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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Inhalt
EditorialWie groß ist eine Mikrowelle? Na ja, vielleicht einen Meter breit und 50 Zentimeter tief oder so, wird der Schlussredakteur der Rhein-Neckar-Zeitung sagen. Diese Vermutung wird nahegelegt durch eine Bildunterschrift, die dem Rover der Pathfinder-Mission zum Mars die "Größe einer Mikrowelle" zuschreibt und sich in der RNZ vom 4.7. findet. (oder meinte die RNZ das Gerät?) Provinzpresse in einer Unistadt -- welch ein Drama. Mensch sieht auch hier wieder, Bildung tut Not, und das ist etwas, das Land und Hochschulstrukturkommission bei ihrem blindwütigen Rumstreichen (vgl. S.5) in Plan und Tat gern vergessen, wenn sie Studienplätze und Fächer für überflüssig erklären. Das, was zur Zeit insbesondere in Baden-Württemberg auf diesem Sektor läuft, erinnert in der Tat an den Morgenthau-Plan, der vorsah, das deutsche Reich nach einem alliierten Sieb im zweiten Weltkrieg zu einem Agrarstaat zu machen -- erstmal so viel wie möglich plattmachen und dann nachdenken. Wie jedeR LeserIn wissen dürfte, ist es anders gekommen: George Marshall setzte sich mit seinem Plan zum Wiederaufbau Westeuropas durch, vermutlich, weil die Geostrategen in Washington schon ahnten, dass Stalin kein besonders sicherer Verbündeter war. Einen solchen Marshallplan könnten jetzt auch die Unis vertragen -- Geld ist, wie ein Blick auf die autoverstopften Straßen lehrt, genug vorhanden. Aber nicht nur im Marshallplan kann uns die Nachkriegszeit ein Vorbild sein. In der Deutschen Universitätszeitung vom 21.10.49 kann mensch nachlesen, dass die Uni Heidelberg eine Kuh geschenkt bekommen habe, deren Milch den hungernden StudentInnen zugute kommen sollte. Nach allen Kürzungen an den Zuschüssen für die Studiwerke vielleicht ein Rezept mit aktueller Bedeutung. Einen Marstallplan für die Mensa - nicht nur die im Marstall! d.Red PolitologInnen halbiert!Schmidt weg, Wagschal weg, Jochem weg (alle drei nach Bremen), Helms weg (nach London), Pfetsch weg (nach Paris), Busch weg (nach Harvard); so lautet die deprimierende Aussicht für das Wintersemester 97/98 bei den Politologen, denen damit fast die Hälfte der Dozierenden abhanden kommt, die prüfungsrelevante Scheine ausstellen dürfen. Professor von Beyme empfahl in diesem Zusammenhang im WS ein Freisemester einzulegen, was vielleicht gar nicht so abwegig ist, denn v. a. für das Grundstudium zeichnen sich katastrophale Zustände ab: die gut 400 Studierenden, die sich im Grundstudium am IPW (Institut für Politische Wissenschaft) befinden, verteilen sich, nachdem durch die Abgänge vier von ohnehin mageren elf Proseminaren ausfallen, auf gerade mal sieben (!) Proseminare. Selbst bei einer relativ niedrigen Einschätzung von zwei Proseminaren pro Nase (empfohlen sind drei bis vier) kommen so auf jedes weit über hundert TeilnehmerInnen, die sich dann munter in Räumen mit Kapazitäten zwischen 50 und 80 Plätzen tummeln, Referatsgruppen mit zehn Leuten bilden und in Hundertschaften diskutieren werden. Besonders übel wird es bei der obligatorischen "Einführung in die Politische Wissenschaft", die in der Regel zumindest von allen Erstis besucht wird. Diese Veranstaltung wird, wenn keine Lehraufträge nachgelegt werden, im kommenden Wintersemester nur einmal angeboten, bei locker 120 Erstsemestern (Mittelwert der WS '94, '95 und `96: 124,66 Erstis; der Focus-Effekt [Platz 2 im bundesweiten Ranking für das IPW] muß noch dazugerechnet werden). Da wird sich mancher Ersti wundern, wie ein so überlaufenes Insitut zu solcher Wertung kommt. Ähnlich blöd sieht es bei der ebenfalls obligatorischen Einführung in das politische System der BRD aus, die für die Vorbereitung auf die Zwischenprüfung eigentlich unabdingbar ist. Selbst zu den rosigen Zeiten (also bisher, ha, ha!), als dazu noch meist zwei Veranstaltungen (wenn auch unter verschiedenen Bezeichnungen) angeboten wurden, lagen die TeilnehmerInnenzahlen bei um die 80 Studis, na ja, und zwei mal 80 sind halt 160. Vielleicht werden ja Politik-Proseminare demnächst in der Heuscheuer angeboten. Dazu kommt noch, daß es ausgerechnet im fraglichen Semester auch bei den Lehraufträgen, die das Lehrangebot ergänzen sollen, recht mau aussieht: es werden nur zwei Seminare und ein Proseminar angeboten. Und um die Sache zu kompletieren wird der andere C4-Prof am IPW, Klaus von Beyme, in zwei Jahren emeritieren. Der andere C4-Prof? Ach so, ja, der eine ist nämlich Professor Schmidt (s. o.!), dessen Wechsel besonders schmerzlich ist, denn mit ihm gehen zwei Assistenten (Dr. Wagschal und M.A. Jochem), einige Mittel (der Rest vom Leibniz-Preis [1,5 Mio.], der Prof. Schmidt 1995 verliehen wurde) und nicht zuletzt ein beträchtlicher Teil des guten wissenschaftlichen Rufs, den das IPW (noch) genießt. Nun mag mensch sich fragen, wie es denn eigentlich soweit kommen konnte und die Antwort lautet zunächst mal: die Univerwaltung hat einfach gepennt! Als der Fachschaftsrat des IPW bei einer Referentin von Rektor Ulmer um ein Gespäch mit eben diesem nachsuchte, wurde mensch erst vertröstet und beim zweiten Versuch sollte die persönliche Referentin des Rektors selbst das Gespräch führen. Ob Professor Ulmer den Termin deswegen abwälzte, weil er die Sache für nicht so wichtig hielt oder weil er sich seiner Ahnungslosigkeit bewußt war, bleibt Spekulation. Die vorgeschobene persönliche Referentin des Rektors jedenfalls wollte sich zunächst in das Thema einarbeiten, was in der Frage an die Fachschaftsratsmitglieder, ob sie denn wüßten, wann Schmidt gehen werde, gipfelte. Auch von den anderen möglichen Abgängen wußte frau herzlich wenig ("ist es denn wirklich so schlimm?"). Über die uniinternen Gründe hinaus gibt es noch wichtigere politische Gründe. Die Kürzungen im Hochschulbereich in Baden-Württemberg zeigen ihre Auswirkungen allzu deutlich. Prof. Schmidt wurde von der Uni Bremen ein außerordentlich gutes Angebot gemacht, bei dem Heidelberg mit einem Wissenschaftsminister Trotha und einer eifrig Kürzungsvorschläge machenden ("Hermann schmeiss' emol de Rasemäja an!" d.S.) im Rücken natürlich nicht mithalten konnte.
