[Home] [Aktuell] [Zurück] [Vor]
UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Inhalt
EditorialKirsten (nicht Heinz...) ist traurig, weil wir die Karlstorgeschichte für wichtiger hielten als die dunklen Machenschaften bei den Umweltphysikern (Innen?). Das jedoch sieht nur so aus, in Wirklichkeit verweisen wir heftigst auf unser Stasi-Outing auf der Seite Drei. Aber die ganze Redaktion hofft inständig, daß zumindest die UNiMUT-LeserInnen der CDU zeigen werden, daß der Karlstorbahnhof wirklich das ist, worauf Heidelberg seit zwanzig Jahren wartet, und nur dieses innige Verlangen ist es, das den Karlstor auf die Seite Eins brachte. Außerdem wurde uns eine Fortsetzung zu unseren Überlegungen zum Elektrosmog zugespielt: Die Kaninchen in Australien sterben wie die Fliegen, weil die Fliegen einen Virus, den raffinierte Gentechniker entwickelt hatten, von einer Insel auf den Kontinent gebracht haben. Wer mag da noch von Elektrosmog reden? Mutierende Viren, die erst die Kaninchen wie die Fliegen, dann die UNiMUT-Redaktion wie die Kaninchen... Nein, das wäre jetzt gemein. Jedenfalls, Gentechnik. Umweltphysik. Chiplabor. Zukunftsminister Rüttgers schaut zwischen jeder Zeile durch. Weihnachtsmänner überall. Kettensägen. Damit Euch der UNiMUT nicht mit diesem Dada in die stille Zeit entläßt, hier noch ein Zitat: "Der Weihnachtsmann ist ein Mann, weil, wenn er eine Frau wäre, müßte er Weihnachtsfrau heißen, und alle wären verunsichert... Ganz abgesehen davon, daß eine Weihanchtsfrau niemals einen so langen Bart aufweisen könnte, vertrete ich die Ansicht, daß eine Frau um die Weihnachtszeit Wichtigeres zu tun hat, als dem Manne auch noch dieses Prifileg steitig zu machen. Weihnachtsmann bleibt Weihnachtsmann! Red (13) PS.: Auch mein Vater vertritt diese Auffassung. 8. - 16. Dezember Karlstorbahnhof EröffnungswocheKARLSTOR ÖFFNET SICHEs ist soweit. Langerwartet und plötzlich doch ganz schnell kommt Anfang Dezember das sog. "Soziokulturelle Zentrum" Karlstorbahnhof über uns, mit einer Eröffnungswoche von Freitag bis Samstag (8.-16. 12.) mit täglichen Veranstaltungen des Gesamthauses oder der einzelnen Trägervereine: Am Freitag, zur offiziösen Übergabe des Hauses durch Beate W. ist der Eintritt frei - zumindest zu den Abendveranstaltungen ab 20 Uhr; während des Konzertes von El Houssaine Kili (Welt-Musik) und dem anschließenden Late-Night-Special Knut und Silvy. Wie auch am Samstagnachmittag, bietet es sich an, daß Haus von oben bis unten zu besichtigen, die letzten Reste des Baustellenstaubes- und schweißes einzuatmen und sich zu fragen, wie so etwas noch möglich war, in dieser biederen politischen Umgebung, in der wir uns in Heidelberg gerade befinden. Samstagabend (was sagt die Rechtschreibreform dazu?) folgt der ultimative, weil (auf deutsche Verhältnisse bezogene) hochkarätigst besetzte Hip Hop Jam mit MC René, Cora E, Stieber Twins u. a., welche nach den großen drei (Fanta4, Rödelheim und AC) die z.Z. bestbesprochenen Acts in deutscher Sprache sind (MC René gilt als der beste Freestyle-Reimer der Nation). Die Eintritte liegen hier (10 DM) wie auch in der ganzen Woche am unteren Level, da wir mehr Wert auf volle Häuser als auf volle Kassen legen; dabei bleibt's aber nur, wenn der erhoffte Run tatsächlich einsetzt.Die Preisabstimmung mit den Füßen setzt sich über Kabarett (Herrchens Frauchen , So 20 Uhr), RapTechJazz mit Mani Neumeier, Gunter Ruit Kraus, David Moufang, Torch, u.v.a. (Mo, ebenso), Talk-Shows (Di, 20 Uhr, "Von der Gras-Wurzel zum Welt-Gipfel?"), und den Anfängen des Films (Mi, Laterna Magica) fort bis zum Doomsday der Eröffnungswoche, dem Hip Core Event des kulturcafé mit den Megalomaniax aus Frankfurt. Die Band dürften manche noch aus ihrem Projekt mit den Fantastischen Vier (Megavier: Genug ist genug) kennen, sie stellen nächsten Monat ihre neue Platte vor. Als Vorbands spielen die Karlsruher Wettbewerbsieger Radical Development, die gerade in New York ein deftiges NY-Hardcore-Album einspielten sowie der regionale Support Delaware. Karlstor... Am Freitag stellt sich der Theaterverein mit einer eigenen Revue vor, am Abschlußsamstag folgt "Bilder einer Ausstellung", eine abstrakte Bühnenkomposition von Wassily Kandinsky nach der Musik von Musorgskij. Kandinsky visualisierte in dieser selten aufgeführten Bühnenkomposition wieder die Bilder, die Musorgskij als Vorlage dienten, mit aufwendigen Licht-und Bühneneffekten. Wer also ein klein bißchen traurig war, daß die Sommer-Uni dieses Jahr ausfiel, kann sich vielleicht mit dieser Woche trösten, da neben den kulturellen Abendverabstaltungen tagsüber noch zahlreiche Ausstellungen, Seminare und Filme durch- und aufgeführt werden (v.a.. vom "Eine-Welt-Zentrum", dem Träger der Soziokultur); die genauen Termine stehen im Monatsprogramm Dezember, das ab dieser Woche kostenlos verteilt wird. Programm im Karlstor8.12. 