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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Inhalt
EditorialWas doch so ein wenig Wahlkampf ausmachen kann: Die Beteiligung an den Wahlen zum Großen Senat schnellte um fast 50% in die Höhe. Der Redakteur hatte sich fest vorgenommen, diese beeindruckende Zahl mit einer "Wahlbeteiligung verzehnfacht"-Schlagzeile zu feiern. Aber leider widerstand Excel® allen Versuchen, die Zahlen ausreichend suggestiv darzustellen, und drum haben wir jetzt nur Bilder. Aber nicht, daß außer Wahlen nichts gewesen wäre: Unseren flammender Aufruf, am Aktionstag gegen Bildungsgutscheine teilzunehmen, habt Ihr weidlich ignoriert, was einen weiteren Unterschied zwischen dem UNiMUT und dem DGB ausmacht: Wenn dessen starker Arm es will, kommen 400000 (oder wie viele auch immer) nach Bonn, und wenn Prorektor Greiner das hundertmal nicht paßt. Dieser nämlich wies bei der Eröffnung der Südasientage darauf hin, daß andernorts Kinder verhungern, während hier wegen vierer Karenztage demonstriert werde. Womit der zwar nichts gegen den Hunger getan, aber immerhin gekonnt demonstriert hat, daß sich Habilitation und Verwendung von platten Totschlagargumenten nicht ausschließen. Während Greiner das Südasieninstitut mit seiner Skatrunde verwechselte, verwechselten einige andere Angehörige seiner Uni die Straße mit Lebensraum: Immerhin gut 200 Leute mit Fahrrad fanden sich zu einer Demo zusammen -- der Redakteur fragt sich, wie viele davon auf den Aufruf an dieser Stelle reagiert haben, wo er doch so fein in der Corel®-Clipart nach einem Fahrrad gesucht hat... Wir bedanken uns für das Sponsoring bei Marlboro®, Krombacher®, Hewlett-Packard®, Gauloises Blondes®, Viva®, Mercedes-Benz®, Microsoft®, Sony® und Krauss-Maffei®. Und zum Dank, daß Ihr den RCDS (Übrigens: Warum sind die kein Ring? -- Weil sie mehr als ein Nullelement haben! Hahaha) nicht so recht wählen wolltet, war das der letzte Odel dieser Art im UNiMUT für mindestens ein Jahr. Verspricht die Red. Wahlen und Bilder(Mit diesen Grafiken habe ich mir nicht so viel Mühe gegeben, deswegen sind sie etwas groß geraten. Aber so viele Leute greifen dann auf die alten UNiMUTe auch wieder nicht zu, dass es sich lohnen würde, aus diesen Scans viel rauszuholen. d.S.) Geile Grafiken -- heute politisch korrekt. Im Vorgriff auf kommende Zeiten stellen wir dieses Mal die Ergebnisse der Wahlen zum Großen Senat für alle an der Uni vertretenen Gruppen gemeinsam dar. Zunächst zur oberen Grafik: Sie zeigt die Verteilung der Stimmen, wobei die Abkürzungen folgendes bedeuten: FSK -- Fachschaftskonferenz, die Vertretung der Studis; JuSo -- Hochschulgruppe der Jungsozialisten, SPDler, die es an die Uni verschlagen hat; RCDS -- Ring Christlich-Demokratischer Studenten, Kohls fünfte Kolonne und professionelle Aufdecker von Skandalen ungeahnten Ausmaßes; LHG -- Liberale Hochschulgruppe, Studis, die immer noch an die F.D.P. glauben; Splitter -- Roter Splitter, sozialistische Studis, die zu Wahlen antreten; FdA -- vergeßt es; RuCa -- Ruperto Carola, C4-Profs aus dem Mittelalter; SeAp -- Semper Apertus, C2- und C3-Profs aus der frühen Neuzeit; Ini -- Initiative, gemischte Profgruppe, schon fast als progressiv zu bezeichnen; Schlag -- Schlagkraft, Zusammenschluß "sonstiger Beschäftigter"; AkMit -- Aktive Mitarbeiter, Konkurrenz der Schlagkraft; ProUni -- Pro Universitate (VAR), Mittelbauler mit Lateinkenntnissen; Kopf -- Kopfliste, Konkurrenz zu den Lateinern. Zur Stimmverteilung bleibt anzumerken, daß Profs 21 Stimmen haben -- Studis, Mittelbauler und Sonstige hingegen gerade mal 7 --, so daß das Gewicht der Profs gegenüber dem der Studis dramatisch verzerrt erscheint. Dennoch hätte die FSK die relative Mehrheit im großen Senat. Wenn, ja, wenn es demokratisch zuginge. Die tatsächliche Sitzverteilung zeigt die untere Grafik, die FSK ist darin das kleine Segmentchen linkslinksvorn. Dominant sind darin die Dekane (die kraft Amtes drin hocken) und die Ruperto Carola, sekundiert vom den 3 Prorektoren samt Chef und den JuniorpartnerInnen vom Semper Apertus. Ach, ja, die Demokratie. Zum kleinen Senat gibts nicht viel zu erzählen, weil ja nur die Studis gewählt haben. Für die Grafik der Sitzverteilung appellieren wir an Eure Vorstellungskraft: Stellt Euch einfach eine einfarbige graue Scheibe vor... Großer SenatDer Große Senat der Universität hat drei Hauptaufgaben: Entgegennahme des Rechenschaftsberichts des Rektors, Wahl des Rektors/der Rektorin und der ProrektorInnen sowie Verabschiedung bzw. Änderung der Grundordnung. Die letzte Sitzung am 17.Juni behandelte den Rechenschaftsbericht des Rektors, den Tätigkeitsbericht der Frauenbeauftragten und die Änderung der Grundordnung der Universität. Der Rechenschaftsbericht wurde von der (schweigenden) Mehrheit des Gremiums offenbar wohlwollend entgegengenommen; Kritik an den im Rechenschaftsbericht formulierten Bestrebungen nach einer stärkeren "Profilierung" äußerte Prof. Wolgast (Geschichte); für die FSK äußerten Kirsten (HoPo-Referat, FS Germanistik) und Urs (Fachbereichsreferat, FS