Edmund Stoiber, der makellose und strahlende Ministerpräsident von Bayern, muss Prioritäten setzen. Einen Tag vor Seiner Erscheinung auf der Baustelle der künftigen Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften in Bayreuth ließ Er verkündigen, Er wolle doch lieber die Bonner Euro-Debatte durch Seine Gegenwart heiligen. Schlimm für die BayreutherInnen, die schon eine Live-Übertragung der Epiphanie ins Internet vorbereitet hatten und in überschwenglicher Freude ganz Oberfranken zum großen Ereignis geladen. Und jetzt sitzen sie ganz profan mit "40 Personen von Universität, Politik, öffentlichem Leben und von den Medien" in den Anfängen ihres 130-Millionen-Projekts herum und können die Kameras nur auf ein paar Baumaschinen richten (lässt sich unter http://www.uni-bayreuth.de/presse/bilder/fan/live/live.html bewundern). Welch Enttäuschung!
Nun, Edmund muss die Mark retten. Aber es gibt noch Hoffnung in der oberfränkischen Provinz: Er wird kommen. Noch zu euren Lebzeiten wird sich ein gewaltiger Sturm erheben und die Gottlosen, Sozialisten und Ungläubigen hinwegfegen. Und Edmund wird sich doch noch die Bayreuther Uni ansehen.
Nachtrag (29.5.98): Heute war es soweit. Edmund war an der Uni Bayreuth! Er sagte, Wissen sei neben Kapital der Entscheidende Entwicklungsfaktor an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend. Mit diesem Zitat hat sich der Dummschwätzquotient dieser Seite wieder deutlich erhöht.