20.00 El Houssaine Kili, Weltmusik, Eintritt frei Musste Ötzi wegen Studiengebühren erfrieren?Projekttag: Geschichte, Archäologie und GegenwartWer ist eigentlich der "Ötzi"? Was hat er gegessen, wie hat er gelebt? Das sind Fragen, die sich vielleicht nicht nur Studierende der Archäologie stellen. Daher veranstalten die Studierende der im Marstallhof ansässigen Institute für Klassische Philologie - Alte Geschichte - Vorderasiatische Archäologie - Ur- und Frühgeschichte - Klassische Archäologie und Ägyptologie am 28. Januar 1996 gemeinsam einen öffentlichen Projekttag. Geplant sind neben der Zubereitung bronzezeitlicher, römischer und altägyptischer Speisen und Getränke vor allem die Vorführung handwerklicher Tätigkeiten. Wie z.B. die Herstellung antiker Schmuckstücke, römischer und griechischer Gewänder, die Erprobung römischer Spiele und vieles mehr. Daneben soll dem Interessierten auch ein Einblick in den alltäglichen Ablauf eines archäologischen Instituts gegeben werden. Und der findet nicht nur in der stickigen Bibliothek statt, sondern führt den Studenten oft genug durch spannende Ausgrabungen ins weite Feld (wenn auch nicht immer nach Ägypten). Vorgestellt werden sowohl Aktivitäten Heidelberger StudentInnen im In- und Ausland, als auch grundlegende Methoden dieser Wissenschaften. Ein Blick über die Schulter des Restaurators wird genauso möglich sein wie der Rundgang durch die durchaus sehenswerten Sammlungen der einzelnen Institute. Hier, im Kollegiengebäude am Marstallhof (der Neubau) schlummern von den meisten Mensa-Gängern wohl nicht vermutete Kostbarkeiten, Alltagsgegenstände und Kunstwerke, die aus den verschiedensten Kulturepochen der Menschheit stammen. Neben den reichhaltigen Original-Sammlungen, bietet die Abgußammlung antiker Kunst dem Besucher die einmalige Möglichkeit Objekte an einem Ort zu sehen, deren Originale über die ganze Welt verteilt sind. Nicht zuletzt findet sich hier genug Raum um mit den Studenten dieser sogenannten Orchideenfächer über Sinn und Zweck Ihrer Fachrichtung auch in den heutigen materialistisch orientierten Zeiten zu diskutieren. Der Projekttag findet am Sonntag, den 28. Januar 1996 in der Zeit zwischen 12:00 und 18:00 Uhr im Marstallhof 4 auf allen Etagen des Instituts für Orientalistik und Altertumswissenschaften statt. Die Räumlichkeiten sind rollstuhlgerecht (Eingang zum Marstallhof!)
Die Stimme erheben!Wie jedeR wissen dürfte hat der Landtag und die Regierung von Ba-Wü großen Einfluß auf die Zustände an unserer Uni. Deshalb wäre es doch schön, auf die Politik dieser Gremien Einfluß nehmen zu können, was (leider nur) durch wählen geht. Um bei dieser Wahl mitmachen zu können, muß mensch allerdings seinen Erstwohnsitz in Ba-Wü haben. Deshalb: Meldet euch um! Das kostet nix und bringt zwei Vorteile: ad eins dürft ihr bei der Lndtagswahl mitmachen, ad zwei habt ihr die Möglichkeit, bei der nächsten Stadtratswahl eure Vertreter zu wählen. "Mit Rüttgers auf den Schuldenberg?"Informationsveranstaltung zu Mißständen beim derzeitigen BAföG und den aktuellen Reformbestrebungen Dr. Rolf Weitkamp, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der GRÜNEN Bundestagsfraktion Wie sieht es um das BAföG aus? Welche sozialen Ungerechtigkeiten schreibt es fort; wo geht es an der Realität der Lebens- und Studiensituation vorbei? Was könnte man aus dieser Erfahrung heraus verbessern? Klaus-Dieter Motzkau wird aus seiner langjährigen Praxis im BAföG-Amt des Studentenwerks Heidelberg berichten. Anschließend wird Rolf Weitkamp über die Diskussion um das BAföG,wie sie derzeit in Bonn geführt wird, referieren: geht es überhaupt um eine sozialverträgliche Möglichkeit, sozial Schwachen ein Studium zu ermöglichen, oder geht es nicht auch einfach darum, Haushaltslöcher zu stopfen, Geld zu sparen oder noch mehr Leute aus der Förderung zu "kicken"? Immer weniger Studierende bekommen BAföG: Während bei der Einführung noch an die 40% aller Studierenden BAföG bekamen, waren es 1982 nur noch 37%; heute bekommen nur knapp 20% aller Studierenden BAföG, nur 4% von ihnen erhalten den Höchstsatz. Parallel dazu sinkt der Anteil der Studierenden aus sozial schwachen und bildungsfernen Schichten, in den vergangenen zwölf Jahren etwa von 23% auf 14%. Wurde 1971 das BAföG noch als voller Zuschuß gezahlt, so muß seit 1983 die Hälfte des BAföG nach dem Studium zurückgezahlt werden. Gerade Studierende aus einkommensschwachen Verhältnissen müssen dann nach dem Studium weiterhin bezahlen; die Einkommensgrenze, ab der zurückgezahlt werden muß, liegt bei 1310,-DM/Monat.
