/er wohl so einen erhalten wird, hatte die Möglichkeit mit einer Stellungnahm bzw. einem Widerspruch zu reagieren. Ein solcher wurde dann sehr individuell beantwortet, nämlich mit einem Merkblatt über "Allgemeine Hinweise", dem Gebührenbescheid und einem je nach Argumentation des Betroffenen zusammengestellten und nicht unterschriebenen Satz von Standardtextbausteinen. Der Grund für diese doch recht unschöne Abfertigungsweise ist laut Uni, daß es "nur so möglich [war], auf weit über eintausend Stellungnahmen so individuell wie möglich rechtzeitig vor der Rückmeldung zu reagieren." Diese Aussage erscheint in einem etwas anderen Licht, wenn mensch beachtet, daß die Vorbereitungen für die Einführung von Studiengebühren schon länger am Laufen sind und die Uni Einspruchsfristen dementsprechend freundlicher gestalten hätte können. Aber da fehlte es wohl am Willen.

Die Formulierung der Textbausteine kann zum Teil nur noch als unverschämt bezeichnet werden. Bezüglich der Frage der Studiumsverzögerung durch Erwerbstätigkeit zur Sicherung des Lebensunterhalts wird da folgendermaßen aufgeklärt:

"Das LHGebG [Landeshochschulgebühren-gesetz] erlaubt weder eine Gebührenbefreiung noch eine Erhöhung des Bildungsguthabens, wenn das Studium vernachlässigt werden mußte, weil für den Lebensunterhalt gearbeitet werden mußte. Auch das Universitätsgesetz gestattet eine Berufstätigkeit nur, wenn der Studierende nachweist, daß er zeitlich die Möglichkeit hat, sich dem Studium uneingeschränkt zu widmen [...]. Eine Härtefallregelung enthält das LHGebG bewußt nicht [...]" (Hervorhebungen UNiMUT).

Eine solche Formulierung kann nur als zynisch und demütigend empfunden werden, da Studis, die für ihren Lebensunterhalt arbeiten, ihr Studium durch die Berufstätigkeit nicht vernachlässigen, sondern es es sich dadurch überhaupt erst ermöglichen. Die (unbegründete) Aussage, eine Härtefallregelung sei bewußt nicht vorgesehen (warum nicht?) suggeriert eine vorsätzliche Vernachlässigung des Studiums.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß dieselbe Universität, die Studis einerseits Vernachlässigung ihres Studiums wegen Verdienens des Lebensunterhalts vorhält, sich andererseits nicht verpflichtet fühlt, Leuten, die sich eben diesen Lebensunterhalt mit einer Halbtagsstelle an der Uni verdienen, die Kranken- und Arbeitslosenversicherung über den Arbeitgeber zu ermöglichen (Studierende erhalten diese Versicherungsleistungen erst ab einer wöchentlichen Arbeitszeit von 20 Stunden. Die Verträge der Halbtags-Angestellten umfassen aber nur die tariflich festgelegten 19,25 Stunden). Die Begründung hierfür ist, daß bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von weniger als 20 Stunden der Lebensschwerpunkt auf dem Studium liege. Wem mag es nicht einleuchtend erscheinen, daß eine um 45 Minuten pro Woche längere Arbeitszeit den Lebensschwerpunkt vom Studium auf die Erwerbsarbeit verlagern würde? (Mir. d.S.)

Wenig hält die Universität, oder vielmehr das Wissenschaftsministerium, auch vom Vertrauensschutz. Laut Textbaustein sei das Vertrauen auf die Gebührenfreiheit einer Ausbildung verfassungsrechtlich nicht geschützt, so daß Studiengebühren "für die Zukunft jederzeit" eingeführt werden dürften.

Das ist ungefähr so als, ob sich die vhs überlegen würde die Gebühren bei laufenden Kursen mal so hin und wieder und "für die Zukunft jederzeit" zu erhöhen.

Schöne Aussichten!