Biologie) vor allem Kritik an der mangelhaften Darstellung studentischer Aktivitäten, an der Forderung nach Studiengebühren, an den Aktivitäten zur "Profilierung" und "Stärkung der Leitungsstrukturen" und am schlechten Klima innerhalb der Universität, das mit der Forderung nach "corporate identity" verschleiert wird. Der Tätigkeitsbericht der Frauenbeauftragten Dr. Margret Schuchard und insbesondere ihr Engagement wurden vom Vorsitzenden Prof. Höpfner (Chemie) positiv kommentiert. Bedauerlich ist allerdings, daß Frau Schuchard zugeben mußte, daß es im Berichtszeitraum eigentlich keine nennenswerten Fortschritte gab ... Die Änderungen der Grundordnung betrafen vor allem Anpassungen, die durch die Novellierung des Universitätsgesetzes 1995 und die Zusammenlegung der vier Heidelberger Medizinfakultäten zu einer nötig geworden waren. Spannend war im Grunde nur die Einführung einer Klausel, die die Einrichtung eines Institutsbeirats ermöglicht. Dies war in den letzten Jahren mehrmals gescheitert, zum letzten Mal im Februar dieses Jahres -- diesmal hat's aber geklappt. Institutsbeiräte sind beratende Gremien, die auf Insititutsebene Themen und Fragestellungen vorberaten, bevor sie im Direktorium und später im Fakultätsrat verabschiedet werden. Vorteil: so können Mittelbau und Studierende schon weitaus früher ihre Positionen einbringen und Informationen über das, was das Direktorium plant, erhalten. Dies ist vor allem in den großen Altstadtfakultäten angesagt, in denen nicht wie z.B. in Mathe oder Biologie eine Fakultät ein Fach vertritt, sondern bis zu zehn, z.B. an der Fakuktät für Orientalistik und Altertumswissenschaften (Assyriologie, Papyrologie,...). Für die drei (!) Studierenden ist es dort im Grunde nicht möglich, auch nur annähernd die studentischen Postionen einzubringen. Würden Institutsbeiräte eingerichtet, wäre es nun möglich, daß die Fachschaften schon auf Institutsebene in die Diskussion eingreifen. Kirsten In eigener SacheAuf vielfachen Wunsch weisen wir nochmals auf die eher unkonventionellen Methoden hin, an den UNiMUT (oder wenigstens seinen Text) zu kommen: (1) Die Mailinglist. Wer seinen UNiMUT immer frisch im Postkasten haben will, braucht einen elektronischen Postkasten -- dann ist aber alles ganz einfach. Ihr schreibt dann eine Mail an listserv@zarquon.mathi.uni-heidelberg.de mit einem Betreff Eurer Wahl (die Redaktion empfiehlt "Demi ist der Beste", d.S.) und dem Inhalt subscribe Mein Name wobei Ihr Mein Name natürlich durch Eueren Namen ersetzt.Das ist mittlerweile falsch! (2) Die Homepage. Mail kommt natürlich aus der Steinzeit. Modern ist das WWW, modern ist auch der UNiMUT: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~d86 Stimmt auch nicht mehr! Von dort kann mensch sich zu den neuen und alten Ausgaben durchklicken. (3) Die Newsgroup. Vielen unbekannt ist die Newsgroup uni-hd.fsk. Lesen kann mensch das mit tin, aber zur Not auch mit netscape. Es wäre übrigens gut, wenn dort noch ein wenig mehr als nur der zweiwöchentliche UNiMUT zu lesen wäre. Na ja, und schließlich gibts noch die konventionelle Art: Einfach vor dem Fachschaftsraum Medizin (im Feld) oder in der Lauerstraße 1 (Altstadt) vorbeischauen, den Kasten mit den UNiMUTen lokalisieren und eine Handvoll mitnehmen. Beschenkt Eure Freunde. Übrigens sucht der UNiMUT immer noch einen Papa oder eine Mama für seine Homepage. Mit ein wenig Engagement könnten darin Wunder gewirkt werden; Computerspielen und hochschulpolitische Aktivität -- was will mensch mehr, was könnte der späteren Karriere mehr nutzen? Kontakt: msdemlei@mathi.uni-heidelberg.de Und noch was, nämlich eine spezielle Nachricht für den RCDS: Wer an der Aufmachung vom rummäkelt, sollte erstmal sehen, daß er/sie den Namen richtig schreibt; UniMut ist jedenfalls völliger Humbug. Ihr könntet ja unser Logo scannen und reintun, oder schreibt UNiMUT. Und macht erstmal einen Neckarwecker über die Marlboro-Abenteuer-Tour. Wußtet Ihr schon...... daß auch die Studienkommission der Fakultät für Pharmazie getagt hat? Am vergangenen Mittwoch, 19.Juni, traf sie sich zur konstituierenden Sitzung. Ob sie nicht demnächst - zusammen mit der Fakultät - abgewickelt wird ist weiterhin unklar; einige Räume der Fakultät werden aber schon mal vorsorglich (?!?) umverteilt. Laut Aussage der Verwaltung fällt die Entscheidung aber selbstverständlich erst dann, wenn die zuständige Expertenkommission ihren Bericht vorgelegt hat. ... übrigens wäre die Wahlbeteiligung um eine Person höher gewesen, wenn ein gewisser Pharmazeut rechtzeitig aus dem Sterilbereich rausgekommen wäre? Merke: Wer im Sterilbereich Praktikum hat, sollte vorm Praktikum wählen!!! ...daß die Polizeishow anläßlich des Castor-Transportes von La Hague nach Gorleben nicht 55 Millionen Mark, sondern deren 90 gekostet hat? Das sind immerhin satte drei Bildungsgutscheine für jedeN Heidelberger StudentIn, erkämpft von vielleicht 5000 Leuten. Was müßte da erst rauszuholen sein, wenn alle 30000 Studis hier auf der Straße sind? ...daß das bayerische Kultusministerium gleich noch großzügiger