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UNiMUT 117 vom 6.11.96

Inhalt


Editorial

Wunder geschehen immer wieder. Damit wollte der bescheidene und zornige Redakteur dieses Editorial auch noch vor vier Stunden beginnen und dann auf die Foto-Love-Story von der Aktionswoche auf der Seite Zwei verweisen, wo der tiefere Sinn einer solchen Platitüde illustriert wird. Jetzt aber, nach endlosem Nerv mit einem überfüllten ZFB und einem Netz, das nicht oder nur ganz sporadisch mal läuft, wäre das größte Wunder, wenn Ihr das hier am Mittwoch lesen könntet. Noch, um viertel nach elf am Montag abend, sieht alles ganz schlecht aus.

Dumm, wenns mit dem UNiMUT erst nächsten Montag was würde. Wer würde Euch rechtzeitig zum GEW-Hochschultag einladen? Ich hoffe, es kommt jetzt nicht die Frage, was Gewerkschaftspropaganda im UNiMUT verloren hat. Ah, höhnisches Lachen von Euch. Gut. Die Redaktion hatte schon befürchtet, die Thesen einiger Menschen aus der Fachschaft MathPhys, die den UNiMUT wie die FSK zu politisch fanden, würden unter unseren übrigen LeserInnen Anklang finden (vielleicht findet ihr ein wenig Diskussion dazu auf der Newsgroup uni-hd.fsk). Aber natürlich kommt Spalterei nicht in Frage, genial schließt sich der kleine Kreis zu der Aktionswoche, und es bleiben ein paar Zentimeter, um nochmal das schlechte Gewissen anzuwerfen. Zudem selbst Herr Behrens von der FDP am Rande der Podiumsdiskussion meinte, mit etwas Geschrei seien Studien- und Einschreibegebühren mühelos zu verhindern gewesen, schließlich hätte eine Handvoll Eltern auch eine Kürzung der Schulwegbeihilfe zu kippen gewußt, 120 Millionen Mark schwer statt nicht mal 80, wie im Falle unserer Gebühren. Und wenn

die Red.

etwas nicht ertragen könnte, dann wäre es, in Sachen Zivilcourage von einem FDPler belehrt zu werden.


Studienreform konkret

Studium und Lehre in Baden-Württemberg:

Reformieren: ja - Reglementieren: nein

Der diesjährige GEW-Hochschultag wird sich unter dem Motto "Reformieren: Ja - Reglementieren: Nein" mit dem Zustand und den Perspektiven von Studium und Lehre an den Hochschulen in Baden-Württemberg befassen. Es geht zum einen um das Thema "Studienreform", mit besonderem Augenmerk auf die Magisterstudiengänge und mögliche Optionen für deren Weiterentwicklung. Zum anderen soll eine erste Zwischenbilanz über die neuen hochschulrechtlichen Instrumentarien gezogen werden, die nach der Intention des Gesetzgebers der "Verbesserung der Lehre" dienen sollen: Werden die neuen Instrumente - Studiendekan, Studienkommissionen, Lehrberichte, Freiversuch - den Erwartungen der Politik an sie gerecht (vgl. "Im Prinzip schon diskutieren, aber...")? Wie könnten und sollten sie in der Praxis genutzt, weiterentwickelt oder auch verändert werden? Diese Fragen werden in den Plenumsveranstaltungen des Hochschultages aufgeworfen und dann in den Arbeitsgruppen vertieft. In den Arbeitsgruppen werden darüber hinaus weitere Themen wie Evaluation oder LehrerInnenbildung bearbeitet.

GEW-Hochschultag ´96
Freitag, 8. November 1996; 9.30 - 17.00 Uhr
Erziehungswissenschaftliches Seminar, Akademiestr. 3.

Da man nicht nur akademisch über Hochschulreform reden kann, während der finanzielle Kahlschlag jeden sinnvollen Ansatz zur Studienreform bedroht, soll auf dem Hochschultag auch über Maßnahmen und Formen des Widerstands gegen die Sparmaßnahmen geredet werden. Wer also nach der Aktionswoche weitermachen oder einsteigen will, sollte sich auch aufmachen und vielleicht mit anderen eine spontane zusätzliche Arbeitsgruppe gründen!

GEW-Hochschultag 1996 -- Programm

9.30 Eröffnung und Begrüßung durch Prof. Dr. Wolfgang Schwark, stellv. Vorsitzender der GEW BaWü

10.00 Referat "Die Magisterstudiengänge zwischen Berufs- und Wissenschaftsorientierung - Überlegungen zu einem Reformansatz", Prof. Dr. Henning Krauss, Universität Augsburg

anschließend Diskussion

11.15 - 13.00 Podiumsgespräch mit Studiendekanen und Mitgliedern von Studienkommissionen zum Thema "Die neuen hochschulrechtlichen Instrumentarien zur Verbesserung von Studium und Lehre - Erste Erfahrungen und Konsequenzen"

o Prof. Dr. Veronika Ehrich, Uni Tübingen
o Prof. Dr. Thomas Rausch, Uni Heidelberg
o Prof. Dr. Klaus Lucht, Prorektor PH Heidelberg
o Prof. Dr. Elke Platz-Waury, FH Heilbronn
o Kirsten H. Pistel, Studierende Uni Heidelberg
o Dr. Reinhold Nickolaus, PD, Akad. Oberrat, Uni Stuttgart
Moderation: Dr. Axel Zimmermann

Arbeitsgruppen 14.00 - 16.30 Uhr

Arbeitsgruppe 1: Neue Instrumentarien für Studium und Lehre seit der Hochschulgesetznovellierung - Erste Erfahrungen mit den Studienkommissionen, dem Studiendekan (auch als Ombudsman) und den Lehrberichten. Funktion und Kompetenzprobleme, Konsequenzen, weiterführende Vorschläge.