Leistung ist nicht immer Arbeit pro Zeit

Wahre Größe

Wissenschaftsminister Klaus von Trotha verkündete jüngst - laut ZEIT vom 19.Februar 1998 - auf die Frage, ob die Gebühren für Langzeitstudierenden nicht zur Abwanderung in andere Bundesländer führen könnten: "Das ist mir egal. Das sind ja wohl nicht die Leistungsstärksten". Und die eingenommenen Tausender sollen u.a. nach "Leistungskriterien" wie Zahl der Prüfungen in der Regelstudienzeit verliehen werden. (Nähere Informationen zur Gebührenverwendung gibt es beim Studentensekretariat.)

Einen anderen Leistungsbegriff hat das Bundesverwaltungsgericht: BAföG-EmpfängerInnen, die zu den 30 Prozent der Notenbesten Ihres Jahrgangs gehören, haben Anspruch auf einen Teilerlaß bei der BAföG-Rückzahlung. Ausschlaggebend ist hierbei die Note. Einer Biologin hatte ihr Studium mit der Note 1,2 abgeschlossen und daher den vorgesehenen Erlaß Ihrer BAföG-Schulden beantragt. Den wollte man ihr verwehren, da sie länger als die Regelstudienzeit studiert hatte und andere Studierende dieselbe Note in kürzerer Zeit erreicht hatten. Die Studentin klagte dagegen und erhielt Recht vor dem Bundesverwaltungsgericht: ausschlaggebend sei das Prüfungsergebnis und kein weiteres Kriterium. (AZ 5 C 9/95).

Eine einleuchtende Entscheidung, denn lieber was ist uns wohl lieber: Eine Ärztin, die die Wirkungsweise von Medikamenten gründlich verstanden hat oder eine, die im Multiple-Choice-Test ganz schnell ganz flüchtig die richtigen Kreuze gemacht hat?

In der derzeitigen Diskussion aber besteht die Gefahr, daß sich von Trothas Fastfood-Leistungsbegriff durchsetzt; und das dürfte mittelfristig die "Exzellenz" so manchen Fachbereichs einer schnellen McLeistung opfern...

Kirsten


Sechs Herren und die Studiengebühr

Sinnleere

Sechs Herren hatte ein auch als "Bild am Montag" bekanntes Hamburger Nachrichtenmagazin am Abend des 1. Juli in der Aula der neuen Uni zu einer Diskussion über Studiengebühren versammelt, vom Untertitel "Elite-Uni statt Massen-Uni?" war angesichts der aktuellen Vorgänge nur am Rande die Rede. Zwei dieser Herren machten die Diskussion im Wesentlichen unter sich aus: Der Baden-Württembergische Wissenschaftsminister Trotha und sein Amtskollege aus Rheinland-Pfalz, Zöllner. Während ersterer nicht wesentlich über das gewohnte Fliesenlegerargument (vier Fliesenleger zahlen einen Studienplatz für Leute, die irgendwann mal ganz reich sind -- wer nicht sieht, warum das pure Polemik ist, bekommt am Ende dieses Artikels einen Tip) hinauskam, bekam Zöllner in seinen luzidesten Momenten doch ein paar recht klare Gedanken hin, konnte sich aber doch Standortargumente nicht ganz sparen (Studiengebühren schrecken alle Sorten von Studis ab, die wertvoll für den Standort sind u. dgl.)

Inhaltlich war also nicht viel Neues geboten, und so konnte sich auch der Vertreter der Fachschaftskonferenz in seinen Argumenten auf Bekanntes beschränken -- was bei einem so ausgelutschten Thema auch nicht überrascht.

Überraschender dann schon, dass der Spiegel mit seinen Stars die Aula richtig voll bekam. Irgendwas läuft an unseren Unis wirklich falsch, wenn 1000 Studis kommen, um einem mehr oder minder gepflegten Palaver von Volksvertretern zuzusehen, während zu mensch froh sein kann, mehr als 100 Leute zu einer VV zu ziehen, bei der es darum geht, dass Studis (zudem für ihre eigenen Interessen) selbst handeln (etwa "Schlechter Start" oder "VV, die Zweite" im UNiMUT aktuell vom April und Mai, /unimut/aktuell).