ist und den Gegenwert von 1,2 Millionen Bildungsgutscheinen (das sind 40 Bildungsgutscheine pro Heidelberger Studi) in Garching investieren wird? Die neue Netronenquelle gäbs zwar auch billiger und besser, würde dann aber nicht mit dem guten Bombenstöffsche U235 laufen, und da ignoriert der Herr Zehetmair gern die Demo der Münchner Schülermitverwaltungen, die letzten Mittwoch stattfand. ...was "Hau weg den Scheiß" ist? Wenn nicht, sitzt Ihr mit der Bundesanwaltschaft in einem Boot, die am 10.6. extra die Redaktionsräume der Jungen Welt durchsuchen ließ, um herauszubekommen, ob es nicht vielleicht eine terroristische Vereinigung sei. Der Beleg in Form einer Schraube von einem Strommast blieb indes aus. ...daß Conan in Darmstadt wohnt? Dann wißt Ihr weniger als die niedersächsische Polizei, die ihn mittlerweile vor Gericht gestellt hat. Der Vorwurf lautet, er habe innerhalb von rund 5 Minuten 50 Meter stabilen Zaun um das Zwischenlager in Gorleben abgeräumt. Echt barbarisch, ej. Walter I. Schönlein Hunger nach GeschichteAnläßlich der Eröffnung des Unimuseums sprach der Züricher Philosoph Hermann Lübbe (mal wieder) über Gegenwartsschrumpfung und Innovationsdynamik. Kurzgefaßt sieht das ungefähr so aus: die immer schneller voranschreitende technische Zivilisation führt - notwendigerweise - dazu, daß alles immer schneller veraltet: immer schneller ist uns immer mehr nicht mehr vertraut, immer mehr wird uns fremd - wir machen immer mehr Erfahrung der Fremdheit und Unvertrautheit: Das Auto, das gestern noch modern war, ist morgen schon veraltet. Doch: es gibt Hilfe: Denkmale und Museen bewahren und geben uns die Möglichkeit, in der fragmentarisch gewordenen Welt noch einen Halt, doch noch die eine Geschichte zu erkennen. Lübbe gehört wie z.B. Odo Marquard zu denen, die Akzeptanztheorie der Geisteswissenschaften vertreten: die Technik, die nicht aufgehalten werden kann, führt zu Zivilisationsschäden, die man dadurch heilt, daß die Geisteswissenschaften Geschichten erzählen, die uns eine (nach hinten gerichtete) Identität geben, die uns ermöglicht all die Zivilisationsschäden zu ertragen. Nichts von wegen, Lernen aus der Vergangenheit oder davon, daß man mit sozialwissenschaftlicher Begleitforschung Technikschäden vermeiden kann. Auch die Frage, ob diese "Innovationsdynamik" wirklich sein muß - oder wirklich für alle Bereiche zutrifft - wird nicht gestellt! So als ob wirklich alles, was geschrieben und erforscht wird, morgen schon überholt ist! Im Endeffekt werden bei diesem Ansatz die Geisteswissenschaften zu denen, die das mildern, was Naturwissenschaften anrichten. Mitreden können sie daher nicht. In diesem Zusammenhang sei nur erwähnt, daß CDU-Fraktionsvorsitzender Oettinger gefordert hat, daß Geisteswissenschaftler mehr lehren sollen, da sie nicht zur Innovation der Gesellschaft beitrügen. Und Wissenschaftsminister von Trotha hat dies aufgegriffen und wird jetzt seine KollegInnen in den anderen Ländern darauf ansprechen... Ich frage mich angesichts dieser Einweihungsrede, ob die meisten Profs wirklich nicht sehen, daß da wieder nur Sand in unsere Augen gestreut wird, um dann hintenrum, "unproduktive" und "uninnovative" Lehrstühle in der Mediaevistik, Indogermanistik, Slavistik, Sozialethik etc. "abzuwickeln" oder weg zu profilieren - einen Märchenerzähler oder eine Märchenerzählerin läßt man dann (im Unimuseum?), um die Schäden zu lindern, die die Abschaffung der anderen Lehrstühle samt dem Voranschreiten der "modernen Zivilisation" verursacht hat. Laberfächer sagen dann andere - und wenn es dann mal so weit gekommen ist, werden sie recht haben... Kirsten Vorsicht, Uni-SpiegelHabt Ihr schon die Zeitungshaufen in den Mensen und Cafeterien gesehen? Eine neue Ausgabe des Unispiegels ist da! In ansprechendem Layout stellt die Redaktion, bestehend vornehmlich aus Mitarbeitern der Pressestelle der Universität, allerlei Wissenswertes und Interessantes zusammen. Die angeforderten Gastbeiträge oder Kontroversen sind informativ; greifen jedoch Teile der Redaktion selbst zur Feder, platzt auch dem gutmütigsten Leser der Kragen. Gerade die Beiträge von Michael Schwarz und Kai-Michael Schäfer, beide engere Mitarbeiter des Rektors Ulmer, zeichnen sich besonders seit dieser Juni/Juli-Ausgabe durch eine fast unverschämte Manipulation und frappierende Desinformation der Studierendenschaft aus, die in Anbetracht der für den 18.Juni angesetzten Wahlen zum Großen und kleinen Senat eine sofortige Klarstellung erforderlich macht. Auch ist schlecht abzuschätzen, wieviel Studierende die Postille des Rektors noch als ernstzunehmende Informationsquelle zur Hand nehmen, müssen doch jetzt auch die Ergüsse über die Vorteile von Bildungsgutscheinen (sprich Studiengebühren), die angebliche Voranstellung der Universität (mensch, ist unsere Uni toll!!) und weitere, manchmal etwas subtiler gehaltene Desinformationen in den speziellen Beiträgen der Pressestelle der Universität ertragen werden. In den beiden namentlich gekennzeichneten Artikeln "Studiticket ist gerettet" und "Hunger nach Demokratie" wird die Arbeit der FSK (Fachschaftskonferenz) teilweise falsch, verdreht und plump dargestellt, oder schlicht nicht erwähnt. Auch ähneln die Recherchemethoden eher denen der großen Tageszeitung mit den großen Lettern. Was sind nun diese "journalistischen Meisterleistungen" aus dem Hause Ulmer im einzelnen? 