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Entwurf eines Studiengangs German and European Classics

Entwurf eines Studiengangs German and European Classics

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Abb. 1: Modul von vorne, oben und Seitenansicht links

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Abb. 2: Zwei Module verfolgen ein Ziel

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Abb. 3: Studienstruktur

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Abb. 4: Studienaufbau: Praktika, Übungen und Exkursionen finden studienbegleitend statt

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Abb. 5: Das Abbaumodul vor dem Abbau (links) und danach (rechts)

Überlegungen zur inhaltlichen Ausgestaltung des Masterstudienganges "German and European Classics"

Vorbemerkungen

  • Der Masterstudiengang wendet sich an deutsche, nicht-deutsche und noch-nicht-deutsche Studierende.
  • Er setzt ein intensives Studium voraus, mindestens bis zur (dringend empfohlenen) Orientierungsprüfung
  • Der Studiengang unterscheidet sich von anderen, bekannten Modulen radikal:
    1. Er ist erst in zweiter Linie kulturwissenschaftlich ausgerichtet, in erster Linie noch gar nicht.
    2. Er betont den Erstsprachenerwerb in zwei Sprachen (F1.1 und F1.2), eine davon muss klassisch sein.
    3. Er erlaubt die Differenzierung zwischen Studierenden, die aus dem europäischen Bildungsbürgertum kommen und über klassische Bildung verfügen und den Studierenden, die dieser gebrechen, erstere wollen nur den Abschlusstitel erwerben, letztere den Anschluss an das christliche Abendland finden.
  • Er bildet nicht ausschließlich für eine Ausbildung in europäischen Ausbildungseinrichtungen aus, sondern auch auf ein breitgefächertes Spektrum vom akademisch geprüften Stadtsachverständigen (z.B. für Weimar), über Journalismus, Diplomatie, Expertenunwesen, Spezialistentum bis hin zur Scheinselbständigkeit.
  • Er wird in enger Kooperation mit dem Goethehaus in Weimar, dem Deutschen Literaturarchiv im Marbach und der DUDEN-Redaktion durchgeführt.
  • Weitere Argumente werden in einer eigens eingesetzten, hochkarätig besetzten Findungskommission gesucht. Diese Expertenkommission wird auch eine Marktanalyse per Experiment vorhersehen.
  • Alle Veranstaltungen während der Vorlesungszeit sind selbstverständlich obligatorisch. Auf Selbststudium wird ausdrücklich kein expliziter Wert gelegt.
  • Das Studium schließt mit dem Erwerb des Master of Europe (MEU) ab. Die Möglichkeit eines Doppelabschlusses (Schwarzer Gürtel in Europakunde) an der Partneruni in Kyoto wird von der Expertenkommission noch geprüft.

Aufbau des Studiengangs

Der Studiengang besteht aus Bereichsmodulen. Pro Semester müssen drei dieser modularisierten Bereiche mit Veranstaltungen abgedeckt werden. Im Laufe des Studiums muss jeder Bereich mindestens in zwei Semestern belegt werden. Der Spezialisierungsbereich muss jedes Semester und mit insgesamt mindestens sechs Veranstaltungen aus verschiedenen Modulen zuzüglich der vorgeschriebenden Praktika, Exkursionen o.ä. belegt werden. Pro Bereich müssen mindestens zwei Grundmodule und mindestens ein Aufbau-, Vertiefungs- oder Abbaumodul belegt werden. Insgesamt müssen mindestens 7 Aufbau-, Vertiefungs-, oder Abbaumodule und 11 Grundmodule belegt werden. Eine Spezialisierung in allen Modulen ist möglich und wird dringend empfohlen.

Bereich 1: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft, etc. pp.