Aber immerhin: Die Beiträge aus dem Publikum ließen dann doch hoffen: Nur wenige ließen sich ernsthaft hinreißen, sich auf eine vor allem von Trotha, hin und wieder aber auch vom diesmal eher stillen Siebke, angefangene Debatte über gute und schlechte Studiengebühren einzulassen.

Und zum Schluss der versprochene Tip: Während der Konzernboss sich nicht dran stört, seinem Sohn die 24000 Mark Studiengebühren zu zahlen, würde der Fliesenlegermeister dieses Geld wohl kaum für seine Tochter aufbringen können -- ergo profitiert er viel mehr von einer solidarischen Finanzierung. Mal ganz abgesehen davon, dass sich Trotha endlich mal von der Theorie verabschieden könnte, dass Studis und ihre Eltern in Haushalts- und Gütergemeinschaft leben.

Robert


(Nicht-inklusive Sprache im LeserInnenbrief wurde von der Redaktion mit Bedacht nicht korrigiert:-)

Leserbrief

Betrifft: Aktion "Autofreier Hochschultag"

Lieber Öko-AK,

herzlichen Glückwunsch! Das war mal wieder eine gelungene Aktion, Euer "Autofreier Hochschultag": Ärger, abgefahrene Spiegel, Blechschädern, Verspätungen - Eure Parkplatzsperrung hatte alles zu bieten.

Auch die Aufklärungsarbeit im Vorgeld der Aktion kann ich nur bewundern: das habt Ihr so doll gemacht, daß 95% der Betroffenen nicht bescheid wußten.

Sarkasmus beiseite...

Durch diese schlechte Aufklärungsarbeit habt Ihr Eure Aktion doch irgend wie pervertiert - wie soll die Hochschule denn autofrei werden, wenn kaum ein Autofahrer darüber aufgeklärt wird?! Besonders geärgert haben dürften sich die Studenten, die nur wegen der Wahlen an die Uni gekommen waren...

Wenn Ihr mit der Sperrung des halben Parkplatzes Chaos erreichen wolltet, dann war das geglückt. Und zwar so gut, daß die Polizei anrücken mußte. Auch ein universitärer Ordnungshüter verrichtete ganze Arbeit, als er die Kennzeichen der in Verzweiflung wild geparkten Autos aufschrieb und dann einen Brief hinterließ, der bei Wiederholung mit Abschleppung drohte!

Nun zu den Leute an Eurem Infostand: die waren mutig, sich, versehen mit so schlechten Argumenten, dort überhaupt hinzustellen, um Passanten über die mißlungene Aktion zu informieren.

Euer Handzettel gab dann auch noch meiner These recht: Ihr wolltet tatsächlich das Chaos, um auf Zustände aufmerksam zu machen, die herrschen werden, wenn ein Teil des Parkplatzes neuen Gebäuden weichen muß... Also Chaos gegen Chaos: Das ist für mich, als ob jemand eine Bombe legt, um gegen den Terrorismus zu protestieren (sorry, für diesen krassen Vergleich - ich hatte diese Idee, als ich ca. ½ Stunde versucht habe, mein Auto aus dem hoffnungslos zugeparkten Parkplatz wieder heraus zu rangieren.)

Als Alternative zur Blechlawine verwiest Ihr auf ÖPNV (Semesterticket) oder Fahrrad. Das ist im Prinzip sehr löblich; besonders für Studenten, die in akzeptabler Entfernung vom Campus wohnen. Der ÖPNV im Rhein-Neckar-Kreis hat jedoch noch einige Defizite aufzuholen, das darf man nicht verschweigen. Bevor die Autofahrer auf den Heidelberger ÖPNV umsteigen, muß dieser zuerst attraktive und preiswerte Alternativen schaffen!