Durch die Nichtanpassung von Freibeträgen erhalten auch immer mehr Kinder aus dem Mittelstand kein BaföG mehr: das sogenannte Mittelstandsloch wird immer größer - und die Summe der insgesamt ausgezahlten Fördermittel geht zurück. Insbesondere die Höchstsätze und manche der Bestimmungen, z.B: zur Studiendauer, zum Studienverhalten oder zur Höhe von Mieten, sind realitätsfern und führen dazu, daß der Anteil des BAföG an der Studienfinanzierung auf 13% gesunken ist. Eltern bringen 48% auf und durch studentische Erwerbsarbeit werden 28% der Lebenshaltungskosten aufgebracht. Selbst der BAföG-Höchstsatz liegt mit 990,- DM (West) im Monat deutlich unter den vom DSW berechneten Lebenshaltungskosten eines Studierenden von monatlich 1250 DM. Weiter werden diese knappbemessenen 990.- nur noch bei schweren Ausnahmefällen bewilligt, der Hauptanteil der Antragssteller wird mit 200.- bis 300.- gefördert. Da es für Studierende, die BAföG bekommen, praktisch unmöglich ist, Wohngeld oder Sozialhilfe zu bekommen, werden sie zum Jobben gezwungen: ein weiterer Grund, warum sich die Studienzeiten verlängern. Im Juli schockierte Bundesbildungsminister Rüttgers die Öffentlichkeit mit dem Vorschlag, das BAföG zu verzinsen: In Zukunft sollen die BAföG-EmpfängerInnen den für den Darlehensanteil ihres BAföG einen Kredit bei der Deutschen Ausgleichsbank aufnehmen - und zwar zu "marktüblichen" Zinsen. Das heißt, auf welche Schuldenberge man sich einläßt, kann man vorher nie so genau wissen... Der privatrechtliche Vertrag mit der Ausgleichsbank, der für das verzinste Darlehen erforderlich ist, wäre dann quasi staatlich vorgeschrieben, was rechtlich mehr als fraglich ist. Um einer Verschlechterung der schon existierenden Situation vorzubeugen ist eine breite Diskussion in der Öffentlichkeit nötig. STUSI statt STASI???Stasi-Methoden am Institut für UmweltphysikWer sich vorgenommen hat, am Institut für Umweltphysik (ca. 230 MitarbeiterInnen, davon ein Großteil DiplomandInnen) Diplomarbeit zu machen, der muß jetzt aufpassen. Denn der Institutsdirektor, Prof. Platt, will eine Liste einführen, in die jedE FachbereichsleiterIn am Institut zukünftige DiplomandInnen vor ihrer Einstellung eintragen muß. Diese Liste ist öffentlich. Laut Platt soll damit jedeR FachbereichsleiterIn die Möglichkeit erhalten, rechtzeitig Bedenken gegen die endgültige Einstellung vorzutragen. Das soll zu mehr " Transparenz" am Institut führen. Da die ganze Idee von Herrn Platt stammt, scheint insbesondere er ein lebhaftes Interesse daran zu haben, bei der Vergabe von Diplomarbeiten in Zukunft sein Veto einlegen zu können. Das Ganze läuft darauf hinaus, daß Leute, deren Notendurchschnitt Herrn Platt zu schlecht ist, die in einem Umweltphysikseminar einen schlechten Eindruck auf ihn gemacht haben oder ihm sonst in irgendeiner Weise unangenehm sind, vom Institut ausgeschlossen werden. Wenn dieses Beispiel Schule macht,.fragt man sich, wie sich das mit dem Anspruch auf eine Diplomarbeit vertragen soll, den jedeR StudierendeR hat. Herr Platt vergißt offenbar, daß Diplomarbeiten dazu gedacht sind, Studierenden einen Abschluß ihrer Ausbildung zu geben, und nicht dazu, Studierende als möglichst effektive Produktionseinheiten dem eigenen Erfolg zunutze zu machen. Wußtet Ihr schon......daß Ihr mehr dürft als Rektor Ulmer? Na ja, jedenfalls, wenn Ulmer Rektor in Kanada wäre. Dort nämlich wurde jüngst ein Dozent vom Dienst suspendiert, nachdem ruchbar geworden war, daß er seinen schmalen Verdienst mit einer Nebentätigkeit als Callboy aufbesserte. Was ein Glück, daß Ulmer das nicht nötig haben dürfte... ...daß die Geiwis mal wieder ausgeschissen haben? Der Electronic Document Delivery Service der UB Heidelberg, ein Service, in dem mensch Artikel aus 1200 Zeitschriften quasi über Nacht per E-Mail bestellen kann und dann per E-Mail bekommt, führt nur Titel aus Naturwissenschaft und Medizin (sic! zu meiner großen Befriedigung, d.S.). Wer es sich trotzdem ansehen will, findet Infos auf der WWW-Seite der UB oder kann 564267 anrufen. ...daß eine schnelle Methode, 250 Mark loszuwerden, eine weiße Mütze mit einer weißen Mütze zu verwechseln? Das Landgericht München hat nämlich entschieden, daß es nicht statthaft ist, einen Bu..., äh, einen Polizisten Schlumpf zu nennen. Wenn Ihr Geld sparen wollt: Demi darf Schlumpf genannt werden. ...daß Ihr besser zwischen 19 und 25 seid, wenn ihr Letten und Esten kennenlernen wollt? So sieht nämlich das Altersspektrum aus, an das sich der Deutschbaltische Jugend- und Studentenring und die Vereinigung Estnischer Studenten in Deutschland mit einem Austauschprogramm wendet. Wer mehr wissen will, muß schon wieder zur Tastatur greifen. Am Computer kann mensch es mit zanesta@rummelplatz.uni-mannheim.de probieren, die Telefontastatur sollte mit 0621/306431 zum lokalen Organisator Zane Starevica führen. ...daß Greenpeace FaxWare(TM) benutzt? Mit diesem Programm wurde nämlich ein Fax geschickt, das aufruft, Greenpeace Faxe zu schicken, mit denen gegen den Besuch von Chirac