Arbeitsgruppe 2: Studierendenberatung und Hochschulreform - Beratung als kooperative Aufgabe von zentraler Beratungsstelle, Lehre/Fachberatung und engagierten Studierenden: Ihre Aufgabe muß die Förderung der Schlüsselkompetenzen sein, die aktives Studieren ermöglichen. Dies setzt Freiwilligkeit voraus und ist unvereinbar mit Pflichtberatung. Diskussion eines Modellprojekts an der Universität Heidelberg.

Arbeitsgruppe 3: Studienreform konkret - Praktische Vorschläge zur Veränderung des Studienablaufs und der Lehrformen; Modellversuch Studienbüro an der Technischen Universität Berlin: Dezentrale Maßnahmen zur Verbesserung der Studiensituation und zur Reform der Studiengänge an den Fachbereichen.

Arbeitsgruppe 4: Stärkung der Lehre - Möglichkeiten, Erfahrungen, Perspektiven Lehranreiz-Systeme (LARS an Fachhochschulen). - Lehrqualifikation für Hochschullehrer/innen, insbesondere für den wissenschaftlichen Nachwuchs - Beispiele von Fortbildungsangeboten an den Universitäten Tübingen und Freiburg. Erfahrungen mit dem Landeslehrpreis.

Arbeitsgruppe 5: Evaluation der Lehre - Verschiedene Evaluationsansätze. Bericht über die Studie zur internen und externen Evaluation durch das HIS/Hannover. Bericht aus der Praxis: Chancen und Grenzen der Evaluation, zentrale Ergebnisse und Erkenntnisse, wie geht es nach einer Evaluation weiter?

Arbeitsgruppe 6: Lehrerausbildung an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen - Vorstellung eines GEW-Entwurfs zur Lehrerausbildung. Austausch zwischen PH- und Universitätserfahrungen. Berufspraxisbezug. Auseinandersetzung mit aktuellen Neuregelungen der Lehrerausbildung.


Kunststücke

Ort: Studentenwerk Heidelberg
Zeit: 11.00 Uhr, irgendwann im Juli, während der Semesterferien
Mitwirkende: Herr Gutenkunst nebst Mitarbeiterin, fünf Mitglieder der FSK und meine Wenigkeit

Nachdem im letzten Semester wegen zeitlicher Probleme die geplante Fete für alle Erstsemester nicht rechtzeitig organisiert werden konnte, wollten wir in diesem Wintersemester endlich eine uniweite Erstsemester - Fete durchführen, wie es auch an anderen Universitäten, außerhalb von Heidelberg, schon lange Tradition ist. Die Vorzeichen hierfür waren gut. Die FSK bot ihre Unterstützung an und einige Fachschaften erklärten sich bereit bei der Fete mitzuhelfen (vielen Dank nochmals an dieser Stelle).

Als Ort dieser Veranstaltung war die Marstall - Mensa geplant, die nur für wenige Veranstaltungen zur Verfügung steht. Die FSK war aber bereit eine ihrer Feten für die Erstsemester - Fete zu "opfern", so daß von studentischer Seite alle Voraussetzungen für dieses Projekt gegeben waren.

Nach einem Gespräch mit Herrn Gutenkunst erhielten wir sehr schnell die (mündliche) Erlaubnis diese Fete durchzuführen. Wir machten uns sofort an das Ausfüllen der dafür vorgesehenen Formulare, während Kay die Einladungen für die Erstsemester gestaltete und Informationsschriften an die Fachschaften weitergab. Aus bisher noch ungeklärten Gründen erhielten wir wenige Wochen nach dem Gespräch vom Studentenwerk die Nachricht, daß die Zusage für die Marstall - Mensa ein Hirngespinst unserer Phantasie seien müßte. Alle bis zu diesem Zeitpunkt getroffenen Vereinbarungen wurden verleugnet. Trotz vieler Diskussionen und zahlreicher Telefongesprächen blieb das Team um Herrn Gutenkunst der Ansicht, daß es eine Zusage für diese Fete nie gegeben habe, daher hatten wir keine Wahl, als die Erstsemester - Fete abzusagen. Immerhin sind wir um die Erfahrung reicher, uns in Zukunft alles schriftlich geben zu lassen und an mündliche Zusagen nicht mehr zu vertrauen.

Nochmals vielen Dank an das Studentenwerk und Herrn Gutenkunst für das "Werk" an uns Studenten.

Alex


Wir suchen Leser, die gerne schreiben...

Die Literaturoffensive wurde im Sommer 1989 von Studierenden der Universität Heidelberg gegründet. Die LitOff versteht sich als eine offene Gruppe (das war der erste Test für Deine Eignung. Hast Du den Wortwitz kapiert? d. S.) von Schreibenden. Offen heißt auch Vielfalt. Das gilt einerseits für die Literatur an sich. Es äußert sich andererseits in der Verschiedenheit der Autorinnen und Autoren, die aus allen Altersgruppen stammen, deren Staatsangehörigkeit keiner bestimmten Vorschrift unterliegt und die in allen Sprachen schreiben können, derer sie mächtig sind. Im übrigen kommen wir aus Neckargemünd bis Ludwigshafen, aus Gießen bis St.Leon-Rot, mit (metropolitan-area- d. S.) Heidelberg weiterhin mehrheitlich (also quasi die Bolschewiki! d. S.) in der Mitte.

Zentrum der LitOff sind die regelmäßigen Offenen Lesungen. Hier werden die Texte vorgestellt, die nicht einzig in der Schublade oder im Computerspeicher verbleiben sollen. Dieses öffentliche Forum ist gedacht für alle literarisch Interessierten. Es unterliegt nicht einem ausschließlichen Vorlesezwang. Das Ziel ist der Austausch kritischer und befürwortender Anregungen oder das erste Ausprobieren von Publikumswirksamkeiten (wie kommt die Grass-Brille, wie die Sartre-Pfeife? d. S.). Es ist ein Wechselspiel zwischen denen, die lesen, und denen, die hören. Die Reaktionen auf einen Text sind erfreulicherweise selten einheitlich, was den offenen Charakter der Veranstaltung unterstreicht.