Das Studiticket ist eine tolle Sache; zumal sowieso jeder Student dafür zahlt - ob er will oder nicht! Für die Studenten unter uns, zu denen ich auch zähle, die trotzdem auf das Auto angewiesen sind, stellt der Hunni für das Ticket aber eine zusätzliche Belastung dar; obwohl das Ticket oft gar nicht ausreichend genutzt werden kann.

Ich persönlich z.B. empfinde die ca. 1,5 stündige Anreisezeit mit dem ÖPNV zur Uni als zu große Belastung - zumal ich im aktuellen Semester teilweise nur 1-2 Stunden/Tag (!) Uni habe. Das könnte man doch lieber am Semester-Stundenplan etwas machen?!

Auch mit der zitierten "solidarischen" Abwälzung der Studiticket-Kosten auf die Autofahrer ist es nicht weit her, denn 1. zahlen die Stuids eh´ schon (s.o.) und 2. haben sie sowieso hörere monatl. Belastungen durch ihr Verkehrsmittel.

Das Allerletzte finde ich aber Eueren Vorschlag, den Parkraum gebührenpflichtig zu machen, um so für mehr freie Plätze zu sorgen - das gleiche Argument verwenden auch die Befürworter von Studienbebühren! Und Ihr wollt mir doch wohl nicht erzählen, daß Ihr denen zustimmen könnt?!

Die ganze "Blechlawine" muß man also - wie alles im Leben - etwas differenzierter betrachten. Da strafen solche Aktionen eher die Unbeteiligten.

Ich würde Euch für zukünftige Aktionen dieser Art raten:

1) bereitet die Sache besser vor; und zwar organisatrorisch, wie auch argumentatorisch.

2) klärt die Leute vorher ausreichend auf - wie wäre es z.B. mit einem Stand vor der Mensa?

3) kümmert Euch während der Aktion um die Leidtragenden, bei der Parkplatzaktion wären einige Verkehrsordner sehr sinnvoll gewesen.

4) ...oder noch besser laßt solche "Massenbestrafungen" ganz bleiben!

Mit freundlichen Grüßen

Mario Schubert

DANKE

Hätte jeder Autofahrer so aufmerksam unsere Informationen gelesen, könnte es schon bald viel weniger Probleme mit Autos im Neuenheimer Feld geben.

Aufgrund Deines Leserbriefes haben wir noch einmal gründlich recherchiert und trotzdem das Grundrecht auf Autofahren nicht im Gesetz verankert gefunden. Sehr solidarisch finden wir es, daß Du jedes Semester das Semesterticket kaufst, obwohl Du es scheinbar nicht verwendest. Daß der ÖPNV ausgebaut werden müßte - darüber sind wir uns einig. Mit den Subventionen, die im Moment der Autoverkehr erhält, wäre das auch sehr gut möglich. Wie wäre es, Deine viele Freizeit zu nutzen, um über derartige Konzepte nachzudenken?

Letztendlich verwundert waren wir aber doch, auf der Suche nach Lösungen für die Zukunft gleich mit Terroristen verglichen zu werden und stehen für sachliche Rückfragen gerne zur Verfügung.

Der Ökologie-AK


Freies Radio Rhein-Neckar

Die Welle kommt...!

Nein, nein, kein Wasser, keine Sturzflug, auch keine La ola. Ohrenfreundliche Radiowellen kommen.

Das Förderprojekt "Freies Radio Rhein-Neckar" will diese Wellen für Euich ausstrahlen. Die Grundidee besteht darin, einen unabhängingen, unkommerziellen Radiosender zu grüpnden, der sich mit Hilfe von Mitgliederbeitraägen und Spenden finanziert.

Was sind ohrenfreundliche Wellen? Physikalisch gesehen sind es elektromagnietische Wellen, die sich im Wellenlängen im Meter-Bereich ausbreiten. Aber das interessiert und weniger, wir interessieren uns für die Ausbreitung der Informationen über regionale Veranstaltungen, Musik und Themen, die uns beschäftigen.

