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Wahlkampf 2002:
Das UNiMUT-Ranking

In der großen Tradition sowohl unserer Rankings zu den letzten Bundestagswahlen und den Landtagswahlen im letzten Jahr als auch der die deutsche Hochschulszene immer wieder in Extase versetzenden Hochschul-Rankings so renommierter Publikationen wie Focus, Spiegel und Bild wollen wir auch zur Bundestagswahl 2002 wieder die Wahlplakate diverser demokratischer und weniger demokratischer Parteien dokumentieren und werten.

Da uns auch die breit besetzte Jury vom letzten Mal Kritik bezüglich der Objektivität der Urteile eingebracht hat, haben wir uns dieses Mal für ein originär quantitatives und objektiv reproduzierbares Ranking-Kriterium entschieden. Der Score ist definiert als die erste Zufallszahl, die der mit der über einem auf einer i386-Architektur in einem unsigned int berechneten Summe der Bytes der hier veröffentlichen jpeg-Datei geseedete Zufallszahlengenerator der glibc 2.2.4 zurückgibt, dividiert durch die auf dieser Architektur maximale Zufallszahl. Ein Programm, das diese Berechnung durchführt, findet sich am Fuß der Seite.

Der Score ist eine Zahl zwischen 0 und 1, wobei offenbar bessere Plakate höhere Scores liefern.

Um weitere Beiträge für das Ranking bittet die Redaktion sowohl die VertreterInnen der Parteien wie auch unsere LeserInnen.

Beitrag
(ein Klick auf den Thumbnail vergrößert)
BeurteilungScore
Startnummer 1:

CDU: Ein starkes Stück
Mit erstaunlicher Offenheit dokumentiert die CDU nicht nur die gewohnte Hässlichkeit ihres Kandidaten (der übrigens vor vier Jahren den ungeschlagenen Klassiker "Wahltag ist Karltag" ablieferte), sondern auch Leitlinien der Nachkriegspolitik sowie den Umstand, dass sie noch nicht mal Michael Glos aus ihrem Verein entfernen konnten. 0.8980 -- Platz 9
Startnummer 2:

SPD: Die Regression
Es ist nicht ganz klar, ob der SPD-Kandidat Binding mit dieser schon im Vorwahlkampf gezündeten Rakete die Konkurrenz provozieren wollte, das erwähnte "Karltag"-Werk noch weiter zu unterbinden, oder ob seine Zeit in Berlin jeden Rest von Geschmack aus seinem Empfinden verbannt hat. Die wahrscheinlichste Erklärung ist nach Ansicht der Redaktion, dass er seine Stimme für den Krieg nun durch eine Regression in Cowboy-und-Indianer-Spiele zu bewältigen versucht. 0.8057 -- Platz 20
Startnummer 3:

FDP: (c) 2002 Walt Disney Corporation
Gustav Gans hat ein Auto und eine Jeans gewonnen, ist sehr glücklich darüber und lässt sich für das Entenhausener Tageblatt ablichten. 0.2492 -- Platz 69
Startnummer 4:

FDP: Nicht gesund
Dirk Niebel, vor vier Jahren noch der Prototyp des Sohniboys, ist offensichtlich gealt^H^H^Hreift in seinen vier Jahren in Bonn, auch wenn die Facies vielleicht zur Empfehlung führen könnte, der Leber etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Ansonsten gefällt zwar der Hintergrund, die doch sehr sparsamen und typografisch höchst unbefriedigenden A4-Einkleber mit der einzigen inhaltlichen Aussage ("Steuern runter Jobs rauf") enttäuschen doch bei einer Partei, der spendenmäßig eigentlich wirklich alle Türen offen stehen. 0.2912 -- Platz 67
Startnummer 5:

B90/G: Jünger gehts nicht
Nach der CDU vor vier Jahren und der SPD zur Landtagswahl sind diesmal die Grünen dran mit dem ersten Einsatz von Kindern zum Stimmenfang, und es ist wie mit den Drogen: Das Einstiegsalter der Kinderpornografie sinkt immer weiter. Immerhin haben sich die PlakatmacherInnen bemüht, die Ausbeutung des abgebildeten Säuglings ein wenig zu motivieren. Der gelbe Einkleber macht diese Bemühungen allerdings sehr nachhaltig zunichte. 0.5948 -- Platz 48
Startnummer 6:

B90/G: Hartes Brot
Mensch mag über den ersten Kriegsaußenminister der Republik sagen, was mensch will: Er kann prima verknautscht, seelenvoll und nachdenklich gucken, und die Grüne Kampa verdient Anerkennung für die zielsichere Nutzung dieses Faktums. Allerdings hätte sie wohl besser auf ein reines Kopfportrait mit grünem Hintergrund nach dem Vorbild von Startnmmer 4 gesetzt, denn aus der Parole auf diesem Plakat muss der/die WählerIn ja wohl schließen, dass in im Ministerdasein von einer gepeinigten grünen Seele nicht viel zu sehen war. 0.6638 -- Platz 33
Startnummer 7:

SPD: DIG EIST
Mensch vergleiche die Kameraeinstellung auf diesem Beitrag mit dem auf der Startnummer 2. Ob allein die Aufnahme von unten herauf die beschädigte intellektuelle Reputation reparieren kann, muss schon deswegen offen bleiben, weil Bindings Lächeln und auch seine Armhaltung weitgehend invariant bleiben. Der Auftritt mit einem echten Emeritus des IPW ist, wenn schon nicht wirklich toll, so doch besser als der mit einem gefälschten Indianer. 0.6224 -- Platz 43
Startnummer 8:

B90/G: Joschka kommt
Dieser Beitrag ist mit der Startnummer 6 zu vergleichen. Im Gegensatz zu Binding beherrscht Fischer das Spiel mit seiner Mimik hervorragend. Der Designer des Plakats hätte zwar die Ohren etwas retuschieren sollen, so dass sie nicht ganz so an Captain James T. Kirks Kollegen Spock gemahnen, ansonsten kommt der toughe Fighter sehr gut rüber. Diesem Mann würde mensch zutrauen, mit der bloßen Hand nach Den Haag zu gehen und dem Milosevic mal richtig die Menschenrechte zu erklären. Nicht wenig hilfreich dabei die Wahl der Hintergrundfarbe: Wer dächte nicht gleich an das Innere eines Dreiliterpanzers? 0.8687 -- Platz 11
Startnummer 9:

CSU: Gemeinsam zweisam
Trotz niedrigem Score muss diesem Plakat zunächst das grundsolide Corporate Design der CSU für diesen Wahlkampf gutgeschrieben werden: Weißer Grund und gefadetes Schwarz-Rot-Gold mögen von einem ästhetizistischen Standpunkt aus als gelungen gelten. Der Topos der gemeinsamen Führung jedoch, mit dem die Union hier alte Troika-Konzepte der SPD aufgreift, muss aus der Geschichte heraus als zumindest ungeschickt beurteilt werden. Bemerkenswert ist immerhin die Rollenverteilung: Stoiber blickt visionär in die Ferne, während Merkel zu Stoiber blicken soll. Dass ihre Augen den KaKadU nicht treffen, sondern hinter ihm vorbeiblicken, ist vermutlich nicht der Fehler der PlakatmacherInnen 0.1568 -- Platz 77
Startnummer 10:

FDP: Die reife Zeit
Abgesehen davon, dass wir diese außerordentlich interessante Abweichung vom Kopfportrait lieber in Blau/Gelb als in Schwarz/Weiß gesehen hätten, fällt das Spiel der FDP mit dem Imago ihres Kanzlerkandidaten auf. Hier ist Gustav Gans samt seinem etwas dümmlichen Lächeln vergessen, die Demonstration zielt klar auf Seriosität, vom nun offenbar als gewinnend geplanten Lächeln bis zur ausgreifenden Gestik -- dabei wurde sogar an die Alter und mithin Erfahrung signalisierende Brille gedacht. Wie schade, dass der Partei dazu nur ein recht dämliches "Die Zeit ist reif" eingefallen ist. Wie wäre es etwa mit "Kann dieses Lächeln lügen?" gewesen? Oder "Alles Gute kommt von oben"? Oder "Mit freundlicher Unterstützung von Wella, Darmstadt"? 0.8221 -- Platz 17
Startnummer 11:

SPD: Anarchie
Rot/Schwarze Plakate kommen in der Regel von Organisationen aus dem anarchistischen Spektrum. Die Vermutung, die SPD könne ausgerechnet dort nach Stimmen fischen, verbietet sich allerdings schon aufgrund der positiven Verwendung des mittlerweile klar rechts besetzten Wortes "Sicherheit", und so dient die Farbwahl offenbar lediglich einer parlamentarischen Ikonografie. Auf einem Wahlplakat stimmt der hohe Textanteil nachdenklich, da aber keinerlei verlässliche Aussagen gemacht werden ("Wir stärken die Arbeitnehmerrechte" wäre ja als Gegenaussage zum Mitwahlkämpfer durchaus denkbar gewesen), muss der SPD-Kampa hier dennoch gute Arbeit bescheingt werden. Ebenfalls geschickt: Vom Corporate Design der SPD-Plakate mit dem roten Quadrat unten links wurde mutig abgewichen -- wer wollte auch das SPD-Logo im schwarzen Feld sehen? 0.6852 -- Platz 29
Startnummer 12:

B90/G: Prima Klima
Trittin wurde hier ein treuherziger Blick verordnet, um eine RTL-Wettervorhersage darzustellen, wenn auch ohne die düsteren Wolken, die über den Grünen hängen. Die Metaphorik dieses Plakats lässt ahnen, dass die Werbeagentur der Partei wohl noch mit Alt-Ökos besetzt ist, denn wie anders als "Das mit dem Ausstieg aus der Nuklearenergie ist halt so wie bei der Wettervorhersage" soll der/die geneigte BetrachterIn dieses Bild interpretieren? Gut haben uns aber die hübschen Sonnensymbole gefallen. 0.5556 -- Platz 51
Startnummer 13:

CSU: Konfirmation I
Gerade noch bei Mutti, jetzt schon in Berlin: Bei diesem Jungen muss doch jede fühlende Deutsche Frau zugreifen. Wenn er schon nur Schwiegersohn lediglich einer der Mütter werden kann, so möchte man ihn wenigstens mit einer Tupperdose zum Vespern in den Bundestag schicken. Sogar unsere Score-Progrämmin ist begeistert. 0.9558 -- Platz 3
Startnummer 14:

CSU: Die Stoibers
Ehemann statt Amigo: Dieser Beitrag der CSU darf als gestalterisch durchaus gekonnter Versuch gewertet werden, die Werte von Ehe und Familie mit dem Kandidaten zu konnotieren. Mit offenem Kragen und der Hand züchtig am Oberarm der Gattin, die -- anders als "Partnerin" Merkel -- auch in die Kamera blicken darf spricht das "Ich werde mich nie scheiden lassen, und wenn, dann jedenfalls nicht gleich drei Mal" quasi aus jeder Faser des gemeinsamen Stoiber'schen Wesens. Anerkennung verdienen: Karin Stoiber -- wer sonst könnte in dieser Situation noch Lächeln? Die CSU-Kampa -- Die Versuchung, Karin Stoiber in der heimatlichen Sudetentracht auftreten zu lassen, muss übermächtig gewesen sein. 0.5442 -- Platz 52
Startnummer 15:

CSU: Zeit für Taten
Wunderschön, dieses Blau. Aber: Im Slogan fehlt das Wort "Deutschland" oder doch wenigstens "Bayern", und so hätte man ihn besser weglassen sollen. 0.7390 -- Platz 25
Startnummer 16:

SPD: Moderner Kanzler
Plakatfüllende Kopfportraits finden sich in diesem Wahlkampf eher selten, und so wirkt dieser Beitrag der SPD innovativer, vielleicht auch moderner, als er ist. Der entscheidene Fehler ist jedoch, dass die Chance, "Deutsch" auf diesem Plakat unterzubringen, vertan wurde: "Ein moderner Deutschkanzler für ein modernes Land" wäre doch ein viel besserer Appell an den geläuterten Patriotismus gewesen. 0.7128 -- Platz 28
Startnummer 17:

ÖDP: Konfirmation II
Sage noch wer, Deutschlands Jugend sei politikverdrossen. Ralf Grünke, mit 17 schon Diplom-Politologe, und sein kleiner Bruder (rechts unterhalb der Mitte), interessieren sich sehr für Politik. Doch. Deshalb haben sie auch extra Uwe Dolata zu einem Infoabend eingeladen. Es soll um die Technik der Portraitfotografie gehen. Schade, dass der Infoabend zu spät kommt. 0.3425 (finden wir offen gestanden zu viel) -- Platz 63
Startnummer 18:

SPD: Leistung zählt
Gegenüber der Startnummer 11 ist die Anordnung von rot und schwarz besser gelungen, insbesondere, weil auf diese Weise "Wir in Deutschland" und das rote SPD-Quadrat an der gewohnten Stelle bleiben kann. Dafür hat dieser Entwurf klar zu viel Inhalt, was die DesignerInnen zu einigen recht gezwungen wirkenden Kapriolen gezwungen hat. Merke: Weniger ist oft mehr. Leistung: "Eins, zwei, drei, vier...". 0.6103 -- Platz 44
Startnummer 19:

CSU: Wählt J.R. Ewing
Wer bei diesem Lächeln nicht an J.R. Ewing aus "Dallas" denken muss, ist vermutlich jünger als 25. Die Message: "Ja, ich bin fies, aber entweder wählt ihr die Tröten wieder, die euch die letzten vier Jahre beschissen haben, oder ihr wählt mich. Noch Fragen? Hä, hä, hä..." (hat wer ein Sample von J.R. Ewings gemeiner Lache?) 0.7520 -- Platz 23
Startnummer 20:

CSU: Stadtrundgänge
Auf den ersten Blick siehts hier fast aus, als würde Stefan Müller den Kardinalfehler begehen und inhaltliche Aussagen auf sein Plakat bringen wollen. Aber nein, es sind zum Glück nur Termine für Spaziergänge durch Kriegenbrunn, Röttenbach und Süd. Die Gelegenheit, dem Kandidaten eine Tupperdose zuzustecken. 0.1637 (und verdient!) -- Platz 76
Startnummer 21:

CSU: Ist alles Machbare auch erlaubt?
Es ist gewiss machbar, Alois Glück zu einer Veranstaltung einzuladen. Aber ist das auch erlaubt? Man kann auch Stefan Müller persönlich kennenlernen. Aber ist das wünschbar? Und wird er all die Tupperdosen leeressen können, bevor der Leberkäse in ihrem Inneren wieder Leben gewinnt? Unabhängig von all diesen Fragen gefällt der Redaktion das frische Layout und empfiehlt es den anderen Parteien an. Insbesondere ein Plakat für Rezzo Schlauch mit so einem hochformatigen Foto fänden wir reizvoll. 0.1750 (und verdient!) -- Platz 73
Startnummer 22:

CSU: Sozial ist, wer...
Wieder das schöne Blau. Sozial ist der Hund, der auf den Bürgersteig scheißt. Sozial ist der Besoffene, der drei Autos kaputtfährt und die Rollstuhlproduktion ankurbelt. Sozial ist die Tabakindustrie, die viele Krankenhausjobs sichert. Sozial sind Krieg, Hochwasser, Seuche und Stoiber. Sind wir nicht alle ein bisschen sozial? Wäre es nicht sozialer gewesen, auch hier den Slogan wegzulassen? Schon im Hinblick auf seine braunen Konnotationen? 0.7317 -- Platz 26
Startnummer 23:

B90/G: Nur noch wenige Wochen
Wunderbar... Wunderbar... So haben wir sie geliebt, die Grünen. An allen August-Samstagen des Jahres 1979. 0.8011 (ehrlich und authentisch) -- Platz 21
Startnummer 24:

SPD: Liveshow
Pseudo, Pseudo. Was bei den Grünen vor zwanzig Jahren echt war, ist bei der SPD von heute natürlich nur Attitüde. In diesem Fall allerdings stammt der herzige Fernseher aus der Feder von Jusos, und da muss mensch schon dankbar sein, wenns nicht viel schlimmer kommt. 0.6414 -- Platz 38
Startnummer 25:

FDP: 18
Ästhetisch durchaus anspruchsvoll kommt dieses ganz in blau und gelb gehaltene Werk der FDP-Kampagne daher. Überzeugend ist die einfache Formensprache und vor allem angesichts des Programms und des Personals der Partei der konsequente Verzicht auf offensichtliche inhaltliche oder personelle Festlegungen. Allein die konkrete Wahl der Ziffern scheint im Hinblick auf die längst nicht mehr eindeutige Positionierung der FDP: Eine Klientel, die 88 als zwei Mal den achten Buchstaben des Alphabets -- HH und mithin Heil Hitler also -- liest, wird bei 18 unschwer auf AH kommen -- eine Interpretation sei den geneigten LeserInnen selbst überlassen. 0.6005 -- Platz 46
Startnummer 26:

