"Der Protest geht weiter", verkündete ein Transparent, als sich heute gegen sechs rund hundertfünfzig Studis zum Schweigen am Bunsenplatz versammelten. "Wenn friedlich reden nützte, müssten die Leute, die etwas zu sagen haben nicht schweigen", war erklärend auf einem anderen zu lesen.
Die Mittwochsaktion dieser Woche ließ in der Tat auch die meisten PassantInnen verstummen -- die, die nicht freiwillig ruhig waren, wurden mit in vielen Vorlesungen geübten Zischlauten zur Ruhe gemahnt. Kurz vor sieben fand die Kundgebung mit Sirenentönen und Feuerspucken ein Ende, Interessierte konnten sich danach noch in der neuen Uni über das, was nach dem Streik kommt, informieren. Ob sie den Eindruck gewannen, die heutige Aktion sei nur die "Ruhe vor dem Sturm" gewesen, wie das ein weiteres Transparent beschwor? Und ob Rektor Siebke Sorgen hatte, sein Vorlesungsgebäude könne schon wieder besetzt werden?
Bei allen Fragen ist jedenfalls sicher, dass der "Inititiative zur Schaffung französischer Verhältnisse" -- auch sie war mit einem heftig umstrittenen Transparent vertreten -- noch viel Arbeit bleibt.