30 Redaktionsmitglieder haben sich schon gefunden, und die übrigen Bereiche wie Öffentlichkeitsarbeit, Technik und Verwaltung besitzen schon ihre ehrenamtliche Grundcrew. Dennoch können alle nicht genug kriegen (an weiteren engagierten Leuten), denn Aufgaben gibt es in Hülle und Fölle.

Wer sich lieber die Sonne auf den Bausch scheinen lassen will, uns aber trotzdem unterstützen möchte, kann dies mit 5,- DM monatilich tun (Marlboro verkraftet die Einbuße eher als wir!), indem er Fördermitglied wird.

Schlappe 50000,- DM betrügt der notwenige Grundstock für eine GmbH-Gründung, damit wir eine Sendefrequenz beantragen können. Einen endgültigen Namen haben wir auch noch nicht gefunden, und für neue Vorschläge sind wir dankbar (bedenkt erstmal die Verbreitung Eures kreativen Namens, wenn wir auf Sendung gehen...)

Wer seine überschüssige Energie und Kreativität mit einbringen will, für diejenigen sind hier noch die Termine der einzelnen Ressort:

Technik: 1. und 3. Dienstag im Monat "Josh" (Mittelstr. 20, Mannheim-Neckarstadt), ab 20 Uhr
Öffentlichkeitsarbeit: jeden Sonntag im "Josh" ab 19.30 Uhr
Redaktion: jeden Montag in EO 150 Uni Mannheim ab 19 Uhr

Föderverein für das Freie Radio Rhein-Neckar e.V.

(0621/8547074, http://freies-radio.home.pages.de)


"Stellenweise peinlich"

findet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenchaft das Abitur '98 sowie die zentralen Klassenarbeiten. Na und, ich hab doch Abitur? Glück gehabt, daß Du's nicht noch machen mußt, denn die Leute, die in Baden-Württemberg die Zentralabituraufgaben zusammenstellen, scheinen ihren geistigen Zenit deutlich überschritten zuhaben. Mmmmh, oder die hatten dieses Jahr einfach unglaublich viel Spaß!

Das Schuljahr 1997/98 war ein highlight, was Pannen des Oberschulamtes angeht. Sowohl bei den zentral gestellten Abitursaufgaben als auch bei den zentralen Klassenarbeiten (zehnte Klasse, wie mensch sich vielleicht erinnert) gab es peinliche Fehler.

Ein Ziel des Oberschulamtes ist es die Mathematikaufgaben "anwendungsbezogener", will heißen wirklichkeitsnäher, zu gestalten. Das Ergebnis dieses Bemühens war bei den Grundkursaufgaben im Mathematikabi zu bewundern. Nach GEW-Berichten rief die "Anwendungsbezogenheit" der Aufgaben bei den Schülern Verwirrung und oft auch Verwzweiflung hervor. Aus Flußbett mit Flußufer in das eine Wasserleitung münden soll, wird da ein "Flußtal" mit "angrenzendem Gelände"; bei einer Lasershow soll der Laser auf eine Stange montiert werden, damit die Laser in den Boden geschossen werden können. Verständliches Formulieren und Abstraktes in realitätsnahe Beispiele umzusetzen steht eindeutig nicht auf dem internen Lehrplan des Oberschulamtes. Aber vielleicht ist das auch die Reaktion auf die TIMSS-Studie (ein internationaler Vergleich der Leistungsfähigkeit von Schülern in den Naturwissenschaften), bei der die deutschen Schüler ja eher bescheiden abschnitten. Nur wer die dadaistischen Augabenstellung des zentralen Matheabis versteht, ist wirklich hochschulfähig. Den Mathe-LKlern ging es so viel besser nicht, denn ihre Aufgaben vielen nach dem Urteil der Lehrer zu umfangreich und zu schwer aus. Öffentliche Proteste und Unmutsbekundungen von Schülern und Lehrern führten zu einer wahrhaft salomonischen Lösung des Kultursministeriums. Es gab einfach für jeden einen Notenpunkt mehr. Das ist mindestens so peinlich wie die Aufgaben an sich. Zu einer Aufgabe beim GK Deutsch waren fehlerhafte Erwarungshorizonte beigegeben worden, die ausgetauscht werden mußten. Die Matheaufgaben für die zentralen Klassenarbeiten mußten ungeöffnet vernichtet werden (Schade, daß wer bestimmt noch ein besserer Lacher geworden! d. S.).