in Baden-Baden protestiert wird. Da der Faxteufel meint, daß das Verschwendung von Thermopapier ist und Greenpeace doch lieber mit dem Schlauchboot im Kurteich herumheizen soll, müssen wir leider auf den Abdruck der Faxnummern verzichten. ...daß uns die Sozialdemokaten doch nicht verraten haben? Das zumindest will uns Ulrich Maurer, Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag (ummelden nicht vergessen!), erzählen. Er schrieb an die FSK (nicht an den AStA, aber hallo!), daß er sich über die Unterstützung seiner Politik durch die Zahltag-Aktion (UNiMUT berichtete) gefreut habe. Dazu enthüllt er die gemeinen Karrierepläne seines Kollegen Rüttger und läßt allerhand anderen Solidaritätsquatsch vom Stapel. Wenn der Junge das alles Ernst meinen sollte, darf er das bei den nächsten Koalitionsverhandlungen beweisen, und dann wird der Autor dieser Zeilen kleinlaut zu Kreuze kriechen. ...daß eine andere Spezialdemokratin, uns Bea Weber, auch an die FSK (und nicht an den AStA) schreibt? Tröstlicher wird die Kunde, sie wolle sich vor Einführung eines Mietspiegels erst der Mitwirkung des Amtsgerichts versichern, dadurch nicht. Wer jemals was mit den Brüdern und Schwester dort zu tun gehabt hat, kann sich vorstellen, daß der Mietspiegel unter deren Mitwirkung noch einige Jahre nicht für "bessere Übersicht über das Mietgefüge" sorgen wird, und auch nicht für "erhöhte Rechtssicherheit". Ach, Bea... Ehe alles Legende wird...ist der Titel einer Ausstellung zum Thema Darstellung des Nationalsozialismus in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, die noch bis zum 19. Januar im Lesesaal der PH INF 561 zu sehen ist. Es finden auch ein paar Veranstaltungen zum Thema statt: Am 7.12. um 16 Uhr ct gibts einen historischen Spaziergang mit dem Titel "Heidelberg im Nationalsozialismus", Am 14.12. um 18 Uhr einen Film nach Leonie Ossowskis Kinderbuchklassiker "Stern ohne Himmel" im PH-Altbau, Raum 209, Am 11.1. um 18 Uhr ebendort eine Autorenlesung aus dem Buch "Da wollten wir frei sein -- eine Sinti-Familie erzählt", Und am 18.1 um 19.30 eine weitere Autorenlesung aus dem Buch "Wer nicht weg ist, wird gesehen" in der Stadtbücherei.
URRmEL hat ein HausNach etwa mehr als einem Jahr hat die Universitäre Radreparaturwerkstatt mit Eigenleistung jetzt einen Raum. Endlich haben wir Platz und Wärme -- wer in der letzten Zeit bei unseren Freiluftwerkstätten war, wird gemerkt haben, daß besonders letzteres allmählich ein gewaltiges Problem zu werden drohte. Jetzt ziehen wir also ein in eine Garage der Hochenergiephysik in der Schröderstraße 90, vom Feld aus gesehen gleich hinter dem Keplergymnasium. Zufrieden sind wir damit aber immer noch nicht. Jetzt gehts nämlich an die Einrichtung; damit das nicht allzu teuer ist, hoffen wir auf Sachspenden aus Euren Dachböden (oder denen Eurer Institute, Eltern, Onkel, Vermieter...). Gesucht werden insbesondere Schränke, Regale, Klappstähle, Tische, Lamben, Besen, Schweißgeräte, Kompressoren, allerlei anderes Werkzeug und überhaupt alles, was nützlich sein könnte in einer Werkstatt. Außerdem wollen wir Ersatzteile sammeln, und dafür brauchen wir Fahrräder, die Ihr nicht mehr braucht. Und nochwas brauchen wir, ganz dringend natürlich: MitarbeiterInnen, die auch eine ganz tolle Fahrradwerkstatt haben wollen. Wer was oder sich zu verschenken hat, melde sich, entweder per E-Mail bei msdemlei@mathi.uni-heidelberg.de oder telefonisch unter HD-780272 (abends) oder HD-405242 (tagsüber) oder per Fax unter HD-564941 (draufschreiben, daß es für die Fahrradwerkstatt ist). Am besten ist aber, Ihr kommt gleich am Dienstag abend um acht in den Fachschaftsraum Medizin, INF 306. Big Trouble in Little HeidelbergÖffentlich hat die Regierung der Stadt Heidelberg die Art der Bipinnaria Fahrradozöa zur Jagd freigegeben, um die drohende Plage unter Kontrolle zu bringen. In einer umfangreichen Plakataktion wurde dies den Bürgern der Stadt verdeutlicht. Wie konnte es aber dazu kommen? Wie konnte die Art, welche zu der Gruppe der sich zweirädrig fortbewegenden Wesen gehört und welche eigentlich nützlich und friedlich ist, zur Plage werden? Traditionell hat die Fahrradozöa ihren Lebensraum in der Nähe des Menschen. Dennoch war sie in der Vergangenheit nie gefährlich geworden, was einmal an ihrem friedlichen Charakter liegt, zum anderen aber auch daran, daß sie in Reservate gedrängt und ihre Zahl gering gehalten werden konnte. Vor kurzem mußte man überraschend feststellen, daß sich Vertreter der Fahrradozöae trotzdem exponentiell vermehrt und, ihrem natürlichen Ausbreitungstrieb folgend, die Reservate verlassen haben. Nunmehr fühlen sich die Bürger alltäglich verunsichert, wenn die mit einer Bipinnnaria Fahradozöa auf der Straße konfrontiert werden. Und noch mehr: Täglich werden wehrlose Bürger hinterrücks von aggressiv gewordenen Exemplaren angefallen! Diese Vorkommnisse stellen die Wissenschaft noch vor große Rätsel. Eine Erklärung für das aggressive Verhalten einiger Bipinnnaria Fahradozöa besagt, daß die Art sich