Inzwischen (1996) ist unter dem Titel "Elemente" die fünfte Anthologie erschienen. Die Anthologien verstehen sich als Endprodukt der kontinuierlichen Textdiskussion innerhalb der bis dahin vergangenen ein bis zwei Jahre. Die einzelnen Texte sind Ausdruck der individuellen Eigenheiten, die sich in der Literaturoffensive finden.

Die LitOff verbindet jetzt auch verstärkt andere Kunstrichtungen mit Literatur. Im Juli 1995 wurde der "LitOff-Sommer in Heidelberg" durchgeführt. Zu dem einwöchigen Spektakel gehörte vor allem eine Ausstellung mit 68 Textinstallationen (Bilder und andere Kunstobjekte auf der Grundlage von Lyrik, Prosa oder was sonst noch), die im Deutsch-Amerikanischen Institut zu sehen war. Außerdem gab es eine literarische Demonstration und eine Freiluftlesung in der Hauptstraße, eine Bauchlesung (Bauchtanz interpretiert Literatur beziehungsweise umgekehrt) (da seh' ich reichlich Möglichkeiten für eine späte Karriere unseres Herrn Bundeskanzlers! d. S:)und noch zwei weitere Lesungen mit Musik und szenischen Präsentationen. 1996 war und ist die LitOff auf verschiedenerlei Weise im Rahmen des 800-jährigen Heidelberger Jubiläums zu sehen und zu hören. Für 1997 ist ebenfalls eine Veranstaltungsreihe geplant.

Wer also nicht nur für die eigenen vier Wände schreiben will, sei hiermit zur Offenen Lesung eingeladen, die jeden dritten Dienstag im Monat in der Buchhandlung Himmelheber (Theaterstraße 16 in Heidelberg) um 20 Uhr stattfindet.

LitOff


Wußtet Ihr schon...

...was das Herz der Uni ist? Wenn der Redakteur ehrlich ist, glaubt er nach all den finsteren Plänen, die in letzter Zeit von den Patres der Alma Mater gesponnen wurden, nicht mehr so recht daran, daß sie überhaupt eins hat. Da gibts allerdings auch andere Ansichten -- gerüchteweise soll sich jüngst einer der Patres im Talar dahingehend geäußert haben, daß etwaiges Wummern in der linken Brust der Ruperto Carola von Berufungsverhandlungen verursacht wird. Die knapp 10 Megamark (für die Leute aus der Altstadt: 1.000.000 DM), die die Uni für solcherlei Menschenhandel letztes Jahr locker gemacht hat, verleihen dieser Ansicht auch einiges an Überzeugungskraft.

...daß die Uni nicht nur pleite, sondern tot ist? Zu diesem Schluß ist mensch genötigt durch die autoritative Auskunft oben zitierten Paters in Verbindung mit dem "Bericht zur Lage der Universität" ihrer Magnifizenz, des Rektors, persönlich. Dieser war zu entnehmen, daß kein Geld mehr für Berufungsverhandlungen zur Verfügung steht und jetzt erst mal alle Berufungen gestoppt werden. Was ein Trauerspiel.

...was eine Berufung ist? Eine Art Ritual, das durchgeführt wird, wenn ein Lehrstuhl frei wird. Dieser Lehrstuhl wird "ausgeschrieben", d.h. eine Beschreibung seiner Aufgaben wird veröffentlicht. Alle Interessierten können sich nun bewerben. Eine "Berufungskommission" sucht unter ihnen die drei Besten aus, der/die Beste erhält einen "Ruf"; will er/sie doch nicht, wird der/die zweite berufen usw. Ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht, wer es genauer wissen will, möge sich beim HoPo-Referat der FSK das erfrischende "Berufungsinfo" holen, das neben Gesetzestexten auch ethnologische Untersuchungen dieses Rituals enthält.

...daß der UNiMUT mal wieder gelogen hat? Es war natürlich nicht unsere Schuld: Die Betreiber des AKW Neckarwestheim, der TÜV Südwest oder wer auch immer beschloß spontan, den im letzten UNiMUT avisierten Brückentest in Kirchheim/Neckar um rund 30 Stunden vorzuziehen. Ein elegantes Manöver, um der unwürdigen Veranstaltung (die Polizei wollte selbst AKW-Mitarbeiter nicht auf die Brücke lassen...) unliebsame BeobacherInnen zu ersparen. Nur, leider ohne Erfolg. Aufmerksame AnwohnerInnen hatten Hilfe aus der Nachbarschaft geholt, 200 Menschen saßen über zwei Stunden lang am Brückenkopf, bis sich die Staatsgewalt stark genug fühlte, dem Schwertransporter einen Weg zu bahnen. Merke: Wer anderen eine Grube gräbt, hat selbst zu wenig Leute.

...wer dieses Jahr den Ig-Nobel Prize für Literatur erhalten hat? Ach Ihr, wißt nicht mal, was der Ig-Nobel Prize ist? Nun, ein Preis, der alljährlich von den Annals of Improble Research für "research that cannot or should not reproduced" verliehen wird (näheres unter http://www.improb.com). Der Literaturpreis nun ging an die Herausgeber der Zeitschrift Social Text, for eagerly publishing research that they could not understand, that the author said was meaningless, and which claimed that reality does not exist, so die Begründung. Der Titel des anstößigen Papers lautete "Transgressing the Boundaries: Toward a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity", Alan Sokal, Social Text, Spring/Summer 1996, S. 217ff.