1. Die Urabstimmung für das Semesterticket wurde nicht, wie auf Seite 1 des Unispiegels argumentiert wird, allein von der Universitätsverwaltung organisiert. Vielmehr ist richtig, daß die Idee aus der FSK kam und der Abstimmungsbogen bzw. Begleitbrief von dem FSK-Vertreter Felix Berschin in den Verhandlungsgremien abgefaßt wurde. 2. Völlig verdreht und stellenweise falsch ist die Darstellung der FSK in "Hunger nach Demokratie" auf Seite 3. " [Die FSK]...hat es mit fast 60% der Stimmen gar nicht nötig, sich von anderen AStA-Mitgliedern wie Jusos oder RCDSlern in die Karten schauen zu lassen." Herr Schäfer scheint keinen Einblick in die Arbeit der FSK zu haben; und seriös recherchiert hat er zu diesem Thema wohl auch noch nicht. Das sollte ihn normalerweise vom Schreiben abhalten, besonders in der Stellung eines Schreibers für ein Blatt, das für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Richtig ist vielmehr: Allen Studierenden (auch von Jusos und RCDS!) sind zu den immer öffentlichen Sitzungen der FSK dienstags abends um 20 Uhr in der Lauerstraße 1 herzlich willkommen und haben das Recht, neben ideellen auch Finanzanträge für ihre Arbeit zu stellen. Ein Recht, von dem (und auch hier ist die Berichterstattung des Unispiegels falsch) auch Gruppen wie z.B. die Jusos und der RCDS bisher schon erfolgreich Gebrauch machen. Hätte Herr Schäfer in seiner Studienzeit wenigstens einmal an einer Sitzung teilgenommen, wüßte er das. 3. Bedauerlich ist auch, daß Herr Schäfer nicht einmal die Argumentation der FSK zu der Verfaßten Studierendenschaft (VS) nicht richtig verstanden hat - er weiß offenbar nicht, was die VS überhaupt ist. Der baden-württembergische "AStA" (=Kastra) wird NICHT aufgrund der Mehrheitsverhältnisse der Unigremien abgelehnt, (Was um Gottes willen haben die Mehrheitsverhältnisse der Unigremien mit dem VS zu tun, wie Herr Schäfer wohl nicht recherchiert, sondern eher ins Blaue gedacht hat), sondern weil er schlichtweg keine Vertretung ist. Es ist wichtig, daß es eine Vertretung der Studierenden gibt, die sich zu allen Themen äußern darf und die spezifischen Belange der Fachbereich fördern kann. 4. Der von Herrn Schäfer suggererierte "Hunger nach Demokratie" der anderen Gremien läßt sich nicht einmal in den von ihm präsentierten Synopse auf Seite 2/3 nachweisen. Auch hier scheinen wieder einmal seine eigenen politischen Intentionen nicht durch eine klare Analyse des ihm zur Verfügung stehenden Materials gezügelt worden sein. Weder wird die FSK dort von anderen Gruppen als undemokratisch getitelt, noch betonen sie die hohe Demokratiehaftigkeit des jährlich neu zu wählenden AStA. Eine demokratische Bestellung kann den vom Gesetz zum "Beratungsausschuß" degradierten AStA nicht zum Born der Demokratie machen, solange bestimmte Artikulationsbedürfnisse von studentischen Belangen per Gesetz behindert werden. Der von Herrn Schäfer dargestellte Argumentationstrang ist erfunden, die oberlehrerhaften Erklärungen gehen voll an der Sache vorbei und zudem auch in sich widersprüchlich. 5. Und weiter geht's: "Jusos und RCDS haben keinen Platz in der Lauerstraße" ist, wen wundert's noch, auch schlichtweg falsch und ein weiteres Beispiel einer eigentümlichen Verdrehung von Fakten, deren Ziel es ist, die FSK mit auch den stümperhaftesten journalistischen Mitteln als undemokratisch zu diffamieren. Wäre Herrn Schäfer an einer objektiven Darstellung gelegen, müßte er formulieren: Der RCDS verweigert die Teilnahme in den von der FSK eingerichteten offenen Foren. Welche politischen Vorgehensweisen bestimmte politische Gruppen wählen, mag Herr Schäfer für den RCDS bedauerlich finden, liegt jedoch glücklicherweise im Ermessen der Hochschulgruppen selbst - oder spricht er aus dem Presseamt für eine? Auch ist interessant zu erwähnen, daß das vom RCDS geforderte Sozialreferat längst gibt, sich bis jetzt aber noch kein Mitglied des RCDS zur Mitarbeit eingefunden hat. "Wir können mit allen Hochschulgruppen zusammenarbeiten" schreibt der RCDS in seiner Selbstdarstellung in der Synopse, doch von Wollen ist anscheinend keine Rede. Zu den Jusos: Sie arbeiten heute schon in der Lauerstraße, haben über einen Schlüssel Zugang zu den Räumen, benützen die Computer und lassen ihre Flugblätter teilweise über die FSK drucken; dies wird von den "Junggenossen" in ihrem Wahlkampf oft bewußt verschwiegen. Mittlerweise verwundert's niemand mehr, daß auch Herr Schäfer dies nicht anspricht. 