Hier deutet sich ein wissenschaftlicher Flurschaden für Baden-Württembergs Universitäten an: hervorragende ProfessorInnen werden an Unis in anderen Bundesländern gerufen und können angesichts weiterer Mittelkürzungen (innerhalb der nächsten zehn Jahre 12,5% der Personalmittel) auch nicht ersetzt werden. Eine Konsequenz der von von Trotha verordneten "Gesundschrumpfung" der Universitäten.Die weitere Entwicklung am IPW ist relativ unklar. Eigentlich geht die Tendenz in den Gremien dahin, daß eine zusätzliche Professur benötigt würde (der Pflichtbereich Internationale Beziehungen ist nicht besetzt), die momentanen Entwicklungen gehen aber eindeutig in eine andere Richtung. Ob für das nächste Semester noch was zu retten ist, wird sich am 17. Juli im Verwaltungsrat herausstellen. Lehraufträge zur Überbrückung werden angepeilt, um zumindest das notwendigste in ausreichendem Maß anbieten zu können. Die Profs Klaus von Beyme und Manfred G. Schmidt wollen sich für das IPW einsetzen. Trotzdem scheinen sich die Verhältnisse am Institut zunächst von prekär zu desaströs zu wandeln. Ob sich daran längerfristig etwas ändert, bleibt abzuwarten (aber nicht tatenlos). Die Probe auf`s Exempel steht auch schon an. Wenn die Uni bei der Emeritierung von Klaus von Beyme ähnlich pennt, kann man die Studis, die jetzt schon die Konsequenz ziehen und die Uni wechseln, nur noch beglückwünschen. Kai (Nachtrag dazu im Bericht aus dem Verwaltungsrat auf den Gremienseiten) Originalunterschrift: "Feuerbereit". Auf der Suche nach neuen Argumenten in der Debatte um die Hochschulreform darf es keine Tabus geben (Matthias Berninger, Bündnis Olivgrün). Hocus-Focus"Der Focus-Test bestätigt die herausragende Rolle der Universität Heidelberg", frohlockt Rektor Ulmer in einer Presseerklärung vom 16.6., und führt weiter aus, der Focus sei "mit seinem Ranking einen weiteren Schritt hin auf eine erhöhte Transparenz des Leistungsprofils" der Unis gegangen. Der Focus hatte herausgefunden, dass die Profs der BRD (die laut Ulmer die "vorderste Linie der Forschungsfront" am besten überblicken) unsere Uni für die Beste halten, in der Gesamtwertung kam sie immer noch auf Platz 6. Dass die Studis die Uni glatt haben durchfallen lassen, ist dem Rektor immerhin noch "verstärkte Aufmerksamkeit" wert. Ulmer ist Jurist, und da mag mensch ihm die Begeisterung über so offensichtlichen Unfug verzeihen -- in Wirklichkeit jedoch sind die Focus-Zahlen praktisch durchweg entweder irrelavant, irreführend oder irrwitzig (also falsch, das Wortspiel musste sein). So ist das Betreuungsverhältnis von Uni zu Uni verschieden mal als Studis/Prof, mal als Studis/Nichtstudi definiert, die Zahl der Maschbauer an der TU Clausthal wurde mit 1700 um rund 130% überschätzt, die mittlere Studiendauer der PhysikerInnen in Oldenburg ist zur Zeit 12.5 und nicht 14 Semester und so fort. Besonders dreist ein Trick, den mensch beim Mathe-Ranking gut nachvollziehen kann: Gut 500 Personalchefs seien befragt worden, heißt es da -- wenn mensch sich die Zahlen ansieht, zeigt sich deutlich, dass davon nur rund 30% geantwortet haben können. Davon steht natürlich nichts im bunten Blatt. Aber selbst wenn das Münchner Boulevardmagazin ordentlich rechnen könnte und auch über ausreichende statistische Kenntnisse verfügen würde, bliebe mensch auf einem ziemlich beliebigen Zahlenwust hocken. Ein paar Studis befragen liefert immer zufällige Ergebnisse, das Urteil der Profs beruht im besten Fall auf albernen Vorurteilen, und Personalchefs haben schon gleich keine Ahnung von Unis. Mit gleichem Recht könnte mensch versuchen, den Erholungswert von Sylt, Kufstein und Rimini zu ranken, indem mensch Reisebüroangestellte, Hoteliers und ein paar Touris befragt. Und wer am Ende mit den neuen Skiern am Adriastrand steht, hat den Quatsch geglaubt. Wichtigste Linie des Profils einer Uni ist immer noch die Länge der Mensaschlange. Gustav Ö;ko-Wochen in der MensaAb Montag, den 14.7. wird der "Schnelle Teller" in den Heidelberger Mensen zu 100% aus kontrolliert biologischem Anbau stammen - bei guter Resonanz bis Ferienende. (Hintergrund-Infos hierzu sind ausführlich im Mensablatt nachzulesen.) Damit nun aber das geistige neben dem leiblichen Wohl nicht ganz zu kurz kommt, bietet die Lebensmittelkooperative Appel un’ Ei (A&E, Mitinitiator der Aktion) bereits während der letzten Semesterwoche eine Reihe von Veranstaltungen rund um das Thema "Ernährung" an: TERMINEMittwoch, den 9.7. - 20Uhr Samstag, 12.7. - ab 10Uhr Brotback-Seminar im PH-Garten (Lehmbackofen) Dienstag, den 15.7. - 20Uhr Wer sich einfach nur mal kurz über die Herkunft des Ö;ko-Essens informieren will (oder ein paar leckere Kostproben abholen möchte), der kann das in der Ö;kowoche selber tun. Montag und Diestag werden einige Lieferanten der Mensa im Foyer der Neuenheimer- Feld-Mensa mit Infoständen vertreten sein und Mittwoch und Donnerstag steht das