...wer sich unter Telefonnummer 0180/221 21 55 (für Gehörlose: 0180/221 21 56) meldet? Eine Abstimmung im Kreise der Redaktion ergab ein Unentschieden zwischen einem Schaltkreis, der ein Freizeichen von sich gibt und einem Anrufbeantworter mit einer beruhigenden Ansage. Am 14.11. zwischen 16 und 19 Uhr allerdings sollte sich, so lautet eines der bekannten Versprechen aus Bonn, unter der Nummer einE BundestagsabgeordneteR melden, dem Ihr dann zum Ortstarif die Ohren vollheulen könnt. Der Redakteur könnte sich glatt vorstellen, daß dieses Versprechen eingelöst wird -- probierts doch einfach mal aus.

Walter I. Schönlein

Studieren/Promovieren mit Kind?

Die Kindergruppe Dossenheim stellt sich vor

Für viele Studierende und Promovierende mit Kind(ern) sind fehlende Betreuungsangebote ein großes Problem, auch wenn sie meist zeitlich etwas flexibler als voll Berufstätige sind. Auch der sogenannte Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz nützt hier nichts, da die Kinder oft jünger als 3 Jahre sind. U.a. aus diesem Grund wurde vor einigen Jahren die Kindergruppe Dossenheim e.V. gegründet. Diese ist ein selbstverwalteter Verein von Eltern, die ihre Kinder schon vor dem Kindergartenalter betreuen lassen, aber nicht einfach ,loswerden" wollen.

Die Kinder werden in eigenen Räumen im verkehrsberuhigten Ortskern von Dossenheim von einer festangestellten Betreuerin und jeweils einem Elternteil betreut; diese Mitbetreuung faellt pro Elternpaar alle 2-3 Wochen an. Die Kinder sind in der Gruppe von ca. 8.30 bis ca 12.30 und bekommen während dieser Zeit Frühsück und ein vollwertiges Mittagessen. Zur Zeit gibt es 7 ganze und 4 halbe Plätze, die Eltern sind sowohl Studierende als auch nicht (mehr) Studierende aus Dossenheim und Handschuhsheim.

In der Gruppe ist ab November 1 Platz neu zu vergeben, ab Jahresanfang werden noch einmal 1-2 Plätze frei. Wer Interesse an den freiwerdenden Plätzen hat, melde sich bitte bald bei:

M. Delbrück/K. Schweickhardt, Tel. 869360 oder 546318. E-mail: de@uphys1.uphys.uni-heidelberg.de


Kurhotel Kurfürst Karl

Was bisher geschah: Preise wurden verkauft, Großmütter hauchten in der Klinik ihr Leben aus, und es besteht noch Hoffnung, daß die Krankenkassen dem wilden Treiben im Hotel endlich ein gnadenvolles Ende bereiten.

Folge 13.5: Küchenchef Yves Uppie war verreist. Ausgerechnet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ermöglichte ihm, dem Franzosen, einen Studienaufenthalt in einer distinguierten Kureinrichtung in der schönen Provence. Und er kehrte nicht allein mit neuen Creationen aus Kräutern jenes fruchtbaren Landstriches zurück, manch andere Anregung hatte er von dort bezogen. Besonders angetan hatte es ihm ein neckischer Pavillon in Pilzform, aufzustellen im Foyer des großen Speisesaals.

Ein gewisses, wenn auch unwesentliches Hindernis dabei ist, daß die religiöse Stütze, die die provencalischen Kollegen darin hungrigen wie bereits gesättigten Gästen anbieten, im Kurhotel Kurfürst Karl von nur eingeschränkter Sinnhaftigkeit ist, da sich, Gott und der hierzulande weniger strengen Trennung von Staat und Kirche seis gedankt, die stilvolle Barock-Kapelle des Hotelgeistlichen nur wenige Schritte vom Speisesaal erhebt. "Das aber," so Uppie gerade auf den Einwand von Restaurantleiter Herbart Dreitag, der versucht, seinem Chef die kostenneutrale Alternative, den Geistlichen hin und wieder hinter die Theke der Garderobe zu laden, schmackhaft zu machen, "das aber kann doch kein Grund sein, auf eine prestigeträchtige Investition von 100.000 Mark zu verzichten. Außerdem habe ich bereits beschlossen, die Preise an der Kuchentheke anzuheben -- was wohl sollte ich mit den zusätzlichen Erträgen machen?"

"Nun, Herr Uppie," wendet Dreitag in seiner hemdsärmligen, aber besonnenen Art ein, "Sie wissen doch auch, daß der Rechnungshof längst ein Auge auf die Privatliquidation der Luxusmenüs geworfen hat und sie zusammenstreichen wird. Wir müssen Vorsorge treffen."

Unwirsch wischt Uppie den Einwand beiseite: "Ach was, dann wirds halt für die Gäste teurer. Mir doch egal. Ich find Pilze spitze, und Plastikspielzeug hab ich schon als Kind gern gemocht."

Wird Uppie seine Essen in Zukunft versalzen? Wie lange noch wird das Dach seines Speisesaales dicht bleiben? Wird Roger Whittaker ein Benefizkonzert für anglophile Redakteurinnen geben?


Eine Woche gegen $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$tudiengebühren

Die meisten von Euch werden es gemerkt haben: Vom 28. bis 31. November regte sich in Heidelberg erster Widerstand gegen die diversen Grausamkeiten, die in Bonn und Stuttgart ausgeheckt wurden und werden. Wer die letzten UNiMUT-Ausgaben studiert hat, weiß davon; das Studium zählt faktisch nicht mehr für die Rentenversicherung, dafür wurde gleich noch die Rentenversicherungsfreiheit von Studijobs eingespart; hier in BaWü werden ab nächstem Semester von jedem/r 100 Mark pro Semester fällig sein, von bösen Leuten (ab 14. Semester) sogar ein Tausi. Neu ist, daß die bisher von uns nur gemutmaßten Planungen, allen Studis einen Tausi pro Semester abzuknöpfen, mittlerweile in Stuttgart zugegeben werden -- so Mitte 97 solls soweit sein. Wenn wir uns nicht wehren.