B90/G: Aufgedeckt
Was ist wohl unter dieser Käseglocke? Dummes Geschwätz? Ein saftiges Steak aus Argentinien? Der Dreiliterpanzer? Bonusmeilen? Kreditverträge? Der Transrapid? Pferdeäpfel des netten Tieres im Hintergrund? So bürgerlich ist die Idylle der Grünen mittlerweile also. Gartenstuhl und Schimmel. 0.3273 -- Platz 65
Startnummer 27:

CSU: Anpacken
Gut, gut: An exponierter Stelle haben wir "Deutschland", dazu noch "Anpacken" und "Aufschwung". Unterlegt ist das ganze mit einem Horizont unter Erhaltung der blauen Corporate Identiät der CSU, fertig ist das Killerplakat. Wow. 0.6554 -- Platz 35
Startnummer 28:

SPD: Bye-bye
Noch schnell ein paar dreiste Lügen zum Abschied, und dann gehts dahin. Unser Boss soll Hubschrauber fliegen, damit auch alle hören und riechen, dass er geht. 0.3559 -- Platz 62
Startnummer 29:

FDP: Einfach nur nicken
Dieser Beitrag der FDP legt die Vermutung nahe, dass die Partei ihre WählerInnen unter ausgesprochen schlichten Gemütern sucht. Unser Scoreprogramm schaffts mit dieser Eingabe nicht mal über die 0.1. 0.0974 -- Platz 81
Startnummer 30:

FDP: Mehr Netto, weniger Logik
Drei Jungs im Blaumann, die alle mehr Netto kriegen werden (und dafür verzichtet mensch doch gern auf Geld und soziale Absicherung), damit ihre Arbeit billiger wird. Die FDP sucht ihre WählerInnen ganz offenbar unter ausgesprochen schlichten Gemütern. 0.8353 (bestimmt gefiel der nette weißhaarige Herr) -- Platz 16
Startnummer 31:

FDP: Megaherz
Die FDP täuscht sich: Kinder möchten gern Gigahertz, und zwar entweder ungefähr eines (im D-Netz) oder rund zwei (das E-Netz). Dass auch die PlakatmacherInnen der FDP keine sonderlich komplizierten Gemüter sind, muss wohl nicht extra betont werden. 0.1768 -- Platz 72
Startnummer 32:

FDP: Milchjungenrechnung
Ist das Kind auf einen Schemel geklettert, um das schreiben zu können, oder ist hier Betrug im Spiel? Und wie schlicht muss ein Gemüt sein, dass so einen Unfug glaubt? Besonders frech bei alledem der schwache Versuch, Ressentiments gegen "die Politiker" zu vereinnahmen -- wir erwähnen nur ungern, dass dieses Topos von Möllemann-Intimus Jörg Haider wohlbekannt ist. Gemeinsam mit der 18 wird das alles allmählich sehr gruselig. 0.9777 (der Tafel-Bonus) -- Platz 2
Startnummer 33:

Die Grauen: Ursula Emig
Endlich mal ein Plakat von Splitterparteien. Wie schade, dass es ein ordinäres Kopfportrait sein muss und noch nicht mal irgendwelche gescheit irren Sprüche enthält (Vorschlag: "Die Partei der Alten -- lasst die Omas walten" oder so). Ebenfalls enttäuschend: Trotz reichlich Omaschmuck macht die Kandidatin einen erheblich jüngeren Eindruck als ein guter Teil der Damen und Herren auf den Plakaten der demokratischen Parteien. Nicht alle natürlich. 0.6269 -- Platz 42
Startnummer 34:

B90/G: Am Zug
Eine vielleicht nicht ganz unsubtile Variation des Bypass-Topos wird hier mit einem Kopfportrait kombiniert, das aus der persönlichen Historie des Kandidaten heraus auch eine alternative Interpretation des Wortes "Zug" erlaubt: Fritz, wo hast du deine Ka-Wumm? Und wann wirds endlich legal? Ein Tipp für die Plakat-DesignerInnen wäre jedoch, die Hälse auf den Bildern nicht gerade dorthin zu legen, wo später mal die Fixierdrähte rausgucken. 0.6653 -- Platz 31
Startnummer 35:

B90/G: Infarkt
Ob es wohl schlau ist, in Heidelberg mit der Anbindung des Mannheimer Hauptbahnhofs zu werben? Wie auch immer: Die Grünen verdienen Lob für ein professionell gemachtes Plakat mit inhaltlichem Bezug zur Region und einen Sponti-Spruch wie in alten Zeiten. 0.8197 -- Platz 18
Startnummer 36:

FDP: Seitenscheitel
Dr. Wolfgang Gerhardt hat seinen Nachnamen fett und gelb gedruckt bekommen, damit sich ja kein Blick auf seinen doch sehr 50ies-mäßigen Seitenscheitel verirrt. Nach Partei sieht der nämlich schon aus, aber kaum nach Spaß. 0.7823 -- Platz 22
Startnummer 37:

B90/G: Kuhn kickert
Die jubelnden Kinder im Hintergrund waren ja vielleicht keine schlechte Idee, sorgen sie doch für einen -- wenn auch nicht auf den ersten Blick zu erklärenden -- optimistischen Grundton des Plakats. Auf den dritten Blick allerdings ist klar, dass Fritz Kuhn verloren hat (denn er steht auf der anderen Seite des Kickers). Kein Wunder, dass sein Lächeln so verkniffen ist. 0.6465 -- Platz 37
Startnummer 38:

B90/G: United Colors
United Colors of Benetton meets legalize it. Man beachte aber die Tapete im Hintergrund: Gelsenkirchener Barock oder Import-Mandala? 0.4725 -- Platz 56
Startnummer 39:

SPD: Frauenundkinder
"Wir in Deutschland" brauchen deutsche Mütter und deutsche Kinder, die mit extra viel Kindchenschema familienpolitische Kompetenz bezeugen sollen. Offen gestanden: Wer den dritten Geburtstag schon hinter sich hat, würde das auch nicht tun. Jene, die das noch nicht haben, können einem allerdings auch leid tun, wenn sie von Schröder, Struck und Schily ganztagsbetreut werden. Igitt. 0.1403 -- Platz 80
Startnummer 40:

SPD: Binding
Endlich ein Binding-Kopfportrait, ohne Indianer und Emeriten, dafür leider nicht ganz formatfüllend und mit etwas bescheidenem Hintergrund. "Wir in Deutschland" mit nur einer Person auf dem Bild lässt zunächst mutmaßen, die vier Jahre in Bonn und Berlin hätten den Mann aus der Weststadt schon zur Verwendung des Pluralis Majestatis verleitet. Aber das ist wahrscheinlich nicht so. Liebe SPD: Wir wollen Binding mit Fahrrad als Ganzkörperportrait. Bitte. 0.6651 -- Platz 32
Startnummer 41:

HEND: Wählt Hend
Auch wenn wir Manches zu übergewichtigen Ost-Ampelmännchen zu sagen hätten: Der journalistische Anstand verbietet einen Kommentar dieses Beitrags, da der Kandidat Teile der Redaktion öfter mal bekocht. Computer allerdings kennen keinen Anstand. Außerdem müssen wir für die künftige Geschichtsschreibung bemerken, dass die Liste, für die dieses Plakat wirbt, ursprünglich mal "Bitte hier ankreuzen" hätte heißen sollen. Die gesamte Redaktion fand das eine gute Idee. 2.0000 -- Platz 1
Startnummer 42:

SPD: Wählt Herd
Zur Gestaltung dieses Beitrags wurde bei der Startnummer 11 schon einiges gesagt. Zur Aussage ist anzumerken, dass uns der Plan der SPD, den Frauen zwar die Kinderbetreuung und die Lohnarbeit zu lassen, ihnen aber immerhin das Kochen abzunehmen, generös erscheint, dass uns aber das der CDU zugeschriebene "zurück" angesichts der Realität im Lande nicht ganz einleuchtet. 0.8966 -- Platz 10
Startnummer 43:

SPD: Schulden
Im bewährten Design der Startnummern 11 und 12 versucht die SPD hier, dem verbreiteten Verdacht, die SPD sei sozial, finanzpolitisch aber inkompetent, entgegenzutreten. Zu einem Dementi des ersten Verdachts hat sie fraglos jedes Recht. Über die finanzpolitische Kompetenz möchten wir uns hingegen kein Urteil erlauben. 0.6359 -- Platz 40
Startnummer 44:

B90/G: Ess-Klasse
Die Grüne Version der Bekämpfung von Sozialneid -- wenn es bei diesem etwas arg dandyhaften Herrn noch nicht für die echte S-Klasse langt, so geben ihm die Grünen doch immerhin das Gefühl, auch was ordentlich Dickes haben zu dürfen. Und darauf kommts ja schließlich an. 0.8554 -- Platz 13
Startnummer 45:

CDU: Aufschwung, Deutschland
Ein Kopf, nicht allzu hübsch, mit einem Lächeln, das nicht zu viel Gewissheit aufkommen lässt, die Termini "Aufschwung" und "Deutschland", der Schriftzug der Partei. Besser kann ein Plakat nicht werden. Schade nur, dass das klassische Design durch den überaus albernen Mauspfeil auf dem CDU-Logo vermurkst wird. 0.2571 -- Platz 68
Startnummer 46:

PDS: Mut
Endlich greift die Partei des demokratischen Sozialismus in den Wahlkampf ein. Wirklich bemerkenswert an diesem Beitrag ist eigentlich nur das Bild des Soldaten im Vergleich zu einem Entwurf der CDU vor vier Jahren. Offen gestanden mag die Redaktion insgesamt den PDS-Rambo lieber als den CDU-Milcho, Mut hin, Leben her. 0.5987 -- Platz 47
Startnummer 47:

PDS: Arbeit
"Arbeit, Arbeit, Arbeit" -- mit diesem Motto ging weiland schon die SPD unter. Im Gegensatz zum sozialistischen Realismus, den uns die SPD in diesem Wahlkampf bietet (etwa Startnummern 39 und 49), zeigt die PDS das Wartezimmer des Sozialamts, soziales Elend, Untergang, Verderbnis. Les Miserables. Welche Verkehrung der Welt. 0.8111 -- Platz 19
Startnummer 48:

SPD: Eichels Binding
Was zum Verschuldungskomplex der SPD zu sagen ist, ist hier schon gesagt worden. Was zu Binding und seinen Zweiterportraits zu sagen ist, ist hier auch schon gesagt worden. Bleibt das Geld-Topos aus dem Hintergrund -- bei weitem nicht dezent genug, um noch als geschmackvoll durchgehen zu können in Zeiten von Müllverbrennungsanlagen und Airbus-Deals. 0.1676 -- Platz 74
Startnummer 49:

SPD: Arbeit
Was für ein Bild muss eine Partei von ihren WählerInnen haben, um mit Bildern von solch apokalyptischen Teilen und Maschinen mitsamt verlorenen Menschen dazwischen um ihre Stimmen zu buhlen? Das "Atomic Cafe" der 50er Jahre war dagegen ja noch ein idyllischer Ort. 0.8986 -- Platz 8
Startnummer 50:

SPD: Ungebindingte Kreativität
Aus diesem Plakat lernen wir: (1) Die SPD verfügt über keine sehr begnadeten KünstlerInnen; (2) wenn 5 Binding erschwinglich sind, kann einen Binding ja schon fast jedeR kaufen; (3) man sollte am 8.9.2002 um 20.15 besser nicht in der Halle 02 in der Güteramtsstraße sein. 0.7391 -- Platz 24
Startnummer 51:

SPD: Iatrophobie
Einer jüngsten Umfrage von Bach-Allens Consulting zufolge haben 78.4% aller Bürger der Bundesrepublik Deutschland Angst vor dem Arzt. Mag sein, dass die SPD-Interpretation des sozialistischen Realismus auch mal die Abbildung von arbeitenden AkademikerInnen erfordert, aber hätte es nicht Dr. Scharping beim Radfahren sein können? 0.9333 -- Platz 4
Startnummer 52:

FDP: Größenwahn
"There is a fine line," so sagen die Menschen in den USA, "between optimism and delusions". Die 18%-Kampagne der FDP liegt weit jenseits dieser "fine line". Und Mütter mit Kindern haben die anderen auch, wenn auch vielleicht nicht ganz so urdeutsche. 0.3633 -- Platz 60
Startnummer 53:

Democratic Party: Verwirrt
Der Herr Barrios hat zwar einen tollen Namen -- zumal im Vergleich zu einem Herrn Lamers oder einer Frau Leuthäuser-Schnarrenberger --, aber er scheint nicht ganz informiert zu sein, worum es bei dieser Wahl geht. Schade eigentlich, denn ansonsten gefällt das grüne Plakat mit dem schönen Bauwerk. Der Verzicht auf Selbstportraits oder ausgebeutete Kinder könnte manch anderer/m Kandidatin ein Vorbild sein. 0.6372 -- Platz 39
Startnummer 54:

Die Frauen: Verteilt
Schön, sehr schön: Keine doofen Köpfe, keine Ureier, keine Appelle an imaginierte Verantwortungen "Der Frauen" für Kinder, stattdessen etwas, das durchaus an eine Zielscheibe gemahnen mag. Allein die doch sehr expressionistische Parole erinnert ein wenig an Stereotype der musischer Weiblichkeit. Wir hätten "Her mit Kohle, Zeit und Lust, weg mit der Arbeit" vorgeschlagen. 0.8992 -- Platz 7
Startnummer 55:

FDP: Spitaler Walter
Der Spitaler Walter kandidiert auch und hat sich extra intellektuell hergerichtet, runde Brillengläser, gelbe Krawatte und alles. Wo nimmt die FDP nur immer diese Profilächler her? 0.3072 (und das ist noch zu viel) -- Platz 66
Startnummer 56:

Hend: Kochen
Ach, wie ist es traurig, dass die Redaktion dieses -- ganz offenbar von unseren Ausführungen inspirierte -- Plakat wieder nicht kommentieren darf. 0.9222 -- Platz 6
Startnummer 57:

Hend: Pinkeln
Und wieder müssen wir offensichtliche Kommentare runterschlucken. Dabei ist Zappa großartig und Sitzpinkeln vorbildlich. 0.8616 -- Platz 12
Startnummer 58:

CDU: Sieger
An sich ist gegen eine Dekonstruktion von Schröders penetranten Siegerposen nichts einzuwenden. Mit einem Spruch wie diesem kann mensch der Jungen Union aber nur einen Gehirnspender wünschen. Doch, echt, wer keine Angst vor BSE hat, kann sich jetzt Hirn transfundieren lassen. Vielleicht bringts sogar was. 0.5006 -- Platz 55
Startnummer 59:

CDU: Entchen
Carola Wiedmann aus Mausgesees studiert Kommunikationsdesign an der Universität Claustal-Zellerfeld. Da sie ihr Leben lang reichlich ab vom Schuss war, hat sie noch nicht mitgekriegt, dass nicht mal mehr der Bürgermeister von Rosenheim den Begriff "die Roten" verwendet. Auch war ihr wohl nicht klar, auf welcher Seite die Sympathien bei Schwimmenten in lebensbedrohlichen Situationen sein werden. Zum Glück engagiert sie sich in der Jungen Union, denn so kann sie dem dramatischen Schicksal der Arbeitslosigkeit vermutlich durch die Übernahme der PR für Dr. Karl A. Lamers entgehen. 0.6618 -- Platz 34
Startnummer 60:

ÖDP: Besser oder mehr
Ja, besser oder mehr, das ist die entscheidende Frage für die ÖDP, die sich seit ihrer Gründung als Auffangbecken für Ökokonservative (um das F-Wort mal zu vermeiden) glücklicherweise immer wieder für "besser" entschieden hat. Ja, wir haben nur 0.2%, aber dafür sind unsere Prozente hundertmal besser als eure. 0.7239 -- Platz 27
Startnummer 61:

PBC: Geschenke Gottes
Die Partei bibeltreuer Christen, Sonnenschein, grüne Wiesen und rote Backen. Es könnte alles, so schön sein, wenn -- aber Moment: Die Kinder bedecken sich nicht mal mit Mänteln, geschweige denn mit welchen, die Quasten an ihren Zipfeln haben, wie es das Wort Gottes in 5 Mose 22,12 vorschreibt. Kein Wunder, dass die PBC auch dieses Jahr noch nicht mal die ÖDP einholen wird, bei so viel Sünde. 0.4150 -- Platz 58
Startnummer 62:

PDS: Freiheit
Spannend an der PDS ist, dass sie sich auf diesem Plakat nicht festlegt -- wenn sie auch nach der Wahl nicht Regierungs-, womöglich nicht einmal Bundestagspartei ist, kann sie sich auf große Vorbilder der DKP und ihrer Vorfeldorganisationen berufen ("Wir wollen keine Rüstung mehr -- Schulen, Krankenhäuser, Wohnungen müssen her"). Kommt sie an die Regierung, kann sie immer noch sagen: Klar muss mehr Geld für Schulen her, Fliegerschulen, damit wir Freiheit und demokratischen Sozialismus in aller Welt verbreiten können. Konnte doch jeder sehen, schon vor der Wahl. 0.1452 (Höhö) -- Platz 79
Startnummer 63:

PDS: Les Miserables
Das zum vorstehenden Beitrag gesagte gilt hier natürlich weiter. Der Redaktion besonders angetan hat es aber die Idee, statt Kinderpornografie künftig auf Armenpornografie umzusteigen. Was Bennetton recht ist, kann einer demokratischen Partei ja wohl nur billig sein. 0.0695 (Höhöhöhö) -- Platz 83
Startnummer 64:

Schill: Schill
Ambig zeigt sich auch der Hamburger Staatsanwalt mit der Pimpf-Frisur: Schwarz-Weiß-Rot der Anzug, Schwarz-Rot-Gold das Design. Reich oder Republik, das ist hier die Frage. Dennoch: Mag er noch so sehr die Luft begrapschen, die Vorspieglung falscher Tatsachen bleibt hier Tatbestand, denn Ronald Barnabas ist in Baden-Württemberg nicht wählbar. Mit Sicherheit. 0.5868 -- Platz 49
Startnummer 65:

SPD: Helle Köpfe
Hat schon mal wer was von Hans Martin Bury gehört? 0.5279 -- Platz 53
Startnummer 66:

SPD: Prof.
Felix non-Heidelberg. Dort sind die Kandidaten selbst Professoren und müssen sich nicht mit verschrumpelten Emeriten schmücken. Verdachtsmoment: Die Krawatte ist FDP-farben. Wir in Deutschland sind koalitionsfähig. 0.3400 -- Platz 64
Startnummer 67:

CDU: 4 Jahre rot-grün
Es ist ja schon lobenswert, dass die CDU hier wieder mal geschickt ein "Deutschland" untergebracht hat; aber es gehört sich wirklich nicht, auf Wahlplakaten für andere Parteien Werbung zu machen, selbst wenn mensch sich -- klugerweise -- nicht festlegt, welche denn wohl die "bessere Regierung" stellen solle. Oder sollte die CDU doch sich selbst gemeint haben? Solchen Menschen ist einfach alles zuzutrauen. 0.5567 -- Platz 50
Startnummer 68:

FDP: Mehr Tempo
Der FDP muss hier eine gute Motivwahl bescheinigt werden, zumal der schwarze Pantoffel wirklich aussieht, als könne Stoiber ihn tragen, wenn er abends die letzten Amtsgeschäfte vom Wolfrathshausener Schreibtisch aus tätigt. Dennoch: Wäre ein gelber Springerstiefel nicht ein besseres Symbol für die FDP gewesen? So, im Hinblick auf neue Wählerschichten und so? 0.1556 -- Platz 78
Startnummer 69:

FDP: Jürgen W.
Jürgen W. Möllemann darf auch seriös aussehen -- inklusive middle initial --, soweit ihm das möglich ist. Interessanter wäre, was sich die FDP-Imageleute als Pendant zur Gustav-Gans-Person von Möllemann-Boss Westerwelle hätten einfallen lassen. Jürgen W. beim Absprung über Engelland? 0.6670 -- Platz 30
Startnummer 70:

FDP: Bloß nicht
Dieser Beitrag ist eigentlich schon alt, der tolle Einkleber verdient aber eine nochmalige Aufnahme. Und zwar eigentlich nur, weil es vielleicht nicht geschickt ist, zunächst einen Kanzlerkandidaten aufzustellen und gegen SPD und Union anstinken zu wollen, dann zuzugeben, dass 18% eigentlich auch schon kein schlechtes Ergebnis wären, und am Schluss gegen die anderen Züngleinparteien zu polemisieren, weil die Realität, dass nämlich die FDP doch in einer Liga mit ihnen spielt, nicht mal von dem superseriösen Westerwelle geleugnet werden kann. Wir sagen: FDP statt DVU und NPD. Warum denn auch nicht? 0.4029 -- Platz 59
Startnummer 71:

B90/G: Traum und Wirklichkeit
Hier einmal ein wirklich gelungener Beitrag der Grünen. Schon die Auswahl des Westerwelle-Portraits reißt uns zum Angebot an den/die Plakat-MacherIn hin, am nächsten Ranking redaktionell teilzunehmen. Sehr geschmackvoll. 0.2308 (Schade!) -- Platz 70
Startnummer 72:

B90/G: Deutsche!
Die hier versuchte Dekonstruktion des Begriffs "Deutsch" könnte ja gefallen, wenn Rezzo Schlach nicht Alt-Burschi wäre. 0.1651 -- Platz 75
Startnummer 73:

B90/G: Flüsse
Lassie-Idylle für die Lassie-Generation. Bei den 30- bis 40-jährigen wird den Grünen allein dieses Plakat 2 Prozentpunkte einbringen. 0.2211 -- Platz 71
Startnummer 74:

B90/G: Genfood
Dieser Entwurf soll demgegenüber offenbar bei Frauen über 50 wirken. Wir maßen uns kein Urteil an, ob das gelingen kann. 0.4496 -- Platz 57
Startnummer 75:

B90/G: Regress
Wenn Schlauch nicht so ein furchtbarer Schleimbatzen wäre, den kein Mensch mit einem Ansatz von Geschmack auf einem Wahlplakat zeigen würde, wäre diese Interpretation von "Außen eklig, früher grün" vielleicht sogar ganz wohlwollend zu beurteilen. 0.8393 -- Platz 15
Startnummer 76:

ÖDP: Konzernspenden verbieten
Wir sind auch gegen Konzernspenden. Die Leute haben eh genug Geld. Und Menschenwürde ist eh was ganz wichtiges. Dass das Problem an den AKWs die Subventionen sind, war uns hingegen bisher entgangen. 0.8418 -- Platz 14
Startnummer 77:

ÖDP: Erdstrahlen
Zweifellos ist es skandalös, dass sogar China niedrigere Grenzwerte als die BRD hat. Das ist ja wie bei PISA. 0.6315 -- Platz 41
Startnummer 78:

PBC: Nix Scharia
"Wenn eine Dirne jemand verlobt ist, und ein Mann kriegt sie in der Stadt und schläft bei ihr, so sollt ihr sie alle beide zu der Stadt Tor ausführen und sollt sie steinigen, daß sie sterben," so Gottes Wort. Wir sind da auch für. Glauben wir. 0.0764 -- Platz 82
Startnummer 79:

PDS: Rente
Solidarische Rentenfinanzierung ist eine wertvolle Sache, keine Frage. Die Verbindung von Text und Bild erschließt sich jedoch erst, wenn mensch wahrnimmt, welch tierisch solidarisches Gesicht die Frau schneidet. 0.6550 -- Platz 36
Startnummer 80:

PDS: Lehrerin
Das Soziale, Gerechte und Solidarische an erhobenen Zeigefingern ist der Ost-Gestus, der auf diesem Werk mit minimalen Stilelementen sozusagen prototypisch umgesetzt wurde. Vielleicht hätte das Plakat besser nicht in den Westen exportiert werden sollen. 0.6086 -- Platz 45
Startnummer 81:

PDS: Winni
Wir bleiben dabei: Winfried Wolf ist mit Abstand der süßeste Kandidat. Leider ist dieses Foto schon ein wenig älter, und wir wissen, dass die harte Bundestagsarbeit auch Herrn Wolf zugesetzt hat. Nicht so schlimm allerdings wie dem Herrn Niebel. 0.9246 (unser Programm hat Geschmack!) -- Platz 5
Startnummer 82:

CDU: Himmelfahrt
Dieser angesichts seiner ungewöhnlichen Form geradezu ikonoklastische Entwurf der Lamers-Kampagne wirft schwerwiegende semiotische Probleme auf. Geht es mit Dr. Karl A. Lamers aufwärts? Ist seine Kampagne ein Himmelfahrtskommando? Ist er schon in den Himmel gekommen? Und noch eine praktische Frage: Wie hindert mensch Kindsköpfe daran, die Pfeile umzudrehen? 0.5061 -- Platz 54
Startnummer 83:

CDU: Terror
Das Motiv ist leidlich bekannt, doch der Untertext ist kritikwürdig. Zum einen sollte eine christliche Partei nie den Appell an den geläuterten Patriotismus unterlassen (also: "deutschen Bundestag"), zum anderen ist die unterschwellige Suggestion, Lamers sei schon letztes Mal mit Erststimmen in den Bundestag gekommen, schlicht falsch. Wer würde diesen Kerl auch als Person wählen, zumal wenn es so reizvolle Alternativen wie HEND gibt? 0.3610 -- Platz 61

Außer Konkurrenz, weil zu spät eingeschickt, liefen:

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BeurteilungScore
Startnummer 84:

CDU: Kompetenz für Deutschland
Guckt Stoiber nicht wirklich extrem komisch auf diesem Plakat? "Mist, dass es hier kein Klo gibt", könnte er gerade denken, oder "Hoffentlich scheißt mir diese Taube jetzt nicht auf den Kopf". 0.7437 -- Außer Konkurrenz
Startnummer 85:

B90/G: Stoiber raus
Warum hat die CSU dieses Motiv eigentlich nicht mit irgendwas wie "Deutschland braucht einen Bayern" oder so verwendet? Bestimmt hätte ihnen das die paar nötigen Stimmen gebracht. Wir jedenfalls finden es gut, dass mal wer nicht lächelt auf einem Wahlplakat (oder das wenigstens versucht). 0.6352 -- Außer Konkurrenz
Startnummer 86:

PBC: Traget die Lasten
ieses ganz auf den Inhalt hinfokussierte Werk der bibeltreuen Christen besticht durch das schräg eingeführte Bibelzitat. Denn wie sagt schon Genesis 9,11: "Als aber der HERR sah, dass Verwirrung und Hass herrschten auf der Erde, so erschien er Noah und hieß ihn, Gold zu geben an jene Rechtschaffenen, die sich da immer noch abplagten im Schweiße ihres Angesichts, neue Glieder der großen Familie des Herrn zu schaffen; und er hieß ihn, das Gold Erziehungsgehalt zu nennen, die Stellen aber, an denen die Menschen plackten und sich mühten, Arbeitsplätze. Noah tat, wie ihm geheißen, und der HERR sah, dass es gut wahr, denn es lohnte sich." Für wen eigentlich? 0.7522 -- Außer Konkurrenz
Startnummer 87:

PBC: Hände weg
Der schattierte Bibelspruch als Gestaltungselement ist wieder sehr gelungen, jedoch missfällt die Abbildung menschlicher Teile, die dem Herrn ja nun auch ein Greuel ist. Übrigens ist auch das Internet dem Herrn ein Greuel, weshalb dieses Plakat auch angenehm durch die Abwesenheit irgendwelcher URLs glänzt. 0.6488 -- Außer Konkurrenz

Das Programm zur Berechnung der Scores:

#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>

double computeScore(char *fileName)
{
  FILE *inFile = fopen(fileName, "r");
  unsigned int sum = 0;
  int inByte;

  if (!inFile) {
    return 0.;
  }
  while ((inByte=fgetc(inFile))!=EOF) {
    sum += inByte;
  }
  srand(sum);
  fclose(inFile);
  return rand()/(double)RAND_MAX;
}

int main(int argc, char **argv)
{
  while (*++argv) {
    printf("%20s\t%5.4f\n", *argv, computeScore(*argv));
  }
  return 0;
}
// vi: ts=2
Um die hier gezeigten Scores zu reproduzieren, muss das Programm auf einer i386-Architektur mit der glibc-2.2.4 kompiliert werden. Auf anderen Architekturen und mit anderen Bibliotheken dürften sich in der Regel andere Scores ergeben. Aber das ist ja nicht schlimm.


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Erzeugt am 31.08.2005

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