Bericht aus der Romanistik
Gerne dokumentiert der Unimut im Folgenden einen Bericht aus dem Romanischen Seminar:
Seit Dienstagabend, den 21. April, wurde das Romanische Seminar aufgrund unzumutbarer Studienbedingungen besetzt. Während der Besetzung haben die Studierenden in Eigeninitiative spezifische Forderungen an die Seminarleitung, das Rektorat und das Wissenschaftsministerium formuliert. Eines der schwerwiegendsten Probleme ist, dass der Grundbedarf der Lehre nicht aus Landesmitteln, sondern zum größten Teil aus Studiengebühren finanziert wird. Dies entspricht nicht deren eigentlichem Verwendungszweck. Trotz dieser Finanzierung werden immer noch zu wenig Lehrveranstaltungen angeboten, was zur Folge hat, dass Seminare, die auf etwa 25 Teilnehmer angelegt sind, oftmals von mehr als 100 Studierenden besucht werden müssen. Die Regelstudienzeit einzuhalten wird unter diesen Bedingungen für viele unmöglich. Es werden also unter anderem mehr Transparenz, verbunden mit einem besseren Informationsfluss, und eine nachhaltigere Stellenpolitik im Mittelbau gefordert.
Die Besetzung verlief friedlich und konstruktiv. Es fanden Diskussionsrunden mit den Professoren und den Dozenten statt, man tauschte Meinungen aus und besprach das weitere Vorgehen. Am Freitag wurden in einer seminarinternen Konferenz Sondierungsgespräche geführt, aus denen eine öffentlich unterschriebene Absichtserklärung hervorging. In dieser Erklärung wurde die Erfüllung einiger der geforderten Punkte in Aussicht gestellt. Das nachfolgende Plenum beschloss aufgrund dieser ersten Erfolge, die Besetzung bis Dienstag, den 28.04., zu unterbrechen. Da Studierende, Professoren und Mittelbau eine geschlossene Position erarbeiten konnten, geht es am Dienstagmittag im Gespräch mit Rektor Eitel darum, weitere längerfristige Maßnahmen einzufordern. Sollte dieses Gespräch keine der gewünschten Veränderungen in Gang bringen, sind die Studierenden des Romanischen Seminars jederzeit dazu bereit, die Besetzung wieder aufzunehmen, um erneut Druck aufzubauen. Auch auf Landesebene sind Gespräche geplant; es besteht bereits Kontakt zur Landtagsabgeordneten der Grünen, Theresia Bauer.
Die intensive Arbeit der letzten Tage endet also auf keinen Fall mit der möglichen Beendigung der Besetzung, sondern wird in gleicher Weise auch in Zukunft fortgesetzt werden, solange, bis eine deutliche Verbesserung der Situation am Seminar eingetreten ist. Die angesprochene Problematik ist nicht auf diesen einen Fachbereich beschränkt, ähnliche Probleme gibt es auch in vielen anderen Instituten. Für alle Interessierten finden sich auf der Fachschaftsseite weitere ausführliche Informationen.