Eigentlich kann mensch nur noch entgeistert zusehen, wie sehr sich rechtskonservative und andere verschrobene Ideen, vorangetrieben von Geldspritzen aus "der Wirtschaft" in den Studi-Mainstream vorarbeiten. Die Horrorshow von SCHEME (nicht etwa http://www.scheme.de), dem Studi-Anhang des Studiengebühren-Politbüros CHE , ist ein Beispiel, ein anderes das "Organisationsforum Wirtschaftskongress", das uns heute eine Mail mit dem wunderschönen Betreff "URGEND!!!" hat zukommen lassen. Mensch weiß nicht, ob sie "dringend" richtig geschrieben hätten.
Was da so dringend ist, dass es gleich drei Ausrufezeichen braucht? Ein Symposium über "Kapitalismus im 21. Jahrhundert -- Wege zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit". Klingt ja erst mal schlecht, aber nicht katastrophal. Wenn mensch allerdings weiterliest und feststellt, dass sich dazu ausgewiesene Fachleute wie FPD, oh, tschuldigung, FDP-Generalsekretär Westerwelle oder der Chefökonom der Deutschen Bank äußern sollen, fängt das Gruseln schon an. Es überrascht dann nicht mehr, wenn in dem "Semestermagazin" dieser Geldwaschanlage ein Interview mit mit Martin Walser zu genießen ist. Die Existenz von "Alumninetzwerken" des sauberen Vereins ist da nur noch eine Fußnote.
Wers nicht lassen kann: Mit 45 Mark seid ihr dabei. Sollte sich wirklich jemand bereitfinden, das zynische Gerede über ökologische Nachhaltigkeit ausgerechnet von Hans-Dieter Harig, als Vorstandsvorsitzender der Nuklearfundamentalisten von Preußenelektra verantwortlich für mindestens neun Leukämiefällen in und um Krümmel, anzuhören -- schreibt uns doch bitte einen Bericht.