selbe Angebot den EsserInnen in der Triplex-Mensa zur Verfügung. Die blaue Hütte von A&E steht übrigens unübersehbar unter dem Vordach der Neuenheimer-Feld-Mensa, gleich beim Cafe Botanik. Was bedeutet "Ö;koessen" in der Mensa, und was sollte es eigentlich bedeuten? Hier noch ein paar Hintergrund-informationen zum Ö;koessen. Zuerst-einmal zur Herkunft der verwendeten Lebensmittel und damit zum Begriff "kbA": kontrolliert biologischer Anbau" ist keiner dieser schwammigen Pseudo-Titel wie "auf Biobasis" oder einfach nur "kontrolliert", die überhaupt nichts aussagen, sondern eine geschützte Bezeichnung, deren Mindestanforderungen von der EU festgelegt und auch überwacht werden. Der Standart ist gut, auch wenn es in Deutschland beispielsweise Anbauverbände gibt, die von ihren Mitgliedern z.T. noch weitergehende Verpflichtungen verlangen. MensabesucherInnen können sich also auf eine kontrollierte, einheitliche Qualität verlassen. Woher kommt nun aber das Gemüse, das Obst und das Fleisch (das Ö;koessen wird nicht immer fleischlos sein!)? Im Prinzip ist der Hauplieferant der Mensa für kbA-Produkte ein Landwirt aus dem Kraichgau. Er vermarktet z.T. seine eigenen Produkte, z.T. die von Kollegen aus der Umgebung, aber - und jetzt kommt der Haken - wenn es zu schwierig oder zu teuer ist, den Bedarf durch kbA-Produkte aus der Region zu decken, dann greift er auf den Großhandel zurück.. Selbstverständlich auf den Bio-Großhandel, d.h. die Qualität ist garantiert, aber, die Sachen kommen dann eben da her, wo sie grade am billigsten sind. Und das kann je nach Jahreszeit Frankreich, Italien, Israel, oder auch mal Südafrika oder Neuseeland sein! Denn das ist der große Pferdefuß am Bio-Handel: er arbeitet im Moment ausschließlich nach dem Kriterium "biologisch angebaut" und in die Vermarktungsprinzipien fließen keinerlei Grundsätze wie "kurze Transportwege", "regionale Produkte", oder gar "jahreszeit-gemäß" ein. Was die Kundschaft kauft, wird besorgt, egal woher, Hauptsache günstig. Die Mensa-Aktion wird folglich nur bedingt den regionalen Ö;ko-Landbau fördern, was, wie ich finde, sehr bedauer-lich ist. Damit soll aber nicht zum Boykott aufgerufen werden. Die Sache ist an sich schon ein sehr begrüßenswerter erster Schritt und wenn sie diesmal Erfolg hat, kann weiter in die richtige Richtung gearbeitet werden. Ein zweiter wichtiger Aspekt bei der Beurteilung des ganzen ist neben der Herkunft der Lebensmittel auch deren Verarbeitung. Von der besten Ö;kokarotte bleibt nämlich nicht mehr viel übrig, wenn sie nach bewährter Mensa-Methode stundenlang zu Matsch gekocht wird. Und ein tief-gefrorener Fertig-Ö;ko-Bratling hat nicht mehr Nährwert als ein konventioneller. Wenn ein Essen wirklich anders schmecken soll, muß erstens viel mehr frisch zubereitet werden, als das bisher in der Mensa der Fall ist, und zweitens sollten ein paar uralte, überkommene Klischees über Bord geworfen werden. Warum muß es zu jedem Essen Nudeln geben? Warum kann man nicht mal auf leckere, gesunde und bedeutend billigere Getreide-Rezepte zurückgreifen? Müssen Kartoffeln immer schon fertig geschält auf den Tisch kommen? (Weil die Mensa-Köche das den-ken, werden die Kartoffeln meist fertig geputzt und geschält in einer speziellen Lauge angeliefert!) Über all diese Vorschläge wurde mit der Mensa-Leitung auf diversen Treffen diskutiert. Sie zeigte sich im Prinzip offen, wies nur auf einige Probleme hin, die sie oft zu Kompromissen zwingen. Da ist zum einen natürlich die Finanzknappheit (der Mensa-Etat wurde im Vergleich zum Vorjahr um über ein Drittel gekürzt!!!), die sehr arbeitsaufwendige Gerichte verbietet. Rezepte aus Getreide stellen für die Köche eine große Herausforderung dar, die mit Quellzeiten und Kochvorgängen kaum Erfahrung haben und auch einrichtungs-mäßig nicht bestens darauf eingestellt sind. Und überhaupt darf man nicht unter-schätzen, was es einen Riesenbetrieb wie die Mensa kostet, den gewohnten Trott einmal zu verlassen! Die Aufgabe, die sie sich gestellt hat, ist also alles andere als leicht. Wir sind gespannt, was sie aus der Chance macht, die sich ihr bietet. Heike
Lehre, Lehre, LehreZweimal hat der Senatsausschuß für die Lehre (SAL) im Laufe der letzten vier Wochen getagt. Das erste Mal, wie immer unter großem Zeitdruck - und in drückender Hitze - am 11.6. im Zentralen Fachschaftenbüro in der Lauerstraße, das zweite Mal, ausnahmsweise mit etwas mehr Zeit, am 2.7. in der Univerwaltung. Sitzung 11.JuniINFO: Der Senatsausschuß für die Lehre (SAL) ist ein Ausschuß des (kleinen) Senats, also ein uniweites Gremium, das den Senat berät. Der SAL befaßt sich mit: Empfehlungen zur Lehre , Empfehlungen zur Verleihung des Landeslehrpreises, Entgegennahme der Lehrberichte, aktuelle Themen, sofern sie auf die Tagesordnung gesetzt werden. Falls Mittel zur Stärkung der Lehre an die Hochschulen gehen, kann der SAL auch Empfehlungen zu deren Verwendung abgeben (muß aber nicht zugezogen werden). Zusammensetzung des SAL: Mitglieder des Rektorats: 1, Profs: 6, Mittelbauangehörige: 3, Studierende: 3, Sonstige: 0; hinzu kommen ohne Stimmrecht MitarbeiterInnen der Univerwaltung, z.B. der für Lehre und Studium zuständige Dezernent. weitere Infos: Ho-Po Referat der FSK Situation am IPW: Ein Vertreter der Fachschaft Politik erläuterte zu Beginn der Sitzung die sich im nächsten Semester zuspitzende Situation am IPW. Prorektor Greiner, der Vorsitzende des Gremiums nahm dies zur Kenntnis, inzwischen gab es auch Gespräche zwischen Rektorat und der Fachschaft. Aktuelle Details: siehe Titelstory. ZSW/KOB: (Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung/ Projekt: Kooperative Beratung): KOB ist ein Modellversuch des SAL, der eigenverantwortliches zielgerichtetes Studieren in vier zentralen Studienphasen fördern will. (Diese Phasen sind neben dem Studienbeginn und der Abschlußphase des Studiums, der Beginn des Hauptstudiums sowie die Zeit bis zur Zwischenprüfung.) Beteiligt an dem Projekt sind jeweils Institut, Fachschaft und ZSW. Derzeit läuft KOB in Kunstgeschichte, Geographie, Musikwissenschaft, Romanistik, Ethnologie, Biologie und Theologie, allerdings noch nicht in allen Phasen, so daß eine abschließende Beurteilung des Konzepts noch nicht möglich ist. Die Finanzierung war zum Zeitpunkt der Sitzung noch nicht gesichert. Der SAL verabschiedete eine Empfehlung an das Rektorat, das Projekt weiter zu fördern und dauerhaft zu implementieren. (Nachtrag: Die Finanzierung ist inzwischen bis 1999 gesichert.) Strukturreform im Grundstudium: Hierzu gab es einen schriftlichen Bericht von Prorektor Greiner (zuständig für Lehre). Der Bericht entsprach nicht nur aus der Sicht der FSK-VertreterInnen nicht immer den tatsächlichen Aktivitäten, sondern enthielt teilweise - auch nach Meinung anwesender Prof- und MittelbauvertreterInnen - Ungenauigkeiten oder auch Absichtserklärungen, deren Umsetzung eher unwahrscheinlich ist. Da die Berichte aber von den Fakultäten oder Dekanen vorgelegt worden waren, mußte man davon ausgehen, daß sie eher doch stimmten. Schließlich einigte man sich darauf, den Bericht zur Kenntnis zu nehmen und weiterer Ergebnisse der Reformen zu harren. Lehrberichte: Die Lehrberichte der Fakultäten für Physik und Astrnomie, Mathematik sowie Pharmazie wurden verabschiedet, zum Teil mit kleineren Nachfragen an die Fakultät, z.B. in Mathe danach, warum dort so wenige LehrämtlerInnen ihre Abschlußarbeit schreiben. Der Lehrbericht der Fakultät für Biologie steht noch aus, der der Fakultät für Orientalistik muß noch in der Fakultät verabschiedet werden. Verschiedenes: Es wurde festgehalten, daß die Studierenden die Sitzung nicht sprengen, sondern eher konstruktiv mitarbeiten (Rektor Ulmer hatte derartiges im Großen Senat auf die Frage, weshalb in seinem Rechenschaftsbericht kaum etwas über die Lehre steht, nach Meinung einiger Anwesender angedeutet. Dies sei jedoch nicht so gesagt und gemeint gewesen, erfuhr man im SAL). Sitzung 2.JuliLehrberichte: Endlich konnte der letzte ordnungsgemäß vorliegende Lehrbericht, der der Fakultät für Geowissenschaften entgegengenommen werden. Der relativ ausführliche und informative Bericht gab Anlaß zu kleineren Diskussionen über allgemeine Fragen der Lehre. Ebenfalls ausführlich - aber nur vorbehaltlich möglicher Änderungen - wurde der Lehrbericht der Fakultät für Orientalistik und Altertumswissenschaften diskutiert. Er lag aber eigentlich noch nicht vor, da er in der Fakultät noch nicht verabschiedet ist. Der Lehrbericht der Bio steht weiterhin aus. Latinum: Die FSK hat beantragt, eine Übersicht darüber zu erstellen, welche Fächer Latein verlangen, aus welchen fachlichen Gründen und welche Möglichkeiten es gibt, Latein durch andere Sprachen zu ersetzen. Der Antrag wurde mit leichten Änderungen angenommen. Hintergrund ist, daß die Sinnhaftigkeit des Latinum in Fächern wie Japanologie oder Ägyptologie nicht nur aus fachlichen Gründen, sondern auch im Zusammenhang mit langen Studienzeiten (und Gebühren) hinterfragt werden muß. Latein ist in vielen Fächern gar nicht studienrelevant und die Studierenden dieser Fächer müssen ohnehin mindestens eine, meistens auch mehr, Sprachen lernen, die sie für ihr Studienfach auch brauchen. In der Regel lernen sie auch noch mehr Sprachen, um Fachliteratur lesen zu können oder z.B. am Ort ihrer Forschung mit der Bevölkerung reden zu können. Die Umfrage soll eine Übersicht über die Begründungen für und die Gründe für eine Befreiung vom Latinum möglichen. Darüber hinaus wurde beschlossen, die universitären Latinumskurse zu evaluieren; Wie, ist noch zu klären. Bescheinigung nach § 48 BAföG: BAföGempfängerInnen müssen nach dem 4.Semester gemäß § 48 BAföG entweder die Zwischenprüfung bzw. das Vordiplom vorweisen oder eine Bescheinigung, wonach sie ordentlich studiert haben. Selbige stellt eine für jeden Fachbereich eigens benannte Person aus. Die Bescheinigung wird bisweilen auch ausgestellt, wenn es bafögrechtlich nicht angebracht ist, da andere Regelungen greifen (z.B. bei Krankheit); Es gibt auch vereinzelt Fällen, in denen die Bescheinigung nicht ausgestellt wird, da davon ausgegangen wird, daß kein "ordentliches" Studium in Sinne des Gesetzes vorlag - obwohl das Gesetz die Ausstellung zuließe. Es wurde beschlossen ein Merkblatt mit Fallbeispielen zu erstellen, um zu verhindern, daß Studierende Nachteile durch eine falsche Anwendung des § 48 BAföG haben. Verschiedenes: Aufgrund der Vergabe der Mittel aus dem Hochschulsonderprogramm III (HSP III) wurde von den FSK-VertreterInnen vorgeschlagen, zukünftig den SAL an der Mittelverteilung von Sondermitteln für die Lehre zu beteiligen, z.B. durch die Erarbeitung einer Reihung der Anträge. (Die HSP III-Mittel, die vom Bund für Reformprojekte in der Lehre vorgesehen waren, wurden vom Heidelberger Rektorat im Eilentscheid nach dem Schlüssel der dieses Jahr weggefallenen HiWimittel verteilt, ohne Berücksichtigung vorliegender Anträge, sogar Institute, die nichts beantragt hatten, erhielten Gelder; vgl. diverse Artikel in den letzten Unimütern). Während der Vorsitzende bemüht