Wir wehren uns aber. Ein paar Bilder von ersten Schritten dazu drucken wir hier, lyrische Kommentare inbegriffen. Leider haben wir nicht von all den historischen Ereignissen Bilder. Schriftkultur muß helfen bei der abendlichen Kundgebung, während der immerhin 200 Studis -- bei der sehr kurzfristigen Organisation eine recht respektable Zahl -- am Uniplatz lautstark ihrem Unmut Ausdruck verliehen, und muß auch helfen, Euch von der Podiumsdiskussion zu berichten, zu der UNiMUT-LeserInnen im letzten Editorial gedrängt wurden. Abgesehen von ziemlich dummen Sprüchen aus der SPD-Ecke, intelligenten Plattheiten von Seiten der Grünen, erstaunlich konservativem Gedankengut der PDS, blassem Distanzierungsgerede von Auslandsamt-Chef Behrens in seiner Eigenschaft als FDP-Karrierist und Wir-kriegen-nur-unser-Geld-von-der-CDU-und-sind-ansonsten-ganz-arg-gegen-sie-Blabla von RCDS-Boß von Heyden, abgesehen also von all diesen Unerfreulichkeiten, konnte mensch sich dort auch über einen in Erfüllung gegangenen Traum freuen: Wie im Editorial ersehnt, war die Heuscheuer voll. Mit Pink Floyd möchte mensch sprechen: It´s been a helluva start. Noch leben die schrecklichen Pläne -- wenn wir uns noch ein wenig steigern -- und genau Du deinen Zehn-Stunden-Solidaritätsdienst gegen Sparwahn bei den nächsten Aktionen ableistest -- wirds aber kein langes Leben mehr sein. Spätestens im Dezember in Stuttgart sehen wir uns zur großen Demo.

Gustav


Fair gehandelter Kaffee braucht nicht teuer zu sein -- die FSK demonstrierte mutigen Zeitgenossen, daß die jüngste Preiserhöhung in den Cafeten hätte nicht sein müssen, schon gar nicht im Hinblick auf die bevorstehende Kürzung der Landeszuschüsse zum Mensaessen.


Die UNiMUT-Redaktion beteiligte sich fleißig am Knüpfen des sozialen Netzes vor den Mensen. Mal sehen, ob der Sprung vom Konkreten ins Abstrakte gelingt...


Auch bei bürger wurde für klare Sicht gesorgt...


...daß der Weg vom Studi zum Sozialfall nicht weit ist in diesen Zeiten. Wischen für Wissen auf Heidelbergs Straßen, noch eine nette Aktion, in ein paar Jahren schon bitterer Ernst?


Im Prinzip schon diskutieren, aber...

Auf unsere Anfrage - mind. 4 Wochen vor der Podiumsdiskussion- bekamen wir wie immer von der CDU-Landtagsfraktion (!) eine Absage bezüglich ihrer Teilnahme. Sie teilten uns mit, daß sich an ihrer "prinzipiel-len Bereitschaft [sich] zur Diskussion zu stellen jedoch nichts ändert". Darum wollen wir nun ihre schriftliche Stellungnahme (Einsicht in der FSK möglich) diskutieren:

Die Stellungnahme fängt mit einer Wortwahl an, die einem eine finanzielle Vorrangstellung der Universitäten suggeriert: "Neben den Bereichen von Schule und innerer Sicherheit war der Hochschulbereich in den vergangenen 4 Jahren der einzige, der von allen Stellenstreichungen ausgenommen wurde." Dies verschweigt jedoch die Tatsache, daß auslaufende Stellen im großen Maße nicht wiederbesetzt wurden. Die Hochschule dann als Schwerpunkt in der Politik zu bezeichnen, wirkt somit recht zynisch.

Die CDU geht nun auf den allgemeinen Landeshaushalt ein, der "eine Etatlücke für das Jahr 1997 von 2,5 Mrd. zu schließen [hat]. Eine weitere Lücke in Mrd-Höhe [wird] klaffen" durch Änderungen im Jahressteuergesetz - die von der CDU-Bundesregierung beschlossen wurden. Und sie würde weiter klaffen, wenn die Änderung der Sozialabgabenpflicht, sprich die Einführung der Rentenversicherungspflicht für Studierende, nicht schon stopfen würden.

Sie betonen jedoch, daß eine weitere Abschmelzung von Sachmitteln "im erforderlichen Umfang [...] die Universitäten an den Rand ihrer Arbeitsfähigkeit bringen [würden]. Angesichts der Bedeutung des Schul- und Hochschulwesens kann und darf es die Politik nicht so weit kommen lassen." Kein Kommentar.

"Selbst die vorgesehenen rd. 1000 DM/Semester für diesen Personenkreis refinanzieren nur einen geringen An-teil der für solche Langzeitstudenten entstehenden Kosten." Was nützt dann überhaupt die Einführung solcher Gebühren (Verwaltungsaufwand, etc.), wenn ihr Gewinn doch so gering ist. Es wäre auch interessant zu erfahren, wie die CDU die Kosten für "Langzeitstudenten" berechnet. "Unser politischer Wille ist es, daß die hierdurch eingenommenen Mittel den Universitäten unmittelbar zur Verfügung stehen." Dazu aus dem Gesetzentwurf zum Landeshochschulgebührengesetz: Dort heißt es in §7: "Einnahmen stehen [den Hochschulen und Berufsakademien] in ihrer Gesamtheit zur Erfüllung ihrer Aufgaben in Studium und Lehre zur Verfügung. Das Nähere wird im Staatshaushaltsplan geregelt." Hier ist es eindeutig, daß diese Mittel direkt dem Staatshaushalt zugeführt werden und nicht "unmittelbar" der Universität.