Aus Ministeriumssicht sind am Mathedebakel des diesjährigen Abiturs jedoch die Lehrerinnen und Lehrer schuld. Lehrpläne seien nicht eingehalten worden und den Empfehlungen für Mathefortbildungen sei nicht konsequent nachgekommen worden. Die GEW stellt dazu fest, daß die Lehrpläne nicht komplett erfüllbar sind (Bei uns gab's einen Mahte-LK-Lehrer dessen Lieblingskomment "Mut zur Lücke" war, d.S.) und daß die GEW seit Jahren eine Entrümpelung der Lehrpläne fordert (wie sich die Bilder gleichen, ...). Fortbildungen fanden, obwohl von den Lehrkräften und der GEW vehement eingefordert, aus Kostengründen praktisch nicht mehr statt.

Die GEW sieht die Ursachen für die Pannen eher im System der zentralen Aufgabenstellung. Denn: diese Fehler sind keine Einzelfälle sondern treten in schöner Unregelmäßigkeit immer wieder auf. Zwar unterlaufen auch einem Lehrer einmal Fehler bei der Aufgabenstellung, doch ist davon dann nicht der gesamte Abiturjahrgang Baden-Württembergs betroffen. Darüberhinaus ist die zentrale Ausarbeitung und Korrektur der Abituraufgaben ein erheblicher Kostenfaktor.

Das Standardargument für zenrale Prüfungen ist, daß dadurch ein Niveaustandard gehalten wird. Der für die deutschen Daten der TIMMS-Studie verantwortliche Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung stellte jedoch fest: "Die Daten zeigen eindeutig, daß sich keine konsistente Wirkung einer Prüfungsform nachweisen läßt. Man kann Standards durch ein Zentralabitur und durch ein dezentrales Abitur sichern." (in einem Interview mit der FR vom 12.6.'98). Desweiteren verhindert das Zentralabitur Flexiblität.

Allgemein geht der Reformwille in Ba-Wü und auch in Bayern in Richtung von mehr Zwang, mehr Pauken und mehr Stoff. Der GEW-Landesvorsitzender Rainer Dahlem meint zu den Bestrebungen in beiden Ländern die reformierte Oberstufe rückzureformieren "mehr Pflichfächer, mehr Prüfungen und weniger Wahlmöglichkeiten sind das falsche Mittel, um die Probleme in der Oberstufe zu lösen. Wir brauchen nicht noch mehr Paukwissen und zusätzliche Zwangsmaßnahmen, mit denen die künftigen Abiturienten lediglich zur Unselbständigkeit und zur Anpassung erzogen werden. Wir brauchen mehr Freiheiten und neue Unterrichtsformen, damit sich die Schülerinnen und Schüler zu selbständigen mitdenkenden Persönlichkeiten entwicklen können."

Kai


Sehen, Schauen, Suchen

Neues aus der UB

Neben Büchern, Zeitschriften, Datenbanken, Mikrofilmen und anderen Medien stellt die Universitätsbibliothek (UB) seit Anfang der achtziger Jahre auch Videocassetten mit wissenschaftlich relevantem Inhalt zur Präsenznutzung bereit (z.B. Dokumentationen, Bühneninszenierungen, Literaturverfilmungen und andere Spielfilme). Inzwischen umfasst der Bestand rund 8.000 Titel. Die Neuzugänge sind seit Jahresbeginn 1998 ausnahmslos im Online-Katalog HEIDI: http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/kataloge/Welcome.html nachgewiesen, die älteren Titel werden sukzessive hinzugefügt. Bis Ende 1998 wird mit den Titeln von 1997 der zweite Jahrgang komplett vorliegen. Informationen über die älteren Bestände geben die im Untergeschoß des Informationszentrums Altstadt (IZA-UG) http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/benutzung/bereiche/izaug.html befindlichen Kataloge: ein Zettelkatalog sowie ein elektronischer Spezialkatalog (Allegro-OPAC).