war, Arbeit vom Gremium fernzuhalten, äußerten die Mitglieder des SAL mehrheitlich ihre Zustimmung zu diesem Vorschlag und ihre Verwunderung ob der Art und Weise, wie die Verteilung der Mittel erfolgt war. Allerdings kann nur der Verwaltungsrat entscheiden, ob er derartige Sondermittel weiterhin nach dem Gießkannenprinzip verteilt oder sich inhaltlich vom SAL beraten läßt. Kirsten Originalunterschrift: Genosse Greiner, Leiter des Reservistenkollektivs, hat die Stafette des sozialistischen Wettbewerbs vom Reservistenkollektiv des VEB Kombinat Pentacon übernommen, Dresden 1981 Leere, Leere, LeereDie uniweite Strukturkommission wird am 8.Juli beschließen - Streichungen, keine Strukturen... Zur Erinnerung: Laut Solidarpakt sollen die Universitäten in den kommenden Jahren 10% ihrer Stellen abbauen - landesweit 1500 Stellen im Wert von 100.000 DM pro Jahr. Wie die Stellenäquivalente zusammen kommen, dürfen die Hochschulen intern entscheiden. D.h. wer "kleine" Stellen einspart (die im Jahr nur 50.000 DM kosten), muß mehr Stellen aufgeben, wer ein paar Professuren (die über 100.000 DM bringen) erübrigen kann, hat mit weniger Stellen sein Sparvolumen erbracht. Landesweit werden also insgesamt mehr als 1500 Stellen gestrichen werden. Zur Vorbereitung der Liste der zu streichenden Stellen haben Senat und Verwaltungsrat eine Strukturkommission eingesetzt. Gestrichen wird fakultätsweise und zwar in den ersten fünf Jahren 5 % und in den zweiten fünf Jahren 7,5 %, insgesamt also 12,5 %. Da einige Fächer ihr Sparsoll nicht erbringen können, ohne sich selber abzuschaffen und von Streichungen ausgenommen werden, sollen durch die überschüssigen 2,5 % insgesamt doch die 10 % Solidarabgabe zusammenkommen. Die Streichlisten für die Fakultäten werden von den Fakultäten aufgestellt. 10mal hat die Strukturkommission in den letzten Monaten getagt Wie die Diskussionen verliefen unterliegt der Verschwiegenheit, Informationen kann man nur über die Fakultäten erhalten, sofern diese öffentlich über ihre Strukturpläne gesprochen haben, in einigen Fakultäten wurde der Plan vom Dekan nach Rücksprache mit einigen Kollegen erstellt, in anderen haben sich die Institutsdirektoren koordiniert, wieder andere haben eigene Strukturkommissionen gebildet, deren Ergebnisse in der Fakultät verabschiedet wurden oder auf deren Grundlage der Dekan einen Strukturplan erstellt hat. Generell haben Strukturpläne, die die Streichsumme erbringen wohl keine Probleme, in den Fakultäten, in denen die Summe nicht erreicht wird, wird zwischen Rektorat und Dekanat nachverhandelt. In ihrer nächsten Sitzung am 8.Juli wird die Struktur-kommission vermutlich der so entstandenen Streichliste zustimmen und sie als Empfehlung an den Verwaltungsrat weiterleiten, der ihn dann verabschieden kann. Vorschläge zur Strukturreform der Universität wurden offensichtlich nicht diskutiert. Kirsten Originalunterschrift: "Effektiv und gefechtsnah ausbilden" -- ein bisher vernachlässigter Aspekt der Hochschulreform Lehre, Lehre - faszinierende Leere!Papier oder Altpapier: was produziert die Hochschulstrukturkommission?Es gibt auch eine landesweite Hochschulstrukturkommission (HSK), die sich Gedanken zur Fachkonzentration und Schwerpunktbildung macht. Sie machte sich in den letzten Monaten zu verschiedenen Fächern und Fachgruppen Gedanken. In der Regel wird die Datengrundlage der Papiere sofort nach Erscheinen von den betroffenen Instituten in wesentlichen Punkten für falsch erklärt; die Empfehlungen stoßen fachintern nicht auf rückhaltlose Zustimmung. Neuestes Produkt ist ein Papier zu den Magisterstudiengängen. Kurz gesagt, sollen diese möglichst stark konzentriert werden, also an vielen Standorten wegfallen. Die erziehungswissenschaftlichen Seminare sollen sich auf die Ausbildung der Lehramtsstudierenden konzentrieren oder dicht gemacht werden. Außerdem wird den Universitäten die Einführung sechssemestriger Kurzzeitstudiengänge nahe gelegt. Ausführliche Überlegungen werden auch zu den Asienwissenschaften, Biologie und Geowissenschaften angestellt. Das Ministerium verkündet derweil stolz, die Arbeit der Kommission "werde inzwischen auch von den Universitäten positiv bewertet", es zeige sich, so Ministerialdirigent Böhmler, Vorsitzender der Kommission, "daß die HSK für den Dialog mit den Universitäten eine gute Basis geschaffen hat". In einem Dialogverfahren sollen nun ab Herbst die Beschlüsse der Kommission und die Stellungnahmen der Universitäten zu ihnen abgewogen werden. Wenn dies bedeutet, daß die HSK die Strukturen zu den Streichplänen der Unis liefert, sollten wir uns schleunigst zusammensetzen und versuchen, auf die Stellungnahmen der Unis Einfluß zu nehmen. Die Papiere der HSK können in der FSK eingesehen und kopiert werden. In den Ferien wird sich eine Abeitsgruppe treffen, die eine Stellungnahme formuliert. Erstes Treffen: Donnerstag, 9. Juli, 18.00, im ZFB, Lauerstr.1., Tel: 542456 Kirsten Bericht über die Verwaltungsratssitzung vom 3.7.97Der kurzfristig von der FSK-Vertreterin beantragte TOP "Vertretung und Lehraufträge am Institut für Politische Wissenschaften (IPW)" anläßlich der aktuellen Entwicklungen (vgl. Titel) wurde nicht behandelt, aber "das Rektorat ist sich der Problematik bewußt und wird, notfalls im Wege des Eilentscheids Lösungen finden". Außerdem, so versprach der Rektor, "rennen Sie bei uns offene Türen ein, wir sind uns der dünnen Personaldecke am IPW wohl bewußt". Stellenfreigaben: Die C-4 Professur Ethnologie Südasiens wurde frei gegeben, allerdings nicht zur Vertretung