in Ermangelung ausreichender Nahrung zwangsläufig auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen befinden muß. Die Evolutionstheorie spricht von naturgegebenen Mutationen. Ebenso kann noch nicht ausgeschlossen werden, daß sich die aggressive Variante aus illegalen Freisetzungen gentechnisch manipulierter Vorgänger entwickelt hat. Außerdem prüft das BKA, ob nicht terroristische Machenschaften islamischer Fundamentalisten dahinter stecken. Präventiv wurde daher angeordnet, sämtliche schwarzhaarigen Männer zwischen zwanzig und vierzig zu inhaftieren, die einen südländischen Akzent haben. Aber ein steht fest: Diese Plage bedroht uns! Da es leider unmöglich ist, friedliche und aggressive Varianten desselben Typs äußerlich zu unterscheiden, ist es eine dringend notwendige Maßnahmen, alle Vertreter der Bipinnnaria Fahradozöa zu vernichten! Länger zu warten wäre Selbstmord! In diesem Zusammenhang ist es nur logisch, die gefährliche Raubtierart der Autoniopluteus Ophiura auf sie zu hetzen. Die Stadtregierung hat das richtige getan, die Jagd überall, auch in den Reservaten, zu gestatten. Glücklicherweise sind genug von Autoniopluteus Ophiura gezüchtet worden, um die Plage eindämmen zu können. Sämtliche Bürger werden hiermit aufgefordert, die Polizei anzurufen, sobald sie Exemplare der Bipinnaria Fahrradozöa sichten, damit einige Autoniopluteus losgeschickt werden können. Allerdings ist Vorsicht geboten, letztere fallen auch schon mal einen Menschen an, versehentlich versteht sich. Oliver Selch Velajati kommt - wann?Deutschland hat Velajati, den Außenminister des Iran, zur Islamischen Konferenz eingeladen. Velajati ist Vertreter eines Regimes, das seit der Machtübernahme allein über 200.000 Menschen in seinen Gefängnissen hingerichtet hat und das islamische fundamentalistische Gruppen im Ausland unterstützt, deren Aufgabe es ist, iranische Oppositionelle umzubringen. Nachdem die Regierung in Teheran den Mord am israelische Ministerpräsidenten Rabin gut geheißen und die Tat als "Rache Gottes" bezeichnet hat, wurde im Bundestag entschieden, Velajati auszuladen. Allerdings wurde die islamische Konferenz nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben (Kinkel sägt an seinem eigenen Ast! d. Sin). Dies bedeutet, daß Velajati, der Vertreter eines terroristischen, fundamentalistischen Regimes, früher oder später doch in Deutschland willkommen sein wird! Iranisch-demokratische Organisation gegen das fundamentalistische Regime im Iran InfoDie Frauenbeauftragte der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften hat eine Dokumentation von Examensarbeiten der Fakultät mit Bezug zu frauenspezifischen Fragestellungen zusammengestellt. Erhältlich ist sie im Büro der Frauenbeauftragten. Kurhotel Kurfürst KarlWas bisher geschah: Peterle und Reiner haben Probleme. In der Kantine des Kurhotels essen gutgekleidete ebenso wie schlechtgestellte "Schmarotzer". Es fehlt an Geld. Der Wein funkelt nur bei wichtigen Anlässen im Glas. Der Druck im Kurhotel nimmt zu: vielen PatientInnen können den Besserungsnachweis nach zwei Tagen nicht erbringen. Folge 4: Lauschen wir einem Gespräch zwischen Prof. Dr. Peterle, Dr. G. Reiner und Waldemar Uri vom sozialpsychologischen Kurdienst. Reiner: Herr Uri, es mehren sich die Simmen in der Öffentlichkeit - sogar hier im Haus - daß die Regelung nur angewandt werden dürfe, wenn den Patienten Orientierungshilfen geboten werden. Insbesondere Hinweise, wie Kranke selber dazu beitragen können, gesund zu werden, könnten die Verweildauer reduzieren. Uri: Herr Reiner denken sie doch nur an die Tatsache, daß viele PatientInnen, die einfach mal zum Röntgen geschickt werden, gar nicht wissen, wo das ist, andere können noch gar nicht wieder gehen. Viele, die die Röntgenabteilung gefunden haben, müssen oft zwei Tage warten. Manchmal sagt auch ein Röntgenbild gar nichts aus - es ist nur ein Mittel, damit die Röntgenabteilung nicht verkleinert wird! Ertappt wurde unlängst eine Patientin mit Gelbsucht, die in ihrer Verzweiflung für die Visite das Bild eines Beinbrüchigen auslieh. Reiner: Ich erinnere mich: Der Fall flog erst auf, als der Pfleger beim Rausgehen feststellte, daß der Name auf dem Bild nicht der der Patientin war. Peterle: Namen! Nennen sie mir den Namen der Ärztin! Reiner: War es nicht so, daß die Ärztin sehr wohl wußte, was geschah, aber Mitleid mit der Patientin hatte, da sie alleinerziehende Mutter dreier Kinder ist, die sie nicht zu Waisen machen wollte? Peterle: Wofür haben wir eine Sozialfürsorge! Uri (fährt sich durch den Dreitagebart, dessen er vor dem Gespräch nicht mehr entledigen konnte, da er vor Überarbeitung nicht mehr dazu gekommen war, Rasierklingen zu kaufen): Meine Herren, beruhigen Sie sich doch. Unter der Hand haben bereits Schwestern einiger Stationen angefangen, mit neueingelieferten PatientInnen sogenannte "Überlebenstrainigs" zu machen. Auf anderen Stationen haben Gespräche zwischen Pflegepersonal und ÄrztInnen stattgefunden, wie man die Verweildauer senken könne - bei gleichbleibender Qualität der Versorgung. Sie müssen bei diesen Projekten mit machen, sonst... Peterle: Wir haben doch bereits reagiert: wir haben vor zwei Monaten angeordenet, Patienten im Koma vorübergehend von der Reglung auszunehmen! Uri: vorübergehend! und auch nur um Prozeßkosten zu reduzieren, aber... Leicht verärgert beendet Peterle das Gespräch. Er muß mit seinem Pressesprecher Artikel über seine Erfolge bei der Neuorganisierung des Kurhotels für die nächste Ausgabe der Hauszeitung "Kurhotel-Intern" durchsprechen. Weiß der Pressesprecher, was im Ofen ist? Wieviele Artikel wird Peterle neuschreiben lassen? Und wird der Pressesprecher Wein bekommen? Radikal ins nächste JahrtausendSo lautet der Aufruf zu einer bundesweiten Demonstration, die am 16.12. in Hamburg stattfinden soll. Anlaß genug noch mal über den Staatsschutzangriff gegen die "radikal" und die neuesten Entwicklungen in diesem Themenkomplex zu berichten. Am 16.6.1995 kam es zu einer der größten Durchsuchungswellen auf linke Strukturen der letzten Jahre. Der Schlag richtete sich gegen die AIZ, das Berliner K.O.M.I.T.E.E. und vor allem die Untergrundzeitschrift "radikal". Bundesweit wurden über 80 Privatwohnungen, Räumlichkeiten von Arbeitsloseninitiativen, Frauen-Notruf-Projekten, Infoläden und antifaschistische Zentren angegriffen. Die Hausdurchsuchungen wurden mit äußerster Brutalität durchgeführt: Wohnungen wurden von vermummten SEKlern in Kampfanzügen mit gezogenen Waffen gestürmt, Türen wurden aufgesprengt, Blendschockgranaten wurden eingesetzt und selbst Kinder stundenlang festgehalten. Andreas, Rainer, Ralf und Werner wurden festgenommen, weil sie angeblich an der Herstellung der "radikal" beteiligt gewesen sind, Uli, Mattes, Julia und Frank mußten untertauchen, eine Frau sitzt wegen etwas zuviel Dope im Knast und ein Mann aus Bremen wurde in Beugehaft genommen, weil er in diesem Zusammenhang die Aussage verweigert hatte. Was ist eigentlich die "radikal"? Die Zeitschrift erscheint unregelmäßig 2-4 mal im Jahr mit einer für Szene-Blätter beachtlichen Auflage von ca. 5000 Stück (Zahl von der Bundesanwaltschaft). Von Anfang an wurde sie kriminalisiert und deshalb im Untergrund hergestellt und vertrieben. Inhaltlich definiert sich die Zeitschrift im Vorwort ihrer neuesten Ausgabe so:" Wir legen nicht zufällig großen Wert auf die Mischung von Handlungsanweisungen, Erklärungen militanter Gruppen, Vermittlung von Antifa-Aktionen, linksradikaler und feministischer Diskussion sowie Erarbeitung von recht theoretischen Analysen zur Entwicklung patriarchaler und kapitalistischer Verhältnisse". Auf diesem Wege versuchte die "radikal" von jeher eine möglichst breite LeserInnenschicht zu erreichen, vom "aktivistischen Antifa" bis hin zur "kritischen Analytikerin". Das Neue an dieser Staatsschutzaktion sind die Anklagen wegen §129 (Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung) und das Konstrukt der Bundesanwaltschaft (BAW), die jetzt radikale Widerstandspresse und militante Aktionen als organisatorisch zusammengehörig bewertet und das Bild einer großen, alles übergreifenden "Vereinigung", nämlich der "radikal" zeichnet. Der §129 wurde in seiner langen Geschichte stets zur Verfolgung von Linken eingesetzt: 1871 im wilhelminischen Deutschland eingeführt und hauptsächlich zur Bekämpfung der ArbeiterrInnen bewegung eingesetzt, bis hin zu ca. 100.000 Ermittlungsverfahren nach 1945 gegen Mitglieder der KPD. Was die Gleichsetzung der BAW von Beteiligung an der Herstellung der "radikal" mit Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zur Folge haben kann, wird klar wenn mensch sich vor Augen hält wer alles betroffen sein kann: Artikel werden geschrieben und eingeschickt, andere Menschen layouten sie und stehen an den Druckmaschinen, wieder andere sorgen für den Verkauf und die Verschickung der Zeitschrift, u.s.w. Früher begnügte sich die Staatsgewalt noch damit wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung (§129a) zu ermitteln, heute wird das ganze Projekt "radikal" einfach selbst zur kriminellen Vereinigung erklärt. Der Schlag richtet sich angeblich gegen "radikal", gemeint ist aber die gesamte Linke mit einem fundamentalen staatskritischen Ansatz.Das Konstrukt der großen Verschwörung von AIZ, RAF, K.O.M.I.T.E.E. und "radikal" wird mit angeblich gemeinsamen Treffpunkten und parallel laufenden Anklagen gegen drei Leuten aus Bremen wegen AIZ und "radikal" begründet. Die BAW geht davon aus, daß "radikal" die Kommunikation der verschieden kämpfenden Gruppen erst hergestellt und ermöglicht hätte. Eine reichlich absurde Vermutung, die darin gipfelt "radikal" zum Drahtzieher und organisatorischen Kopf sämtlicher kämpfender Gruppen in der BRD zu machen. Doch nun zur Situation der Gefangenen. Alle sind den, für §129/129a Gefangenen typischen Haftbedingungen ausgesetzt, d.h. Isolationshaft, Einzelhofgang, Ausschluß von Gemeinschaftsveranstaltungen, Einschränkung von Besuchen (und dann auch nur hinter Trennscheibe), Verzögerung bzw. Beschlagnahme