Weiter unten heißt es dann jedoch, daß "...selbst bei einer großzügig bemessenen sozialen Staffelung bei der Erhebung solcher Studiengebühren den Universitäten erhebliche Mittel zufließen würden. Allein für die Universität Heidelberg, so auch die Berechnung des Rektors dieser Universität, könnte dies 30 Mio. DM im Jahr erbringen." Hier ist nicht mehr Rede von Bildungsgutscheinen, d.h. keine 13 freie Semester für jedeN. Lohnend werden Studiengebühren also erst, wenn jedeR 2. Studierende zahlt. Dies ist die offene Ankündigung von Studiengebühren für alle. - Nebenbei bemerkt sei, daß es sich bei den Angaben des Rektors der Heidelberger Universität nicht um eine Berechnung sondern lediglich um eine Annahme ( also ohne Erhebungen) handelt - ein entscheidender Unterschied!

"In diesen Zusammenhang gehört aber auch die Studienreform, die wir deutlich vorangebracht haben durch die Einführung der Studienkommissionen, des Studiendekans und die Vorgabe der Neuordnung der Studien- und Prüfungsordnungen, die so gestaltet werden sollen, daß ein Studium innerhalb der Regelstudienzeit absolvierbar ist." Bei einer geplanten Kürzung der Regelstudienzeit auf 9 Semester wäre eine Neugestaltung, daß ein Studium in der Zeit auch studierbar ist lediglich ein Komprimierung des vorhandenen Stoffes. Damit sind keine inhaltlichen Abstimmungen oder Änderungen der POs garantiert. Außerdem ist eine Studienkommission ohne Entscheidungsbefugnis alleine durch ihre Existenz noch kein Beweis für eine vorangesbrachte Studienreform, da auch deren Tätigkeit nicht vorgeschrieben ist.

"Deutlich verbessert wurden auch die Möglichkeiten der Studienberatung." Eine Verbesserung der Beratung selbst ist allerdings das effektivere Mittel.

Weiter wird gesagt, es würde "nun auch an [den Universitäten] und allen an ihr vertretenen Gruppierungen liegen, wie diese Instrumente genutzt werden" - die durch diese Reformen zur Verfügung gestellt wurden. Dabei sollten sie auch wirklich an alle beteilgten Gruppen denken, also auch an die Mitspracherechte für uns Studierende.

Zur "vorgesehenen Einführung von Einschreibe- und Rückmeldegebühren in Höhe von 100 DM/Semester" heißt es: "Dieses milde Mittel wurde gewählt, um Studiengebühren zu vermeiden" Hier ist vor Studiengebühren das Wort "den Bergriff" zu ergänzen.

Als letztes wird die Frage aufgeworfen, ob es richtig sein kann, daß die Ausbildung an den Universitäten "für einen nach wie vor relativ kleinen Prozentsatz unserer Gesellschaft...zur Verfügung gestellt werden soll." Wie war die Darstellung für andere Anlässe, daß an den Massenuniversitäten die Studierndenzahlen viel zu hoch seien und deshalb eine Kürzung der Studierendenzahlen geplant sei...

Charly, Julia


Antifa-Seite Anfang


Die Jungen Nationaldemokraten - militante FaschistInnen im Rhein-Neckar-Raum

Auch der Rhein-Neckar Raum verfügt über eine militante und gut organisierte Neonazi-Szene. Diese Strukturen aufzudecken und führende Nazi-Kader aus der Anonymität zu hohlen, ist ein Anliegen des "Antifaschistischen Aktionsbündnises Rhein-Neckar".

Nach dem Verbot zahlreicher faschistischer Organisationen in den letzten Jahren dient, wie im gesamten Bundesgebiet, auch im Rhein-Neckar-Raum die NPD/JN als neues Sammelbecken für die militante Rechte. Die NPD/JN bildet dabei ein Bindeglied zwischen den rechten Wahlparteien und militanten FaschistInnen, wobei auch die Kontakte zu nicht-organisierten faschistischen Skinheads nicht zu unterschätzen sind. Die Jungen Nationaldemokraten (JN), Jugendorganisation der NPD fungieren bei öffentlichen Auftritten oft als Anmelder, als Organisatoren von Aufmärschen, Mahnwachen und anderen Aktionen.

Daß auch in der Rhein-Neckar-Region kräftig am braunen Netz gestrickt wird zeigen einige Beispiele. Am 2.3. 1996 fand in Bad-Dürkheim ein "NPD-Wahlfest" statt. Neben dem "Heino" der rechten Szene, dem Liedermacher Frank Rennicke, traten auch die Fascho-Bands "Starkstrom", "Null-Acht-Fuffzehn" und "Vollstrecker" auf. An diesem Treffen nahmen FaschistInnen aus ganz Europa teil - über 90 Autos aus Österreich, Belgien und Frankreich wurden in Bad Dürkheim gesehen. Von bewaffneten Schleusern wurden sie zum Restaurant "Landhaus Almensee" geleitet.