Begleitend zur planmäßigen Titelerfassung in HEIDI legt die UB aus aktuellen Anlässen themenbezogene Auswahllisten vor. Eine erste Zusammenstellung von Videomaterialien anläßlich des hundertsten Geburtstages betrifft Bertolt Brecht: http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/benutzung/bereiche/brecht.html.

Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Benutzung von Videokassetten prinzipiell nur Studierenden und MitarbeiternInnen der Uni Heidelberg gestattet. Für die Benutzung von Spielfilmen ist zusätzlich die Bestätigung des wissenschaftlichen bzw. studienbezogenen Interesses durch eine/n HochschuldozentenIn der Uni Heidelberg erforderlich. Entsprechende Vordrucke gibt es bei der Aufsicht. Eine Ausleihe außer Haus für Lehrveranstaltungen ist nur für DozentenInnen der Universität möglich.

Mit der öffentlichen Freigabe ihres digitalisierten Alphabetischen Zettelkatalogs 1936 bis 1985 (DigiKat) ermöglicht die UB allen, die einen WWW-Browser haben, den Recherchezugriff auf rund 800.000 Werke, d.i. etwa ein Drittel des UB-Bestandes. DigiKat ergänzt so das Heidelberger Bibliotheks-Informationssystem HEIDI, das sämtliche Erwerbungen der UB ab 1986 sowie einen stetig wachsenden Anteil der älteren Werke nachweist.

DigiKat ist über die Homepage der UB http://www.ub.uni-heidelberg.de/ bzw. direkt unter der URL http://www.ub.uni-heidelberg.de/digikat zu erreichen. An gleicher Stelle finden sich auch ausführliche Benutzungserläuterungen.


When the moon is in the seventh House... dann wollt ihr da hin:

Rumpeltag, 9.7.

18.00 Uhr, Treffen der Aktionsgruppe Neue Uni im ZFB (Lauerstr.1)
19.30 Uhr, Heuscheuer HS 1: Interdependenzen zwischen technischer und sozialer Innovation Klaus Wachlin, Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg
20.00 Uhr, Sommerfest im Südasieninstitut mit Film und Chai

Sarrenstag, 11.7.

15.00 Uhr, Antifaschistische Großdemonstration auf dem Bahnhof von Villingen (Schwarzwald). Anlass sind faschistisch motivierte Angriffe uns Drohungen gegen linke und alternative Personen. Jüngstes Beispiel ist der dreiste Überfall auf 2 Personen aus dem Umfeld der Antifaschistischen Aktion in Schwarzwald-Baar. Villingen soll keine "national befreite Zone" werden!
21.00 Uhr, Karlstor: Theo/a-Fete, Musik von Abba bis Zappa für gerade mal 3 Steine

Solartag, 12.7.
11.00 Uhr, Innenhof des Kurpfälzischen Museums: "Literarische Stadtführung auf den Spuren Gottfried Kellers"

Gewittertag 16.7.
21.30 Uhr, Karlstorbahnhof: "Such a Surge", feinster Crossover aus Deutschland.

Mittwochtag, 22.7
19.30 Uhr, Treffen der AGJG/PDS-HSG in der Griechischen Taverne (Bergbahn). Thema: Der neue AGJG-Schulreader
20.00 Uhr, Gemeindesaal der Pfarrei St. Albert, Bergheimer Str. 108: Konzert der bengalischen Weltmusikgruppe Bangla Shur, kost´ 12 Mark und ist dafür von der FS SAI mitorganisiert.