6. Falsch ist auch (ich weiß, langsam wird's langweilig) die Behauptung, in den Gremien hätten die Ordinarien die Mehrheit (Seite 3). Richtig ist, die Professoren stellen die Mehrheit. Dies ist zwar nur eine Kleinigkeit, doch zeigt nochmals, wie unbewandert der Autor in der Thematik ist und wie wenig eigentlich auch es sein Anliegen ist, sachlich zu informieren. Bei all den inhaltlichen Fehlern versäumt es die Redaktion des "Unispiegels" nicht, ihre Inkompetenz auch als Fragende zur Schau zu stellen (siehe Synopse, Seite 2 und 3).Zu den Gremienwahlen erweisen sich Fragen wie "Welches Bafög-Modell favorisiert Ihr?" und "Stellt Euch vor, Ihr hättet beim Wissenschaftsminister drei Wünsche frei. Wie würden sie lauten?" als sinnlos. Weiß die Redaktion des "Unispiegels" etwa nicht, daß BAföG in Bonn beraten und der Wissenschaftsminister in Stuttgart erreichbar ist, solche Fragen also innerhalb der Gremien nie behandelt und auch für den Wahlkampf völlig irrelevant sind? Nebenbei gesagt, auch Jusos und RCDS haben Bafög auf ihrem Programm, obwohl die beiden durch ihre Sitze in den Gremien eigentlich wissen müßten, daß solche Themen nie Gegenstand einer Debatte waren noch jemals werden können. Auch hier ist wieder einmal eine fundierte Berichterstattung von Nöten. Man hat vielmehr den Eindruck, die Redaktion des "Unispiegels" will das Palaver über Pseudothemen im Wahlkampf fördern, um von den Themen innerhalb der Gremien abzulenken und auch die Arbeit der FSK in den Schatten zu stellen. Einen weiteren Tiefschlag setzt Herr Schäfer mit seiner Argumentation "Aber wie sozialverträglich ist es eigentlich, wenn Taxifahrer und Verkäuferinnen [Rollenklischee läßt grüssen!] mit ihrer Lohnsteuer das Studium der wohlhabenden Eltern finanzieren?" Warum dann nicht einfach den Spitzensteuersatz erhöhen und die Demontage des BAföG und der Fördermöglichkeiten stoppen? Auch hier schießt die Fraktion um den Studiengebühren-Hardliner Ulmer noch weit über die Hochschulrektorenkonferenz hinaus, die noch Studiengebühren ohne begleitende soziale Puffermöglichkeiten ablehnt. Diese journalistisch insgesamt doch recht dümmlich gemachten Artikel können kein Zufall sein, beweist doch die Redaktion bei der Auswahl der Gastbeiträge ein Niveau, das sich fundamental von ihren eigenen Beiträgen abhebt. Ein weiteres Indiz für die planvolle Verdummung ist, daß die Wahlen zu einem Schwerpunktthema wurden, das man letztes Jahr nur mit einer kleinen Notiz bedacht hat. Mit der neuen Nummer des "Unispiegels" läßt sich ein neues Höchstmaß an Plumpheit und dem Versuch einer subtilen Indoktrination der Studierenden gegen die FSK nachweisen. Wurde vor einem Jahr noch dreist von nichtöffentlichen Sitzungen des AStA berichtet, schreckt man nun in den Führungszirkeln der Uni auch nicht mehr zurück, unter dem Deckmäntelchen des Beobachters die Wahlen am 18.Juni für seine Interessen auszuschlachten. Von einer Mitarbeit beim "Unispiegel" mit Artikeln, Bereitschaft zu Interviews oder Leserbriefen kann nur tunlichst abgeraten werden, solange diese nur den propagandistischen und journalistisch wirklich übelsten redaktionellen Teil verdeckt bzw. für Themen wie Studiengebühren und Zerschlagung des FSK instrumentalisiert wird. Aus ähnlicher Ecke kommen neuerdings Versuche, mittels juristischer Mittel eine Zweckentfremdung von Mitteln der FSK nachzuweisen, die sich vor allem gegen das für alle Studies kostenlose Sozialhandbuch richten. Die konservative Rollbackstrategie hat wohl eher den Sinn, sich bei der nun (hoffentlich) aufkommenden Auseinandersetzung über Studiengebühren schon im voraus die studentischen Foren und Organisationen zu schwächen. Wer sich über den Unispiegel aufgeregt hat: Für eines ist er immer noch gut. Die Seiten lassen sich zu zwei großen DIN A 2-Bögen aufklappen, die dem Benutzer auf den Neckarwiesen dank des Papieres einen vor Grasflecken geschützten und trockenen Platz verschaffen. Sergej Didaktik-Seminar mit Knalleffekt:Draußen ist Sommer, das Essen liegt noch warm im Magen, und der Pausentratsch unter den Seminarteilnehmern will noch lange nicht abflauen: Konzentration gleich Null. Unser Dozent läßt abzählen, jeder siebte muß sich in eine Ecke stellen. Dann geht alles sehr schnell: der Dozent hat plötzlich einen Revolver in der Hand, richtet sie auf die Ausgeschlossenen, Schüsse krachen. Was im ersten Moment wie eine neue Methode zur Verringerung der Studierendenzahlen aussieht, ist in Wirklichkeit ein Beispiel, wie man eine abstrakte Statistik verdeutlichen kann: in diesem Fall die Liquidierung eines Siebtels der Bevölkerung eines kroatischen Dorfes durch die deutsche Wehrmacht. Das extremste Beispiel für angewandte Didaktik im Seminar der Fachschaft Geschichte am letzten Maiwochenende. "Natürlich," erläuterte der Seminarleiter, Dr. Michael Wehner, als er die Schreckschußpistole in sein Köfferchen zurücklegte, "muß man sich vorher darüber im Klaren sein, ob die Einzelnen der jeweiligen Gruppe so einen Schocker nach dem ersten Schreck auch wieder abstrahieren können." Keine bloße theoretische Aussage, denn als Mitarbeiter der Außenstelle Freiburg der Landeszentrale für politische Bildung und als Realschullehrer konnte Dr. Wehner schon viel Erfahrung sammeln, nicht nur im Umgang mit Schülern. Entsprechend breitgefächert war das Publikum: Nicht nur Lehramtskandidaten, auch Studis, die mit Magister abschließen