Solidarität verlangt Opfer. Der Solidarpakt (vgl. auch die entsprechende HoPo-Themenseite der FSK) zwischen Trotha und den Unis in BaWü verlangt von den Unis ordentlich Opfer. Dass niemand weiß, mit wem sie sich mit diesen Opfern solidarisch erklären, ist ein Problem. Ein anderes ist, dass wie so oft an der Gruppenuni irgendwelche grauen Eminenzen auskarteln, wer geopfert wird und wie eigene Opfer zu verhindern sind.
Wie sowas funktioniert, wissen z.B. die PhramazeutInnen nur zu genau. Etwas ähnliches -- nur, dem Zeitgeist entsprechend, viel dreister -- spielt sich jetzt am IÜD (Institut für Dolmetschen und Übersetzen -- mensch beachte, dass zumindest zum Zeitpunkt der Linklegung auch dort noch zu lesen war, es gebe keine Zulassungsbeschränkung für Niederländisch) ab, wo Niederländisch, schon seit einiger Zeit ohne Prof und damit ohne für Profs ernstzunehmende Interessenvertretung, für die Trotha'sche Solidarität abgewickelt werden soll. Das wird zwar so nicht gesagt, und es gibt schon gar keinen Beschluss irgendeines gesetzes- oder satzungsgemäßen Gremiums dazu -- aber es wird passieren. Um die in solchen Situationen bewährte, doch für die "schnellebige Informationsgesellschaft" zu langsame Austrocknug zu beschleunigen, wurde in diesem Semester eine Art kalter Immatrikulationsstop praktiziert.
Dabei wurde einfach allen, die sich für Niederländisch einschreiben wollten, erzählt, "das sei nicht mehr möglich", woraufhin sich auch alle überreden ließen, eine ZVS-freie Sprache statt Niederländisch zu belegen (am IÜD bekommt mensch nur dann einen Studienplatz, wenn mensch zwei Sprachen studiert). Alle -- bis auf einen, der eine Woche lang zum Studentensekretariat lief und nicht locker ließ, bis der zuständige Dezernent Eckhard Behrens (schon wieder!) tatsächlich mal in seinem Büro anzutreffen war. Diese Sternstunde machte alle Mühen vergessen, denn plötzlich war die Immatrikulation problemlos möglich. Dumm nur für all die anderen Studis, die jetzt Portugiesisch oder Vietnamesisch lernen, und dumm für Niederländisch am IÜD -- ein Fach, das keine Erstis (na ja, eineR ist keineR) hat, ist ein totes Fach. Wie schön: Auf die Weise erscheint eine Abwicklung als "Sachzwang". Nein wirklich, schöner könnte es gar nicht sein.