von Briefen, u.s.w. Auch die Arbeit der VerteidigerInnen der 4 Angeklagten wird behindert, indem mal wieder nicht volle Akteneinsicht gewährt wird, u.s.w. Die alltäglichen Schikanen dokumentiert ein Text der "Arbeitsgruppe der bundesweiten Treffen zu den laufenden Verfahren" exemplarisch am Fall von Andreas: "Am 21.9.1995 hat ... die zweite Haftprüfung stattgefunden. Andreas wurde von Lübeck zum Polizeipräsidium nach Hamburg transportiert. Schon vor dem Transport wurde er an Händen und Füßen gefesselt durch die Gänge der JVA getrieben. Im Bullenauto wurden Hände und Füße zusammengebunden, so daß er nur gebückt sitzen konnte. Vorne saß ein Bulle mit MP, neben ihm einer mit Tonfa. Der Transportwagen wurde von zwei weiteren PKW begleitet. Sowohl vor der Haftprüfung als auch hinterher wurde Andreas einer vollständigen Leibesvisitation unterzogen. Auch die Anwältin wurde kontrolliert. Während der gesamten Zeit hatten Andreas und seine Anwältin keine Gelegenheit unüberwacht miteinander zu sprechen." Leider stellt die Behandlung von Andreas keinen Einzelfall dar, sondern ist vielmehr die Regel. Mitte Dezember werden die Gefangenen seit 6 Monaten in U-Haft gesessen haben. Das entspricht normalerweise der maximalen Dauer und kann nur vom BGH unter Angabe von besonderen Gründen verlängert werden. Die Demonstration versucht zu diesen Haftprüfungsterminen noch etwas öffentlichen Druck aufzubauen. Shell-Blockade am 1.12. in HeidelbergIn Zusammenhang mit bundesweiten Protesten gegen die Shell AG, die durch ihre Politik die Mitverantwortung für den Tod des vor drei Wochen gehenkten Ken Saro-Wiwa und acht weiterer Nigerianer trägt (siehe letzte Unimut-Ausgabe), fand in Heidelberg am Freitag, den 1.12. eine Blockade einer Shell-Tankstelle statt. Die von der "Gewaltfreien Aktion" (GA) initiierte Protestaktion sollte etwa eine halbe Stunde andauern, und neben einer Blockade der Zufahrtswege zur Shell-Tankstelle in der Uferstrasse sollten an die passierenden Fahrzeuge auch Flugis verteilt werden. Nachdem etwa die Hälfte der 18-20 AktivistInnen eine Zufahrt blockierten, rief der Tankwart die Polizei , konnte aber trotz aggressiver Wortwechsel erstmal nicht verhindern, daß von der anderen Hälfte der DemonstrantInnen auch die zweite Zufahrt blockiert wurde. Das Ganze dauerte etwa 20 Minuten, in dieser Zeit wagte nur ein Autofahrer durch die Absperrung und das Transpi zu fahren, alle anderen tankten hübsch woanders und nahmen auch die Flugblätter zur Kenntnis. Alarmiert durch den Tankwart kam dann aber doch noch die Polizei, es gab weitere Diskussionen und überflüssigerweise wurden auch noch von einigen Leuten die Personalien aufgenommen, wodurch die Blockade aufgelöst war und alles seinen gewohnten Gang ging. Wiedermal nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Fußgänger"Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag in Weinheim und Sinsheim drei Autos von mutmaßlichen Rechtsradikalen ... mit Benzin übergossen und angezündet. Es entstand rund 14.000 Mark Sachschaden." Das konnten wir der RNZ vom 24.11.95 entnehmen. Zu Fuß gehen müssen jetzt Rössler, Gölz und ein weiterer Faschist aus Sinsheim. Alle waren an dem brutalen Überfall auf eine türkische Snackbar in Eppelheim Februar 1992 beteiligt und stehen deswegen zur Zeit in Heidelberg vor Gericht. Bei dem "mutmaßlichen Rechtsextremisten" Rössler handelt es sich um einen in Weinheim stadtbekannten Funktionär der NPD und JN. Auch Gölz, aus Weinheim-Hohensachsen, ist schon mehrfach, als dumpfer Dorfschläger und NPD-Kreistagskandidat, aufgefallen. Übrigens, wenn ihr die Drei mal life sehen wollt, dann kommt doch einfach zur Urteilverkündung am Mittwoch, den 6.12. um 14.00 Uhr. Eine breite antifaschiste Öffentlichkeit wäre wünschenswert. Termine:06.12. 14.00Uhr Urteilverkündung im Neonazi-Prozeß wegen des Überfalls auf eine türkische Snackbar TermingelderDonnerstag, den 07.12.1995 Sonntag, den 12. Dezember 1995 Mittwoch, den 13.Dezember 1995 Donnerstag, den 13.12.1995 Donnerstag, den 14.12.1995 Dienstag, den 19.12.1995 FSK-BAföG-BeratungDie nächste BAföG-Beratung findet am: In der Beratung werden weder Formulare ausgefüllt noch BAföG-Sätze berechnet, Begründungen, z.B. bei Fachrichtungswechsel sollten ausformuliert mitgebracht werden, da sonst eine Besprechung nicht möglich ist. Ratsuchende werden gebeten, sich bei derartigen oder anderen Problemen möglichst auch schon vorher anhand des FSK-Sozialhandbuchs, im GEW-BAföG-Handbuch oder im BAföG-Kommentar von Bachmann zu informieren. Alle genannten Bücher können jederzeit während der Öffnungszeiten der FSK eingesehen werden. Die erste Beratung 1996 findet Mitte Januar statt. FrauentermineMi,6.12. 95 Do, 14.12.95 jeden Mittwoch Neuauflage der "Lila Karla"Aufruf an alle Frauengruppen, -initiativen usw. Heidelbergs: Bitte meldet Euch bei uns, damit wir eine möglichst komplette und aktuelle Adressenliste abdrucken können! Auch Artikel (Selbstdarstellungen oder Allgemeines zum Thema Frau) sind natürlich herzlich willkommen!!!