wollen und sich einen Job z. B. als Journalist erträumen, waren dabei. "Learning by doing" war das Konzept des Seminars. Der theoretische Background und die praktischen Methoden wurden unserer Gruppe nicht nur einfach vorgeführt - Michael Wehner wendete sie auch gleich an. Visualisierung, Nulldidaktik, Gruppenmethoden wie "Aquarium" oder "Kugellager", Anwendung von neuen Medien in der Lehre - Idee und Wirkung blieben so noch klarer in den Köpfen. Wir hatten viel Spaß - und außerdem war es ein Thema, daß auch das beste Geschichtstutorium schon aus Zeitmangel ausläßt. Meiner Meinung übrigens symptomatisch für das Historische Seminar: werden Overheadprojektoren doch immer noch selten verwendet, und ein Prof, der ein Semester lang in seiner Vorlesung die gleiche Wandkarte aufhängen läßt, muß schon zu den didaktischen Supermännern gerechnet werden. Hält die Mehrzahl der Profs Anschaulichkeit für unwissenschaftlich - oder wissen sie einfach nicht, wie man es besser machen kann? In der Nachbesprechung war sich die Fachschaft einig: das Seminar füllte eine Angebotslücke - und eigentlich hatten wir zuwenig Zeit. Daher wird nächstes Semester das ganze wiederholt. Gabriel Rückblick auf den WahlkampfWie in der Nachrichtensendung in der EM-Spielpause bekannt wurde, hat die SPD ein Programm erarbeitet, gegen Steuerhinterziehung und Wirtschaftskriminnalität. Schon die Jusos (Jugendorganisation der SPD) hatten in ihren Flugis zum Uni-Wahlkampf "...eine deutliche Verbesserung der organisatorischen und personellen Ausstattung der Finanzämter..." gefordert. Was das allerdings mit Uniwahl und der Vertretung von Studi-Interessen u.a. in Gremien zu tun hat, konnte auf Nachfrage leider nicht mitgeteilt werden. Vielleicht hat aber die letzte Forderung der Gruppe auf dem Flugblatt nach "Neueinstellung von Lehrpersonal" doch (wenigstens) etwas mit Uni zu tun. Ob sich Profs allerdings als Lehrpersonal begreifen und ob die Jusos schon mal was von Haushalts- und Stellenplänen gehört haben, darf an dieser Stelle bezweifelt werden. Auch die LHG (Jugendorganisation der Partei der Besserverdienenden) hatte einiges zu sagen, leider nichts zum Thema. Die "...uniweite Einführung von CopyCards" stellt sogar eine Forderung nach weniger Marktwirtschaft dar, denn dann könnten die Kopierer an der gesamten Uni nur noch von einer Firma geliefert werden, was zu einer Monopolstellung... (Die Problematik von CopyCards und den damit oft verbundenen Studiausweisen, Bibliothekskarten, Studiticket, Zugangsberechtigungskarten, Mensa-Währung,. in einer Chip-Karte ist den Damen und Herren wohl noch nicht aufgegeangen. Wer übrigens Lust hat, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen, wird auf einen Workshop zu diesem Thema auf der fzs-MV im Herbst hier in Heidelberg verwiesen.) Auch die Vorstellung, die LHG könnte etwas daran ändern, daß "... die Uni in Stuttgart betteln muß, sondern mehr Eigenverantwortung durch Globalhaushalte..." bekommt, befremdet doch etwas. Der Rote Splitter verspricht in einem seiner Flugis, daß er "... nicht durch unkritische Gremienarbeit die völlig unzulänglichen Möglichkeiten studentischer Mitbestimmung legitimieren, sondern die Selbstvertretung der Studierenden stärken ..." wird. Jetzt stellt sich die Frage, ob die Gremienarbeit ganz eingestellt werden soll. Einen Hinweis darauf gibt das gleiche Flugblatt weiter unten, hier wird der AStA-Etat erwähnt, "...(denn nur um diesen geht es bei dieser Wahl)". Also doch keine Gremienarbeit? Nur die Kohle? Die FdA (Freiheit der Andersdenkenden) will gleich Platz schaffen an der Uni, ("Der Freiheit eine Gasse!") und fordert "...die Wiederherstellung der Universitäten als Ort für die Heranbildung der geistigen Elite und nicht als Tummelplatz des intellektuellen Durchschnitts." Also, Ihr Durchschnitt, hebet Euch hinweg und schaffet eine Gasse für die FdA (Spießrutenlaufen ist eine gute teutsche Tradition.) Selbst die "Initiaive", eine Liste von C3- und C4-Professoren (Frauen gabs nicht!) möchte "die unvermindert hohen Studentenzahlen als Herausforderung [...] begreifen, die Funktion des universitären Lehrens und Lernens [...] zu überdenken." Weiterhin wendt sich die FdA "...gegen den Einzug der sogenannten "political correctness" an deutschen Hochschulen (siehe die Beurlaubung des Dozenten Erwin Adler in München aufgrund der unerwünschten Brechung von Tabus!) und die damit einhergehenden Denk- und Redeverbote!" Zur Erläuterung: Erwin Adler (zitiert nach der Süddeutschen Zeitung vom 8.Mai 1996): "... Die Frage ist aber jetzt: Wurden die Juden systematisch vergast, oder wurden sie nicht vergast? Und da muß ich sagen: Ich muß mich hier der persönlichen Meinung enthalten, ich weiß es einfach nicht, ich war nicht dabei." Das spricht für sich. Der RCDS (Ring Christlich Demokratischer Studenten) agierte im Wahlkampf in erster Linie mit Lügen und Unterstellungen. Am letzten Tag zeigten sie allerdings Initiative und Flexibilität: auf den Vorwurf der FSK, niemanden zum Großen Senat geschickt zu haben, verteilten sie ein Flugblatt , wonach sie kein