durch einE Prof. Ihre Vakanz wird durch 8 Semesterwochenstunden (SWS) Lehraufträge ausgeglichen. Ansonsten wurden außer einer Stelle in der Neurobiologie alle Stellen gemäß den Vorschlägen der Verwaltung freigegeben, d.h. sie können demnächst wieder besetzt werden. Die eigentliche Routine, Zuweisung einer C-2-Stelle im Tausch gegen C1-Stelle bekam eine amüsante Note. Die Verwaltung hat gerade noch rechtzeitig bemerkt, daß die Stelle, die sie tauschen wollten, für das Streichkonzert der Strukturkommission vorgesehen ist. Statt dessen wurde eine im Moment nicht besetzte andere Stelle gegen die C1-Stelle getauscht. Streichung einer "Vagabunden"-Stelle am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF): Die Stelle wurde 1984 "aus Versehen" gestrichen. Da die Lehrkapazität aber weiter gebraucht wurde, wurde dem Institut in zwei Verwaltungsratsbeschlüssen die Stelle auf Dauer zugesagt, aber dann nie im dortigen Stellenplan verankert. Jetzt sollte die Stelle doch gestrichen werden, da kein Geld mehr zur Verfügung stünde. Allerdings soll dafür - auf Vorschlag des Institutsdirektors - eine halbe Stelle, die das Institut der Strukturkommission zur Streichung angeboten hatte, nicht gestrichen werden. Das Romanische Seminar (RS) kriegt eine Wissenschaftliche Mitarbeiterstelle auf Dauer. Auf die Bemerkung, der Plan des RS zur Umwandlung von Dauer- in Zeit-Stellen sei vielleicht nicht durchführbar sei, da die Aufgaben der Stellen Daueraufgaben seien und die StelleninhaberInnen sich einklagen könnten, hieß es aus der Verwaltung, daß die Absicht bestehe, die Zeitstellen mit ausländischen LektorInnen zu besetzen, die nur kurzfristig im Rahmen der Kooperation mit ausländischen Hochschulen in Heidelberg seien. Ausstattungen anläßlich von Berufungen: Es wurde über die Ausstattung der C4-Professur Alte Geschichte und Gerontologie beschlossen. Für Fragen des Studiengangs Gerontologie soll noch 1998 eine Gemeinsame Kommission für den Aufbaustudiengang Gerontologie gebildet werden. Das Erziehungswissenschaftliche Seminar (EWS) bekommt eine der BAT IIa-Stellen, die der bisherigen Gerontologieprofessorin zur Verfügung standen. Es wurde eine Kommission Dienstleistungsbereich Neuenheimer Feld eingesetzt, ihre Mitglieder kommen mehrheitlich aus dem VR. Die Frauenvertreterin (d.h. die Vertreterin der nicht wissenschaftlichen weiblichen Beschäftigten, also nicht die Frauenbeauftragte) forderte vergeblich Sitz und Stimme in diesem Gremium. Die Kommission soll Vorschläge zur besseren Organisation der Werkstätten und anderen Dienstleistungseinrichtungen im Neuenheimer Feld machen. Den Lehraufträgen wurde zugestimmt. Laut Gesetz sind Lehraufträge eigentlich nur vorgesehen für zusätzliche Angebote zu den Anforderungen des Lehrplans. Allerdings gibt es verstärkt Lehraufträge, die zur Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs eingesetzt werden, juristisch also eigentlich zweckentfremdet werden. Evtl. soll eine Kommission eingesetzt werden, die die Vergabe-Praxis der Lehrauftragsgelder überprüft Mitteilungen des Rektors: Es lag ein Plan vor, die Fakultät Pharmazie durch Kooperation mit Chemie, Biologie und Medizin zu erhalten. Der Plan ist jedoch nicht mehr aktuell, da sich inzwischen außer der Pharmazie alle Fakultäten davon zurückgezogen haben. Jetzt werden Gespräche mit Freiburg und Tübingen über die Verlagerung von Studienplätzen geführt. Der Senat soll dies auf seiner nächsten Sitzung zustimmend zur Kenntnis nehmen. Kommt eine Verlagerung von Studienplätzen nicht zustande, kann es passieren, daß Studis sich unter Berufung auf des Grundgesetz einklagen könnten. Bis Ende September läuft die Zustimmungsfrist. Das Finanzministerium hat eine "lex heidelbergensis" ankündigt: die VW-Stiftung hatte für einen Modellversuch zum Globalhaushalt (d.h. die Gelder werden nicht nach einem vorher festgelegten Haushaltsplan ausgegeben wie bisher, sondern es wird ausgegeben, was in einer konkreten Situation aktuell beschlossen wird). Leider ist ein Globalhaushalt haushaltsrechtlich eigentlich nicht erlaubt. In Heidelberg ist das Ministerium jedoch bereit, einen Globalhaushalt einzuführen, damit der Uni die Mittel aus dem VW-Projekt nicht flöten gehen (Für Geld tun wir alles!) Die Anhörungen zur Verselbständigung der Medizin Heidelberg sind "positiv" gelaufen. Wußtet ihr schon......dass PsychologiestudentInnen gespaltene Persönlichkeiten haben müssen? Ihr Studienplan schreibt ihnen ein Studium in 10 Semstern vor, nach BAföG sollten sie jedoch in 9 Semstern fertig werden. Die Rechnung sieht so aus: Das vorgeschriebene Grundstudium beträgt 4 Semester. Erst dann kann das Vordiplom, das seit neuestem 8 und nicht mehr 6 Monate - also mindestens ein Semster - dauert, abgelegt werden. Damit sind wir bei 6 Semestern, wenn wir ins Hauptstudium einsteigen. Mit Glück und Geschick haben wir in 2 Semestern unsere 8 Scheine zusammen. (Es muß allerdings davon ausgegangen werden, daß nicht für alle Praktika im Wunschzeitraum ein Platz vorhanden ist oder die Seminare überbelegt sind.) Nun - im Idealfall stehen wir mit allen Scheinen im 8. Semester. Die jetzt folgende 14monatige Zeit, die für die Prüfungen und die Diplomarbeit vorgesehen ist, überschreitet also die "Regelstudienzeit" des BAföG um 8 Monate. - Guter Versuch zu kürzen - nur leider (wie so oft) ohne Konzept. ...dass am 10. Juli die Uni Karlsruhe einen "Frauenrechnerraum" (vgl. http://www.uni-karlsruhe.de/~frr) eröffnen wird? Darin stehen 7 Maschinen ausschließlich Frauen zur Verfügung. Und schon regt sich Unmut, beispielsweise über den Umstand, dass die NutzerInnen des Raumes von zwei Hilfskräften exklusiv betreut werden. Und mensch mag sich fragen, ob das Ganze nicht schon wieder ein Versuch ist, soziale Probleme mit technischen Mitteln zu behandeln. Andererseits: Eine verkehrsberuhigte Straße löst zwar nicht das soziale Problem des Autowahnsinns -- aber fein ist sie doch. Walter I. Schönlein