Sechs Tage später veranstaltete die "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene (HNG) ihre Jahreshauptversammlung im selben Restaurant. Anwesend waren 260 FaschistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet. Aus dem Rhein-Neckar-Raum nahmen unter anderem Christian Hehl (HNG, Hooligangruppe The Firm), René Rodriguez-Teufer (HNG) und Gerd Eisner (Kameradschaft Odenwald, The Firm) an der Veranstaltung teil. Ebenfalls im Landhaus Almensee fand im März 1996 der Bundesparteitag der NPD statt. Günther Deckert aus Weinheim wurde als Parteivorsitzender abgewählt, an seine Stelle trat Udo Voigt aus Moosburg. Deckert wurde zusammen mit Jürgen Schön und Udo Holtmann stellvertretender Bundesvorsitzender. Weiterhin laden die Faschisten im Rhein-Neckar-Raum regelmäßig zu sogenannten "Runden Tischen" ein, deren Ziel es ist, die Rechten über Partei- und Organistationsgrenzen hinaus zu einen. Zu diesem Zweck luden am 13. 4. 1996 Bernhard Weichel (ex-DVU, Deutsche Liga für Volk und Heimat DLVH), Ernst Georg Schloßer, DLVH), Hans Rustmeyer (REP) und Rolf Schneider (REP) ins Landhaus Almensee ein. Als faschistische Prominenz wurde Harald Neubauer (DLVH), Autor der rechten Zeitschrift Nation und Europa, angekündigt. Der Runde Tisch wurde aufgrund antifaschistischer Aktionen nach Ludwigshafen verlegt und fand dort unter Polizeischutz statt. Zu einer Sonnwendfeier mit "Wanderungen (...) Spiel, Gesang, Besinnung und Heidenspaß" riefen Ende Juni 1996 JN/NPDler nach Schweigen-Rechtenbach auf . Unter den 150 rechten Gästen waren der rheinland-pfälzische NPD-Landesvorsitzende Wilhelm Herbi sowie der Ludwigshafener Nazi-Schläger Christian Hehl.

Das Antifaschistische Aktionsbündnis Rhein-Neckar versucht schon seit langem die in der Region aktiven FaschistInnen aus der Anonymität zu zerren und Kontakte und Verstrickungen des rechten Netzes aufzudecken. Unter dem Motto "Ihr Nachbar - ein Nazi" wurden schon mehrfach militante Neonazis "geoutet", das heißt die Öffentlichkeit wurde über die faschistischen Umtriebe in ihrer Umgebung informiert. Dazu wurden im Wohnbezirk des betreffenden Faschisten Flugblätter verteilt, die Nachbarschaft wurde über die rechten Aktivitäten informiert und vor dem jeweiligen Wohnhaus wurde eine Kundgebung abgehalten. Auch wenn die Ordnungshüter meist versuchten die spontane Demonstration aufzulösen, so waren die Reaktionen der AnwohnerInner doch überwiegend positiv und interessiert.

Die jüngste "Outing-Aktion" galt dem NPD-Kader Alexander Feyen aus Hemsbach. Feyen ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der NPD. Sein Telefonanschluß wird als Kontaktnummer für geplante Aktionen der NPD/JN genutzt. Weiterhin übernahm er von Günther Deckert den Tonträger- und Materialversand für faschistische Propaganda.

Durch diese und ähnliche Outing-Aktionen sollen führende Neonazis bekannt gemacht werden und es soll verhindert werden, daß die NPD/JN und andere faschistische Organisationen weiterhin ungestört ihre menschenverachtende Politik betreiben können.


AZ Heidelberg von Räumung bedroht!

Seit Monaten verhandelte die Stadt Heidelberg mit dem Autonomen Zentrum. Es gab viele Versprechungen und Vertröstungen auf 'später'. Inzwischen steht das Ergebnis fest: Dem AZ wurde das Gebäude in der Alten Bergheimerstr. 7 zum 31.12.1996 fristlos gekündigt. Jetzt geht es darum für den Erhalt einzutreten - manche von Euch werden schon die ersten Plakate in der Stadt gesehen haben.

Doch zuerst ein Blick zurück: Vor sechs Jahren gründete sich eine Initiative, die ein Zentrum in der Innenstadt für linke, parteiunabhängige Zusammenhänge erkämpfen wollte. Durch mehrere Hausbesetzungen wurde dieses Ziel erreicht. Im Mai 1991 wurde das Autonome Zentrum eröffnet. Seitdem treffen sich dort zahlreiche politische und kulturelle Gruppen. Es gibt regelmäßig Konzerte, Disco, Theateraufführungen, Workshops und Musiksessions. Im Keller proben unkommerzielle Bands, Gustav repariert Fahrräder und der Infoladen Moskito stellt Bücher und Broschüren zu Verfügung, die sonst nicht erhältlich sind. Zweimal die Woche gibt es Café mit Volxküche und seit neuesten die spaßigen Techno-Discos im 'Aktenkeller'. Finanziell und organisatorisch war und ist das Autonome Zentrum unabhängig. Die Arbeit wird von ehrenamtlichen, meist jugendlichen HelferInnen getragen.

Die Kündigung des Autonomen Zentrums ist kein Einzelfall. Die Politik der Stadt Heidelberg und anderer Städte zielt vielmehr systematisch darauf ab, durch Sanierung, Geldkürzungen u.ä., Freiräume zu zerstören und eine unabhängige politische sowie kulturelle Arbeit unmöglich zu machen.

In den Kampf um das Autonome Zentrum soll ein möglichst breites Bündnis an Gruppen und Einzelpersonen einbezogen werden. Am 14.12.1996 ist eine große, bunte Demo durch Heidelberg mit Abschlußkundgebung auf dem Rathausplatz geplant. Am Abend wird es ein Fest mit Konzert geben. Beteiligt Euch an den Aktionen und denkt immer daran: Alles können sie mit uns nicht machen - AZ bleibt !!!