Mitglied im Großen Senat hätten. Auf eine Richtigstellung der FSK, verschwand das Flugi einfach. Es ist schon schlecht, wenn dem RCDS erst ihr Spitzenmann im Großen Senat zur Ökologisch Demokratischen Partei (Who? d. Sin) überläuft und sie dann nicht dran denken, daß sie das Recht haben, eineN VertreterIn zu schicken. Also, war der RCDS auf der Sitzung des Großen Senats am 17. Juni, einen Tag vor der Uniwahl, mit null VertreterInnen vor Ort - nicht mal als ZuschauerInneren waren sie auf der öffentlichen Sitzung. So sieht also deren Vorstellung von und ihr Interesse an Gremienarbeit aus, aber vielleicht ist das die "Systemopposition", die sie auf ihren Flugblättern kritisieren. Aber die wollen sie ja auch erst in der nächsten Amtsperiode beenden. Allen zitierten Gruppen gemeinsam ist die Kritik an der angeblich undurchschaubaren und unkontrollierbaren Verwendung der AStA-Mittel und der Vorwurf, die FSK würde "oppositionelle Listen" ausgrenzen. Das z.B. die bisherige Vertreterin der Jusos im Senat sich kurz vor den Sitzungen die Infos bei der FSK holen mußte und das alle Gruppen, die Wert darauf legen, den wöchentlichen FSK-Rundbrief bekommen, in dem alle FSK-Beschlüsse dokumentiert werden, ließen alle Gruppen unter die Tische des Hauses Lauerstr. 1 fallen. Außerdem benutzen sie das "Haus der Fachschaften" und die dortige Infrastruktur genauso mit, wie andere Studierende und Gruppen auch. Was den Vorwurf des Finanzfilz angeht: Jede Rechnung, Quittung, u.ä. muß bei der Verwaltung eingereicht werden, dann überweisen die, nach Prüfung, das Geld an den/die EmpfängerIn. Die Verwaltung wird von der Innenrevision und das Ganze nochmal vom Landesrechnungshof überprüft. Und alle Studierenden haben die Möglichkeit über ihre Fachschaft auf die Verteilung der Mittel Einfluß zu nehmen. Unbenommen bleibt allen Mitgleidern von Parteien nahestehenden Studierendengruppen oder den Jugendorganisationen von Parteien die Möglichkeit Lobby Arbeit zu betreiben. Die LHG geht mit Döring `nen Kaffee trinken, die Jusos fahren mit Scharping Rad oder Schlitten, der RCDS geht mit Teufel und Kohl zu einem Arbeitsessen, ... und plaudern mal über die Unis im besonderen und im allgemeinen. Aber brauchen diese Leute, um Ansichten von Studierenden in die Tagespolitik zu bringen, einen Sitz im Senat oder im Großen Senat der Universität Heidelberg? In diesen Gremien wird v.a. im Bereich Heidelberger Uni gearbeitet, Berufungen, Prüfungsordnungen, .... Oder braucht mann/frau für die große Parteikarriere einfach einen Posten für den Lebenslauf? Kerstin, Kirsten Aus unserer KorrespondenzabteilungPfui, Soldaten!Das hätten wir nun wirklich nicht von Euch gedacht! Der bundesrepublikanische Insider Roman H. hat's ausgeplaudert! In Berlin! Vor den Augen und Ohren von Euch und der ganzen Welt! Wir hoffen nur, daß diese Eure Ohren daraufhin vor Scham ganz rot unter etwas wahrscheinlich olivgrünem hervorlugten. "Soldaten sind keine Mörder, im Gegenteil." So eindeutig zweideutig kam's aus präsidialem Mund. Und was muß man daraus schließen? Nun, trotz aller Sympathie, göttliche Schöpfungskraft würden wir Euch doch absprechen, und so mit drängt sich eine schlimme Erkenntnis auf (Seufzen,--- [bedeutungsschwangere Pause]): Soldaten ficken! O tempora, o mores, UNiMUT Na gut, Mutter Beimer,das war's! Irgendwann läuft auch mal dem Gutmütigsten (wir!) und Geduldigsten (auch wir!) die Galle über! Ach, es hätte doch eigentlich ganz schön werden können mit uns, aber die anfängliche Zuneigung fand spätestens ihr Ende als Hansemann durch Erich "Sagen-Wir-Mal" Schiller ersetzt wurde. Doch auch dann noch war unser Verhältnis von, sagen wir mal, gegenseitigem Respekt gekennzeichnet. Man akzeptierte sich, ging sich aus dem Weg, tolerierte den Bereich des anderen. Und jetzt das: Wie jeden Montag hole ich mir meine "Frau im Spiegel" und war schon leicht pikiert als ich Ihr Strahle-Hausfrau-Magst-Du-Einen Butterkeks-Gesicht auf der Titelseite entdecken mußte. Dem setzte dann jedoch Ihr Interview noch das güldene Exkrement auf! "Die Kraft zum Führen ist eine männliche Eigenschaft. Das akzeptiere ich. (...). Ich finde es wunderbar wenn der Mann das Sagen hat." Ja Scheiiiiiiiiiße, sag' ich! Da sollten sie sich aber mal 'ne Extrascheibe von der Frau Kling abschneiden! Aber es kommt noch besser: (bezüglich der Ermordung schottischer Schulkinder durch einen Amokläufer) "Für den muß das alte biblische Gesetz gelten: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ein Mensch der mordet, gehört nicht mehr zur menschlichen Gesellschaft!" Da fragt man sich doch was man mit Leuten machen soll, die solch dummdreisten Mist erzählen. Mmmmmh? Zunge abschneiden oder so? Wir werden uns zumindest mal mit Ihrem Lebensabschnittsgefährten zwecks eines eventuellen Redeverbots in Verbindung setzen. UNiMUT Sehr geehrte Herren Lantagsabgeordnete!Halten sie sich bitte für weitere Aufträge bezüglich Ihres Abstimmungsverhaltens bereit. Wir werden Sie kontaktieren. Mit feundlichen Grüßen, UNiMUT-Kontaktgruppe-L.