Zahltag warAm Donnerstag, den 23.November, war Zahltag. Ein Aktionsbündnis bestehend aus der Fachschaftskonferenz, dem AStA der PH und den Gruppen Roter Splitter, Juso-Hochschulgruppe, GEW-Hochschul- und Studierendengruppe, PDS-Hochschulgruppe, Liberale Hochschulgruppe, Ring Christlich-Demokratischer Studenten hatte zu einer Protestkundgebung aufgerufen. Der Protest richtete sich gegen Studiengebühren und verzinstes BAföG (vgl. UNiMUT Nr.104). Die Veranstaltung endete nach der symbolischen Übergabe von Protestnoten an den Pressesprecher des Rektors und der Wahl einer Gegenrektorin vor der Türe des Rektorats - der Pressesprecher hatte die Protestnoten stehen lassen. Auf dieser Seite dokumentieren wir Auszüge aus den uns vorliegenden Redetexten. Wer nicht dabei war, hat was verpaßt! Rektor Ulmer hat sich inzischen auch zu Wort gemeldet, wir wollen ihn euch nicht vorenthalten. Achtung: einige der Beiträge waren ironisch gemeint. Welche verraten nicht. Wir sind für Studiengebühren, weil sich die Chancengleichheit der Besserverdienenden mit ihnen am besten verwirklichen läßt, [...] weil wir so den Hochschulausbau geschickt auf Kosten der sozial schwächsten Glieder des Bildungswesens finazieren können. [...] Wir sind für Studiengebühren, weil wir durch den sozialen NC unseren Wunschziel der Eliteuni näherkommen, weil Studiengebühren dazu beitragen können, Frauen ihrer natürlichen Bestimmung als Hausfrau und Mutter näherzubringen. [...] Gleichzeitig sind wir für die Abschaffung des BAföGs, da der Aufwand für die paar Leute, die es noch beziehen, teurer ist, als die Unterstützung selbst. JuSo-HSG Der RCDS sprach sich gegen verzinstes BAföG aus und schlug vor, Studierenden über der Regelstudienzeit ihre "Vergünstigungen" zu streichen (gemeint sind wohl Mensaessen, UB-Nutzung etc.) Ein Betriebsrat, Mitglied der IG Metall, sprach sich gegen die Schließung der DASA aus. Wogegen wenden wir uns konkret? Wir lehnen erstens die Einführung von Studiengebühren ab. Zweitens lehnen wir die Pläne des Bundesutopieministers Rüttgers zur Verzinsung der BAföG-Darlehen ab. Beide sind Instrumente, um den Zugang zu den Hochschulen indirekt zu beschränken und die Hochschulen den Regeln des Marktes zu unterwerfen - mit allen Konsequenzen. [...] BAföG zu marktüblichen Zinsen, wie Minister Rüttgers es gerne hätte, heißt heute 8,5% Zinsen und morgen 12% - oder mehr oder weniger. [...] Insgesamt geht die Summe der ausgezahlten Fördermittel zurück: Das heißt, bei steigenden Studierendenzahlen gibt der Staat gibt jedes Jahr weniger Geld für´s BAföG aus, weil immer mehr Bedürftige aus dem BAföG fallen. [...] Außerdem wird mit Studiengebühren die Bereitschaft, öffentliche Mittel für die Hochschulen bereit zu stellen, zurückgehen [...] 1000,- im Semester wollen schließlich erst mal erwirtschaftet werden. Die Rede von den "schmarotzenden Bummelstudenten" verdeckt die Gründe für lange Studienzeiten [...] Trotz aller Sonntagsreden vom "Bildungsstandort Deutschland" ist offenbar in der Politik der Wille nicht vorhanden, am Montag drauf dann ausreichend Geld in gute Hochschulbildung zu investieren. FSK Unser Rektor und der von der Bundesregierung zu verantwortende Bildungsnotstand haben es tatsächlich geschafft, die jungen PDS-Genossen und Genossinnen zusammen mit dem RCDS zu einer gemeinsamen Aktion zu zwingen, [...] Gute Ausbildung für eine Minderheit, und der Rest kann sehen, wo er bleibt - solange es nicht an der Uni ist! [...] Wir studieren hier unter miserablen Bedingungen, in überfüllten Hörsälen und ohne angemessene Lehrmittelausstattung - denken die, wir bleiben hier länger als wir müssen? [...] Umweltzerstörung, Massenarbeitslosigkeit, Kriege, Hunger - die Menschheit steht vor Problemen, die nur gelöst werden können, wenn möglichst viele qualifizierte Menschen dabei helfen. Und diese Probleme werden auf jeden Fall nicht dadurch gelöst, daß man auch noch die Inhalte der Hochschulbildung an kurzfristige Wirtschaftsinteressen anpaßt. Die einseitige Orientierung auf Wirtschaftswachstum und Profit hat ja den Karren in den Dreck gefahren, und wer jetzt die Wirtschaft darüber entscheiden lassen will, wie man den Karren wieder aus dem Dreck ziehen kann, der macht den Bock zum Gärtner! [...] Die Bundesrepublik steht mit ihrem Bildungsetat an zweitletzter Stelle in der Reihe der Industrienationen. [...] In Frankreich haben [...] allein in Paris 50.000 Studierende für eine bessere Ausstattung der Hochschulen demonstriert. 20 Unis werden bestreikt, und inzwischen haben die Studierenden ein Nothilfeprogramm des Bildungsministers durchgesetzt, das den Unis 150 Millionen Francs und 200 Stellen einbringt - für den Anfang. Roter Splitter In Bonn zeichnet sich derzeit eine Gefahr ab - Die Gefahr einer, wie Prof. Dr. Albert v. Mutius, der Präsident des DeutschenStudenten Werkes, meint, fatalen politischen Fehlentscheidung! [...] Topfdeckel schlagen, Plüschelefanten wählen und ähnliche Aktionen machen Laune, selbstverständlich bringen sie wenig. Denn die Entscheidungen fallen woanders! [...] Ich kann Euch versprechen, daß unsere Lobbyisten der drei großen Studi-Interessen-Vertretungs-Verbände, RCDS, JuSos und Liberale Hochschulgruppen alles tun werden, um diese Katastrophe zu verhindern! LHG Dafür, daß die von den Teilnehmern kritisierten Pläne zur Verbesserung der Hochschulfinanzen bei den Studierenden auf Ablehnung stoßen, habe ich Verständnis - das ist bei jedem Abbau sozialer Vergünstigung die naheliegende, wenn nicht zwangsläufige Reaktion der betroffenen Gruppen. Weniger Verständnis habe ich demgegenüber für die Verbreitung zahlreicher Falschmeldungen [...] Zu diesen Falschmeldungen gehören die Behauptungen, [...] ich hätte mich in der HRK für Studiengebühren eingesetzt - richtig ist vielmehr, daß ich mich für die Grundtendenz des Papiers ausgesprochen habe [...] die Notwendigkeit der Verbesserung (einschließlich der Erschließung alternativer Finanzierungsquellen) anzumahnen. Ulmer |
Diese Seite darf unter der GNU FDL (auch verändert) weiterverbreitet werden. Näheres in unserem Impressum.
Erzeugt am 27.02.2003
unimut@stura.uni-heidelberg.de