Dieser erste Mai lief nicht besonders gut für den rechten Rand der Gesellschaft. Zunächst fiel das öffentliche Maiansingen, das in den letzten Jahren nur noch von den Rechtsaußen-Verbindungen beschickt worden war, in diesem Jahr erstmals komplett aus. Nicht einmal für den Verlegenheits-Fackelzug zum Schloß hoch, den sich insbesondere die Normannia in den letzten Jahren nicht hat verkneifen können, fanden sich offenbar noch Bundesbrüder, und das trotz aller CDU-Sehnsucht,
Nicht viel besser ging es etwa 400 NPD-AnhängerInnen später in Mannheim. Zwar konnte ein massives Polizeiaufgebot dem Zug die ersten paar Schritte vom Bahnhof in Richtung Universität noch freidrücken, doch schon nach ein paar hundert Metern wars aus: Eine Sitzblockade versperrte die Straße, und die Polizei wollte oder konnte sie nicht räumen. Nach vielleicht anderthalb Stunden Herumstehen musste die Nazi-Demo umkehren. Eine lautstark gestörte Beteuerung, sie wollten wirklich Deutschland den Deutschen geben, und die Ausländer sollten auch raus, war alles, was den TeilnehmerInnen blieb, bevor sie etwas bedröppelt in ihre heimwärts gewandten Busse und Bahnen huschen durften.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 25.10.2001