-tag-Ba-Wü Viel Spaß, Russen!Mehr tröstliches kann man Euch für die heutige (16.06.'96) Präsidentschaftswahl kaum wünschen, denn Glück scheint, das zeigt die Liste der Kandidaten, für Euch momentan einfach nicht drin zu sein. Man sollte es ja eigentlich nicht für möglich halten was sich da so an Groteskem versammelt hat: beispielsweise der ehemalige Olympiasieger im Gewichtheben Jurij Wlassow, der (wie die meisten anderen auch) mit nationalistischen Sprüchen für sich Werbung macht, oder "Russen-Hitler" /Bild) Schirinowskij, den nach eigener Einschätzung die sexuell akitven Frauen wählen, während für Jelzin nur die "nach den Wechseljahren" bleiben, oder auch nicht schlecht der Milliardär Wladimir Brintzlow; Zitatprobe: "Ich will Zar sein. (...). Die Mafia? Ich werde ihr Boß werden. Wenn ich das erledigt habe kann ich die ganze Zeit mit meiner Frau im Bett verbringen.", und natürlich die zwei FavoritenGennadij Sjuganow, der "Kommunist", der sich gern mit Antisemiten umgibt und Boris Jelzin, der Tschatschenien je nach Stimmungslage in Schutt und Asche legen läßt oder besucht, und der sich gern mit Wodka umgibt. Na ja, wie gesagt:"Viel Spaß!" UNiMUT Für die nächste Wahl hätten wir noch ein paar Kandidaten anzubieten: einen Gemeinschaftskundelehrer, der sich mit Schnauzbärten und Fallschirmen umgibt, einen pickligen Deregulierungsfanatiker der trotz aller Westerwellen stets mit Schleim umgeben ist, oder auch einen Kohl der sich gern mit Saumagen (wahlweise umgekehrt) umgibt. Stoppt Daimler-MinenWenn auch fünf Firmen in der BRD gegenwärtig an Minen basteln, produzieren tut gegenwärtig nur Daimler-Benz. Zwar will man auch dort mit den jüngst von der UN-Minenkonferenz geächteten Anti-Personen-Minen (APM) nichts zu tun haben (ist aber doch an einer Vertriebsgesellschaft für APMs beteiligt), "intelligente" Minen, die angeblich nur Panzer zerstören, hält Daimler-Chef Schrempp jedoch für echtes Friedenswerkzeug und läßt 25000 PARM-1-Minen für die Bundeswehr herstellen. Das mit dem Friedenswerkzeug allerdings die Insassen des nächsten Busses, der von jenen PARM-1-Waffen in die Luft gejagt wird, kaum noch überzeugen. Deshalb unsere Forderung: Produzieren für das Leben -- sofortiger Produktions- und Exportstop für alle Minen. Wer diese Forderung unterstützen möchte, kann sich an einer augenblicklich anlaufenden Kampagne beteiligen -- UNiMUT wird weiter berichten. Die ersten Termine, jeweils im Eine-Welt-Zentrum im Karlstorbahnhof: 28.6. 19 Uhr Ausstellungseröffnung -- Fotos aus Kambodscha und der Prothesenmensch von medico international.; Meinrad Touris dürfen guckenSeit diesem Sonntag hat auch Heidelberg - nach dreijähriger Planung - ein Universitätsmuseum. Die Idee kam Rektor Ulmer und der ehemaligen Prorektorin Heym beim Besuch des - allerdings etwas heruntergekommenen - Unimuseums in St. Petersburg. Bestärkt wurde der Gedanke, auch in Heidelberg eines einzurichten, beim Besuch des Unimuseums in Krakau, dessen weitaus beeindruckenderes Format das Heidelberger allerdings nicht erreicht. Die Mittel für das Museum wurden hauptsächlich durch Spenden und Stiftungen aufgebracht, genauere Zahlen wurden nicht mitgeteilt. Dadurch, daß die Akademie für Ältere ehrenamtlich die Aufsicht übernimmt, entstehen hierfür keine Kosten. Mit dem Aufbau des Museums war Frau Dr. Himmelheber betraut, beraten wurde sie vor allem von Prof. Riedl (Kunstgeschichte) und Prof. Wolgast (Geschichte). Das Museum umfaßt drei Räume in der Alten Universität. In drei liebevoll hergerichteten Räumen (ExpertInnen werden unschwer modernste Konzepte der Museumspräsentation erkennen; Leitideen sind: Platz für die einzelnen Objekte, gute Ausleuchtung durch Halogenstrahler und eine Gestaltung der Räume verbunden mit einer Anordnung der Objekte, durch die der/die BesucherInnen durch die Ausstellung geführt wird). Die drei Räume sind drei verschiedenen Phasen der Universitätsgeschichte gewidmet: der Zeit vom 14.-18.Jahrhundert, dem 18.Jahrhundert und dem 20.Jahrhundert. Faksimiles wichtiger Urkunden, wissenschaftliches Gerät, Gemälde, Skultpturen und andere Exponate geben mit informativen Texttafeln einen Einblick in die über 600-jährige Geschichte der Universität. Für all die, die es dann doch genauer nachlesen wollen, gibt es zwei kleine Leseecken mit Büchern über die Universität, Biographien, Anthologien und Veröffentlichungen der Universität. Sie helfen, Angesprochenes zu vertiefen und zu veranschaulichen. Sie alle zu lesen, dürfte allerdings eine Weile in Anspruch nehmen - seit diesem Sonntag gibt es also einen Ort mehr, an dem man sein Studium verlängern kann... Für ausländische TouristInnen, ihre Nachfrage ist einer der Hauptgründe für die Einrichtung der Räume, wird der Besuch eher kürzer ausfallen: (noch?) sind die Beschilderung und das informative Begleitheftchen nur auf Deutsch... Das Museum hat dienstags bis freitags von 10.00 - 16.00 geöffnet, der Eintritt beträgt 3,- DM, ermäßigt 2,- DM. Kirsten Arsch hoch und auf zu(m):26.06. 27.06. 28.06. 30.06. 01.07. 02.07. 03.07. 06.07. 08.07. 08./09.07. 09.07. |
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