Grundmodul Staat:

  • S: Klassische Staatsmodelle heute und vorgestern: Die absolute Monarchie als mögliche Alternative für Südosteuropa
  • V: Athen als Wiege der modernen Demokratie

Grundmodul Wirtschaft:

  • S: die Unsichtbare Hand als Ursache der Zechprellerei
  • V: Wirtschaftsräume in Europa

Grundmodul Gesellschaft:

  • V: Die Geschichte der Soziologie
  • S: Migration, Integration und Emanzipation in Europa

Aufbaumodul Staat und Gesellschaft:

  • S: Krieg und Frieden in Europa und bei Tolstoj
  • S: Schuld und Sühne in Europa und bei Dostojewskij

Studierende, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben, müssen im Laufe ihres Studiums auf jeden Fall ein Praktikum in einer Wirtschaft oder bei einem Betriebswirt absolvieren. Wahlweise kann auch ein gemeinnütziges Amt beim Studentenwerk übernommen werden.

Bereich 2: Literatur und Kultur

Grundmodul Weimarer Klassik

  • R: Repetitorium zu Goethes Biographie (mit Filmvorführung, in Zusammenarbeit mit dem Zentrallabor für Mediendidaktik)

Grundmodul Literatur:

  • S: Grundmodelle des Erzählens vom Pferd in der Europäischen Literaturgeschichte (mit Tutorium und Exkursion)
  • VL: Europäische Literaturgeschichte von den nebulösen Anfängen bis heute

Grundmodul Kultur:

  • S: Bildbeschreibung von der Ekphrasis bis zur maschinellen Erstellung am Beispiel Caspar David Friedrichs (in Zusammenarbeit mit dem geplanten Department für Computerlinguistik, Abteilung Bildbeschreibung)
  • VL: Musik und Region: z.B. Musik in Burgund, oder Hip Hop und Pop in Schottland (mit Recherchearbeit)
  • VL: Koexistenz von Islam und Abendland in Europa anhand ausgewählter Beispiele (der Fall Granada, die Belagerung Wiens und die Seeschlacht von Lepanto)

Grundmodul Geschichte, Kunst und Gesellschaft

  • S: Kunstwelt und Lebenswelt, z..B. Reliquienschreine am Oberrhein oder Bonn 1945 - 2001: Städtebau
  • VL: Meilensteine der Weltgeschichte unter besonderer Berücksichtigung Sachsen-Weimars, Englands und Luxemburgs

Interdisziplinäres Aufbaumodul Kultur

  • S: Retter des Abendlandes: Karl Martell, Karl Marx und Karl May
  • S: Moby Dick und die Paradigmatik der europäischen Kritik am Walfangtick der Japaner

Studierende, die sich in diesem Bereich vertiefen, müssen in den Wintersemesterferien an einer fakultativen Exkursion nach Bonn teilnehmen. Im Sommerurlaub oder bei schönem Wetter wahlweise an den Bodensee.

Bereich 3: Bildung und überkommene Didaktik

Modul Bildung:

  • S: Bildungsroman und Bildungsromantik - Heinrich von Ofterdingen und der Grüne Heinrich
  • VL: Die Karolingische Bildungsrenaissance (mit Exkursion in eine Pfalz)
  • S: Schulreformen in Bayern und Preußen von 1806 bis zur Wiedervereingung 1871
  • Übung: die Karolingische Minuskel (in neuer Rechtschreibung)

Modul Didaktik

  • VL: Modelle des Lehrens und Forschens von Humboldt bis heute (mit Exkursion nach Tegel)
  • S: Die Anfänge von Jugend forscht im 18.Jahrhundert
  • S: Unterrichtshilfen von Rohrstock bis Rorschach (mit Schulpraktikum)

Vertiefungsmodul klassische Didaktik

  • Übung: klassische Problemlösungsstrategien (in Zusammenarbeit mit dem Competence Centre für Schlüsselkompetenzen des Zentrums für Kompetenzkompetenz)
  • Übung: Thesenanschlag am 31.10. (nur im Wintersemester) (in Zusammenarbeit mit dem Kapitel der Peterskirche)

Studierende, die diesen Bereich als Vertiefungsbereich machen, müssen eine der angegebenen Exkursion mitmachen, die sich in besonderem Maße auf diesen Bereich bezieht: vorzugsweise Exkursion nach Berlin oder Aachen.