Trau, Schau, WemEnde Juni rief beim Bürodienst der Fachschaft Medizin (gleichzeig Außenstelle der FSK im Feld) ein Mensch an, der sich als ein Herr Rätzke ausgab und erklärte, er sei auf der Suche nach einem Studi im 20. Semester, der Anfang dieses Jahres von seiner Uni verklagt worden sei und den Prozess gewonnen habe. Er, Rätzke, habe ein ähnliches Problem und wolle deshalb mal mit diesem Menschen reden, vielleicht könne die Fachschaft ihm bei seiner Suche ja behilflich sein. Glücklicherweise war das nicht der Fall, der Bürodienst wollte aber nochmal rumfragen, und so hinterließ der Anrufer seine Nummer (wers wissen will: 0621/438840). Nachdem das Problem bei der Fachschaftssitzung zur Sprache gekommen war und auch dort niemand von so einem Fall gehört hatte, wollte eine Fachschafterin dem vermeintlichen Bummelstudi mit Prozesslust mitteilen, er müsse seine Suche wohl woanders fortführen. Die Überraschung kam, als am anderen Ende die Redaktion von Bild Rhein-Neckar abhob. Günther Wallraff lässt grüßen... Übrigens gibt es den gesuchten Studi wirklich -- er wurde von der Uni verklagt, weil er sich weigerte, sich der Zwangsberatung für Langzeitstudis zu unterziehen. Sein Sieg vor Gericht ist gleichzeitig eine herbe Niederlage für Rektor Ulmer, der die Zwangsberatung des öfteren als goldenen Schlüssel zu besseren und saubereren Unis gepriesen hatte. Redaktionstip dazu: Auf unserer Suchmaschine /unimut/search.html nach "Zwangsberatung" zu suchen. Es bleibt als Moral aus dieser Geschichte, insbesondere für FachschafterInnen: Vorsicht mit Adressen, Telefonnummern und anderen persönlichen Daten -- nicht immer sind am anderen Ende wohlmeinende IdealistInnen. Groucho
Siemens-Universität Standort HumboldtKaum etwas scheint Wissenschaftsministern und anderen Hochschuldeformateuren angenehmere Schauer zu verschaffen als die Idee von Vertretern (!) der Wirtschaft in Unigremien. Stand schon im Entwurf des Bayrischen Kultusministers Zehetmair sowas drin, geht Wissenschaftssenator Radunski in Berlin jetzt noch ein paar Schritte weiter. Das Kuratorium der Humboldt-Uni -- dessen Vorsitzender Radunski ist -- hat beschlossen, die eigenen Kompetenzen (und noch ein paar mehr dazu) auf einen Rat von "staats- und universitätsfernen" Personen zu übertragen -- was wohl nur heißen kann, auf die Herren in Nadelstreifen. Das ist weit mehr als das beratende Gremium, das Zehetmair vorgeschlagen hatte, auch wenn die gegenwärtigen Aufgaben des Kuratoriums, ursprünglich gedacht als "Bindeglied" zwischen Uni und Gesellschaft, keine weitgehenden Eingriffe in die Hochschule zulassen. Das Signal, das von diesem Beschluss ausgeht, ist trotz einer Befristetung der Regelung auf drei Jahre klar: Die Unis der Wirtschaft! Die Profs alleine schaffen keine Uni, wie sie Daimler, Siemens und Hoechst wollen. Wissenschafts- und Lehrfreiheit, gar Lernfreiheit oder verantwortliches Forschen sind in dieser Gedankenwelt alte Zöpfe, die abgeschnitten gehören. Und Demokratie ist was für Debattierklubs, richtige Arbeit wird von richtigen Männern gemacht. Für ein Demokratieverständnis dieser Art spricht auch Radunskis Versammlungsleitung: Der Gewerkschaftsvertreter hatte einen etwas gemäßigteren Vorschlag eingebracht und war damit auf Zustimmung bei der Mehrheit der KuratorInnen gestoßen. Dies schmeckte Radunski nicht, und so ließ er ganz einfach so lange abstimmen, bis der Vorschlag durchfiel, nicht ohne vorher seine eigene Beschlusslage messerscharf deutlich gemacht zu haben. Profile werden allenthalben geschärft. Doch je schärfer die Konturen werden, desto hässlicher sind die Fratzen, die da zu erkennen sind. HochschulgruppenbriefeLiebe UNiMUT- Redaktion,Erst einmal fanden wir es toll, endlich, nach 2 Jahren unseres Bestehens und Wirkens, erstmals in einem Artikel von euch erwähnt zu werden. Auch fanden wir es schön, daß ihr erwähntet, daß wir uns an der Aktionswoche aktiv(er als so mancheR Andere) beteiligt haben, indem ihr von unserer Maueraktion berichtetet. Allerdings fanden wir es nicht so schön, daß ihr berichtet habt, wir ließen damit "alte Traditionen" wieder Aufleben. Daß das ganze wohl eurerseits einen gewissen satirischen Unterton hatte, ist uns schon klar. Jedoch befürchten wir, daß es dem/r unbedarften LeserInn nicht klar ist beim Lesen, zumal noch darunter stand "dor Opfel föllt nüsch woid vom Schdomm". Deshalb wollen wir hiermit die Aktion der Allgemeinheit begreiflich machen: Die Aktion firmierte unter dem Namen "Wir bauen die Mauer wieder auf". Damit wollen wir selbstverständlich nicht den kalten Krieg wiederbeleben, sondern auf provokante Weise auf die derzeitige Situation an den Hochschulen Baden- Würtembergs aufmerksam machen. Denn durch immer neue Gebühren, Mittelkürzungen, weniger Bafög und Hochschulzugangsbeschränkungen (NC, Auswahltests,...) wird der Hochschulzugang für immer mehr Studierwillige beschnitten, wenn nicht gar definitiv dichtgemacht. Mit der Maueraktion wollten wir dies symbolisieren, denn nicht wir, sondern die Regierenden in Stuttgart und Bonn bauen eine Mauer, eine unsichtbare soziale Mauer. Diese wird leider immer größer und wir