Termine:

08.11. AZ Die Novemberrevolution: 17.00h Foto-Ausstellung; 20.00h Filme; 22.30h Disco der Manischen Weststadt

09.11. Alternative Freidenker-Stadtführung: HD und die Arbeiterbewegung, Uniplatz 14.30h

12.11. Forum der Jugend MA 20.00h 'Daimler-Minen' stoppen - Teil 1

14.11. Karlstorbahnhof 20.00 Libertäre Experimente in der Ökonomie

15.11. AZ 20.00h FrauenLesben Disco

16.11. AZ 22.00h Solidisco für das Antifa-Infotelefon Garfield (Tel.: 06272/3559)

20.11. Forum der Jugend MA 20.00h 'Daimler-Minen' stoppen - Teil 2

22.11. AZ 21.00h Solidisco für die Antifa Schwarze Lilie

23.11. AZ 22.00h Solidico für die Anti-Repressionsgruppe der Autonomen Antifa

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Ohne Scheiß:

Do, 07.11.:
Kiiino im Feld: (hab' extra die feine "Kino MT"-Schrift ausgewählt. Voll kinomäßig Bill, echt! d. S.) jeden Donnerstag um 20:00 INF 684, UKB: 3 DM, heute: Pelle, der Eroberer
17.00 Peter Sloterdijk redet über die Universität des Geistes und das Universum der Unkenntnisse. Anmerkungen zur Krise der Wissenschaften im Anschluß an Jaspers "Die Idee der Universität", Alte Aula der Alten Uni
19.30 PDS-Mitgliederversammlung in der "Griech. Taverne". PDS-Markus redet über Bildung

Fr, 8.11.
GEW-Hochschultag, ab 9.30 im EWS
Die PDS-HSG feiert ihr einjähriges Bestehen, ab 19.Uhr, Qirl (DGB -Jugendhaus, Gneisenaustr. 12; nähe HBF)
20.00, Fr.-Ebert Gedenkstätte: Veranstaltung am Vorabend des 9.November

Mo, 11.11.:
Vortrag von Leo Brawand im Rahmen des Studium Generale über den "Spiegel" und seine Geschichte

Di, 12.11.:
Sitzung des Senats der Uni HD: 15.00, Alte Uni, (nichtöffentlich)

Mi, 13.11.:
Sitzung des Fakultätsrats der Neuphilologischen Fakultät, 15.00, Alte Uni, (nichtöffentlich)

Do, 14.11.:
Kiiino im Feld: (näheres s. 07.11.) Fahrenheit 451 {SONDZEICHEN 224 \f "Wingdings"} Bücherverbrennungen mit Flammenwerfer und ähnliches

Sa,16.11.:
Tag der offenen Tür im Romanischen Keller, dem Theaterkeller der Uni: ab 10.00 dort (Seminarstr.3/Ecke Kettengasse, Eingang durch den Garten)

und sowieso: 11.00-17.00 Tag der offenen Tür der Altstadtinstitute

Mo, 18.11.:
Vortrag von Prof. Dr. Max Kaase (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) im Rahmen des Studium Generale über Massenmedien und Politik

Do, 21.11.:
Kiiino im Feld: Goouuuuuldfinggääää der legendäre Gert Fröbe im Kampf gegen den einzig wahren James Blond, eigentlich 'ne Schande, daß sowas für 3,- zu sehen ist.

Mo, 25.11.:
Vortrag von Dr. Werner Hahn (NDR Hamburg) im Rahmen des Studium Generale über Verkrustung im Innern der öffentlich-rechtlichen Medien und die Konkurrenz der Privaten (vgl. UNiMUT 115 "Oh jeh, Südwest 3", d. S.)

Zur Erinnerung: Kirchenasyl

Im letzten UNiMUT berichteten wir über das Kirchenasyl, in dem sich zwei iranische Flüchtlingsfamilien in Heidelberg befinden. Nach wie vor ist die Abschiebung nicht vom Tisch - wer noch Unterschriftenlisten hat, möge sie ganz schnell abgeben - die Petition wird dieser Tage überreicht!- und immer noch sucht der Asylarbeitskreis Menschen, die helfen wollen. Wendet Euch an Frau Jahraus-Michy unter Tel. HD-06221/537520.


MEDEA - Herbstsymposium zur Frauenforschung

Medea - antiker Mythos von der zauberischen Macht der Frau. Medea die Tochter des Königs in Kolchis, die Ehefrau des Argonauten Jason, Mutter zweier Söhne, verrät den Vater zugunsten des Ehemanns, tötet ihre Nebenbuhlerin und ihre eigenen Kinder, sie flieht auf dem Schlangenwagen des Helios nach Athen. Medea ist eine Zauberin, die über die Fähigkeiten verfügt, Wesen jeglicher Art zu verjüngen. Sie setzt ihre Zauberkräfte dazu ein, denen zu helfen, die sie liebt und die, die sie haßt, zu verletzen oder zu töten. Medea verkörpert die Außenseiterin, ihre Absichten und ihre Macht, insbesondere aber ihre Sexualität sind unbekannt und verdächtig, weshalb sie als Bedrohung der angestammten Ordnung betrachtet wird. Die Figur Medea ist in Literatur, Bildplastik, Malerei, Film, Musik vielgestaltig wiederbelebt worden, am bekanntesten sind sicherlich die dramatischen Bearbeitungen bei Euripides und Seneca. Das Symposium stellt klassische und moderne Lesarten der Figur vor.

Mittwoch, den 13.11.

19.30 Filmvorführung: Pier Paolo Pasolini "Medea" (1969) im Gloriette

Donnerstag, den 14.11.

18.15 Vortrag von Prof.Dr. Renate Schleisier: Die antike Tragödienfigur Medea als Modell; 20.15 Prof.Dr. Erika Simon: Medea in der antiken Bildkunst. Magierin, Mutter, Göttin.

Freitag, den 15.11.

16.15 Prof.Dr. Lieselotte Saurma: Ein maßloses Weib. Das Bild der Medea in der deutschen Buchmalerei des Mittelalters; 17.15 Prof.Dr. Marianne Schuller: Medea - modern. Literarische Nachklänge; 18.15 Prof.Dr. Silke Leopold: Herrin der Geister und tragische Heroine: Medea in der Geschichte der Oper; 20 Musikaufführung. Medea in Kantate und Melodram.

Nähere Informationen: Büro der Frauenbeauftragte, Brunnengasse 1, 69117 Heidelberg, Tel: 54-7697


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Druckfassung

Erzeugt am 27.02.2003

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