Tag des Donners, 23.7.
10.10 Uhr, Ökologisch, ethisch, fair. Vom Konsument zum Weltverbesserer? Diskussion mit Gerhard Schröder im Deutschlandfunk

Sabbat, 25.7.
20.00 Geburtstagsparty (4 Jahre schon!) der AGJG/PDS-HSG im Quirl (DGB-Jugendhaus, Gneisenaustr.12). Es gibt Essen, Trinken, Musik gute Laune und (hoffentlich) gutes Wetter
17.45 Uhr, Kino im Karlstorbahnhof: "Der Traum der Freiheit." Film zur deutschen Revolution (auch So 17.45 und 20.00 Uhr)

Tag des Herrn, 26.7.
9.30-18.00 Uhr, Tag der offenen Tür in der Landessternwarte Königstuhl, Pendelbusse ab P&R Neuenheimer Feld.
12.30 Uhr, Demo für Abschalten des AKW Obrigheim. Los gehts ab Bahnhof Obrigheim.

Freier Tag, 31.7.
13.05 Uhr, Deutschlandradio: "Trend oder Ausreißer?" Wie steht es mit DVU und NPD in Mecklenburg-Vorpommern (gibts sogar einen Zusammenschluß zur Landtagswahl im September?)?

Schmankerl 25.7.-8.8.98

Für alle die, die denken, dass es eine Alternative zur derzeitigen Hochschulpolitik geben kann, fndet in Flensburg ein bundesweiter Workshop statt, der wirklich greifende Ideen erarbeiten und auch der Regierung vorlegen will. Genug der Flugblätter und den halbausgegorenen Vorschlägen jetzt wird gehandelt. Nähere Infos in der FSK oder bei ASTA der Uni Kiel; Westring 385; 24118 Kiel; Tel.: 0431/8802647


URRmEL auch in den Ferien

Die Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt URRmEL (Schröderstraße 90, hinter dem Institut für Hochenergiephysik) hat auch in den Ferien offen, und zwar immer Dienstags von 12 bis 16 Uhr.

Nur für den Fall, dass jemand nicht weiß, wovon wir reden: Bei URRmEL können Studis ihre Fahrräder mit ordentlichem Werkzeug reparieren, haben dafür Platz abseits des WG-Küchentisches und finden in unserem Fundus von Uralt-Ersatzteilen auch mal tolle Schätze. Das Beste dabei ist: Niemand muss zahlen, wobei natürlich finstere Blicke hinter jenen hergeschleudert werden, die mit 300-Mark-Schuhen ankommen und nicht spenden.

Nicht zu vergessen natürlich die netten Leute von URRmEL, die allzeit mit Rat und Tat helfen. Wenn sie können und nicht gerade beschäftigt sind, Nachwuchs einzufangen -- den brauchen wir nämlich immer...

damals... vor 19 Monaten

Über 4000 Studierende demonstrierten in Heidelberg am 27.11.96 gegen Kürzungen an der Uni, Studiengebühren, Bildungsklau und BAFöG- Verzinsung sowie allgmein gegen den Sozialabbau. Sie folgten einem gemeisamen Aufruf des Zahltagbündnisses, der FSK, dem Unimut, der PDS-HSG, der GEW-Studierendengruppe und des Roten Splitters. Es handelte sich um die größte Studi-Demo seit 1989. Zum Abschluss entschlossen sich die Demonstrierenden spontan zu einer Besetzung des Rektorats in der alten Uni und nötigten Rektor Ulmer zu einem Gespräch.

Heute laufen Kürzungen und Bildungsklau unvermindert weiter. Von 25% der in Heidelberg Studierenden werden 1000 DM "Strafgebühr" zusätzlich zu den 100 DM "Einschreibegebühren" gefordert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Studierenden auch Rektor Siebke und die Landesregierung zum Gespräch auffordern.


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Erzeugt am 27.02.2003

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