sehen es als unsere Aufgabe an, es allen klar zumachen, zumal Trotha himself bereits allgemeine Studiengebühren für alle ab dem ersten Semester für die nächste Legislaturperiode von DM 1000 angekündigt hat. Dazu kommen noch die ersatzlosen Stellenstreichungen, obwohl jedeR weiß, daß es in Zukunft nicht weniger Studierende werden, es sei denn, dies ist durch die derzeitige Politik bereits einkalkuliert, was ich persönlich für wahrscheinlich halte. Deshalb halten wir die Aktion für gerechtfertigt, im Wissen, daß aufgrund der nicht so rühmlichen Vergangenheit der PDS- Vorgängerorganisation dies zu Provokationen führt. Doch das wollten wir so. Zumal es sowiso komisch (leider nicht zum lachen) ist, daß sich viele über die Vergangenheit unserer Vorgängerorganisation, für die wir absolut nichts können, Gedanken machen, anstatt über die Politik , die jetzt betrieben wird. Mit freundlichen Grüßen, Markus von eurer PDS- HSG Liebe FSKlerInnen,was Ihr im letzten Unimut über die politischen Hochschulgruppen geschrieben habt, war - entschuldigt - nicht gerade von der feinen englischen Art. Da gewinnt eine Gruppe die Wahl, und statt sich einfach darüber zu freuen, wird in doch recht übler Art und Weise nachgetreten und hinter den VerliererInnen hergehöhnt. Daß das inzwischen Gewohnheit zu sein scheint, macht es erst recht nicht besser. Ihr behauptet, in der FSK könne jede(r) mitmachen, die politischen Gruppen seien dagegen eine geschlossene Gesellschaft. Fakt ist: Bei uns kann frau/man jederzeit einsteigen und mitreden - wie bei einer Fachschaft auch. Von mangelnder Mitbestimmung kann keine Rede sein. Ihr werft uns wieder einmal vor, nur aus Parteikarrieregründen in den KAStrA zu wollen. Dazu stellen wir fest, daß die JUSO-Hochschulgruppen nun wirklich kaum als etabliertes Karrieresprungbrett gelten können. Und das wißt Ihr sehr gut. Die Wiederholung dieser Diffamierung ist reine, gehässige Polemik und reiht sich nahtlos in jede beliebige Wahlkampfschlammschlacht der CDU ein. Und selbst wenn wir Parteikarriere machen wollten - warum sollte die Arbeit in der SPD schlechter sein als Arbeit in einer Fachschaft, die auch von so manchen nur als Dressing für den Lebenslauf benutzt wird, und auch ein gutes Sprungbrett für eine Karriere in der Univerwaltung abgeben soll? Ihr hackt wie immer auf dem ach so schlimmen "Sandkasten"-Parlamentarismus herum. Wir stellen fest, daß sehr viele Asten der BRD und Baden-Württembergs, mit denen auch Ihr eng zusammenarbeitet, nach diesem Prinzip arbeiten, und daß sie keinen Deut schlechtere Arbeit leisten als Eure als Allheilmittel angepriesene FSK. Wir stellen weiterhin fest, daß es gerade in BaWü unabhängige Studi-Vertretungs-Modelle gibt (z.B. Konstanz, Karlsruhe), in denen Studiparlamente sehr gute und effektive Arbeit leisten und in denen das Wissen der Fachschaften konstruktiv und sinnvoll eingebunden wird. Zu Eurer gebetsmühlenartigen Betonung der rein themenorientierten Politik - was daraus werden kann, zeigt die eindrucksvolle Studilisten-FDP-Kooperation im Gemeinderat. Einen ähnlichen Politikansatz verfolgt auch das Zahltags-Bündnis. Kann es sein, daß Ihr u.a. deswegen so allergisch auf das Bündnis reagiert, weil es mit ganz ähnlichen Argumenten Euren Machtanspruch in Frage stellt, wie Ihr sie monoton gegen die politischen Gruppen einsetzt? Ich stelle ferner fest, daß die JUSO-Hsg im letzten Jahr viel konstruktive Arbeit geleistet hat, daß Ihr diese und ihren Draht zur SPD begrüßt und in Anspruch genommen habt, und daß diese Tatsache die jetzige Diffamierung in einem besonders unerquicklichen Licht erscheinen läßt. Wie könnt Ihr nach solchen Attacken gegen uns noch eine unbefangene Zusammenarbeit erwarten? Der Charakter zeigt sich nicht nur in der Niederlage. Sondern auch im Sieg. Mit solidarischen Grüßen JUSO-Hsg Heidelberg i.V. Christoph v. Friedeburg PS: Ihr braucht Leute. Die sollen aber in Eurem FSK-System mitarbeiten. Schon mal daran gedacht, daß ein wenig Bewegung in diesem Punkt Mitarbeit mobilisieren könnte? Auch eine Studivertretung braucht personelle Fluktuation. Hrrch-hmm...Erstmal haben wir immer alle Termine der PDS-HSG getreulich gedruckt. Und einen Artikel eines ihrer Mitarbeiter auch. Dann reagieren wir nicht die Spur allergisch auf den Zahltag -- wer den Artikel über den Austritt der Jusos aus dem Zahltag-Bündnis im vorletzten UNiMUT gelesen hat, weiß das. Und wir freuen uns natürlich darüber, dass die FSK "die Wahl gewonnen hat". Eben deswegen, weil eigentlich nicht die FSK gewonnen hat, sondern ein Modell, in dem wir und andere Gruppen recht angenehm arbeiten können. Dass da mal ein paar harte Worte fallen, wenn es um Strukturen geht, die sich mit Koalitionsverträgen und Vorstandswahlen lahm legen, ist vielleicht verständlich, aber nicht diffamierend gegen Personen gerichtet. Mit redaktionellen Grüßen die UNiMUT-Red. Derminä, ni woahr (auch von drieben):Juli 1997Mittwoch, den 9.7.97 Donnerstag, den 10.7.97 Freitag, den 11.7.97 bis Sonntag, 13.7.97 Samstag, den 12.7.97 Woche vom 13. bis 20 Juli"Sanfte Revolution - GEGEN DIE AUTOS" in München mit Michael Hartmann Montag, den 14. Juli Dienstag, den 15.7 Samsatg, den 19. Juli 30. Juli bis 9. August August 1997Mittwoch, 27.8.97 September 1997 Samstag, den 6.9. Dienstag, den 16.9. Donnerstag, den 18.9. Samstag, 20. und Sonntag 21.9.97 Illustrationen diesmal: Armee für Frieden und Sozialismus, 2. Aufl., Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, ISBN 3-327-00459-5 |
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