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Begrüßungsrede der FSK anlässlich der Erstsemesterbegrüßung im Wintersemester 2002

Es gilt das gesprochene Wort

Ich begrüße alle Anwesenden, insbesondere natürlich euch, die Neuimmatrikulierten, und außerdem die wichtigen Damen- und Herrschaften. Ich möchte Euch im Namen der Fachschaftskonferenz, der FSK, recht herzlich hier an der Ruprechts-Karls-Universität begrüßen.

Damit ihr beruhigt seid: wir halten euch nicht für PISA-Versager, für den der Rest der Universität würden wir die Hand nicht ins Feuer legen. Trotzdem bieten wir und die Fachschaften Euch wertvolle Hilfe und Orientierung im Studium oder im Tanz um die Universität an. Sei es durch Erstsemestereinführungen, die Präsentationsseiten der FSK oder Fachschaften im Internet oder durch das Sozialhandbuch. Auswahltests, Orientierungsprüfungen und studienbegleitende Prüfungen sind keine Reaktion auf PISA, sondern dienen vielmehr dem Bestreben, die Exzellenz der Universität Heidelberg Wurzeln treiben zu lassen. Und selbst wenn ihr bei PISA besser abgeschnitten hättet: Die Hochschule und insbesondere eine richtige Universität, ist keine Schule, weder vom Anspruch noch von der Realität her.

An der Hochschule sind vor allem Fähigkeiten gefragt, die euch an den Schulen meist nicht so sehr vermittelt werden. Das hat PISA jetzt nur aufgezeigt, neu war es vielen nicht. Was man sich klar machen sollte, ist Folgendes: aus der Motivation, die zur Wahl eines Studienfachs geführt hat, entspringt nicht auch gleich die Fähigkeit zu selbständigem Lernen oder die Kompetenz zum eigenverantwortlichen Gestalten des Studiums. Und das kommt vor Allem auf euch zu.

Dafür werde ich euch ein paar Tipps mitgeben:

1. Erkennt eigene Stärken und Schwächen

Wichtig ist es, zu lernen, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, ohne sich etwas vorzumachen. Bei der Gestaltung eures Studiums und beim Schwerpunkte setzen solltet ihr dies stets im Kopf behalten. Auch wenn es möglicherweise einen Studienfachwechsel bedeuten kann. Ein gut begründeter Fachwechsel, insbesondere in den ersten Semestern, ist jedoch oft sinnvoller als ein Festhalten an einem Fach, zu dem man keinen Bezug mehr hat. Auch ohne Studienabschluß sind verbrachte Jahre im Umfeld der Universität keine verlorenen Jahre. Es zählt der persönliche und gesellschaftliche Reifeprozess.

2. Legt eigene Ziele fest

Fragt euch: warum studiere ich? Welches Berufsfeld schwebt mir vor? Warum gerade dieses Fach? % das kann doch noch rein: Welche gesellschaftliche Verantwortung übernehme ich? Welches Wissen benötige ich dafür? % ich hoffe die beiden Fragen sind nicht zu unverständlich Ihr müsst für euch selbst entscheiden und eigene Prioritäten setzen. Denn der Studienplan ist keine Anleitung, euer Studienziel zu erreichen.

3. Entwickelt euren eigenen Arbeitsstil

Ihr müsst verschiedene Lerntechniken anwenden und die Fähigkeit entwickeln, eure Zeit vorausschauend einzuteilen. Für die meisten von euch wird dies letztendlich eine völlig neue Herangehensweise sein. Eine Aufgabe, die sich über viele Semester erstrecken wird.

4. Zusammenarbeit bringt mehr

Ihr werdet vor allem merken, dass die Fortschritte im Studium nicht durch die bloße Teilnahme an Vorlesungen, Seminaren und Praktika kommen - leider. Fortschritte im Studium erzielt man in großem Maße auch durch die eigene Nachbereitung zuhause und vor allem, wenn man dies gemeinsam mit anderen tut. Schließt euch daher bald zu Arbeitsgruppen zusammen, in denen ihr euch gegenseitig ergänzt.

5. Wenn ihr Fragen habt, dann stellt sie!

Stellt sie, egal ob ihr Kommilitonen oder Kommilitoninnen fragt, ob ihr im Institut, in Sprechstunden, bei der Fachschaft, in Dekanaten oder in der Verwaltung Fragen stellt. Nur wenn ihr fragt, bekommt ihr Antworten. Lasst euch dabei weder von Worthülsen abhalten, noch durch abfällige Blicke oder Kommentare. Fragt solange, bis ihr eine Antwort habt. Und lasst euch möglichst alles schriftlich geben, mündliche Auskünfte sind nicht viel wert in Rechtsfragen.

und als letzte Empfehlung

6 . Engagiert euch, übernehmt selbst Verantwortung

Wenn ihr gute Ideen zur Veränderung der Lehrveranstaltungen habt, wenn euch schlechte Studienbedingungen ärgern - sprecht mit euren Dozentinnen und Dozenten darüber, haltet mit eurer Meinung nicht hinterm Berg; versucht unbefriedigende Zustände zum Besseren zu verändern. Am besten natürlich als aktives Mitglied eurer Fachschaft. Ein “das ist so vorgeben” oder “das bestimmen die da oben” darf es für uns an dieser Universität nicht geben.

Danke für eure Aufmerksamkeit und viel Spaß im Studium


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