Bereich 4: Religion, Philosophie, Ethik und Mediendidaktik

Grundmodul Philosophie:

  • V: Meilensteine des europäischen Geistes von den Anfängen bis in heute (mit Tutorium Lektüre von exemplarischen Texten)
  • S: Philosophisches Denken im Wandel der Zeit (mit Praktikum in der Tonne)

Viele Stunden Philosophie setzen ausgezeichnete Deutschkenntnisses voraus. Sudierende, denen diese Kenntnisse fehlen, werden höflichst auf das Abbaumodul "Religion und Mediendidaktik" verwiesen.

Vertiefungsmodul Philosphie und Religion

  • S: Angewandte Metaphysik (mit Praktikum auf dem Königstuhl)
  • VL: Stonehenge und Ringelreihen - Kontinuitäten und Umbrüche

Abbaumodul Religion und Mediendidaktik:

  • V: das Reden von, mit und durch Gott (mit praktischen Übungen in Kleingruppen in Zusammenarbeit mit der Abteilung Schlüsselkompetenzen)
  • Übung: Schlüsselkompetenz "Overhead-Projektor" am Zentrum für Medienpädagogik (mit Praktikum in der Germanistik)

Vertiefungsmodul "R&M"

  • S: Schlüssellochkompetenz "Videorekorder". (mit Aufnahmeprüfung und Gelegenheit zur Abfassung einer Recherchearbeit)
  • VL: Vom Ablass bis zum Euro - Einführung in Ökumene und Ökonomie

Studierende, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben, müssen im Laufe ihres Studiums nach Möglichkeit die Durchführung eines Praktikums vorsehen, das sich inhaltlich gut mit ihrem Spezialgebiet verbindet.

Sprachkurse in den Semesterferien

Es muss ein Kurs bestehend aus einem kompletten Grundmodul und einem Vertiefungsmodul belegt werden, bis zum Ende des Studiums muss die passive Lesekompetenz in der gewählten Sprache und Kultur erworben sein. Angeboten werden zwei Kurse, ein Ausbau auf drei wird geprüft.

Kurs A:

Grundmodule

  • Sprache und Kultur Weimars I
  • Sprache und Kultur Weimars II

Vertiefungsmodule:

(in Zusammenarbeit mit dem Graduiertenkolleg Substandardvarietäten)

  • Lachmann-Mittelhochdeutsch
  • klassisches Hessisch
  • klassisches Meissnisch

Kurs B

Grundmodule

  • Sprache und Kultur Europas I
  • Sprache und Kultur Europas II

Vertiefungsmodule

(teilweise in Zusammenarbeit mit dem neu einzurichteten Departementum for Applied Classical Cultural Studies of Languages, Cultures and Literatures)

  • Großes Latinum
  • Graecum
  • Goticum
  • Hebraicum
  • Altkirchenslavonicum
  • Gallicum

Zur Finanzierung des Studienganges

Es ist aus dem Vorangegangenen überdeutlich geworden, dass der Studiengang "European and German Classics" ein hohes Maß an Komplexität, Flexibilität, Rentabilität und Akkontabilität aufweist. Dieses hohe Maß an Komplexität, Flexibilität, Rentabilität und an Akkontabilität zeichnet ihn zweifelsohne als solchen aus, macht ihn aber auch vergleichsweise unfinanzierbar. Um die Löcher zu stopfen, ist geplant, tägliche Studiengebühren von 234,57 Euro einzutreiben. Hierfür ist noch eine eigens dafür zuständige Expertenkommission einzurichten. Der Preis mag einigen BAföG-Empfängern hoch erscheinen Allerdings ist dabei zu beachten, dass dieser Studiengang qualitativ exzellente Kurse in klassischer europäischer Halbbildung umfasst und damit im Vergleich zu den Kosten von Volkshochschulkursen und Managementseminaren gar nicht mal sooo teuer ist.


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Erzeugt am 05.03.2003

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